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Online:Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 1

Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 1
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Diese Seite enthält den Text von Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 1 (engl. Keshu: Travels Beyond the Village, Part 1) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Peek-Ereel, Freundin und Vertraute von Keshu Schwarzflosse

Eine der ersten Entscheidungen, die Keshu Schwarzflosse, Kriegsheldin und Begründerin der Bewegung für eine moderne Saxhleel-Gesellschaft, nach ihren Riten des Erwachsenwerdens und ihrem Eintritt in die erwachsene Gesellschaft der Saxhleel getroffen hatte, war eine Reise zu unternehmen, um mehr über die Welt jenseits unseres winzigen Dorfes zu erfahren. Mit dem verschlagenen Tee-Wann, der mächtigen Vos-Huruk, dem schlauen Xocin und meiner Wenigkeit an ihrer Seite verabschiedete sich Keshu vom Dorf und unserem Lehrer, dem Raj Deelith Drameencin. Ihr Ziel waren die Wunder, die jenseits der vertrauten Grenzen von Seekhat-Xol warteten.

Wir gingen gen Norden und hielten unterwegs bei jedem Dorf an, um Freunde und Familienmitglieder zu besuchen, während wir uns auf die legendäre Stadt Sturmfeste zubewegten. Im Dorf Zurook warnte man uns vor den Dunkelelfen-Enklaven in Sturmfeste, in denen man einsame Saxhleel einfing und sie als Sklaven zurück nach Morrowind schickte. Wir hatten als Heranwachsende schon Gerüchte über dunkelelfische Sklaventreiber gehört, aber wir hatten ihnen in unseren abgeschiedenen Teilen des Sumpfgebiets nie wirklich Glauben geschenkt.

Wir erreichten Sturmfeste inmitten einer Schar von Besuchern: Händler, Söldner, Handwerker und dem buntesten Völkchen, das wir je gesehen hatten. Zusätzlich zu den offensichtlich verstädterten Saxhleel (später erfuhren wir, dass die anderen Völker sie „Argonier“ nannten), blickten wir voller Erstaunen auf die riesigen Nord, die hellhäutigen Hochelfen, die extrovertierten Bretonen, die finsteren Dunkelelfen und sogar auf einige wenige Khajiit und Waldelfen, die über die Plätze wanderten.

Sie erschienen uns allesamt fremdartig und exotisch, und wir erlebten aus erster Hand, wie einige unserer Eibrüder und Eischwestern von den Außenseitern behandelt wurden. Manchen, unter ihnen die mächtigen und würdevollen Stadtbewohner, wurden Ehre und Ansehen zuteil. Andere hingegen, die offensichtlich schwächer und ärmer waren, wurden herumkommandiert, erniedrigt und sogar geschlagen, je nach der Laune ihrer Herren. Wir waren schockiert und angewidert, aber Keshu befahl uns, Ruhe zu bewahren. „Wir können den Weg dieses Flusses nicht verändern“, meinte sie. „Zumindest nicht am heutigen Tag.“

Während wir die Stadt erkundeten, begegneten uns eine Gruppe junger Nord und ihr charismatischer Anführer, der Barde Jorunn. Wir hörten Jorunns Darbietung zu, fasziniert von den Geschichten, die er erzählte, und im Bann seiner klaren und ausdrucksstarken Stimme. Er bemerkte unser enormes Interesse, insbesondere das von Keshu, und lud uns ein, mit ihm und seinen Gefährten zu Abend zu essen. Keshu und Jorunn schlossen schnell Freundschaft miteinander und redeten bis spät in die Nacht über vielerlei Themen. Wie sich herausstellte, waren er und seine Gefährten kaum älter als wir, und sie waren ebenfalls auf Reisen, um die Welt zu sehen, bevor sie sich den Pflichten des Erwachsenenlebens stellen mussten. Während wir Jorunn und seinen Freunden beibrachten, wie man traditionelle Saxhleel-Kost isst und trinkt, führten sie uns in die nordischen Delikatessen ein, die man im Gasthaus erwerben konnte.

Ich hörte nicht allem zu, was Jorunn und Keshu in dieser Nacht so besprachen, aber einiges bekam ich mit. Jorunn erzählte von seiner Familie, von den Wundern Himmelsrands, und dass er hoffte, eines Tages ein berühmter Barde zu werden. Er erklärte, dass seine Schwester einst Königin der Nord werden würde, aber ich hielt das lediglich für eine weitere seiner fantasievollen Erzählungen. Was Keshu glaubte, kann ich nicht sagen. Sie erzählte ihrerseits Jorunn vom Leben im Sumpf, was es bedeutete, ein Saxhleel zu sein, und dass unser Volk einst eine deutlich fortschrittlichere Zivilisation gehabt hatte. Er war offenbar aufrichtig fasziniert von dem, was sie ihm da berichtete. Als vom Kaminfeuer nur noch die Glut übrig war und die Krüge voll nordischem Met und dem Gallenbier der Saxhleel langsam zur Neige gingen, kam Tee-Wan hereingestürmt. „Xocin“, sagte er, seine Stimme schwach vor Angst und Trauer, „er wurde von den Sklavenmeistern verschleppt.“

Keshu zögerte keine Sekunde. Sie stand auf und befahl uns, zur Tat zu schreiten. Auf keinen Fall würde sie zulassen, dass die Dunkelelfen unseren Eibruder in Ketten fortbrachten. Bevor wir unsere Waffen aufnehmen und nach draußen gehen konnten, erhob sich Jorunn ebenfalls. „Freunde lassen nicht zu, dass ihre Freunde sich allein in den Kampf stürzen“, sprach der große Nord. „Außerdem hatten wir seit letzten Turdas keine anständige Schlägerei mehr. Meine Gefährten werden mürrisch, wenn sie zu lange ohne eine anständige Schlägerei auskommen müssen.“