| Pakt mit einem Daedrafürsten Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Pakt mit einem Daedrafürsten (engl. Deal with a Daedric Prince) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Die letzten Worte von Rindral Thirano, Heiler von Sailen Vulgata, ungefähr 2Ä 573
Die Zeit für extreme Maßnahmen war endlich gekommen. Pestilenz und Katastrophen hatten unser Land im Griff. Es begann mit einigen kühlen Nächten im Sommer, dann kam eine Überschwemmung, gefolgt von schwerem Gifthauch, der sich über die Stadt legte. Dann verfinsterte sich das Wetter, und es wurde übel. Am Ende wurden dann die Tiere krank, gefolgt von den Zweibeinern, einschließlich der Dunkelelfen.
Anfangs konnten meine Heilerkollegen und ich mithalten, mit unseren Zaubern und Umschlägen und Tränken. Aber bald schon wurden die Kranken zu viele, und wir baten umliegende Gemeinden um Hilfe, aber diese schickten uns weg aus Angst, dass die Seuche auch auf sie übergreifen könnte. Unsere eigenen Vorräte waren erschöpft, auch unsere Notfallreserven. Und dann wurden auch noch unsere Heiler krank.
Ich ertrug es nicht länger. Ich wühlte mich durch unsere uralten Texte und sprach unter Verwendung der beschriebenen Zutaten Vampirstaub, Silber, Totenglocke und Rubin die fremdartigen Worte, um die Quelle unserer Krankheit anzurufen.
„Peryite! Ich rufe Euch, um Euch zur Verantwortung zu ziehen!“
Ein Lichtblitz, eine Rauchschwade, und ein geisterhafter Skeever trat aus dem wirbelnden Nebel. Ich dachte zuerst, die Beschwörung sei fehlgeschlagen, bis der Skeever sprach: „Ihr habt mich gerufen. Hier bin ich nun. Wie werdet Ihr mich verehren?“
„Euch verehren!“, spie ich. „Ihr habt meine Stadt mit einer Seuche geschlagen, ohne Grund und ohne Ende. Ihr müsst ihr Einhalt gebieten!“
„Seuche? Von welcher Seuche sprecht Ihr?“, fragte sie unschuldig.
„Die Grippe“, antwortete ich heftig. „Der Schüttelfrost. Die Schwindsucht. Die bestialischen Schrecken. Fiedlers Halsbrand. Sogar das flatternde Herzpochen! Jede Seuche schlimmer als die vorherige!“
Ich dachte, sie zuckte mit den Schultern, aber dann sprach sie: „Ich habe lediglich der Natur ihren rechtmäßigen Lauf gelassen.“
„Ihr habt mein Dorf dezimiert!“, antwortete ich.
„Ihr betet um ein Ende Eures Leids?“, fragte der Skeever.
„Ich befehle Euch damit aufzuhören!“, schrie ich.
Der Skeever lachte zwitschernd. „Ihr befehlt einem Daedrafürsten etwas? Wirklich? Könnt Ihr mich zwingen, Sterblicher?“
„Ich verfüge über Wissen“, antwortete ich. „Ich kann noch mehr erlangen. Ich werde Euch erbarmungslos nachsetzen. Und ich werde dieses Wissen im ganzen Land verbreiten. Ich werde mich nicht nur um Eure tödlichen Krankheiten kümmern, ich werde sie mit Stumpf und Stiel ausmerzen! Eure Macht wird verblassen, und Ihr werdet als niederes Ding enden.“
Einen kurzen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann sagte das Wesen: „Ist es das, was Ihr wollt?“
„Ich will, dass meine Patienten frei sind von diesen Seuchen“, antworte ich. „Ich will, dass die Bewohner von Sailen Vulgata nicht mehr krank sind.“
Nach kurzem Überlegen fügte ich hinzu: „Ein Jahr und einen Tag lang.“
Erneut das Schweigen, dann ein Kichern, das von einem Skeever höchst merkwürdig klang. „Nun denn.“
Und der geisterhafte Skeever verschwand. Und mit dem Morgengrauen begannen sich die Bewohner von Sailen Vulgata zu erholen. Der quälende Husten wurde milder, der Schüttelfrost ließ nach. Auch jene mit den schlimmsten Fällen von Fiedlers Halsbrand gewannen ihre Kraft nach und nach zurück.
Doch war all dies nicht geschenkt, denn jedes Geschäft mit einem Daedra hat einen hohen Preis. Schon bald spürte ich, wie mir eine Schwäche in die Glieder fuhr, und in den Tagen darauf wurde meine Haut schuppig, fast wie die einer Echse, und dies zog sich über meinen gesamten Arm. Aus dem anderen wuchsen Geschwüre. Das Essen verlor jeden Geschmack. Ich fand keinen Schlaf mehr. Es wurde schwierig zu atmen.
Jetzt lassen mich meine Augen im Stich. Ich werde schwächer. Etwas Unangenehmes bewegt sich in meiner Brust. Ich habe mich in meinen Räumlichkeiten eingeschlossen und allen befohlen, mich zu meiden. Mein schwindendes Gehör sagt mir, dass Glocken läuten. Sailen Vulgata feiert seine zurückgewonnene Gesundheit mit Jubelschreien. Ich freue mich für mein Volk, aber ich verfluche, was mir widerfahren ist.
Ich verfluche Peryite. Und ich verfluche mich selbst, weil ich ein Geschäft mit einem Daedrafürsten eingegangen bin.
<Diese Niederschrift wurde im Jahr 2Ä 573 im Büro von Rindral Thirano gefunden, neben seinem verfaulten Leichnam. Die Leiche wurde verbrannt, obschon manche berichten, dass sie sich noch bewegte, als man sie auf das Seuchenfeuer warf.>