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Online:Schatten und Geflüster

Schatten und Geflüster
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Diese Seite enthält den Text von Schatten und Geflüster (engl. Shadows and Whispers) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Romien Garvette, Mitglied der Flüsterschatten

Schleichend, kriechend, schleichend, kriechend.

Sie flüstern mir zu, flüstern, flüstern. Hört Ihr es? Ganz leise, immer konstant. Es kriecht in Eure Ohren, klappert durch Euren Kopf. Die Schatten werden dunkler. Die Finsternis befindet sich direkt unter Euren Augenlidern. Schwarz, ewig, unausweichlich. Schleichend, kriechend.

Ich bin der Diener meiner Herrin, treu ergeben. Ich muss treu ergeben sein. Die Schatten werden mich fangen. Ich hielt mich einst für schnell, schlau; dachte, ich könnte jedes Schloss knacken und stets spurlos entkommen. Ich war bereit, war willens, alles der Herrin zu geben. Ich wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab. Ich spürte es. Die Dunkelheit war in meine Haut eingedrungen. Ich konnte sie auf meiner Zunge spüren, wie das Öl, das diese Stadt bedeckt.

Ihre Sperlinge sangen für mich, ein gespenstisches Lied. Ich kann es nicht beschreiben. Ich will nicht, ich kann nicht, ich will nicht. Immer singen sie. Der Rhythmus hämmert sich in mein Blut, mein Herz schlägt im Takt. Langsam, gleichmäßig, langsam, gleichmäßig. Immer singen sie, Träume gewandet in Schwarz. Ich ertrinke, kann nicht atmen, aber das Lied der Herrin erfüllt mich noch immer.

Ich schleiche, krieche, eine Uhrwerkschabe. Ein Insekt der Herrin, das ihrem Befehl gehorcht. Schatten, ich bin zu einem Schatten geworden. Ich bin die Dunkelheit, ein Fleck an der Wand. Meine Klinge ist von Blut bedeckt, Rot auf Schwarz. Warm, so warm, aber meine Finger fühlen sich an wie Eis.

Ich bin gefangen in Messing, in Zahnrädern und Rädern. Der Gesang geht weiter, aber das Lied ist verstummt. Keine Melodie, keine Musik, aber Flüstern im Rhythmus. Diene der Herrin, sei ein Schatten, sei ein Flüstern. Schleichend, kriechend, aber ich kann nicht entkommen. Ich bin gefangen in der Dunkelheit, in Teer, der an meiner Kleidung klebt. Ich spreche, aber ich bin stumm. Ich sehe, aber ich bin blind. Blind, so blind, allem gegenüber außer dem Willen der Herrin.

Die Krähen lachen, aber ich kann nicht. Die Sperlinge singen, aber ich kann nicht. Die Welt ist hell, aber ich bin Dunkelheit. Ich bin Flüstern. Ihr werdet mich nicht hören, bevor ich zuschlage.