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Online:Im Einklang mit der natürlichen Ordnung

Im Einklang mit der natürlichen Ordnung
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Diese Seite enthält den Text von Im Einklang mit der natürlichen Ordnung (engl. Embracing the Natural Order) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Ein Bericht über Stadtbewohner, die unter den Druiden leben, von Parisse Ergalla

Ich wuchs in Vastyr auf. Die Stadt war schon immer mein Zuhause. Ich wuchs auf inmitten von Stein, und als Kind hatte ich immer Straßen, denen ich folgen konnte. Aber wie alle Bewohner Vastyrs wuchs ich auch auf mit Geschichten über die Wildnis jenseits der Stadtmauern, und diese inspirierten meine Fantasie. Vastyr ist ein solch kleiner Teil der Insel, aber dennoch kann er sich für Bewohner anfühlen wie die ganze Welt. Für mich war dies definitiv so. Und alles außerhalb von Vastyr war eine magische unbekannte Welt, von der die Erwachsenen hinter vorgehaltener Hand sprachen.

Ich war weit mehr vom Rest Galens fasziniert als die meisten anderen Stadtbewohner. Ich bekam gar nicht genug von den Geschichten über die Druiden. Schließlich entschied ich, dass ich nicht in die Stadt gehörte. Ich war bestimmt für die grünen Hügel und die Anbetung der Natur, genau wie die Druiden in den Erzählungen und die wenigen, die ich im Rankenviertel sah. Meine Eltern hielten das für ein Hirngespinst einer jungen Frau, das schon bald verfliegen würde. Aber da täuschten sie sich.

Mit siebzehn brach ich allein auf, nur mit meinem Rucksack voller Proviant und meinem liebsten Wanderstock. Mein Ziel war Glimmerbergsee, die Siedlung des Steinlehrezirkels nördlich der Stadt. Ich wusste, dass der Steinlehrezirkel der freundlichste der Zirkel war und jenen gegenüber wohlgesonnen, die ein Leben als Druide führen wollten. Voller Selbstvertrauen schritt ich voran, bereit für einen Neuanfang.

Die Steinlehredruiden waren so zuvorkommend und freundlich, wie es die Geschichten erzählt hatten, und sie boten mir direkt einen Schlafplatz an. In dieser ersten Nacht hielten die Geräusche der Natur mich wach, obgleich mich die Wanderung völlig ausgelaugt hatte. Ich hörte das Heulen von Kreaturen, die ich nicht einordnen konnte, den Tanz von fließendem Wasser. Am nächsten Tag stolperte ich beim Erkunden der verschiedenen Pfade, die sich durch und um die Siedlung erstrecken, über eine Blattpflanze, die mir einen grauenhaften Ausschlag an den Beinen bescherte. Während ich mich von diesen Beschwerden erholte, sagte man mir, ich solle essen, um wieder zu Kräften zu kommen. Leider musste ich feststellen, dass die Ernährung der Steinlehredruiden mir nicht sonderlich essbar erschien. Sie bestand aus so vielen Geschmacksrichtungen, die mir fremd waren, und sämtliche Texturen fühlten sich so falsch an. Und die Insekten habe ich noch gar nicht erwähnt. Ich wurde bei lebendigem Leib verzehrt. Es gab keinen Augenblick, an dem ich mir nicht eine Stelle meines Körpers wundkratzte.

Nach fünf Tagen in Glimmerbergsee entschied ich, dass es mir reichte. Meine Träume, Druidin Parisse zu werden, wurden kurz und bündig von der grauenhaften Realität der Natur zunichte gemacht. Zum Glück waren die Steinlehredruiden, mit denen ich am meisten zu tun hatte, überaus gütig. Sie versicherten mir, dass ich keinen Grund hätte, mich schämen zu müssen, auch wenn ich nicht für das Leben in der Wildnis gemacht sei. Ich kehrte nach Vastyr zurück, hungrig, zerstochen, müde und durch und durch enttäuscht von mir selbst. Und hier bin ich dann auch geblieben.

Dieser Bericht ist wichtig, nicht nur um meiner selbst willen, sondern auch für andere wie mich, die mit dem Traum aufwuchsen, einst das exotische Leben der Druiden zu führen. Ich bin froh, dass ich auf den Wunsch der jungen Frau in mir eingegangen war und die Lande jenseits der Mauern Vastyrs erkundet habe. Obwohl mein erwachsenes Ich am Ende entschloss, dass sie inmitten der sicheren Stadtmauern glücklicher sein würde als in der Natur, war ich zumindest tapfer genug gewesen, es zu versuchen.