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Online:Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 2

Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 2
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Diese Seite enthält den Text von Gruselgeschichten über das Tiefenvolk, Buch 2 (engl. Scary Tales of the Deep Folk, Book 2) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Cassia Volcatia, wandernde Schriftgelehrte

Diese nächste Geschichte stammt von Markor, einem Kundschafter aus dem Reik, den ich im Gasthaus zum Großzügigen Fluss kennenlernte. Er erzählte mir eine bewegende Geschichte über Musik, Jugend und Tragödie. Lest weiter, werte Freunde, und entscheidet, ob Ihr die Erzählung des jungen Kundschafters glaubt!

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Die Musik unter dem Berg

Die meisten Reikmannen meiden die Ruinen, die die längst verschollenen Dwemer (eine Gruselgeschichte für die Ewigkeit!) hinterlassen haben, aber nicht alle. Zwei junge Kundschafter aus dem Reik, Markor und Esana, machten sich einst auf, um dort zu erkunden, wo niemand ihres Klans sich hinwagte. Sie entschieden sich für die Dwemerruinen unter dem Berg; dort wollten sie sich einen Namen machen. Gemeinsam stiegen sie also hinab in die Tiefen der Dwemerstädte, wo sie sich Automaten und schlimmeren Gefahren stellten, um ihren Mut zu beweisen.

Beim Erkunden tief in einer solchen Ruine, die Reikmannen nannten sie Dunkelklamm, ihr Dwemername ist längst vergessen, hörte Esana erstmals die Musik unter dem Berg. So sehr sich Markor auch anstrengte, er hörte nichts, doch Esana, so betonte er, hörte die Musik tosend laut wie ein Sturm. Sie sagte, sie sei überall.

Esana versuchte mehrmals, Markor die Musik zu beschreiben: Wie das Lied eines Messingvogels, der an finsteren Orten singt, und die Kakophonie von Zahnrädern und Steinen, und die Hymne von Dampf und Feuer. Und obwohl sie dem Klang unter dem Berg folgte, und Markor wiederum ihr, fanden sie nie den Ursprung der geheimnisvollen Musik.

Mit der Zeit, so erzählte mir Markor, wurde Esana immer besessener von der Musik; sie summte sie weiter, nachdem sie und Markor ins Lager zurückgekehrt waren, sogar, wie er sagte, im Schlaf. Ihr Summen war fast bar jeder Melodie und dennoch seltsam einnehmend, und bis heute bekommt Markor den Klang von Esanas klanglosem Summen nicht aus dem Kopf.

Esana bestand darauf, jeden Tag nach Dunkelklamm zu reisen, und vernachlässigte ihre Pflichten als Kundschafterin des Klans. Bald verbot die Hexenmutter des Klans sowohl Markor als auch Esana jede Reise nach dorthin. Am nächsten Tag brach Esana ein letztes Mal nach Dunkelklamm auf, auch wenn sie dadurch riskierte, die Hexenmutter zu erzürnen und vom Klan verstoßen zu werden.

Obwohl die Hexenmutter Markor verbot, Esana zu folgen, widersetzte er sich; er war sich sicher, dass seine Freundin, die er seit seiner Kindheit kannte, erst dann zurückkehren würde, wenn sie ihr Ziel erreicht hatte. Er befürchtete, dass Esana sich auf der Suche nach der Musik unter dem Berg verirren würde, nach dieser Musik, die nur sie selbst hören konnte. Er befürchtete, dass sie so tief hinabsteigen würde, dass sie nie mehr herausfände. Markor fand Esanas Rucksack außerhalb der Ruine und ging so weit hinein, wie er konnte.

Markors Suche endete in einer Tragödie. Am Ende war alles, was er von seiner langjährigen Freundin Esana fand, ein Lächeln, das auf eine Tierhaut im tiefsten Teil von Dunkelklamm gekritzelt war. Ein zutiefst trauriger Markor verstand genau, was diese Zeichnung zu bedeuten hatte, und es brach ihm das Herz.

„Ich habe sie gefunden“, sagte die gekritzelte Zeichnung. Sie war die letzte Botschaft, die Esana ihrem besten Freund hinterließ.

Niemand sah Esana jemals wieder.