| Vom Exil zum Exodus, Teil 2 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Vom Exil zum Exodus, Teil 2 (engl. From Exile to Exodus, Pt. 2) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Tarvyn Aram
Der Dämon Malak, obgleich sein Fluch stark gewesen war, hatte vergessen, dass jeder Angriff auf Boethiah auch einen Angriff auf das dreischenklige Tor war.
Aus jenem trat Mephala, die Boethiah umarmte und von hinten hielt. Und dann kam Azura, strahlend wie achtfaltige Kometen, die zornig zur Erde fiel und ihren Stab zu Boethiahs Mund erhob.
Und das Zeichen des Tors verbrannte Erde und Gras, und es sengte ein Siegel um die Dreieinigkeit, die die Musik der Morgenröte wiedergab. Azura rief ihrerseits einen Zauber, der für die umstehenden Anhänger, die wirklich zuhörten, jedoch klang wie ein wunderschönes Lied: UR DRA AMATHRA! FU ROZ ISA MAL AKHA!!
Und mit diesen Worten, ein Fluch für die einen, ein Segen für die anderen, warf Boethiah mit ihrem nächsten Ausatmen Malak von sich zwischen die Steine.
Doch als dieser sich erhob, bedeckt von Blut und Galle, erschien er nicht als der böse Malak, sondern eher als der Trinimac, den seine Anhänger geliebt hatten. Er trug neue Rüstung und hielt eine strahlende rote Axt, und sein Helm trug ein hauerbewehrtes Antlitz der Verstoßenen und Unterdrückten. Von unter diesem Helm knurrte er: „Ihr habt vergessen, was es heißt, im Exil zu leben.“
Und dann schrie Malacath Worte, die nie zuvor jemand gesprochen hatte. Der Himmel brach auf und donnernder Regen ging nieder, und der Wind heulte eine mörderische Bö. Die Erde unter ihm teilte sich, und aus diesen Gruben stiegen Feuer und Tod empor.
Niemand weiß genau, was dann geschah, aber dies sagen die weisen Frauen des nördlichen Resdaynia: Das dreischenklige Feld des göttlichen Chaos hielt lang genug, dass Mephala ein Drittel der anwesenden Anhänger nehmen und sie hinfort in den Südosten bringen konnte, denn sie allein fürchtete den Hist nicht.
Und Azura nahm ein Drittel der anwesenden Anhänger und brachte sie in den sternenverwundeten Osten, wo sie hingehörten.
Und Boethiah, die sich den Rest ihrer Schuld unter der Sonne herausriss, brachte den Rest hinfort ins Reich des Vergessens. Das Land, auf dem sie gestanden hatten, wurde hinweggespült ins Meer, aber sie hatte dafür gesorgt, dass es nicht zerstört werden würde. Und es würde in den kommenden Zeiten noch so manche Geschichte zu erzählen haben.
Malacath, Boethiah und alle übrigen Anhänger fanden sich in einem toten Reich aus Rauch und Asche wieder. Hierher war das Schlimmste von Malacaths Fluch gefallen, genau wie von Boethiah beabsichtigt.
Malacath lachte. „Euer idyllisches Paradies. Ein Geschenk für Eure Dienste dem König gegenüber. Ihr habt zugelassen, dass ich es zerstöre.“
„Ich brauche es nicht mehr“, antwortete Boethiah. „Meine Sphären sind viele und meine Häuser unzählig.“
„Ich werde nie aufhören, Euch zu jagen“, knurrte Malacath. Er hob seine Axt und stürmte auf sie zu. Boethiah wartete schlichtweg, ihre Hand auf dem Heft ihres Schwertes.
Und mit einem einzigen präzisen Schnitt wurde Malacath in seiner Gesamtheit zweigeteilt, und er sank auf die Aschewüste dieses toten Reichs, auf dass seine Knochen ein neues Fundament bilden konnten. Sein Blut vermischte sich mit der Asche, und schon bald war das Reich das Seine.
Boethiah saß eine Weile bei den Anhängern, die überlebt hatten, und durch ihre Lehren und den Widerhall dieses Reiches begann die Haut ihrer Begleiter sich zu verändern. Endlich erschien der Geist von Malacath wieder, aber er blieb ruhig und lauschte den Lehren.
Boethiah wandte sich an den Geist. „Ihr setzt Euren Willen durch mit Flüchen, von denen Ihr und Eure Anhänger wissen, dass sie nicht wahrhaftig sind. Deswegen seid Ihr auch nie zufrieden. Ihr müsst den Weg des Wortes und des Schwertes erlernen, um Ruhm durch Mühen und Schmerz zu erlangen. Ihr müsst auf die Probe gestellt werden, bis Ihr die wahren Neigungen des Helden zeigt. Ihr müsst den Willen gegen Herrschaft verstehen. Nur dann erfahrt Ihr vielleicht etwas von der Liebe.“
Und Boethiah formte mit ihren Händen ein mächtiges Zeichen, eines, das sie nie mehr zeigen würde, und Malacath und all seine Anhänger wurden zu einer einzigartigen Sphäre vereint, wie der Skarabäus den Dung formt. Und sie schleuderte diese Kugel von der Aschegrube bis hinauf in die Berge von Nirn.
Dort teilte sich sie auf in den Gott Mauloch und die großen Orks, die von dort aus ihre Kraft durch Widrigkeiten mehrten. Und Boethiah drängte Mauloch in eine Ecke, um ihr Volk auf die Probe zu stellen. Und Mauloch führte sein Volk, um die zahlreichen Attacken zu überstehen, die Boethiah ihm bereithielt. Gemeinsam stählten die Widersacher ihr jeweils auserwähltes Volk, und so führten sie sie immer weiter in Richtung eines Exodus.