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Online:Keshu: Die Rituale des Erwachsenwerdens, Teil 1

Keshu: Die Rituale des Erwachsenwerdens, Teil 1
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Diese Seite enthält den Text von Keshu: Die Rituale des Erwachsenwerdens, Teil 1 (engl. Keshu: The Rites of Maturity, Part 1) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Peek-Ereel, Freundin und Vertraute von Keshu Schwarzflosse

Ich kann mich an unsere Rituale des Erwachsenwerdens erinnern, als wäre es gestern gewesen. Keshu Schwarzflosse, Kriegsheldin und Begründerin der Bewegung für eine moderne Saxhleel-Gesellschaft, verdiente sich ihren Beinamen während dieser Prüfungen, und es war auch zu dieser Zeit, dass sie ihren Ruf aufbaute und ihre Beziehung zu ihren Gefährten festigte. All ihre Gefährten meisterten diese Prüfungen: Keshu, Vos-Huruk, Tee-Wan, Xocin, ja sogar ich (zumindest bis zur letzten Prüfung). Ja, wir vollbrachten große Dinge, aber das hatten wir zu einem großen Teil unserem Lehrer und Mentor zu verdanken, dem Raj-Deelith Drameencin.

Der älteste Lehrer war in der Tat steinalt. Angeblich war er schon alt gewesen, als unsere Eieltern aus dem Gemeinschaftsnest geschlüpft waren. Aber das Alter konnte Drameencin nichts anhaben. Wie ein Edelschimmel oder fermentierter Schleim wurde er mit jeder Jahreszeit nur noch besser. Als wir seine Schüler wurden, war er der Beste seines Fachs, und wir sollten seine Meisterwerke werden. Er befolgte die herkömmlichen Methoden zur Unterrichtung junger Saxhleel und achtete darauf, dass wir dem entsprachen, was die Gemeinschaft wollte und brauchte. Bei ihm lernten wir die fortgeschrittene Kunst des Jagens, Spurenlesens und Handwerks. Aber er beließ es nicht dabei und förderte auch unsere ganz eigenen Talente. Für Drameencin waren wir nicht einfach nur austauschbare Eier in einem Korb. Wir waren Individuen, und besonders Keshu erblühte unter seiner Obhut.

Die Rituale des Erwachsenwerdens der Saxhleel bestehen aus Prüfungen des Könnens und der Tapferkeit, die im Laufe mehrerer Tage durchgeführt werden. Einige dieser Prüfungen sind festgelegt und werden von allen Saxhleel-Gemeinden in den Sümpfen verwendet. Andere ändern sich immer wieder, je nach Ort, Jahreszeit oder dem Gutdünken des Raj-Nassa, des ältesten Anführers, der Gemeinde. Unsere Rituale umfassten drei schwierige Prüfungen. Die Art und Weise, wie Keshu diese Prüfungen meisterte, zeigte, zu was für einer Person sie erblühte.

Die erste dieser Prüfungen war „Die Prüfung des verlorenen Tausendfüßlers“. Jeder von uns wurde angewiesen, in ein Fass zu greifen und einen einzelnen Sumpftausendfüßler herauszuziehen. Wenn Ihr nie einen Sumpftausendfüßler gesehen habt: Diese herausragenden Exemplare überzeugen durch ihre gewaltige Größe und ihr bösartiges Wesen. Der durchschnittliche Sumpftausendfüßler ist so lang wie die Spanne Eurer ausgestreckten Finger und so dick wie Euer Handgelenk. Der auserkorene Tausendfüßler wird jeweils mit einem Symbol versehen, damit man ihn von den anderen unterscheiden kann. Dann werden die Tiere einem Läufer ausgehändigt, der damit in die Wildnis läuft und sie freilässt. Unsere Prüfung bestand darin, unseren jeweiligen Sumpftausendfüßler zu finden, ihn einzufangen und ihn wohlbehalten zum Raj-Nassa zurückzubringen. Nun ist es alles andere als einfach, einen bestimmten Tausendfüßler in einem überwucherten Sumpf aufzuspüren. Das erfordert Können, Geduld und auch ein wenig Glück.

Xocin fand seinen Tausendfüßler als erster, aber dabei schreckte er einen Haj-Mota auf. Um der Kreatur zu entkommen, musste er in einen tödlichen Streifen Treibsand waten. Keshu, die gerade zufällig vorbeikam, lenkte den Haj-Mota ab und lockte ihn in die entgegengesetzte Richtung. Dann ging sie um ihn herum zu Xocin, den sie aus der unerbittlichen Umarmung von Schlamm und Sand befreite.

Als Keshu dann schließlich ihren Tausendfüßer fand, hatte der sich in eine grauenhafte Lage manövriert. Drei feindlich gesonnene Naga jagten die wohlgenährte, vielbeinige Kreatur, und wollten aus ihm ein Mahl bereiten. Keshu konnte dies nicht zulassen; schließlich wollte sie diesen Teil der Rituale ja bestehen. Ohne zu zögern, ließ sie sich ins dunkle Wasser sinken, durch das sie unter der Oberfläche und ungesehen auf das Trio zu schwamm. Vos-Huruk, die mit ihrem eigenen Tausendfüßler gerade ins Dorf zurückkehrte, kam zufällig beim Geschehen vorbei und sah sich an, was Keshu so vorhatte. Sie erzählte allen davon, und jetzt schreibe ich es für die Nachwelt nieder.

Als die Naga-Jäger ihre Beute umzingelten und sich ihr näherten, stieg Keshu aus dem Wasser wie eine finstere Flosse auf der Jagd, in jeder Hand einen tödlichen Dolch und mit entschlossenem Blick in den Augen. Sie erledigte die ersten beiden Naga mit schnellen Hieben ihrer Klingen und näherte sich dem Dritten, bevor ihre ersten beiden Opfer auch nur vollständig im Wasser versunken waren. Als der letzte Naga erkannte, dass sein Ende rasch näherkam, konnte er sich schon nicht mehr verteidigen. Er fiel, ohne der entschlossenen Keshu auch nur einen Hauch von Widerstand entgegenbringen zu können. Sie schnappte sich ihren Tausendfüßler und folgte Vos-Huruk zurück zum Raj-Nassa.