| Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 3 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Keshu: Reisen jenseits des Dorfes, Teil 3 (engl. Keshu: Travels Beyond the Village, Part 3) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Peek-Ereel, Freundin und Vertraute von Keshu Schwarzflosse
Meine Geschichte der Jugendtage von Keshu, Kriegsheldin und Begründerin der Bewegung für eine moderne Saxhleel-Gesellschaft, geht weiter. Unsere Reisen jenseits des Dorfes Seekhat-Xol, in dem wir aufgewachsen waren, gingen weiter, und Keshu bestimmte jeden unserer Schritte, den wir durch die Sumpfgebiete nahmen. Mittlerweile war unsere Gruppe von uns fünf angewachsen auf mehr als ein Dutzend. Die meisten Sklaven, die aus den Fängen des Hauses Dres befreit worden waren, hatten sich bereits verabschiedet und waren auf dem Weg zurück zu ihrem Zuhause und ihren Familien. Aber nicht allen war etwas geblieben, wohin sie hätten zurückkehren können. Und offenbar entwickelte sich Keshu zu einer so charismatischen und beliebten Anführerin, wie Jorunn der Nord es gewesen war, den wir in Sturmfeste kennengelernt hatten.
Keshu war schon immer fasziniert gewesen von den Geschichten einer fortschrittlichen Saxhleel-Gesellschaft, die angeblich in grauer Vorzeit erblühte. Sie war fest entschlossen, in diesem Teil der Reise den Standort einer dieser uralten Städte zu besuchen. Wir folgten den Hinweisen eines alten Buchs, das sie sich von unserem Lehrer, dem Rah-Deelith Drameencin, geborgt hatte, und wagten uns tiefer in den Sumpf. Wir gingen durch einen Teil des Moorgebiets, das für Saxhleel ebenso gefährlich war wie für schuppenlose Außenseiter. Zusätzlich zu den seltsamen Raubtieren und den Wolken tödlichen Gifts, die so mancher Windstoß mit sich brachte, bekamen wir es auch mit fleischfressenden Pflanzen, wandernden Haufen ätzenden Schlamms und Schwärmen hungriger Insekten zu tun. Aber wir waren erwachsene Saxhleel, die ihre Prüfungen abgelegt hatten (nun, mit Ausnahme meiner Wenigkeit, der seine Rituale des Erwachsenwerdens erst noch bestehen musste), und die große und mächtige Schwarzflosse war unsere Anführerin. Der Sumpf war ihr in keinster Weise gewachsen.
Eine Zeit lang durchkämmten wir den kargen Sumpf auf der Suche nach einem bestimmten Orientierungspunkt. Keshus Buch zufolge mussten wir zwei gewaltige Zypressen suchen, deren Stämme durch Alter und Nähe zu einem Geflecht verwachsen waren, das einem dicken, verknoteten Seil ähnelte. Es war Tee-Wan, der die verflochtenen Bäume schließlich fand, und er verkündete seinen Fund mit einer Mischung aus Aufregung und Angst. Denn jenseits der Bäume erhoben sich wie ein Berg aus dem trüben Wasser des Sumpfes die uralten Steinruinen der fortschrittlichen Saxhleel-Zivilisation.
Die Ruinen vor uns bestanden zu gleichen Teilen aus bedrohlichem Stein und aus finsteren Schatten. Die meisten von uns hatten ihre Zweifel, ob man sich dem Ort nähern konnte, wenn nicht gar Angst vor ihm. Wie konnten wahre Saxhleel nur das Leben in solchen Gebäuden ertragen haben? Aber Keshu zeigte nicht die Spur der Angst, die der Rest von uns hatte. Im Gegenteil, ihr Gesicht war voller Erstaunen und Vorfreude. Bevor wir sie aufhalten konnten, lief sie die Steinstufen hinauf in Richtung der Xanmeer, hochmotiviert, die Geheimnisse der verlorenen Zivilisationen zu lüften. Als sie bemerkte, dass der Rest von uns nicht aufschloss, kehrte sie zurück und wandte sich an unsere Gruppe.
„Vos-Huruk“, sagte Keshu, „führe die Gruppe zurück nach Seekhat-Xol. Ich werde in Kürze nachkommen.“ Uns war nicht wohl dabei, Keshu alleine in die Ruinen zu lassen, aber wir wollten auch zu gern zurück in unser Dorf. „Was habt Ihr hier draußen vor?“, fragte ich. Keshu zeigte die Schuppe des Mitgefühls und antwortete lediglich: „Ich möchte lernen, so viel ich kann.“
Wir waren schon fast den gesamten Mondenzyklus wieder im Dorf gewesen, als Keshu aus dem Sumpf nach Seekhat-Xol zurückkehrte. Sie wurde empfangen wie eine Heldin, denn die Geschichten unserer Abenteuer waren mit jedem Erzählen gewachsen, und Keshu galt als die Größte unter uns. Sie ermutigte dieses Lob nicht und hatte es nie auf Ruhm abgesehen. Sie begrüßte uns einen nach dem anderen, erkundigte sich nach dem Befinden der befreiten Sklaven, die uns begleitet hatten, und suchte dann den Rat des Lehrers Drameencin. Sie fand unseren alten Mentor in seiner Lehmhütte, wo er Zuflucht vor den Hitze des Tages suchte. „Willkommen zu Hause, Schülerin“, sagte er und zeigte die Schuppe des Grußes.
„Raj-Deelith“, erwiderte Keshu, „lasst mich Euch erzählen, was ich am Ort der Alten fand.“