Online:Zur Verteidigung Prinz Hubalajads | ElderScrollsPortal.de

Online:Zur Verteidigung Prinz Hubalajads

Zur Verteidigung Prinz Hubalajads
Zur Schrift

Diese Seite enthält den Text von Zur Verteidigung Prinz Hubalajads (engl. In Defense of Prince Hubalajad) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Fürstin Cinnabar von Taneth

Falls Ihr irgendetwas über yokudanische Geschichte wisst, seid Ihr Euch der Rolle, die Prinz Hubalajad in der ersten Zeit direkt nach der ersten Kolonisierung der Ro'Wada gespielt – oder nicht gespielt – hat, bewusst. Wir kennen „Prinz Hew“ als komischen Charakter, erzählen uns Geschichten über seine dickköpfige Herangehensweise an unmögliche Probleme und machen Witze über seine aggressiv zum Ausdruck gebrachte Opulenz. Ein Schrein Zehts wird als Zeichen der Missgunst des Gottes überflutet? Errichtet einen noch ausgefalleneren weiter den Fluss hinab! Ein oft zitierter Taneth-Ausspruch für das Geldverschwenden lautet „auf Hubalajads Münze gründen“.

Doch was ist wirklich über den Glücklosen Prinzen bekannt? Die einzigen Referenzen, die uns zur Verfügung stehen, sind Dokumente aus – bestenfalls – dritter Hand. Die vielen apocryphen Erzählungen verklären das Problem und führen uns nur immer weiter von dem Menschen selbst fort. Deshalb müssen wir uns dem Land von Hews Fluch selbst zuwenden, um unsere eigenen Schlussfolgerungen ziehen zu können. Was wäre, wenn wir – nur für einen Augenblick – das, was man allgemein als seine Fehlschläge betrachtet, einmal ganz objektiv betrachtete?

Wir wissen, dass Hubalajad mit einer beachtlichen Zahl an Soldaten und Handwerkern in dem kargen Land angekommen ist, das damals als „Khefrems Stiefel“ bekannt war. Ohne Steinbrüche vor Ort und ohne verlässliche Landwege aus dem Norden mussten sie eine riesige Menge gehauenen Stein über See importieren. Der von Natur aus geschützt gelegene Hafen, der später einmal Abahs Landung heißen sollte, war zweifelsohne ihr erster Halt. Ein stetiger Fluss beladener Lastkähne wäre für Piraten verlockend gewesen, weshalb für Hubalajad die Errichtung der Zitadelle von No Shira, einer eindrucksvollen Festung oberhalb der abekäischen See, höchste Priorität hatte.

Es stimmt, dass No Shira bald von der jahreszeitlichen Flut unterspült wurde. Doch als Reaktion darauf wollte Hubalajad Zeht mit einem Schrein gütig stimmen. Als darauffolgende Fluten den ersten Schrein hinfort spülten, befahl er den Bau eines weiteren, noch kunstvolleren Schreins – doch Untersuchungen des Mauerwerks legen nahe, dass der neue flussaufwärts vom ersten errichtet wurde. Aus diesem Blickwinkel betrachtet muss man „Prinz Hews Dickköpfigkeit“ tatsächlich als hartnäckige Entschlossenheit bezeichnen. Sich an den yokudanischen Gott der Landwirtschaft zu wenden, ist nichts, was man einem arroganten und gedankenlosen Mann zuschreibt.

Unterdessen entwickelte sich Abahs Landung von einem Söldnerlager über eine Barackenstadt bis hin zu einer ausgedehnten Stadt. Trotz der vielen Bürden des Lebens an der Grenze ließ Hubalajad einen großartigen Palast errichten – als Zeichen dafür, dass dieses Land ihm gehörte, und dass ihm ebenso an seiner Blüte lag wie den Einheimischen. Die Steine wurden für die großen Mauern von Abahs Landung verwendet und machten deutlich, dass das, was in ihrem Inneren lag, ebenso viel Schutz verdiente wie die yokudanischen Schiffe.

Ich bitte Euch, einen Moment lang die vielen Grabmäler, das eindrucksvolle Prinzentor, das eine nördliche Passage in das Ro'Wada-Territorium öffnete, und die yokudanische Statue südlich des Hafens von Abahs Landung beiseite zu lassen, die meist fälschlicherweise für ein idealisiertes Bild Hubalajads selbst gehalten wird. Der pure Akt, eine Zitadelle und eine von Mauern umgebene Stadt gleichzeitig zu errichten, und das aus denselben Ressourcen, bedarf schon für sich einen in logistischen Belangen wachen Verstand. Falls Hubalajad selbst nicht über diesen verfügte, so wusste er doch genug, um sich mit Leuten zu umgeben, die dies konnten. Das passt nicht zu einem geistlosen Hanswurst.

Das Ausmaß der Rückschläge, die Hubalajad erlitt, rechtfertigt, nach Meinung der Autorin, nicht die Erzählungen von grenzenloser Torheit. War dies vielmehr eine Verleumdungskampagne eifersüchtiger Rivalen, die ihn dafür verunglimpfen wollten, dass er Ressourcen in ein unwirtliches Land abzog? Zog er den Zorn eines yokudanischen Gottes oder gar eines Daedrafürsten auf sich? Auch wenn wir es nie genau wissen werden, sollten wir doch eines über Hubalajad im Hinterkopf behalten: Vor seiner Ankunft hat weder Mensch noch Mer dieses Land geprägt. Heute sind die einzigen Strukturen, die zwei Millennien überdauerten, jene, die „Prinz Hew“ erbaut hat.