Online:Tagebuch von Aufseherin Luciana, Band 3 | ElderScrollsPortal.de

Online:Tagebuch von Aufseherin Luciana, Band 3

Tagebuch von Aufseherin Luciana, Band 3
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Diese Seite enthält den Text von Tagebuch von Aufseherin Luciana, Band 3 (engl. Proctor Luciana's Journal, Vol 3) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Datum: 16. Sonnenhöhe, 1Ä 2722 (?)

Es ist jetzt schon über ein Jahr her, und Sotha Sil ist noch immer nicht aus dem Cogitum Centralis zurückgekehrt. Marius' Gesundheit verschlechtert sich weiter. Er verbringt die meiste Zeit in seinem Zimmer, wo er Bücher wälzt oder seine alchemistischen Versuche durchführt. Er hat ein seltenes Talent, wenn es um Tränke und Tinkturen geht. Und er liebt es, sich auf die Suche nach Reagenzien zu machen. Natürlich kann sich die Suche nach lebenden Zutaten im Radius als schwierig erweisen. Ich beschränke seine Abenteuer in der Welt der Kräuterkunde auf eine Stunde pro Tag. Er verachtet mich dafür, aber er ist klug genug zu verstehen, warum er nicht lange außerhalb der Festung bleiben darf.

Die Faktoten berichten mir, dass Marius' Zustand sich mit jedem neuen Tag verschlechtert. Ich hoffe, dass Fürst Seht bald zurückkehrt.

Datum: 5. Zweitsaat, 1Ä 2724 (?)

Drei Jahre, und nach wie vor keine Spur von Sotha Sil. Die anderen Uhrwerk-Apostel meinen, es könnte Jahrzehnte oder auch Jahrhunderte dauern, bis er wieder zurückkehrt. Es ist eindeutig, dass Marius und ich diese Zeit nicht haben.

Wir haben uns dennoch in einer komfortablen Routine eingelebt. Während ich mich um die Angelegenheiten in der Festung kümmere und dabei helfe, Teile des Radius zu zähmen, experimentiert Marius mit seinen Phiolen und Kolben, stets zu Ehren von Sotha Sil. Er geht mir weiter damit auf die Nerven, dass er unbedingt neue Körperteile brauche; eine Messinghand könne angeblich seine Präzision während sensibler Messungen verbessern. Ich vertröste ihn immer wieder auf nächstes Jahr, aber ich weiß nicht, wie lange das noch funktionieren wird. Er hat einen starken Willen, der an Sturheit grenzt. Keine Ahnung, von wem er das nur haben mag.

Seine Versuche verblüffen uns weiterhin. Alle waren verblüfft, als er ein Linderungsmittel erfand, das seinen Herzschlag auf ein Viertel der normalen Geschwindigkeit senkte, ohne offensichtliche Nebenwirkungen hervorzurufen. Die Faktoten schätzen, dass dies seine Lebenserwartung um ein Entsprechendes verlängern dürfte. Aber nach wie vor ist nichts gewiss. Ein direktes Eingreifen durch Sotha Sil bleibt weiter seine beste Aussicht auf Genesung. Wenn der Gott der Uhrwerke nicht bald aus seiner Abgeschiedenheit zurückkehrt, muss ich die Sache vielleicht selbst in die Hand nehmen.

Datum: 14. Abenddämmerung, 1Ä 2728 (?)

Marius ist heute sechzehn Jahre alt geworden. Zumindest glaube ich, dass es sechzehn sind. Die Zeit in der Stadt der Uhrwerke bewegt sich in seltsamen Bahnen. Zur Feier des Tages haben wir einen Ausflug auf die Spitze der Basilika der Uhrwerke gemacht. Ich musste ihn den Großteil des Weges tragen, da ihm mittlerweile die Ausdauer für lange Strecken fehlt.

Das war tatsächlich das erste Mal, dass ich ganz oben im Turm war. Weite Landschaften sind für Dichter und Liebende bestimmt, und ich bin keines von beiden. Ich verbringe meine Tage in den staubigen Straßen und den von Laternen beleuchteten Gängen der Basilika, abgeschirmt von der schieren Unermesslichkeit der Stadt. Aber als ich so sah, wie Marius Sehts Bänder bestaunte, die sich entlang des Glases des Celestiodroms bewegten, und die unwirtliche Wüste des Radius, die sich unter uns erstreckte, bewegte mich das sehr. Ich erkannte, dass diese Stadt wahrlich mein Zuhause ist, mehr, als Cyrodiil das je gewesen war. Jetzt ist mir klar, dass ich nie mehr nach Tamriel zurückkehren werde. Ich werde hier in der Stadt der Uhrwerke leben und sterben.

Datum: 22. Zweitsaat, 1Ä 2730 (?)

Jetzt geht alles ganz schnell. Ich habe heute Morgen Marius zusammengesackt neben seinem Alchemietisch gefunden, kaum noch ansprechbar. Ich trug ihn in sein Bett, rief einen unserer besten Kliniker und eine Handvoll Faktoten an seine Seite und bereite mich auf meine Reise in das Cogitum vor.

Die dienstälteren Apostel mahnten mich, die Sache zu überdenken, aber Geduld ist ein Luxus, den ich mir nicht mehr leisten kann. Nur Sotha Sil kann Marius noch retten. Wenn ich Fürst Seht aus seinen Träumen wecken kann, wird er wissen, was zu tun ist, um meinen Sohn zu retten. Seht segne diese ehrbaren Werke. Zeit zu gehen.