| Schreckensvögel: Aus der Nähe betrachtet Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Schreckensvögel: Aus der Nähe betrachtet (engl. Terror-Birds: Up Close and Personal) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Dardarfin
Ich hatte die einzigartige und unglaubliche Gelegenheit, auf meiner Suche nach dem exotischen und gefährlichen Schreckensvogel die entlegeneren Gebiete des nördlichen Elsweyr zu besuchen. Diese gewaltigen, flugunfähigen und fleischfressenden Vögel, die Einheimischen als Khrasaat bekannt sind, neigen zu unglaublicher Aggression und sind sowohl intelligent als auch wunderschön. Ich habe vor, einem von ihnen so nahe wie möglich zu kommen.
Khajiit-Krieger ziehen oft alleine los, um sie zu jagen und so ihre Wildheit zu beweisen, aber dabei gibt es so viele Todesfälle wie siegreiche Heimkehrer. Mit diesen Raubtieren ist definitiv nicht zu spaßen, also muss ich extrem vorsichtig sein, wenn ich mich einem von ihnen nähere.
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Ich habe ein junges Männchen durch den dichten Dschungel von Tenmar verfolgt und es den ganzen Abend über beobachtet. Was für eine majestätische Kreatur! Deutlich größer als der größte Ork oder Nord, dem ich je begegnet bin, und sicher zehnmal so schwer wie der alte Dardarfin! Wenn Ihr ihn doch nur sehen könntet, mit aufgeplustertem Federkleid und ausgebreiteten Flügeln! Sein langer, gebogener Hals wiegt sich von Seite zu Seite, und die dunklen Knopfaugen funkeln im Mondschein. Führt er einen Balztanz auf? Oder hat er mich gesehen, und das ist eine Warnung?
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Puh, das war knapp! Gut, dass diese atemberaubenden Kreaturen nicht fliegen oder auf Bäume klettern können, sonst wäre es jetzt schon um mich geschehen! Das war also keine Warnung gewesen, sondern ein Signal. Gerade als ich mich ihm nähern wollte, war ich plötzlich von drei weiteren Schreckensvögeln umzingelt! Er war somit nicht alleine gewesen, sondern nur als Kundschafter für sein Rudel unterwegs. Wahrlich bemerkenswert! Wie intelligent diese Kreaturen doch sind!
Die Schreckensvögel sind wie geschaffen dafür, in den Schatten zu lauern. Ihre Federn sind in sehr dunklem Blau oder mattem Schwarz gehalten, und an ihrer Kehle ist ein Büschel Rot, wie ein Bluttropfen. Ein wahrhaft erschreckender Anblick! Als sie mich umzingelt hatten, sah ich, wie einer von ihnen einen Senche verfolgte und mit einem mächtigen Tritt zu Fall brachte. Dann ließ er seinen gekrümmten Schnabel mit solcher Wucht hinabsausen, dass er Fleisch und Knochen einfach durchstieß. So etwas lernt man definitiv nicht in hochelfischen Zoos. Dort hatte man mir gesagt, dass Schreckensvögel sich von Mondzuckerpflanzen ernähren. Stimmt nicht! Das sind blutrünstige Fleischfresser!
Die ganze Nacht über beobachtete ich, wie dieses Rudel alles angriff, was ihnen zu nahe kam. Mir fiel auf, dass etwas nicht stimmt, als sie als Gruppe eine Antilope erlegten, aber nicht verzehrten. Da muss ein Nest in der Nähe sein. Höchste Zeit, mir das genauer anzusehen. Versucht das aber nicht zu Hause, das ist extrem gefährlich!
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Das war wahrhaft schreckenerregend! Ich bin jetzt in einer kleinen Höhle beim Jagdgebiet des Rudels, und hier ist ein Nest aus Zweigen, Stofffetzen und Federn. Für ein Rudel geistloser Vögel ist das ein höchst kunstfertiges Gebilde. Im Nest liegen ein paar Eier. Sie ähneln dunklen ovalen Onyxen mit blauen Adern und sind ungefähr so groß wie mein Kopf. Wahrlich prächtig. Ich will diese Wunderwerke jedoch nicht berühren, sonst würde mein Geruch noch dazu führen, dass die Eltern die Eier verstoßen oder sogar zerstören. Derartiges Verhalten habe ich schon bei anderen Arten beobachtet. Leider ist eines der Weibchen zurückgekehrt, also sitze ich fürs Erste in dieser Felsspalte hier fest.
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Diese prächtigen Vögel sehen nachts nicht sonderlich gut, also nutzte ich den Einbruch der Dunkelheit zur Flucht. Und das war auch gut so, denn direkt im Anschluss kamen noch mehr Mitglieder des Rudels an. Schreckensvögel kümmern sich offenbar gemeinschaftlich um ihre Jungen.
Höchste Zeit, dass ich in die Zivilisation zurückkehre. Wilderer sind nach Elsweyr gekommen, um diese majestätischen Kreaturen zum Zeitvertreib zu jagen. Ich hoffe dass Ihr, werter Leser, mit mir gemeinsam Euren Unmut an derlei Aktivitäten kundtut. Tiere verdienen unseren Respekt, und wir sollten sie schützen, nicht aus Unterhaltung oder Angst ermorden. Sie sind ein wertvoller Teil dieser Umgebung, und es wäre ein Jammer, wenn diese unglaublichen Kreaturen verschwinden würden.