Online:Mythen über Sheogorath, Band 2

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Diese Seite enthält den Text von Mythen über Sheogorath, Band 2 aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Mythen über Sheogorath, Band 2
von Mymophonus

Sheogorath erfindet die Musik

Ganz zu Beginn, in einer Zeit, als die Welt noch im Rohzustand war, beschloss Sheogorath, unter den Sterblichen zu wandeln. So nahm er als Herr mit Spazierstock Gestalt an und zog unerkannt von Ort zu Ort. Nach elf Tagen und elf Nächten beschloss Sheogorath, dass das Leben unter Sterblichen noch langweiliger war als seine eigene jenseitige Existenz.

„Was kann ich tun, um ihr Leben interessanter zu machen?“, fragte er sich. In diesem Moment sprach eine junge Frau in seiner Nähe wehmütig zu sich selbst: „Wie schön doch die Vögel singen.“

Sheogorath gab ihr im Stillen Recht. Sterbliche hatten keine Möglichkeit, den schönen, seelenvollen Gesang der Vögel zu erzeugen. Ihre Stimmen waren elend und banal. Die Natur der Sterblichen konnte er nicht ändern, da diese der Bereich anderer daedrischer Fürsten war. Jedoch konnte er ihnen Werkzeuge geben, um schöne Töne zu erschaffen.

Sheogorath ergriff die Frau und riss sie in Stücke. Aus ihren Sehnen machte er Lauten. Aus ihrem Schädel und ihren Armknochen machte er eine Trommel. Aus ihren Knochen machte er Flöten. Diese Geschenke überreichte er den Sterblichen, und so war die Musik geboren.


Der Willenskonflikt

Ein mächtiger Zaubermeister namens Ravate wandelte einst auf den Winden der Zeit, um Fürst Sheogorath zu suchen. Er hatte vor, den launischsten der Daedrafürsten um eine Gunst zu bitten. Als er Sheogorath fand, sprach Ravate ergebenst: „Fürst Sheogorath, ich möchte Euch um eine Gunst bitten. Gern treibe ich eintausend Leute in Eurem Namen in den Wahnsinn, wenn Ihr mir dafür größere magische Kräfte gewährt.“

Zum Glück für Ravate war Sheogorath gerade gut gelaunt. Er schlug ein Spiel vor: „Ich werde dir deinen Wunsch gewähren, wenn du in drei Tagen noch geistig gesund bist. In dieser Zeit werde ich mein Möglichstes tun, dich in den Wahnsinn zu treiben. Das wird höchst unterhaltsam.“

Ravate war sich nicht so sicher, dass ihm dieser Vorschlag gefiel. Er hatte sich so darauf gefreut, eintausend Leute in den Wahnsinn zu treiben. „Fürst Sheogorath, ich bedauere, Euch mit meinem oberflächlichen, egoistischen Wunsch gestört zu haben. Ich ziehe meine unglückselige Bitte zurück und werde diesen Ort in Demut verlassen.“

Doch Sheogorath lachte nur. „Zu spät, mächtiger Ravate. Das Spiel ist im Gange, und du musst mitspielen.“ Ravate wollte fliehen, musste jedoch feststellen, dass nun alle Ausgänge des daedrischen Reichs geschlossen waren. Er wanderte ziellos umher, schaute ständig über die Schulter zurück und erschrak bei jedem Geräusch. Von Minute zu Minute wuchs seine Angst, während er darauf wartete, dass Sheogorath sein Werk begann.

Nach drei Tagen war Ravate fest davon überzeugt, dass jede Pflanze und jedes Tier ein Werkzeug Sheogoraths war. Er hatte weder gegessen noch getrunken aus Furcht davor, Sheogorath könne Essen oder Trinken vergiftet haben. Er hatte nicht geschlafen aus Angst davor, Sheogorath könne in seine Träume eindringen. Das war natürlich dumm, da Träume das Reich Vaerminas sind, möge sie uns erholsamen Schlaf gewähren.

Nach diesen drei Tagen erschien Sheogorath vor ihm. Ravate schrie auf: „Ihr habt mich von der ganzen Welt beobachten lassen! Alle Wesen, selbst die Pflanzen, treiben mich auf Euer Geheiß hin in den Wahnsinn!“

Darauf antwortete Sheogorath: „Ich habe eigentlich überhaupt nichts getan. Du hast dich mit deinen Ängsten selbst in den Wahnsinn getrieben. Deine Wahnvorstellungen sind der Beweis, dass du verrückt bist. Daher habe ich gewonnen. Ihr wolltet eintausend Leute in den Wahnsinn treiben, während ich nur einen einzigen Menschen um den Verstand bringen wollte, nämlich dich.“

Seit jenem Tag gehorcht Ravate jeder Laune Sheogoraths. Wann immer mutige Abenteurer versuchen, sich Sheogorath zu nähern, warnt Ravate sie: „Sheogorath ist schon in jedem von uns. Ihr habt bereits verloren.“
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