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Quelle:Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Stirk-Gefolgschaft und Sonnenwende

Schriftrollen der Alten und Mottenpriester Aus dem Archiv der Gelehrten
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Stirk-Gefolgschaft und Sonnenwende aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Loremaster’s Archive — The Stirk-Fellowship & Solstice). Das Archiv der Gelehrten war eine Sammlung von Fragen zur Lore von The Elder Scrolls Online, die auf der offiziellen Seite von Gelehrten Tamriels beantwortet wurden.

Inhalt

Aus dem Archiv der Gelehrten
Die Stirk-Gefolgschaft und Sonnenwende[1]

Da sich der Konflikt auf Sonnenwende zuspitzt, beantworten Prinz Azah und seine Verbündeten Hintergrundfragen aus der Community zur Gefolgschaft, zum Wurmkult und mehr.

Spoilerwarnung! Falls ihr die Hauptgeschichte von Saisons des Wurmkults – Teil 1 auf Sonnenwende noch nicht abgeschlossen habt, solltet ihr sie spielen, bevor ihr diesen Artikel lest!


Hinweis der Redakteurin: Amalien hier. Ich muss mit großem Bedauern vermelden, dass unsere Studienfreundin und Redakteurin dieser Reihe, Gabrielle Benele, im Kampf gegen den Wurmkult auf Sonnenwende ums Leben gekommen ist. Die anderen Mitglieder des Antiquarenzirkels sowie die Belegschaft der Universität von Gwylim möchten Gabrielles Schwester Sara sowie der gesamten Familie Benele ihre tief empfundene Anteilnahme zum Ausdruck bringen.

Im Gedenken an sie werde ich weiterhin als Redakteurin dieser Reihe fungieren. Auch wenn ich niemals behaupten wollte, so sachkundig und gut vernetzt zu sein wie sie, bin ich ungemein stolz, sagen zu können, dass uns infolge ihres Todes aus allen Ecken des Kontinents Nachrichten erreicht haben. Diese Reihe wird so lange fortbestehen, wie ich die Feder zum Pergament bringen kann. Ich bitte euch bezüglich der kommenden Beiträge um Nachsicht mit mir, da ich erst dabei bin, mich in diese neue Aufgabe hineinzufinden.

Dieser Tage wird der Kampf gegen Mannimarcos Truppen im Süden fortgeführt. Es schien mir passend, einen Helden dieses Konflikts zu bitten, über die aktuellen Ereignisse zu sprechen. Als Sohn Hammerfalls und Anführer der Stirk-Gefolgschaft hat Prinz Azah die Weltbühne mit einem Maß and Gravitas und Leichtigkeit betreten, die man angesichts seines Alters nicht erwartet hätte. Seine wohlüberlegten Antworten auf eure Fragen bieten einen faszinierenden Einblick in den andauernden Konflikt, den wir, so hoffe ich, bald hinter uns lassen werden.


Kameradinnen und Kameraden, bevor ich auf eure Fragen eingehe, möchte ich mir einen Augenblick Zeit nehmen, um auf den Verlust von Magierin Benele einzugehen. Unsere gemeinsame Zeit auf Sonnenwende war meine erste Gelegenheit, an ihrer Seite zu kämpfen. Sie war beeindruckend, entschlossen und klug. Ein Champion der Magiergilde mit Haut und Haar. Gabrielle, mein Mentor Merric at-Aswala sowie zahllose tapfere Mitglieder der Gefolgschaft sind uns durch die Brutalität des Wurmkults genommen worden.

Wir stellen uns ihm aus einem einfachen Grund: Sie sind Tod. Und wir sind Leben. Wir alle – jedes Mitglied der Gefolgschaft, jede tapfere Seele Tamriels – wachen jeden Tag auf und nehmen das Leben, das wir führen, in die eigene Hand. Unsere Partnerschaften, unsere Freundschaften, unsere Musik. Wir schaffen jeden Tag Leben. Jeden einzelnen Tag.

Der Kult schert sich nicht um Erschaffen. Nicht um Leben. Er schert sich ausschließlich um Macht. Er schert sich ausschließlich um die schändlichen Abkommen, die er festgehalten weiß. Gräueltaten, die den Völkern Tamriels die Kontrolle abringen. Finstere Machenschaften im Namen undurchschaubarer, weit entfernter Mächte, die sich nicht darum scheren, ob wir leben. Sie schert nur, was wir für sie tun können.

Wir lehnen ihre Grausamkeit ab. Wir lehnen ihre teilnahmslose Zerstörung ab. Wir erschaffen, ihnen zum Trotz, denn genau das bedeutet Leben. Es ist ein Akt des Erschaffens. Für Merric, für Gabrielle, für Vanus, für all jene, die nicht mehr unter uns weilen. Leben wir. Kämpfen wir. Und, so Stendarr will, gewinnen wir.

Ich habe diese Stellung vor allem inne, weil ich Verbindungen knüpfen und Probleme lösen kann. Fangen wir also mit der Frage an, für deren Beantwortung ich am besten geeignet bin, bevor wir uns anderen Aspekten der Gefolgschaft widmen, um eure faszinierenden Nachfragen zu besprechen.


Nur wenige Regionen wurden während der Ebenenverschmelzung so hart getroffen wie Eure Heimat Hammerfall, wo eine scheinbar nicht enden wollende Reihe von Dunklen Ankern vom Himmel fiel. Hat der Kampf, den Euer Heimatland während dieser Krise geführt hat, jetzt, wo Ihr den Kampf gegen den Wurmkult auf Sonnenwende anführt, eine noch tiefere Bedeutung bekommen?

– Skaldrig Black-Wolf

Selbst wenn ich an der Seite der Kräfte der Gefolgschaft stehe, begleiten mich die Sande meiner Heimat in meinen Gedanken. Mein Vater hat während der ersten Ebenenverschmelzung so viel geopfert, um Hammerfall zu beschützen. Um die verhasste Verdorrte Hand zu bezwingen, den Ansturm auf Kalthafen zu unterstützen, unseren Platz im Bündnis zu sichern. Wir sprachen häufig über die Herausforderungen, denen er sich als Anführer stellen musste; und auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, habe ich größten Respekt vor seiner Herrschaft und seinem Mut.

Nun machten mich Tragödie und Zufall selbst zum Anführer einer Kriegsanstrengung, die in ihren Ausmaßen sogar noch weitreichender ist als die Verteidigung Hammerfalls. Unter den Anführern der Allianzen sprechen wir uns mit Vornamen an und Heldinnen und Helden aus ganz Tamriel ersuchen meinen taktischen Rat. Die einfacheren Tage, in denen ich einem Entführungsversuch entkommen musste oder unter Gildenmeister Merric trainierte, scheinen so fern, wenn ich rund um die Uhr unsere Verteidigung koordinieren oder die Versorgungslinien sichern muss.

Dem Volk von Hammerfall kann ich bei den Schwertern meiner Vorväter versichern, dass ich nicht ruhen werde, bevor diese Bedrohung beendet ist. Mein Leben für Tamriel. Jederzeit und an erster Stelle.


Aufgrund der jüngsten Angriffe des Wurmkults werden die Magier- und die Kriegergilde nun von [einer Magierin und einem Krieger mit engen Verbindungen zum Dolchsturz-Bündnis] angeführt. Können wir, die Mitglieder der beiden anderen Allianzen, Euch die Führung dieser historisch neutralen Gilden anvertrauen?

– Arniel Gnome, Professor

Trotz der Stirk-Gefolgschaft muss es doch weiterhin böses Blut zwischen Mitgliedern der Allianzen geben. Wie bewahrt Ihr den Frieden und haltet die Aufmerksamkeit auf den Wurmkult gerichtet?

– Der Gönner

Schreitet-in-Asche und ich spüren – und ich weiß, Gabrielle spürte – das Gewicht der Verantwortung, die diese Rolle mit sich bringt, deutlich. Die Gilden repräsentieren Hunderte sachkundige Streiterinnen und Streiter, die aus allen Winkeln des Kontinents zusammenkommen. Die Anführer der Allianzen setzen ein unglaubliches Vertrauen in die Gefolgschaft, indem sie ihre Besten und Klügsten schicken und sogar Truppen aus Cyrodiil abziehen, um unsere Anstrengungen zu unterstützen. Die Gefolgschaft steht für alles, was der Wurmkult aus tiefster Überzeugung zerstören will: Wohlstand, Schaffenskraft, Führung und Stabilität.

Tu'whacca weiß, es gab Konflikte. Ich musste persönlich einschreiten, um einen Faustkampf zu beenden, der ausgebrochen war, als ein Schmied an einem Einberufungsposten die Soldatin wiedererkannte, die ihn an der Burg Chalman ein Bein gekostet hatte. Am Mittagstisch versuchte eine Überlebende des Blutbads auf der Sathram-Plantage, einen dunkelelfischen Kapitän zu erdolchen. Fast wäre es zu einem schrecklichen Zwischenfall gekommen, als eine Gruppe Zauberwirkender aus Schwarzmarsch bemerkte, dass ein Koch Teil der aldmerischen Versorgungstruppen an den Ruinen von Ten-Maur-Wolk war.

Die Wahrheit ist: Die Angriffe des Wurmkults wären nicht möglich, herrschte in Tamriel Frieden. Wir können alle auf Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren voller kultureller Errungenschaften zurückblicken, doch in dieser so schweren Zeit nach dem Fall des Kaiserreichs haben wir nur einander, um uns gegenseitig zu unterstützen. Wir haben keinen Kaiser, keine Kaiserin. Keinen Auftrag von den Aedra.

Wir halten den Frieden innerhalb der Gefolgschaft unter größten Mühen aufrecht: Soldat für Soldat, Vorkommnis für Vorkommnis. Wir, jeder und jede einzelne von uns, versuchen, das Allerbeste zu verkörpern, was unsere Heimatlande und unsere Gilden in diesem geschichtsträchtigen Moment zu bieten haben. Ich hoffe – und so habe ich es auch den Anführern der Allianzen gesagt –, dass, wenn diese Bedrohung abgewendet ist, die Stirk-Gefolgschaft womöglich ein Eckpfeiler eines neuen und anhaltenden Friedens sein kann.


Während die drei Allianzen ihre Kräfte gebündelt haben, frage ich mich, wieso keine Mühen unternommen wurden, die kaiserlichen Streitkräfte in Bezug auf die Stirk-Gefolgschaft zu kontaktieren. Cyrodiil ist die Provinz, die am stärksten vom Wurmkult verwüstet wurde, und es gibt immer noch organisierte kaiserliche Legionen dort draußen. Die Legionen sich nicht länger an die Tharns gebunden. Wir Einwohner Cyrodiils wollen uns ebenfalls dem Kampf anschließen.

– Reman IV, Graf von Rotwasser und Fürst von Linchal

Mein Fürst, diesbezüglich habe ich gute und schlechte Neuigkeiten für Euch: Es wird Euch freuen zu lesen, dass Reste der kaiserlichen Legionen tatsächlich im Rahmen dieses Unterfangens namens Stirk-Gefolgschaft an unserer Seite marschieren. Als der Ruf nach Soldatinnen und Soldaten erklang, führten Tavas Winde eine Reihe Splitterlegionen von den Einberufungspunkten an den Rändern Cyrodiils zu unseren Lagern. Zwar ist ihre Anzahl gering, doch die Ausbildung und Stärke, um welche die kaiserlichen Soldatinnen und Soldaten unsere Ränge ergänzen, ist mehr als willkommen.

Leider war dies alles, was uns als „Reaktion“ auf die Einberufung aus Cyrodiil erreichte. Briefe an verschiedene Kriegstrupps und Statthalter, von denen wir annahmen, sie hielten weiterhin in den weit verstreuten Ausläufern im Herzen des Kontinents aus, blieben unbeantwortet. Magische Sendschreiben an unterschiedliche kaiserliche Magier zerfielen noch während der Zauber gewirkt wurde. Vor allem das letzte Jahr war brutal, da der Konflikt der Allianzen und die einfallenden daedrischen Kräfte das Herz des einstigen Kaiserreichs ohne Unterlass auseinanderreißen.

Gelehrte der Magiergilde glauben, dass alles, was vom kaiserlichen Ansehen übrig geblieben sein mochte, nun ein für allemal dahin ist. Das Netzwerk aus Allianzspionen versucht noch immer, den wahren Verbleib Clivia Tharns zu klären, und einen Großteil der Organisationen, die vormals das Kaiserreich stützten, hat es dahingerafft oder sie sind untergetaucht – oder beides. Das Erstarken der Drachengarde in Elsweyr scheint eine bedauerliche Ausnahme zu sein.

Falls die Kriegsfeuer in Cyrodiil je gelöscht werden können, wird es lange brauchen, etwas wiederaufzubauen, das der kaiserlichen Herrschaft auch nur ähnelt. Sollte der Wille der Göttlichen wahrlich darin bestehen, dass wir einmal mehr als Kaiserreich vereint werden, weiß ich nicht, wie dieses Kaiserreich aussehen mag.


Es gingen zahlreiche Fragen zur Kultur der Corelanya ein, weshalb ich mich an Fürstin Karinwe Corelanya aus Sonnhafen wandte und sie einlud, Teil dieser Reihe zu sein. Die Vorstellung faszinierte sie und ihre Antwort fiel begeistert aus. Als Notiz an Amalien: Ihr könnt mit einer Reihe von Briefen aus den Händen der Regentin zum Antiquarenzirkel, zur Universität von Gwylim und zu einigen weiteren Themen rechnen.

Es ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die Drei Königinnen der Corelanya die Bewegungen der Sonne repräsentieren: Meridia, der Tag; Nocturnal, die Nacht; und Azura, der Morgen- und Abenddämmerung, die sie verbindet. Dazu heißt die Insel Sonnenwende und ihre Hauptstadt Sonnhafen: Glaubt Ihr, dass hier ein Rest von Magnus- oder Auri-El-Verehrung im Spiel ist?

– C.E.Nex

Eine wahrlich scharfsinnige Beobachtung – und noch dazu eine, die Gelehrte meines Hauses seit den Tagen Vinutilmos, also vor fast eintausend Jahren, heiß diskutieren. Schauen wir uns die Fakten an, sind die Umstände, die in unserer heutigen Gesellschaft mündeten, sehr einzigartig. Der aufgegebene Hafen aus der Zeit Iniels stand zufällig zu dem Zeitpunkt zur Verfügung, als mein Volk aus Sommersend vertrieben wurde. Die Gegend um Sonnhafen verwaiste, als sich die argonischen Stämme in Bewegung setzten und auf der Insel ansiedelten. Die uralte Ruine am natürlich entstandenen Hafen bot das perfekte Fundament, auf dem eine neue Stadt errichtet werden konnte.

Am Ende der Ersten Ära rangen Corelanyas Gelehrte jahrhundertelang damit, die Wahrheit der Drei Königinnen, wie sie unser Sippenfürst niederschrieb, mit Tausenden Jahren Verehrung der Göttlichen in Einklang zu bringen. Ganz abgesehen von der Tändelei des Klans mit Molag Bal, auf die ich später noch eingehen werde. Ich habe mich entschieden, unsere Vergangenheit mit der Liebe der Drei Königinnen im Hinterkopf zu betrachten und ihr sanftes Einwirken auf unsere Erlösung wahrzunehmen. Mögen sie in Frieden herrschen.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Tempel des Gebrochenen Lichts ist in ganz Tamriel einzigartig. Warum sehen wir hier und nirgendwo sonst, wie das Licht Meridias das Antlitz Nirns auf so kraftvolle und wortwörtliche Weise berührt? Es kann kein Zufall sein, dass diese Insel mein Volk nicht nur einmal, sondern auch ein zweites Mal in dessen langer Geschichte zu sich führte. Beim ersten Mal läutete dies unseren Untergang ein. Beim zweiten Mal unsere Erlösung. Das Feuer des Lichts von Meridia heißt uns in unserem Zuhause willkommen.

Wenn Ihr die Hand eines Aedra im Wohlwollen einer daedrischen Fürstin erkennt, seid Ihr damit nicht allein.


Warum hat Klan Corelanya die Verehrung von Molag Bal zugunsten seiner verhassten Rivalin Meridia aufgegeben?

– Narbash Tinten-Augen

Die Niederlage von Sippenfürstin Iniel war ein entscheidender Moment in der Geschichte meines Klans, Gelehrter Narbash. Zu ihrer Zeit war ihre Macht absolut und die Geheimnisse, die sie Sonnenwende entlockte, verdarben sie. Doch Iniel war nicht der Klan. Und der Klan verehrte – auf Gedeih und Verderb – nichts mehr als Macht um der Macht willen. Molag Bal war in den Augen meiner Verwandten ein Mittel zum Zweck. Sieg in Hammerfall, Sieg über die Ro'Wada, Sieg an der Spitze ihrer von Nekromantie durchdrungenen Klingen.

Doch wenn ich heute auf all das zurückblicke, empfinde ich nichts als Leere. Die Drei Königinnen lehren uns, dass dieses periodische Wesen unseres Klans ein Ausdruck des Kreislaufs der Geschichte ist, wie er im Buche steht. Ähnlich wie der Ouroboros im Siegel der Stirk-Gefolgschaft setzt sich der Kreislauf zwischen Morgen- und Abenddämmerung immer und immer wieder fort. Eine herrliche Wahrheit für eine komplizierte Welt.

Und welche Art Wahrheit bietet Molag Bal im Gegenzug? Nie endender Tod, das tote Firmament Kalthafens, das sich über den gesamten Kontinent ausbreitet, wir alle versklavt unter dem Willen und der Vision eines Einzelnen. Ich werde nicht behaupten, meine Verwandten hätten stets die besten Entscheidungen gefällt. Unsere Geschichte ist wechselvoll und herausfordernd. Doch ich finde Trost in der Bereitschaft zur Veränderung und der Anpassungsfähigkeit, welche die Corelanya an den Tag legen. Und in unserem Glauben an ein besseres Morgen.


Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen den Drei Königinnen? Sind sie ähnlich „verbündet“ wie das Velothi-Trio?

– Delilah Corelanya, Kolleg von Meer und Schwert

In unseren Herzen, Köpfen und Seelen sind die Drei Königinnen durch ihre Liebe und Unterstützung für den Klan geeint. Ihre gegenseitige Unterstützung und ihre Harmonisierung untereinander wird in unserem geliebten Tempel viel diskutiert.

Ich muss mir nur unsere Verwandtschaft ansehen, um ihre Beziehung zu verstehen, Delilah. Um manche Mitglieder unseres Klans zu verteidigen, würde ich mein Leben geben. Denselben Klanmitgliedern möchte ich regelmäßig eins mit der Weinflasche überziehen, wenn es Zeit ist, auch nur die winzigste Entscheidung zu treffen. Ebenjene Gegensätzlichkeit, gepaart mit den Winkelzügen daedrischer Fürsten, stelle ich mir vor, wenn es um die Beziehung zwischen den Drei Königinnen geht. Sie sind mächtig und sprühen vor Leben. In ihrer Liebe und in ihrem Zorn sind sie unerbittlich. Und ich verehre sie aus tiefster Seele.


Während meiner Zeit auf Sonnenwende wurde mir das Vergnügen zuteil, mit Muzah-Tei, einem Mitglied des Antiquarenzirkels und Experten der kulturellen Praktiken seines Volkes, zu sprechen. Er schien mir die perfekte Referenz, um auf die hier angesprochene komplexe Geschichte einzugehen.

Wie ist die Beziehung zwischen den Argoniern der Gezeitengeborenen und dem Haus Corelanya? Ich wäre Euch dankbar für einen Einblick in die Art und Weise, in der sich ihre Wege gekreuzt haben und was das für ihre Gemeinschaften im weiteren Sinne bedeutet hat.

– RedBranch

Jahrhundertelang standen die Argonier unter Corelanyas Knute. Diese Neuankömmlinge mit Zauber und Klinge beanspruchten Land, auf das sie kein Anrecht hatten. Das Blut, das daraufhin vergossen wurde, war schrecklich. Unnötig. Doch wie Ihr gesehen habt: Die Hochelfen von Sonnenwende fanden einen besseren Weg. Die Stärke der Gezeitengeborenen und der Steinnester hielt gegen ihre Überfälle stand. Unterdessen bahnten sich die Drei Königinnen ihren Weg in die Herzen der Corelanya. Das Ergebnis war der Frieden von Xor-Hist.

Die Beziehung zwischen Sonnhafen und den Stämmen ist nun stark und fruchtbringend. Die Gezeitengeborenen halfen bei der Vermittlung eines Friedens nicht nur mit den Elfen, sondern auch mit den Steinnestern. „Stein vergisst nicht“ bewahrheitet sich, und er erinnert sich auch über Jahre hinweg an Groll. Ohne die Gezeitengeborenen wäre ein echter Frieden niemals möglich gewesen.

Das Anschwellen und Abebben des Wetters auf Sonnenwende ist beiden Stämmen wohlbekannt. Die regenreichen Stürme, die vom Meer hereinwehen, erwiesen sich für die frühe Architektur der Corelanya als verheerend. Die Stämme brachten ihnen die Zauberformeln, Schutzzauber und Bauweisen bei, die dem Wetter der südlichen Meere standhalten konnten. Sie lehrten die Neuankömmlinge zudem den Anbau und die Pflege von Früchten, Pflanzen und Tieren, die in der Wärme von Sonnenwende gedeihen. Die Sturm und Brandung trotzen.

Die sich überschneidenden Pfade dieser Gemeinschaften. Die harte Wahrheit jahrhundertelanger Gewalt. Und nun Jahrhunderte des Friedens. All dies hat beide gestärkt. Nicht wegen der Gewalt. Gewalt macht nie stärker. Sondern trotz dessen. Trotz der schrecklichen Vergangenheit überwanden die Corelanya, die Gezeitengeborenen und die Steinnester den tiefen Graben, um einander zuzuhören, einander zu verstehen und voranzuschreiten. Welchen Ort auf der Welt gäbe es sonst, an dem Ihr über einen Marktplatz laufen könnt, auf dem argonische Lieder erklingen und die Luft von hochelfischen Gewürzen erfüllt ist? Sonnenwende wohnt eine einzigartige Schönheit inne – und die ist es wert, bewahrt zu werden.


Ich habe mich an einen alten Freund gewandt: Dhulef, seefahrender Zauberwirker der Magiergilde. Er war offenbar erst ein paar Mal auf Sonnenwende, weshalb es sowohl seiner als auch meiner Unterhaltung zuträglich war, ihn zu bitten, durch ein Portal zu treten und hier die Situation zur See zu erkunden.

Wie sieht die Seefahrtkultur in den südlichen Meeren aus?

– Talanor Necroblade, Champion der Arena der Kaiserstadt

Kumpel, ich sage Euch, mal wieder einen Fuß auf die sonnenverwöhnten Gestade von Sonnenwende zu setzen, war ein wahres Vergnügen. Wäre da nicht dieser ganze stinkende, vermodernde Abschaum, der versucht, sich die Insel unter den Nagel zu reißen, hätte das ein echt entspannter Ausflug werden können! Ich habe an den Docks in Sonnhafen mit ein paar Leichtmatrosen gesprochen und im Schläfrigen Faultier den einen oder anderen Grog hinuntergekippt, und schon überschwemmten mich meine Erinnerungen. Die Meereselfen in den Schatten, der Geruch hochelfischen Weihrauchs im Wind, das Klimpern der Muschelanhänger, welche die Gezeitengeborenen gern anfertigen. Ein starkes Gebräu ist das hier.

Mit einem Wort: Die Seefahrtkultur im Süden ist intensiv. Ich bin um den gesamten Kontinent und darüber hinaus gesegelt, und nirgendwo sonst in unserem Eckchen der Welt sind die Handelswege und Gezeitenbecken so voller Gefahren.

Der Krieg der Drei Banner mag in politischen Kreisen ins Stocken geraten, doch auf hoher See wird er noch immer so tödlich ausgetragen wie an jedem beliebigen Engpass in Cyrodiil. Galeonen aus Sommersend ringen mit Handelsschiffen aus Hochinsel um die Chance, ihre Waren in den Norden zu bringen. Khajiit und Argonier haben einen Großteil ihrer stehenden Marine zu Beginn des Krieges aufs Spiel gesetzt und vollführen so an der südlichen Küste einen tödlichen Tanz aus Vorstoß und Gegenschlag. Ganz ähnlich dem Tanz am ersten Tag des Sinnesfests: sehr viel Bewegung und Getue, aber es kommt nicht viel dabei rum.

Allerdings wird es immer seltsamer, je weiter südlich man segelt. Die südlichen Meere werden von den Maormer regiert. Bei ihnen heißen sie Schlangensee oder Schlangenwildnis oder so. Bei einem Humpen versuchte ein pyandonesischer Kapitän mal, mir die Bedeutung des Namens zu erklären, wobei dessen gespaltene Zunge ihm einen Dialekt verlieh, mit dem ich schlicht noch nie so richtig zurechtkam. Deren Archipel liegt nur eine Ruderbootlänge von Sonnenwende oder dem südlichen Zipfel von Sommersend entfernt, weshalb alle Handelsgilden, die weit genug die Karte runter fahren, letztlich irgendeinem Meereselfen-Klankapitän Abgaben entrichten.

Und dann gibt es natürlich noch die Krecken. Jede Wasserratte, mit der ich einen heben war, behauptet, an irgendeinem Punkt in ihrer Segelei schon mal mit einem Sklavenkahn der Krecken aneinandergeraten zu sein. Für gewöhnlich sind sie und die unbeständigen magischen Stürme, die sie heraufbeschwören, eher eine nette Stammtischgeschichte als eine echte Bedrohung. Womit ich nicht sagen will, dass sie – und noch bei Weitem Sonderbareres – in diesen Gewässern keine Schiffe bedrohen. Ich habe Erzählungen über Geisterflotten, riesige Seeschlangen, die schon lang nicht mehr an ihre Maormer-Meister gekettet sind, und einmal sogar eine Geschichte von einem verlassenen Unterseegefährt der Dwemer gehört, das an einem winzigen Fleckchen Sand auf Grund gelaufen war.

Genau das macht die Seefahrt auf Nirn aus, Seefahrer: Kein Segeltörn wird je langweilig!


Und mit diesem Fazit, meine Freunde und Verbündeten, muss ich mich nun anderen Angelegenheiten widmen. Der Kampf gegen den Wurmkult ist eine allumfassende Aufgabe. Und ich müsste lügen, sollte ich sagen, dass ich, wie ich hier mit Feder in der Hand sitze, dessen Ende bereits absehen könnte.

Doch trotzdem habe ich Hoffnung. Hoffnung, dass die Professionalität und die Ehrenhaftigkeit der Stirk-Gefolgschaft letztlich obsiegen werden. Hoffnung, dass Gabrielle nicht umsonst gestorben sein wird. Hoffnung, dass wir diesem verfluchten Kult ein für allemal ein Ende bereiten sowie dieses dunkle Kapitel in Tamriels Geschichte hinter uns lassen und ein neues aufschlagen können. Mögen Euch diese Zeilen bei bester Gesundheit erreichen und mögt Ihr, wie ich, den Glauben nähren, dass wir noch zu unseren Lebzeiten Frieden erleben werden.


Einmal mehr danken wir der ESO-Community für ihre Fragen rund um Sonnenwende, die Stirk-Gefolgschaft und dem Kampf gegen den Wurmkult. Habt ihr noch mehr Fragen über den laufenden Konflikt auf Sonnenwende? Stellt sie auf jeden Fall den Community-Mitgliedern in den offiziellen Foren und vergesst nicht: Der Kampf geht für den Rest des Jahres 2025 weiter, mit dem bevorstehenden Event „Schlacht um die sich windende Mauer“ und Saisons des Wurmkults – Teil 2!

Lasst uns wissen, ob ihr bereit seid, euren Teil zur bevorstehenden Schlacht beizutragen, auf Bluesky, X (ehemals Twitter), Instagram und  Facebook. 

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Der Text wurde auf der offiziellen ESO-Seite (Aus dem Archiv der Gelehrten: Die Stirk-Gefolgschaft und Sonnenwende) veröffentlicht. [abgerufen am 04.08.25]