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Diese Seite enthält den Text von Leitfaden für Reisende in Gideon (engl. Traveler's Guide to Gideon) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Astinia Isauricus, veröffentlicht am 22. Eisherbst 2Ä 570
Je nachdem, wen man fragt, ist Gideon entweder die östlichste Stadt von Dunkelforst oder die westlichste Stadt von Schwarzmarsch. Die Bevölkerung dieser Insel der Kultur und der Zivilisation setzt sich beinahe zur Hälfte aus verkaiserlichten Argoniern zusammen. Nur wenige Reisende folgen der Dunkelforststraße bis zu ihrem Ende, aber wenn man geschäftlich nach Schwarzmarsch muss, wie es Jäger, Holzfäller, Kräuterhändler und Fallensteller tun, die nach exotischen Kreaturen suchen, tut man gut daran, Gideon zu seinem Stützpunkt zu machen.
Gideon war den größten Teil seiner Geschichte eine verschlafene Grenzgarnison und erlangte nur in den ersten Jahren des Zweiten Kaiserreichs kurzzeitige Berühmtheit. Hier sammelte Kaiser Reman II. große Ressourcen, um Argonia in sein Reich einzugliedern. Mächtige Legionen marschierten an die Südostgrenze des Kaiserreichs, wo sie Straßen und Befestigungsanlagen bauten, von denen aus sie die Feldzüge des Kaisers durchführten. In ihrem Kielwasser folgte eine Welle nibenesischer Siedler.
Nach zahlreichen Rückschlägen und Schwierigkeiten im Schwarzwasserkrieg gelang es Kaiser Reman II., eine dauerhafte kaiserliche Präsenz in der Region zu etablieren. Aber an dem Tag, als die Aufmerksamkeit des Kaisers sich von Schwarzmarsch abwandte, begann Gideons Abstieg. Aus der Festung, die eine gefährliche Grenze beschützte, wurde mit der Zeit ein verschlafenes Nest, von allen vergessen. Gideons Verteidigungsanlagen unterlagen dem Zahn der Zeit, und viele Siedler, die von kaiserlichen Bewilligungen in die Gegend gelockt worden waren, verließen sie wieder, um andernorts angenehmere Länder zu besiedeln.
Heute ist Gideon noch immer umgeben von Sümpfen und den jahrhundertealten Ruinen von Legionskasernen, Kapellen und Rüstkammern. Die Dunkelforststraße nähert sich der Stadt entlang einer Erhöhung im Südwesten des Haupttors und bietet von dort aus einen hervorragenden Blick auf die Moorgebiete und die zerfallenden Befestigungen. Innerhalb der Mauern führt eine breite Hauptstraße vom Tor zum Herrenhaus des Gouverneurs. Beinahe alle Privat- und Geschäftshäuser Gideons liegen an dieser einen Straße, und das ganz einfach deswegen, weil sie der einzige Streifen trockenen Bodens in den Überresten der Stadt ist.
STADTVERWALTUNG
Gideon steht unter dem Befehl eines kaiserlichen Gouverneurs; diesen Titel trägt traditionellerweise ein ranghoher Adliger des westlichen Dunkelforst. In den letzten Jahren war dies zumeist ein Mitglied der Häuser Vandacia oder Martius. Beide Familien sind im Besitz großer Ländereien in Schwarzmarsch. Da Fürst Ertus Vandacia derzeit im Ältestenrat von Cyrodiil dient, ruhen die Pflichten als kaiserlicher Gouverneur momentan in den Händen von Fürst Parnon Martius.
SPEISEN, GETRÄNKE UND UNTERKUNFT
In der Nähe des Westtors von Gideon steht das Ei und Hammer, ein rustikales Gasthaus, das bessere Logis bietet, als man von einer Grenzstadt in einem Sumpf erwartet. Allerdings ist die angebotene Kost nicht unbedingt für Reisende mit einem zarten Gaumen geeignet. In der Küche des Ei und Hammer sind mehrere Argonier beschäftigt. An argonische Speisen muss man sich gewöhnen, aber die meisten Argonier Gideons wissen aus Erfahrung, welche Sumpfgerichte Menschen und Elfen als bekömmlich empfinden.
LOKALE SEHENSWÜRDIGKEITEN
Gideon war einst eine mächtige Festung, aber diese Tage sind längst vergangen. Die Mauern sind in einem üblen Zustand, und die meisten Wachtürme sind einsturzgefährdet. Morastige Flecken erwarten den unvorsichtigen Reisenden unweit des Dunkelforstwegs, der Hauptstraße der Stadt.
Der Tempel von Dibella ist der einzige erwähnenswerte Schrein, den die Stadt noch bietet. Man mag in Gideon zwar keine Anhänger der Herrin der Liebe erwarten, aber es gibt einen Grund dafür, dass Dibella noch immer hier an den Grenzen von Schwarzmarsch verehrt wird. Die Kothringi, das sogenannte Schimmernde Volk von Schwarzmarsch, waren Dibella ergeben und betrachteten sie als ihre besondere Schirmherrin. Obschon die Kothringi nicht mehr in diesen Landen weilen, teilen die kaisertreuen Bewohner Gideons ihre Hingabe Dibella gegenüber. Der Tempel selbst war einst das Stadthaus von Fürstin Dorcia Martius, einer reichen Aristokratin und Verehrerin der Herrin der Liebe, die ihr Haus nach ihrem Tod vor vierzig Jahren der Priesterschaft Dibellas vermachte.
Das Herrenhaus der Gouverneurin wird selten wirklich als Residenz genutzt, da Gideons kaiserliche Gouverneure für gewöhnlich größere und komfortablere Anwesen in der Nähe besitzen. Allerdings dient es als Regierungssitz und Verwaltungszentrale der Stadt. Die Gemäldesammlung lokaler Künstler, die im Herrenhaus ausgestellt ist, ist einen Besuch wert.
Die historischen Ruinen von Kastell Giovesse liegen nur ein kleines Stück nördlich von Gideon. Das Kastell ist heute natürlich berüchtigt als der Ort, an dem Kaiser Reman III. seine Frau, die Kaiserin Tavia, in den letzten Jahren der Ersten Ära einsperrte. Das Gelände des Kastells war alles andere als unkomfortabel, aber ein goldener Käfig ist dennoch ein Käfig, und die Kaiserin konzentrierte all ihren formidablen Ehrgeiz und Intellekt auf ihr Ziel, ihren entfremdeten Gemahl vom Thron zu stürzen, damit sie aus ihrem Exil zurückkehren konnte.
INTERESSANTE FAKTEN
In den Sümpfen um Gideon hausen enorme Populationen von Todspringern, großen fleischfressenden Fröschen, die in den westlichen Teilen von Schwarzmarsch heimisch sind.
Gideon diente General Lucinia Falco und ihrer kaiserlichen Legion während der letzten Jahre des Schwarzwasserkriegs als Hauptquartier; in diesem Feldzug versuchte das Kaiserreich, Argonia zu unterjochen.
Dem aufmerksamen Beobachter fallen alte Torbögen und seltsam gearbeitete Steinmauern an einigen Orten auf, beispielsweise am Platz am Herrenhaus der Gouverneurin und im verlassenen Bezirk im Südostteil der Stadt. Dies sind die Ruinen einer Ayleïdenstadt, die einst an diesem Ort stand.
Sichere Reise, Leser! Gideon ist nur ein Schatten der stolzen Garnisonsstadt, die es einst war, aber innerhalb seiner beeindruckenden Mauern findet man nach wie vor eine traurige Stattlichkeit.