| Keshu: Schwarzflosse zieht in den Krieg, Teil 1 Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Keshu: Schwarzflosse zieht in den Krieg, Teil 1 (engl. Keshu: The Black Fin Goes to War, Part 1) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Peek-Ereel, Freundin und Vertraute von Keshu Schwarzflosse
In der Jahreszeit nach Keshu Schwarzflosses Rückkehr aus den Ruinen der Alten (die sie als „fortschrittliche Saxhleel“ bezeichnete, die in grauer Vorzeit gelebt hatten), waren wir enorm beschäftigt damit, Keshus Hoffnungen und Wünschen Leben einzuhauchen. Unsere Anführerin und lebenslange Freundin lernte bei ihrer Zeit der Einkehr inmitten der Ruinen nicht nur ein wenig über die Lebensweise der Alten, sondern entwickelte auch neue Denkweisen. Als sie zu uns zurückkehrte, brachte sie einen Traum mit sich.
Manche werden Euch sagen, dass Keshu vom Augenblick ihrer Rückkehr aus den Ruinen an die Wiederauferstehung der fortschrittlichen Saxhleel-Gesellschaft herbeiführen wollte. Und ja, sie war definitiv daran interessiert, mehr über diese alte Zeit in Erfahrung zu bringen, aber ihr ursprünglicher Traum war weit einfacher. Sie wollte die Saxhleel vor der Bedrohung durch Außenseiter beschützen. Als Xocin von den dunkelelfischen Sklavenhäschern gefangen genommen worden war, hat dies Keshu wohl bis ins Innerste verändert. Und als sie Xocin und die anderen versklavten Saxhleel dann befreit hatte, war dies der erste Schritt hin zu ihrem wahren Schicksal.
Keshu entschloss sich, eine Armee ins Leben zu rufen. Sie suchte nach Freiwilligen aus dem gesamten Sumpfgebiet, und eine überraschende Zahl meldete sich auf ihren Aufruf hin. Die Dorfältesten, Baumhirten und Saftsprecher waren geteilter Meinung über ihr Handeln, aber am Ende entschieden sie sich, die Angelegenheit dem Hist zu überlassen. Wie bei allem im Leben der Saxhleel galt: Wenn Keshu Erfolg haben würde, dann war das Gelingen ihrer Pläne vorherbestimmt. Und falls sie scheiterte? Dann würde sie im Sumpf verschwinden und man würde niemals wieder von ihr hören. So lief das nun mal in Schwarzmarsch. Aber ungeachtet des Schicksals, das Keshu am Ende ereilte: Zu Beginn war sie unaufhaltsam.
Die ursprüngliche Gruppe, die den informellen Beinamen „Schwarzflosses Legion“ trug, war mehr als ein Dutzend Köpfe stark. Keshu und Vos-Huruk dienten zu Beginn als Lehrmeister und Ausbilder der kleinen Kriegerschar, aber schon bald gesellten sich andere fähige Kämpfer unter ihr Banner, darunter auch der Kampfmagier Feuer-aus-Nichts und der Saxhleel-Freiheitskämpfer Elfen-Töter. Sie brachten enorme Erfahrung mit sich und halfen bei der Ausbildung, was unserer geliebten Anführerin einiges an Last abnahm. Als Keshu verkündete, dass wir nun endlich bereit waren, uns einer Prüfung zu unterziehen, entschied sie sich für ein Ziel und griff es mit ihrer frisch geschliffenen Waffe an. Es ging gegen eine Sklavenkarawane des Hauses Dres, deren Gefangene wir befreien sollten.
Wir planten und trainierten wochenlang und bereiteten uns auf jede Situation vor, die Keshu und ihren engsten Vertrauten in den Sinn kam. Wir kundschafteten die Enklave des Hauses Dres aus. Wir erkundeten die wahrscheinlichsten Reisewege von Sturmfeste nach Morrowind. Wir beobachteten. Wir warteten. Und dann schritten wir zur Tat.
Die Sklavenkarawane des Hauses Dres brach eines regnerischen Morgens ohne großes Aufsehen aus Sturmfeste auf. Eine Marschreihe von Saxhleel-Sklaven, die mehr als fünfzig unserer Eibrüder und Eischwestern umfasste, wurde aneinandergekettet und gezwungen, zwischen zwei gewaltigen Wagen zu gehen, die jeweils von einem Guar-Gespann gezogen wurden. Wächter des Hauses Dres fuhren auf den Wagen mit, marschierten beiderseits der Sklaven und ritten auf Pferden und anderen Tieren Streife um die Karawane herum. Insgesamt wurde die Karawane von rund dreißig Dunkelelfen-Kriegern bewacht. Bei dieser Befreiungsaktion führte Keshu einen Trupp aus sechsundzwanzig Schwarzflossen-Legionären an.
Unsere Krieger waren nervös. Für die meisten von ihnen sollte dies ihr erstes echtes Gefecht werden, und obwohl sie gut ausgebildet und Keshu treu ergeben waren, litten sie dennoch unter den Ängsten, die man gemeinhin verspürt, wenn es um Leben oder Tod ging. Keshu und ihre Offiziere waren stets präsent, und ihr Selbstvertrauen und ihre Entschlossenheit beruhigten unsere Truppen doch ungemein. Wir bereiteten unseren Hinterhalt an einem Nadelöhr vor, das die Karawane einige hundert Schritte entfernt von der Grenze zu Morrowind durchreisen musste. Keshu gab das Signal, als sie nach vorn in Richtung des Feinds stürmte. Wir folgten ihr aus unseren Verstecken wie Holzameisen, die aus einem verfaulten Baumstamm strömen. Sofern wir noch nervös waren, merkte man uns das nicht an, als wir über die Dunkelelfen herfielen.
Keshus Strategie ging perfekt auf. Nach der Schlacht hatten die dunkelelfischen Wachen allesamt das Leben gelassen oder sich ergeben, und obwohl wir einige leichte Wunden erlitten hatten, war keiner von Schwarzflosses Legion gefallen. Die Mission war ein absoluter Erfolg, und Keshus Ruf wuchs mit jedem befreiten Saxhleel-Gefangenen.