Online:Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 1 | ElderScrollsPortal.de

Online:Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 1

Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 1
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Diese Seite enthält den Text von Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 1 (engl. Scary Tales of the Deep Folk, Book 1) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Cassia Volcatia, wandernde Schriftgelehrte

Willkommen zurück, werter Leser, zu einer weiteren Ausgabe von „Gruselgeschichten“. Heute schreibe ich Euch aus der geheimnisvollen und wundersamen Stadt Markarth. Die vor langer Zeit von den verschwundenen Dwemern erbaute Stadt hat die Jahrhunderte überdauert. Nun dient sie einer Gruppe von Reikstämmen als Zuhause, die von Ard Caddach vereint wurden, einem angesehenen Reikkrieger. Ard Caddach ist der erste Anführer, der das Reik unter einem Banner vereinen konnte, seit sein Vetter Leovic dies tat!

Nachdem der letzte Band ungeklärter und unerklärter Geschichten Eurer bescheidenen Schriftgelehrten (Gruselgeschichten aus dem Druadach-Gebirge) so erfolgreich und beliebt war, wurde Eure reisende Geschichtenerzählerin von niemand Geringeren als Ard Caddach persönlich in die Stadt Markarth eingeladen. Der Ard hofft, den Eindruck berichtigen zu können, dass alle Reikmannen Barbaren sind (diesen Eindruck wollte Eure bescheidene Schriftgelehrte natürlich niemals vermitteln!), und möchte meine Leser daran erinnern, dass das Volk des Reik, wie alle Völker, über eine große Kultur und eine reiche Erzählkultur verfügt.

Und so unternahm ich ungeachtet des Rats meiner Gönner und meiner Gelehrtenkollegen die lange und gefährliche Reise nach Markarth, um mich dort mit Ard Caddach zu treffen und die alten Geschichten seines Volkes auf ewig festhalten zu können.

Im Folgenden findet Ihr drei Erzählungen über seltsame und unerklärliche Ereignisse im Reik, die mir die Reikmannen von Markarth erzählt haben und die zum ersten Mal von einer bescheidenen Schriftgelehrten gesammelt wurden. Also setzt Euch in Euren Lieblingsstuhl, schnappt Euch einen Krug Met, zündet die Laternen an gegen das Dunkel der Nacht und lest weiter … wenn Ihr Euch traut.

  • * *

Das Fischvolk an den finsteren Orten

Unsere erste Geschichte stammt von einem Reik-Vateshran, oder Geschichtshüterin, deren Klan über Jahrzehnte in den Bergen oberhalb von Markarth lebte. Vor vielen Jahren, erzählte sie, meldeten ihre Kundschafter, dass überraschend humanoide Kreaturen in den Höhlen ein und aus gingen, über denen ihr Klan lebte.

Zuerst hielt der Klan diese Kreaturen für Goblins, obschon diese Goblins haarlos und augenlos waren und ihre Haut tot und grau war wie die eines Fisches. Dieses „Fischvolk“, wie der Klan es fortan nannte, näherte sich nie ihrem Lager, und es griff auch keinen der Reikmannen an. Doch der Klan weigerte sich, mit diesen offensichtlichen Abscheulichkeiten ein Risiko einzugehen.

Der Klanhäuptling stellte einen Kampftrupp zusammen und führte ihn in die unterirdischen Höhlen, fest entschlossen, dieses Fischvolk zu vertreiben und das Revier seines Klans zu sichern. Doch stieß der Trupp auf keinerlei Widerstand, auch nachdem er alle Höhlen untersucht hatte. Sie fanden nicht die geringste Spur des Fischvolks, obwohl die Kundschafter gemeldet hatten, dass wenige Stunden, bevor der Kriegstrupp angekommen war, mehrere die Höhle betreten hatten.

Später in dieser Nacht, in den dunkelsten Stunden vor Anbruch des Morgens, kam der erste Angriff. Mehrere Reikmannen wurden lautlos gemeuchelt, und ihre Leiber wurden grausam zur Schau gestellt, während andere verschwanden spurlos. Erneut sammelte der Klanhäuptling die besten Krieger und führte sie hinab in die Höhlen. Sie planten, das Fischvolk, das den Klan angegriffen hatte, aufzuspüren und zu vernichten. Und erneut brachte eine ganztägige Suche nur leere Höhlen zutage.

In dieser Nacht blieb der Klan in höchster Alarmbereitschaft, doch es gab keine weiteren Angriffe. Noch Wochen später stellte der Klan jede Nacht Wachposten auf. Doch es gab keine weiteren Angriffe mehr, und es wurde auch kein Fischvolk mehr gesichtet. Es verging mehr als ein Monat, bevor der Klanhäuptling schließlich dem Klan wieder erlaubte, seine üblichen Streifgänge durchzuführen, und in dieser Nacht griff das Fischvolk erneut an. Dieses Mal knüpften sie mehrere Älteste auf dem Berg auf, und schlimmer noch, mehrere Kinder verschwanden spurlos, und man sah sie nie wieder.

Erzürnt von diesem neuerlichen feigen Angriff und einer ungeheuerlichen Attacke auf den verwundbarsten Teil des Klans wurde der Klanhäuptling von rechtschaffenem Zorn übermannt. Sie rief ihre Hexen und Schamanen zu sich und versammelte auch noch zusätzliche magische Unterstützung durch die benachbarten Klans. Sie versiegelten eine Höhle nach der anderen unterhalb des Landes des Klans. Sie veranlasste, dass jede Wunde des Berges mit Wut, Magie und Willenskraft zum Einsturz gebracht wurde, und als sie fertig waren, war da nichts außer schwere Haufen zerbrochener Felsbrocken, wo einst die Höhlen lagen.

Der Klan blieb noch viele Monate auf der Hut, aber es gab keine weiteren Angriffe mehr, und man sah das Fischvolk nie wieder. Es war weise vom Klanhäuptling, die Höhlen zu versiegeln, doch es nagte bis in alle Ewigkeit an ihr und dem Klan, dass man sich nie rächen konnte. Wer war dieses Fischvolk, fragten sie, und wie konnten sie sich ungesehen in den Höhlen verstecken?