Online:Malkhests Tagebuch | ElderScrollsPortal.de

Online:Malkhests Tagebuch

Malkhests Tagebuch
Zur Schrift

Diese Seite enthält den Text von Malkhests Tagebuch (engl. Malkhest's Journal) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Dafür, dass es nur eine Abteilung der großen Bibliothek von Apocrypha ist, war das Endlose Archiv schon immer ein nebulöses Labyrinth. Ein Forst der Verwirrung und eine Falle für jene, deren Orientierung sich noch nicht an das launische Wesen dieser Ebene gewöhnt hat. Obgleich die verschiedenen Orte innerhalb der gewaltigen und ausufernden Weiten des Archivs sich augenscheinlich erheblich voneinander unterscheiden, werden die Wege zwischen ihnen häufig unwissend beschritten, sodass es bestenfalls schier unmöglich ist, denselben Weg zurück zum Eingang wiederzufinden.

Während ihres letzten Rissbesuchs hatten die Schriftgelehrten von Mora versucht, die verworrene Anlage des Endloses Archivs zu kartografieren. Sie machten einige Fortschritte dabei, die interne Logik dieses Ortes zu verstehen, aber ihr Riss fing an sich zu schließen, bevor die Karte seiner Gesamtheit vollendet war. Ich befürchte, dass noch einige ihrer Mitglieder in den Korridoren und Gängen herumirren.

Was ich damit sagen möchte: Dieser Ort war schon immer beachtlich. In letzter Zeit scheint es mir, dass das Archiv noch chaotischer ist als sonst. Ich habe mir die Karte der Schriftgelehrten auf meine letzten Ausflüge in die Tiefen mitgenommen. Keines der Portale zwischen den unzähligen Abteilungen des Archivs war an der Stelle, die auf der Karte verzeichnet war; so etwas gab es noch nie. Dies bestätigt meinen anekdotisch begründeten Verdacht. Die Aussage, dass die Orte im Endlosen Archiv sich neu anordneten, wäre übertrieben, aber möglicherweise geschieht genau dies derzeit zu einem gewissen Grad. Präziser gesagt glaube ich, dass es metaphysische Türen gibt, die neue Verbindungen zwischen diesen Orten schaffen. Bildlicher gesprochen öffnen und schließen sich die Türen, die diese Archivflügel verbinden, wahllos. Und mehr noch, dort wimmelt es nur so von Zimmerern, die besessen davon sind, die Blaupausen zu verändern oder neue Anbauten zu schaffen! Kurz gesagt geht hier etwas Merkwürdiges vor sich, und ich bin entschlossen, diesem Geheimnis auf dem Grund zu gehen.

Meine Reise heute war rein akademischer Natur. Ich konnte nicht nur beweisen, dass das Wesen des Archivs ständiger Veränderung unterliegt, ich konnte auch Taktiken entwickeln, mit denen man die unsteten Hallen bekämpfen kann. Dank des Verzeichnisses und meiner Erfasserkollegen kann ich die Hallen mit kaum mehr Mühe durchschreiten als ich sonst hätte. Das ist kein großer Sieg, aber zumindest kann ich mich jetzt wieder meinem eigentlichen Ziel widmen, mehr über diesen verwirrenden Ort herauszufinden.

Heute habe ich nach „<<player{Der/Die}>> flüchtige Reisende“ gesucht, einem historisch wenig bedeutenden Buch eines ähnlich unbedeutenden Verfassers, Carnius Missonnie. Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass gerade dieser Band die Frage beantworten könnte, was genau das Endlose Archiv ist, aber erstaunlicherweise fehlte er in den Aufzeichnungen des Verzeichnisses.

Erfasser Jun fand das Buch in einem Flügel bei den Brücken, und ich konnte kurz seine Seiten überfliegen, bevor ich mich auf meinen langen Rückmarsch machte. Das Buch ähnelt augenscheinlich stark dem Großteil der Bücher in diesem Bereich. Es ist ein moderat ausgeschmückter historischer Bericht über die Reisen <<player{des/der}>> Entseelten. Viele der Schriftstücke des Endlosen Archivs fallen unter die Kategorie der historischen Berichte über aktuellere Ereignisse.

Nun stimmen viele der Berichte bei den grundsätzlichen Elementen der berichteten Ereignisse überein, obschon sie sich bei den Details oft widersprechen. So besagt beispielsweise ein Buch, dass der Drache Joorahmaar Feuer spie, während andere darauf bestehen, dass aus seinem Maul Wolken giftigen Gases stiegen. Angesichts der Unterschiede in diesen Berichten bleibt die Wahrheit relativ verschwommen.

Allerdings gelange ich derzeit zu meiner eigenen Hypothese. Ich erwähnte bereits, dass im Katalog des Verzeichnisses verdächtigerweise jede Spur von „<<player{Der/Die}>> flüchtige Reisende“ fehlt. Das ist nicht der erste Foliant, den ich fand und über den es keinerlei Informationen gab. Anstatt jetzt noch ein Buch ausfindig zu machen, das meine Theorie bestätigt, werde ich diese hier niederschreiben und mir die Expedition für einen anderen Tag aufsparen. Meine Theorie lautet: Die Bücher, über die im Verzeichnis nur begrenzte Informationen vorhanden sind, beschäftigen sich mit der Geschichte <<player{des/der}>> Entseelten. Wenn sich meine Theorie als wahr herausstellt, welches Gewicht trägt dann diese Tatsache? Und wie kann ich all diese Bücher finden? Es muss einen Weg geben, sie alle in die Aufzeichnungen einzutragen.

Durch Zufall stieß ich auf etwas, das man nur als Vision oder Taschenebene oder etwas noch Seltsameres beschreiben kann, für das mein Geist keine rationale Erklärung findet.

Ich reiste in das Endlose Archiv, erneut auf der Suche nach einem Buch, das meine Forschungen bezüglich der Geschichte dieses Ortes vorantreiben sollte. Aber als ich dieses Mal das Ende einer Abteilung erreicht hatte, erschienen zwei Portale, nicht nur eines. Ich habe durchaus einen gesunden Respekt vor den Gefahren dieses Ortes. Ich weiß, dass es wenig empfehlenswert sein kann, die bekannten Wege zu verlassen, insbesondere derzeit. Also kann ich nicht wirklich erklären, was mich dazu bewegt hat, durch das zweite Portal zu treten. Von diesem Zeitpunkt an wurden meine Erlebnisse unbeschreiblich fremdartig.

Meine Augen passten nicht mehr in meinen Schädel. Sie schmerzen noch immer, weil sie so sehr jenseits ihrer gewohnten Parameter gedehnt wurden. Und meine Zähne fühlen sich deutlich zu klein an. Ich erinnere mich an eine ekelhafte Menge Zucker; die Süße klebt noch immer an allem. Sie folgte mir, als ich wieder zu Sinnen kam. Würgend auf dem Boden liegend, besaß ich gerade noch genug Geistesgegenwart, mich nicht auf einen unbezahlbaren Folianten zu erbrechen. Sie ist noch immer hier, wie Honigkaramell, das mir am Gaumen klebt. Meine Beine und Arme schmerzen ebenfalls. Als wäre ich eine große Strecke gelaufen, aber ich befand mich noch immer auf der Plattform, auf der es begonnen hatte.

Sobald ich diesen Bericht beendet habe, werde ich zu Bett gehen. Vielleicht ergibt das Gesehene ja mehr Sinn, wenn ich mich lange ausgeruht habe.