| Y'ffres funkelnde Rösser Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Y'ffres funkelnde Rösser (engl. Y'frre's Sparkling Steeds) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Melobrian
Wenn man Zeit in der unberührten Wildnis der Sommersend-Inseln verbringt, erlebt man die Vielfalt atemberaubender Flora und Fauna; aber wer wahrlich gesegnet ist, erblickt möglicherweise eine der sagenumwobensten Kreaturen der Geschichte, den Indrik. Dieses Privileg wurde mir erst einige wenige Male gegönnt, da wilde Indrik von Natur aus misstrauisch und überaus scheu sind. Angeblich können sie auf der Stelle verschwinden, wenn sie jemand zu Gesicht bekommen, dessen Herzen nicht rein ist.
Es klingt abgedroschen, dass man einen Indrik erkennt, wenn man ihn sieht, aber es gibt kaum Worte, die diese Kreatur beschreiben können. Eine Volkssage, die so alt ist wie die Zivilisation der Altmer selbst, erzählt davon, wie Y'ffre der Sänger Indrik aus der Essenz des Waldes gewebt und ihnen so die Eigenschaften aller Lebewesen darin gegeben hat. Auf den ersten kurzen Blick könnte man einen Indrik mit einem gewöhnlichen Hirsch verwechseln, aber schon auf den zweiten Blick wird klar, dass sie deutlich mehr sind.
Zuerst fällt einem wohl das Geweih des Indrik auf. Aus dem Kopf des Tiers wachsen Spitzen aus feinstem Kristall, wie die Bäume eines beeindruckenden, schimmernden Baumes. Dieser betörende Anblick war schon das Ende einiger ambitionierter Jäger, die dachten, das Geweih würde eine hervorragende Trophäe abgeben. Wenn man auch nur einen Augenblick unvorsichtig ist, läuft man Gefahr, von dem stattlichen Speer aufgespießt zu werden, der aus der Stirn des Indrik wächst. Um das Horn des Indrik ranken sich unzählige Legenden: dass es ein alchemistisches Allheilmittel ist, dass man es nur berühren muss, um seine Lebensdauer auf das Siebenfache zu verlängern, sogar, dass es aus Y'ffres Tränen besteht. Ich kann Euch nur eines mit Sicherheit sagen: Das Horn eines Indrik ist so wunderschön wie tödlich. Wenn Ihr das, was Ihr bisher gelesen habt, für weit hergeholt haltet, so muss ich Euch sagen, dass das noch nicht einmal der Anfang war.
Der Körper eines Indrik ist bedeckt von einem Teppich aus Fell, Federn und Farnwedeln, der jeglicher Beschreibung spottet. Man fragt sich: Ist er ein Tier, ein Vogel oder eine Pflanze? Oder vielleicht alles gleichzeitig? Möglicherweise ist der Indrik ja auch nichts von alledem. Manche Gelehrte gehen davon aus, dass Indrik göttliche Wesen sind, die nicht wirklich aus unserer Welt stammen und den Aedra näher stehen als den Sterblichen. Eine Fabel erzählt von einem Mer, der einen Indrik tötet und feststellt, dass dessen Herz aus reinem Kristall besteht. Er schenkt den perfekten Edelstein seiner Geliebten, die jedoch so bezaubert ist von seiner Pracht, dass Ihre Habsucht den perfekten Edelstein verdirbt. Von diesem Augenblick an ist das Leben des Paars so voller Trauer, dass sie sich ins Meer stürzen. Ihre Nachkommen streiten sich gierig um den Edelstein, und der Fluch geht weiter. Ein Märchen, gewiss; obwohl Indrik zweifelsohne magischer Natur sind, habe ich bisher kaum Hinweise darauf gefunden, dass sie buchstäblich aus Magie bestehen.
Ich sollte wohl noch erwähnen, dass sie vier Ohren haben. Bei jedem anderen Tier wäre das bemerkenswert, aber angesichts dessen, was ich bisher beschrieben habe, stimmt Ihr mir sicher zu, dass das kaum der Rede wert ist. Es ist anzunehmen, dass sie mit diesem Merkmal ihre Umgebung analysieren und Gefahren aus dem Weg gehen, aber ich bin mir sicher, dass es irgendwo da draußen eine Geschichte gibt, laut der das Tier mit einem Paar in der stofflichen Welt hört und mit dem anderen in der spirituellen. Bis die Indrik eingehender erforscht werden, bleiben sie weiter von Mythen umgeben, aber mir scheint, dass die Pracht dieser Kreaturen darunter leiden würde, wenn man ihre Geheimnisse ans Tageslicht bringt. Was wäre unsere Welt schließlich ohne ihre kleinen Geheimnisse?