| Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 2 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 2 (engl. Keshu: Travels Beyond the Village, Part 2) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Peek-Ereel, Freundin und Vertraute von Keshu Schwarzflosse
Unser Besuch in Sturmfeste hatte sich zum Schlechten gewandt, wie ein plötzlicher Sturm an einem ansonsten strahlenden Tag. Xocin und Tee-Wann hatten sich entschieden, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, während Keshu, Vos-Huruk und ich den Abend mit unseren neuen Nordfreunden verbrachten. Als Tee-Wan zurückkehrte, war er allein. Er erklärte, dass dunkelelfische Sklavenhäscher Xocin gefangen genommen hatten. Keshu hatte natürlich vor, ihn zu retten. Und zu unserer großen Überraschung wollte Jorunn der Barde, Anführer unserer neuen nordischen Freunde, uns dabei helfen. „Nichts bringt das Blut in Wallung wie ein paar Dunkelelfen für einen guten Zweck den Schädel einzuschlagen“, verkündete er in seiner tiefen und lauten Stimme.
Keshu und Jorunn führten den Rest von uns zur dunkelelfischen Enklave am Rand der Stadt. „Haus Dres“, sagte Jorunn, aber es hörte sich mehr wie ein Fluch an als wie ein Name. „Ich hätte es wissen müssen.“ Wir erkundeten die Enklave und merkten uns, wo die Wachen postiert waren und wie sie sich im Bereich des Lagers bewegten. Wir fanden heraus, wo man die neu akquirierten Sklaven verwahrte, und fingen an zu planen, wie wir sie befreien könnten. Keshu erklärte die strategischen Gesichtspunkte, und Jorunn hörte aufmerksam zu; hin und wieder warf er einen Vorschlag ein, aber ansonsten stimmte er ihrem Plan zu. Und so geschah es, dass kurz vor Sonnenaufgang vier Saxhleel und fünf Nord in den Krieg gegen die Enklave der Sklaventreiber des Hauses Dres zogen. Und was für eine glorreiche Schlacht das war!
Gegen einen übermütigen und unvorbereiteten Gegner einen Überraschungsangriff zu starten ist einfacher, als man glauben mag. Besonders wenn man eine Handvoll übereifriger, angetrunkener Nord zur Seite hat. Keshu und Jorunn kämpften wie der Wirbelwind und schlugen sich eine Schneise zu den Sklavenkäfigen, während der Rest von uns sich um die anrückende Verstärkung kümmerte. Die Dunkelelfen brauchten länger, um ihre Verteidigung zu organisieren, als wir gedacht hatten. Die späte Stunde und der unerwartete Angriff hatten offenbar die gewohnte Routine der Sklavenmeister total durcheinandergewirbelt. Jorunn erklärte, dass sie es gewohnt waren, ihre Karawanen in der Wildnis verteidigen zu müssen, aber noch nie jemand dreist genug gewesen war, das Herz der Dres-Enklave anzugreifen. „Und deshalb wird unser Plan auch gelingen“, versicherte er Keshu.
Keshu schaffte es relativ einfach, die Wachen zu erledigen, die das Tor zum Sklavenkäfig bewachen wollten. Jorunn trat in den freien Raum, den sie geschaffen hatte, und zerschlug das Schloss des Käfigs mit einem einzigen Hieb seiner gewaltigen Schlachtaxt. An der Spitze einer zerlumpten Gruppe von Saxhleel schritt Xocin aus dem viel zu engen Raum. Mittlerweile hatten die Dunkelelfen sich neu formiert, und sie rückten zu unserer Position vor. „Wir bekommen gleich Gesellschaft, Schwarzflosse“, warnte Vos-Huruk. „Und die haben Magier“, fügte ich hinzu. Keshu fing an, Befehle zu geben; sie war bereit, bis zum Letzten von uns zu kämpfen, falls das nötig sein sollte. Aber Jorunn hatte einen anderen Vorschlag.
„Nicht jeder Kampf muss bis zum Tod gehen, meine argonische Freundin“, meinte der große Nord mit einem Funkeln in den Augen. „Nehmt Eure Leute und flieht von hier. Meine Gefährten und ich werden diese jämmerlichen Elfen in Schach halten, während ihr entkommt.“ Keshu dankte ihm und versprach, ihm den Gefallen eines Tages zu vergelten. „Darauf werde ich vielleicht zurückkommen“, lachte Jorunn, während er sich den nahenden Sklaventreibern zuwandte. „Eines Tages.“
Keshu führte uns und die frisch freigelassenen Sklaven in den Sumpf, während Jorunn und seine Gefährten uns verteidigten. Die Nord kämpften voller Inbrunst, und wir hörten sie lachen und Lieder singen, während wir im Sumpf verschwanden. Nachdem wir fast so lange gelaufen waren, wie die Sonne bis zu ihrer Reise ganz oben im Himmel brauchte, befahl Keshu einen Halt. Sie bat mich, in die Stadt zurückzukehren und zu prüfen, ob die Nord den Angriff auf die Enklave der Sklavenmeister auch überlebt hatten. Tee-Wan, geschickt im Tarnen und Täuschen, bot mir an, mich zu begleiten. Wir brachen unverzüglich auf, während Keshu sich mit den jetzt befreiten Sklaven unterhielt.
Wir schlichen uns so leise und unauffällig wir konnten zurück nach Sturmfeste. Die Enklave war völlig abgeriegelt, und man hatte enorme Wachmannschaften aufgefahren, um ihre Verteidigung zu festigen. Tee-Wan und ich begaben uns zurück zum Gasthof. Dort fanden wir Jorunn und seine Gefährten, denen die Schlacht am Morgen augenscheinlich kein Haar gekrümmt hatte. Er dankte uns dafür, dass wir uns um ihn sorgten und nach ihm geschaut hatten, aber er meinte, wir sollten nicht zu lange bleiben. „Haus Dres ist äußerst ungehalten darüber, dass es seine Sklaven verloren hat“, meinte Jorunn. „Wir bereiten selbst gerade unseren Aufbruch vor; gleich, wenn wir mit dem Essen und dem Met fertig sind.“ Sagt Keshu, dass ich mich auf unser nächstes Treffen freue.
So verließen Tee-Wan und ich die Stadt Sturmfeste, und wir gingen zurück zu Keshu und den anderen.