| Tagebuch von Magiul Shiana Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Tagebuch von Magiul Shiana (engl. Journal of Magiul Shiana) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
17. Herdfeuer, 2Ä 401
Heute erbt der junge Prinz Anton seines Vaters Thron. Königin Sylvie wird an seiner Seite stehen, wenn er gekrönt wird. Die Braten und Kuchen werden nach meinen Anweisungen zubereitet. Ich bin stolz auf die Dienerschaft. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich schon alles gekocht habe, und alles wird genau zum richtigen Zeitpunkt fertig sein.
Gestern Abend ist der junge Prinz zu uns in die Küche gekommen und hat darum gebeten, dass zum heutigen Abendmahl meine Langflossenthunfischsuppe serviert wird. Eine solche Ehre war diesem alten Palastkoch hier noch nie zuteil geworden.
18. Herdfeuer, 2Ä 401
Ich ertrug Königin Sylvies Standpauke wegen meines „skandalösen Gerichts“ vor meiner versammelten Belegschaft. Die kleine Gloria hat mich gefragt, warum ich mich nicht gewehrt und der Königin gesagt habe, dass König Anton das Gericht persönlich angeordnet hat. Aber sie ist ja auch noch so jung. Sie kann das nicht verstehen. Man leistet keine Widerrede gegen höhergestellte Personen.
Eine Stunde später kam König Anton herunter und bedankte sich persönlich für das Essen bei mir. Er wird einmal ein guter König sein.
11. Regenhand, 2Ä 408
Heute Abend ist Königin Sylvie verstorben. Sie entschlummerte friedlich im Schlaf. Ich habe meine Belegschaft ausgeschimpft, die tatsächlich der Meinung war, es sei eine Verschwendung von Lebensmitteln, das Abendessen für die kranke Königin zuzubereiten. Aber ich konnte sie nicht dazu zwingen, zu kochen. Essen sollte nie zornig zubereitet werden.
Stattdessen ging ich zur leidenden Königin und fragte sie, was ich für sie kochen sollte. Man sah ihr an, dass sie wusste, dass sie die Nacht nicht überleben würde. Aber sie lächelte sanft und tat mir den Gefallen. Sie bat mich um meine Langflossenthunfischsuppe.
27. Zweitsaat, 2Ä 409
König Anton hat die Giftpfeile der Meuchelmörder überlebt. Meine Belegschaft hat sich wirklich bemüht, ihm ein möglichst gesundes Essen zuzubereiten, damit er schnell wieder gesund wird. Ich habe Gloria dabei erwischt, wie sie ihm Tränke der Robustheit und der Lebenskraft in die Suppe gemischt hat. Ich habe ihr dafür meinen Wochenlohn gegeben. Sie wird einmal eine hervorragende Köchin sein. Natürlich erst, wenn ich einmal nicht mehr hier bin.
14. Sonnenhöhe, 2Ä 409
König Anton hat sich wieder vollständig erholt. Als erstes hat er ein Begräbnis für seinen Seneschall angeordnet, den treuen Diener, der die volle Wucht des Angriffs der Meuchelmörder abbekommen hat.
In der Küche wimmelt es nur so vor Gerüchten, wer denn der nächste Seneschall wird. Gloria sagt, dass ich es sein sollte. Was für ein Unfug.
19. Sonnenhöhe, 2Ä 409
Gloria wird sich früher in der Küche beweisen müssen, als ich gedacht hätte. König Anton hat mich gebeten, ihm als nächster Seneschall zu dienen. Ich sagte ihm, dass ich von dieser Stellung nichts verstehe. Er antwortete, dass genau das der Grund ist, warum er mich bittet, den Posten zu übernehmen.
Ich gehe davon aus, dass es so manches gibt, was mir der König verschweigt, aber es steht mir nicht zu, seine Weisheit zu hinterfragen.
30. Eisherbst, 2Ä 414
Ich habe vor kurzem dieses Tagebuch hier wiedergefunden. Wie hübsch altmodisch es doch ist, und so voller Erinnerungen. Ich dachte mir, es wäre mal wieder nett, einen Eintrag zu verfassen. Meine Zeit als Palastkoch kommt mir ewig weit entfernt vor.
Gloria, meine liebe Frau, hat die Aufgabe besser gemeistert, als ich mir je erhofft hätte. Die Diener blicken zu ihr auf, und sie ist jeden einzelnen Tag stolz auf sie. Jetzt verstehe ich die Weisheit des Königs. Ich werde nie begreifen, woher er wusste, dass ich diesem Posten gewachsen sein würde. Ich verneige mich heute wie damals vor seiner Weisheit.
22. Morgenröte, 2Ä 425
Dieses alte Buch hat viel mitgemacht. Während ich in diesem Bett liege und das Gift mich mit Hustenkrämpfen peinigt, bringt es mir ein wenig Freude. Gloria liegt neben mir. Wenn ich ihr doch nur meine Stärke leihen könnte, ich würde es tun. Ich tötete den Spion eigenhändig, der das Essen des Königs vergiftet hatte, bevor ich zusammenbrach, aber da hatte Gloria bereits zuviel davon gegessen.
König Anton geht es gut, aber Gloria …
7. Erstsaat, 2Ä 425
Gloria ist heute zum letzten Mal eingeschlafen. Eine der Dienerinnen brachte uns das Abendessen, unwissend, was kommen würde. Ich wusste nicht, dass Gloria den Dienern beigebracht hatte, wie man meine Fischsuppe kocht.
Am Morgen kam die Dienerin und entschuldigte sich für das grobe Mahl. Ich sagte ihr, dass es schon in Ordnung sei. Fischsuppe ist ein Essen, das einer Königin würdig ist.
29. Regenhand, 2Ä 430
Ich wurde heute von Krämpfen übermannt und fiel zu Boden. Ich bin noch nicht so alt, dass meine Beine mich im Stich lassen sollten. Verflucht seien die Nachwirkungen dieses Gifts! Immerhin fand ich dieses Buch unter dem Bett.
König Anton möchte versuchen, mich mit Ayleïdenmagie zu heilen. Seine Weisheit übersteigt wie üblich die meine. Der neue Seneschall erweist ihm gute Dienste, aber er kümmert sich noch immer um diesen alten Mann hier.
12. Herbstsaat, 2Ä 431
Ich glaube, dass ich heute gestorben bin. Ich weiß es nicht genau. Ich kann herumgehen und reden, aber ich fühle mich irgendwie losgetrennt von allem. Ich spüre die Krone, an die ich gebunden bin und die in ihrer Kiste liegt, und der Diener, der mir dabei zusieht, wie ich dies hier niederschreibe, blickt mich angsterfüllt an.
Ich diene noch immer meinem König, auch in dieser Geistergestalt. Ich werde nicht müde, und meine Gestalt ähnelt deutlich mehr meinem jüngeren Ich. Ich kann dienen, bis die Knochen meines Königs zu Staub zerfallen. Und das werde ich auch.
11. Herdfeuer, 2Ä 450
Der König ist heute gestorben. Er wird in einer Gruft beigesetzt werden, die anschließend versiegelt wird. Ich soll sein Wächter sein. Die Einsamkeit macht mir nichts aus. Die Diener fürchten mich, und ehrlich gesagt wird mir ihre Gesellschaft nicht wirklich fehlen.
- * *
Es ist einiges an Zeit in der Gruft vergangen, und langsam geht mir die Tinte aus. Ich bin an die Krone gebunden, begraben an der Seite meines früheren Königs. Seine Knochen zerfallen, aber ich diene ihm noch immer. Aber was nutzt es, dass ich an diesem leeren Ort hier diene? War die Weisheit meines Königs wirklich so unfehlbar, oder habe ich nur blind an sie geglaubt?