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Diese Seite enthält den Text von Handbuch der Flusstrolle (engl. Field Guide to River Trolls) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Phrastus von Elinhir
Die Herkunft der Trolle ist unklar – was eine andere Art ist zu sagen, dass wir absolut nichts darüber wissen, woher sie kommen, wie sie herkamen oder warum sie überhaupt existieren.
Zweifellos spukt der Troll seit alters her durch die tamrielischen Volkssagen. Der Troll ist nahezu jeder Kultur ein Begriff und taucht in Erzählungen aller Art auf. Das reicht von Kindermärchen bis hin zu Geschichten über die Uralten. Selbst in Khoseys ehrwürdigen „Tamrielischen Traktaten“ findet er Erwähnung als „der Trohl von Rapace, tre-mannen hoch, [der] sowohl das Fleisch der Gemeinen als auch das der Könige fresset.“
Angesichts der langen Zeit, die wir auf Tamriel zusammen mit ihnen verbracht haben, sollten wir Menschen und Mer doch wirklich einiges über die Trolle erfahren haben, oder etwa nicht? Vielleicht. Doch trotzdem ist unser Wissen sehr begrenzt. Die wenigen Fakten, die uns zur Verfügung stehen, lauten folgendermaßen:
– Trolle sind wilde und beeindruckende Fleischfresser, die alles, dessen sie habhaft werden, mit Haut und Haaren verschlingen.
– Verletzungen heilen bei einem Troll (sofern sie nicht durch Feuer zugefügt wurden) außergewöhnlich schnell. Diese Regenerationsgeschwindigkeit ist zweifellos magischer Natur.
– Trollfett ist ein Reagenz, das von Alchemisten geschätzt wird. Seine Wirkung scheint jedoch je nach Schmelzgrad und Rezeptur zu variieren.
– Trotz ihrer physischen Fähigkeiten leben Trolle sehr zurückgezogen. Ihre Verstecke finden sich für gewöhnlich weitab der ausgetretenen Pfade.
Wir können nur wenig sonst mit Gewissheit sagen, außer dass Trolle in den unterschiedlichsten Lebensräumen vorkommen und je nach ihrer heimischen Umgebung verschiedene Unterarten ausgebildet haben. Zu den am weitesten verbreitete und deshalb am besten erforschte Trollarten gehören die Waldtrolle in Zentraltamriel und die Frosttrolle im hohen Norden.
Doch die Geschichtsschreibung und die Legenden künden auch von anderen Trollarten. Diese mögen weniger bekannt, deshalb aber nicht minder faszinierend sein. Einige, wie die Lavatrolle von Vvardenfell, sind höchstwahrscheinlich ausgestorben (falls sie überhaupt noch irgendwo anders existierten als in der fiebrigen Vorstellungskraft dunkelelfischer Geschichtenerzähler in fragwürdigen Eckschenken). Doch heute geht es um die seltene Art des „Trohl von Rapace“, den Ihr in der Tat noch immer antreffen könnt – und das nicht nur in weitentfernten Regionen wie Mittelargonien oder der Topalinsel, sondern direkt in Cyrodiil … falls Ihr wisst, wo Ihr suchen müsst.
Ich spreche vom schwer fassbaren Flusstroll. Ihr werdet ihn nicht im Kaiserlichen Register der Tiere und niederen Kreaturen aufgeführt finden, doch nichtsdestotrotz ist er real, das kann ich bereitwillig bezeugen. Ich selbst habe auf dem Marktplatz von Sutch den Kadaver eines Flusstrolls gesehen, der von einer unerschrockenen Jägerin feilgeboten wurde, die ihre Fallen an den Nebenflüssen des Brena auslegt. Sie erzählte mir, sie hausen in nicht einsehbaren Höhlen und Erdlöchern am Fluss, ernähren sich von Schlammkrabben, größeren Fischen und Krokodilen – aber auch von unvorsichtigen Menschen, wenn sie ihrer habhaft werden können. Was wohl der Grund ist, weshalb man so selten von ihnen hört, da kaum jemand solche eine Begegnung überlebt.
Das äußere Erscheinungsbild des Kadavers unterstrich, war er doch mit Verbrennungen übersät, die Tapferkeit der Jägerin. Ganz anders als bei der uns bekannten Flussspezies war die Haut des Flusstrolls mit glänzenden, wasserabweisenden Schuppen mit silbrig-blauem Schimmer bedeckt, die ebenso robust wie flexibel schienen. Die langen, mit Schuppen versehenen Hände wiesen zwischen den krallenbewehrten Fingern Schwimmhäute auf und das Gebiss verfügte über die scharfen und spitzen Zähne eines Fischfressers. Die Jägerin erläuterte, sie könnten ihren Atem lange Zeit anhalten, sodass sie ungesehen im seichten Gewässer ausharren können, bis sie aus dem Hinterhalt auftauchen und ihre Beute überwältigen.
Seit dieser Begegnung habe ich auch andere befragt, die in der Wildnis Cyrodiils unterwegs sind, und erfuhr, dass die Jägerin von Sutch mit ihren Erfahrungen nicht allein ist. Flusstrolle findet man, wenn auch selten, in den Wasserscheiden des Brena, des Strid und den Flussläufen in Zentralniben. Zweifelsohne wird auf diesen Umstand auch ein Großteil der vermissten Nutztiere – und Menschen – zurückzuführen sein. Das Wissen, das ich nun habe, hat mich zu dem Schluss gebracht, dass ich meine Wanderungen in der Natur auf die trockeneren Hochlande beschränken sollte, wenn ich meine Gelehrtenkarriere nicht als Trollfutter in einer schlammigen Erdhöhle am Flusslauf beenden möchte!