| Tagebuch von Orryn dem Schwarzen Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Tagebuch von Orryn dem Schwarzen (engl. Journal of Orryn the Black) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Bedauerlicherweise scheinen meine Versuche, Kreaturen der daedrischen Schar zu präparieren, im Sande zu verlaufen. Am Ende gewinnt immer die Anziehungskraft des Reichs des Vergessens. Ähnlich wie Skulpturen aus Eis sind meine Werke in diesem Medium von flüchtiger Schönheit.
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Und wieder, wie ein entfremdeter Partner, der über den Überresten einer kürzlichen Trennung schwebt, findet mich die vertraute Langeweile. In solchen Zeiten beneide ich die Draugr um ihren langen Schlafzustand.
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Eine meiner ehrgeizigen Bediensteten spürte meine Unpässlichkeit und nahm es auf sich, ihrem Meister Ablenkung zu schaffen. Sie brachte mir einen trockenen Band einer Dwemer-Geschichtssammlung, die mir die Zeit vertreiben sollte. Ich zog kurz in Erwägung, als spannendere Alternative ihrem Leichnam dabei zuzusehen, wie er zu einer ledrigen Hülle verdorrt, aber ihr selbstbewusstes Grinsen überzeugte mich davon, ihr den Gefallen zu tun.
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Lisbeth hat mir gute Dienste geleistet. Das Buch, das sie mir brachte, verleiht einer farbenfrohen Legende ein Körnchen Wahrheit. Der Autor behauptet, vor kurzem die seit langem verschollene Ruine besucht zu haben, die wir als „Krallenhort“ kennen. Diese Nekropole würde ich zu gern sehen.
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Der Großteil meiner Anhänger durchkämmt nun das Drachenzahngebirge nach dem Krallenhort. Auch mit den Hinweisen des Historikers wird das noch ein Kraftakt. Dennoch tut dieses neue Ziel meiner Geduld gut.
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Während dieser monatelangen Suche habe ich zahlreiche Aufzeichnungen über Dwemer und Drachen gefunden. Ihre Ambitionen sind sich nicht unähnlich: Sie wollen Herr über alles Dasein werden! Auch ich strebe danach, und doch haben wir alle verschiedene Wege gewählt. Und angesichts ihres Schicksals habe ich kein Interesse daran, in ihre Fußstapfen zu treten.
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Endlich gehört der Krallenhort mir. Der Preis, den ich dafür bezahlen musste, war nicht sonderlich hoch. Diese heimtückischen Berge forderten das Leben von ein paar Dutzend meiner Anhänger, die sich nun so gut es zu erwarten ist an ihre neue Rolle gewöhnen.
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Dieser Ort ist so wunderschön verlassen. Die Knochen Tausender liegen in den einstürzenden Hallen verteilt; manche sind gebrochen, andere geschwärzt, und wieder andere sind als Fossil Teil des Steins geworden. Eine Geschichte von Auslöschung und Schrecken, aber befindet sich das Prunkstück dieser Ausstellung ebenfalls hier unter ihnen?
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Welch unerwartete Wendung. Der Krallenhort war nicht gänzlich unbewohnt. In unserer Mitte befand sich ein ganz besonderer Hausbesetzer, ein uralter Lich aus einer Zeit, als der Drache noch lebte und atmete, und einer der Gruppe, die dem ein Ende gesetzt hat. Er wird mir so viel zu erzählen haben, wenn ich ihn erst einmal gefügig gemacht habe.
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Der Lich hat während seines Aufenthalts hier obsessive Studien an den Überresten des Drachen durchgeführt, die er netterweise mit uns geteilt hat. Es wird nicht schwierig sein, sie an meine Methoden anzupassen. Ich stelle mir eine wunderbare Trophäe vor, doch habe ich bei meinen Unterhaltungen mit dem Lich und seinen Gefährten von einem fehlenden Element erfahren. Dieser Drache hatte zu Lebzeiten eine Priesterschaft, und die Hohepriesterin ist nirgends zu finden. Ich muss sie haben.