| Tagebuch eines verschmähten Liebhabers Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Tagebuch eines verschmähten Liebhabers (engl. Journal of a Scorned Lover) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Liebes Tagebuch,
gestern Nacht hat sich mein ganzes Leben verändert. Ich weiß, was du jetzt denkst: „Quenten, das hatten wir doch schon einmal.“ Aber dieses Mal ist es anders. Darauf schwöre ich!
Eine Nacht voller Leidenschaft. Mehr wollte ich nicht. Ich bin doch kein Narr. Ich weiß von Jakarns Ruf, und seinen Vorlieben. Der Meister der Mitternacht, mit warmen Betten in jeder Stadt Tamriels, kommt auf unsere Insel, und ich wollte nicht mehr als seine Zuneigung für eine Nacht. Und die habe ich bekommen!
Ich traf Jakarn in einer Taverne beim Hafen in der Nacht, als sein Schiff anlegte. Er war attraktiv, hinreißend. Sogar bezaubernd. Er hatte einen Schwarm liebestrunkener Idioten um sich herum. Sie hingen ihm an den Lippen, an seiner Jacke, ja an seinen Armen, wenn er sie länger als einen Augenblick ablegte. Es schien ihm zu gefallen, im Mittelpunkt zu stehen, aber auch ein wenig zu nerven. Also nahm ich es auf mich, ihn aus der Situation zu erlösen. Ich kaufte einen Krug des Stoffs mit dem übelsten Geruch, den die Taverne zu bieten hatte, und wanderte zwischen den Tischen umher. Dann stolperte ich und goss mein Getränk jedem einzelnen Bewunderer um ihn herum den Rücken hinunter. Kein Tropfen des Biers landete auf Jakarn, dafür sorgte ich schon.
Jakarns Bewunder liefen davon, fluchend oder weinend. Als sie weg waren, veränderte sich die Stimmung in der Taverne; das Ambiente war plötzlich irgendwie intimer. Perfekt geeignet für das, was ich geplant hatte. Jakarn bestand darauf, mir ein Bier zu kaufen als Wiedergutmachung für das, das ich verschüttet hatte. Ich nahm das Angebot mit einem Lächeln an. Was den Rest der Nacht anbelangt, möchte ich all die schmutzigen, wunderbaren, intimen Details lieber nicht niederschreiben. Allerdings möchte ich grob umreißen, was zwischen uns vorfiel.
Oh, die Erinnerungen! Jede Geste Jakarns, jedes Wort von seinen perfekten Lippen. Ich fühlte mich, als genösse ich die Aufmerksamkeit eines der Sternbilder! In einer schäbigen Hafenkneipe fühlte es sich an, als wären wir die einzigen beiden Personen auf der Welt, die wirklich wichtig sind. Er verstand mich. Er verstand mein gesamtes Wesen, und das aufrichtig und durch und durch. Das bewies er mir dann später auch. Niemand sonst hätte mir dieses Gefühl geben können. Und ich verstand ihn, das war wichtig. Ich erfuhr, was ihm alles Freude bereitete, was ihn lächeln ließ, welche Witze ihm gefielen, all das.
Ich werde wieder in seinen Armen liegen. Das weiß ich. Nichts kann uns beide trennen. Nicht nach einer Verbindung, die so mächtig war wie die, die wir teilten. Unser Schicksal verbindet uns. Ich bin mir nicht sicher, wie unser Schicksal aussehen wird, aber ich spüre ein Ziehen tief in meiner Brust. Er versprach, dass wir uns wiedersehen. Ich weiß, er wird wiederkommen, später heute Nacht. Er wird mich finden, und dann werden wir erneut gemeinsam hinweggefegt.
- * *
Liebes Tagebuch,
ich möchte ja nicht überheblich sein, aber ich hatte recht.
Gestern Nacht war so unglaublich wie die erste Nacht. Wir redeten, wir lernten einander besser kennen. Er erzählte mir von den Aufträgen seiner Vergangenheit und klärte alle Aspekte seines Lebens, die in den heroischen Erzählungen und Liedern fehlen.
Wir sehen uns morgen wieder. Das hat er mir versprochen. Er sagte sogar, dass die anderen, die um seine Aufmerksamkeit buhlten, ihn nicht interessierten. Dass ich der Einzige bin, den er auf ganz Hochinsel will.
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Tagebuch,
Jakarn hat mich nicht besucht. Ich blieb die ganze Nacht wach und wartete auf das leise Klopfen an meiner Tür. Ich spüre noch immer das Ziehen in meiner Brust, das mich mit ihm verbindet. Ich werde ihn finden. Morgen gehe ich nicht zu den Werften. Ich werde nach Jakarn suchen. Was, wenn er in Gefahr ist? Ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn ihm etwas zugestoßen ist. Nein. Er ist am Leben. Das spüre ich. Und wie auch immer seine Gründe aussehen mögen, dass er mir fernbleibt, es sind sicher gute. Das müssen sie sein.
- * *
Tagebuch,
ich habe es satt, über Jakarn zu reden. Er hat mein Herz genommen und es mir aus der Brust gerissen. War alles, was er zu mir gesagt hat, bloß Geschwätz? Nein, das kann nicht sein. Er war aufrichtig. Ich weiß, dass er das war. Aber ich verstehe nicht, was ihn dazu gebracht hat, Zeit mit dieser Näherin zu verbringen! Was hat sie, das ich nicht habe?
Außer wenn Jakarn mich nie wirklich geliebt hat. Aber ich dachte, das tut er. Ich war mir so sicher!
Ich werde ihn finden. Er soll mir die Wahrheit erzählen, mir die Worte sagen, die zu hören ich so fürchte. Vielleicht schaue ich bei dieser Taverne vorbei und kaufe mir einen Krug ihres Zeug, das so übel riecht. Wenn meine Ängste begründet sind, werde ich es definitiv auf Jakarn schütten.
Jeden. Verdammten. Tropfen.