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Online:Gruselgeschichten aus Druadach, Buch 2

Gruselgeschichten aus Druadach, Buch 2
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Diese Seite enthält den Text von Gruselgeschichten aus Druadach, Buch 2 (engl. Scary Tales of the Druadach, Book 2) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Cassia Volcatia, wandernde Schriftgelehrte

In der nächsten Geschichte, die ich mit Euch teilen möchte, geht es um Krankheit und Verrat im Schatten des Druadach-Gebirge. Ich wünsche wohliges Gruseln!

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Die sickernde Seuche von Karthwasten

Während es die geschundene Stadt Karthwasten im nördlichen Reik schon seit Generationen gibt, hat sie schon häufiger den Besitz zwischen den robusten Nord und den trügerischen Reikmannen gewechselt als ein Goldstück in einer Glücksspielspelunke in Senchal. Doch obwohl die besorgniserregenden Erzählungen von Verrat aus dieser Stadt so allgegenwärtig sind wie Sandkörner in der Alik'r-Wüste, gibt es doch eine Geschichte von Weh und Tod, die sie alle übertrifft: die Geschichte von der sickernden Seuche von Karthwasten!

Vor rund zwanzig Jahren, so sagt man, hatten die Reikmannen einmal mehr die Nord aus Karthwasten vertrieben, ihre Häuser niedergebrannt und Karthwasten für sich beansprucht. Dieser Klan des Reik war besonders brutal, und die tapferen Nord, die versuchten, Karthwasten einzunehmen, sahen sich einer Armee aus Reikmannen und Bestien gegenüber. Diese Reikmannen, so sagt man, hatten sich mit blutrünstigen Werwölfen verbündet!

Die Stadt blieb beinahe ein Jahr lang in der Gewalt der Reikmannen, bis Ulgar Steinbart, ein ranghoher Plünderer der Nord, einer mächtigen Reikhexe begegnete, die man nur als die Rabenhand kannte. Angeblich trafen Ulgar und die Rabenhand zuerst auf dem Schlachtfeld aufeinander, wo keiner sein Gegenüber besiegen konnte. Nachdem sie zwei Tage gegeneinander gekämpft hatten, stellten sie die Feindseligkeiten ein und brachen Brot miteinander. So erfuhr Ulgar, dass die Rabenhand keine Freundin der draufgängerischen Werwolfkrieger in Karthwasten war, und Ulgar, so erzählen seine Krieger, schloss ein dunkles Abkommen mit dieser entsetzlichen Diva.

Die Rabenhand trat auf das Feld vor Karthwasten, beschützt von Ulgars Kriegern, und führte zahlreiche unreine Opferzeremonien durch. Durch schöne und scheußliche Gesänge beschwor sie einen Regen, so schwarz wie Pech, einen Zaubersturm, der Karthwasten und seine Gebäude mit Schmutz überzog. Bald darauf hörte man die ersten Schreie.

Die Tore öffneten sich, und Reikkrieger stolperten heraus; sie kreischten, als der pechschwarze Regen ihnen das Fleisch von den Knochen sengte! Nicht einmal die mächtigen Werwölfe des Reik wurden verschont, und ihr schmerzerfülltes Heulen ähnelte dem verwundeter Tiere. Ulgar, so meldeten seine Krieger, war hocherfreut ob des Gemetzels, und er befahl seinen Kriegern, die Stadt zu stürmen und die Überlebenden des Reik zu beseitigen.

Doch sträubte sich selbst die Schar erfahrener Nordkrieger davor, eine Stadt zu betreten, die mit magischem Pech überzogen war. Die Rabenhand versicherte Ulgar, dass das Pech nur den Reikmannen und Werwölfen schaden würde, und doch wagten es die Nord nicht, den Worten einer Hexe des Reik zu vertrauen. Die Schreie, die aus der Stadt hallten, erschütterten sie bis ins Mark. Als Ulgar seine Krieger derart verängstigt sah, schimpfte er sie allesamt Feiglinge, und er schritt in die Stadt, wobei er die wenigen herumtorkelnden Reikmannen niederstreckte, die versuchten, sich ihm in den Weg zu stellen. Und als er in der Mitte der Stadt stand und brüllte, dass die Überlebenden sich seiner Axt stellen sollten, landete ein Tropfen Pech auf seiner Stirn.

Der Pechtropfen wuchs auf Ulgars Helm wie ein lebendes Wesen, das sich immer weiter ausbreitete und seinen Kopf wie ein Leichentuch bedeckte. Bald war Ulgars gesamter Körper von Pech bedeckt, und er drehte sich um, so die Nord, um ihnen ein Lächeln zu zeigen, das schwarz war wie der Tod selbst.

Als die anderen Nord den Verrat erkannten, griffen sie die Rabenhand an, in der Hoffnung, die gierige Hexe töten zu können, die ihnen ihren Anführer genommen hatte. Doch die Reikhexe lachte lediglich, als ihre Äxte nur Luft trafen und ein Schwarm Raben sich mit spöttischem Krächzen erhob. Und die Nord flohen vom Schlachtfeld, als ihr nun mit Pech bedeckter Anführer auf sie zukam und ihm die Krankheit von der sickernden Axt tropfte.

Bis heute hören wir die Geschichten derer, die einen gewaltigen, mit Pech bedeckten Krieger in den Schatten des Druadach-Gebirges herumwandern sehen, der eine triefende Axt trägt, die Fleisch und Stahl gleichermaßen schmelzen lässt, und dem das Gelächter der Rabenhand folgt. Er ist der Tod, der von Ohr zu Ohr grinst und jeden in Stücke hackt, der ihm in die Quere kommt: die sickernde Seuche von Karthwasten!