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Diese Seite enthält den Text von Aus dem Archiv der Gelehrten: Tamriels Feiertage aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Loremaster’s Archive - Tamriel’s Holidays). Das Archiv der Gelehrten war eine Sammlung von Fragen zur Lore von The Elder Scrolls Online, die auf der offiziellen Seite von Gelehrten Tamriels beantwortet wurden.
Inhalt
Tamriels Feiertage[1]

Ihr da. Ja, Ihr, die Ihr dies gerade lest. Habe ich Euch nicht schon einmal gesehen? Ich bin mir fast sicher. Ein kleiner Scherz, klar, natürlich kann ich Euch nicht durch den Text sehen, den Ihr gerade lest. Oder doch? Nein.
Ich bin die Impresaria! Lieferantin exotischer, verwunschener Waren. Bewandert im Handel mit ungewöhnlichen Geschichten und noch ungewöhnlicheren Artefakten. Ich fühlte mich von der Einladung, Eure Fragen zu beantworten und Euch zu erzählen, was ich über Kulturen und Feiertage in Tamriel weiß, überaus geschmeichelt.
Das Fest steht bevor, der Kalender wartet nicht. Also fangen wir doch am Anfang an, oder?
Anmerkung der Redakteurin: Amalien hier, die Gabrielle bei diesem Ausflug vertritt. Sie wurde abberufen, um wichtigen Geschäften nachzugehen, und übergab diese Reihe in meine exzentrischen Hände. Keine Sorge, Ihr solltet nur ein oder zwei Ausgaben lang mit mir auskommen müssen, bevor sie zurückkehrt. Ihr kennt ja die Kanäle, über welche Ihr uns wissen lassen könnt, was Ihr darüber denkt!
Wie kommt eine sterbliche Händlerin wie Ihr an solche Dinge? Seid Ihr überhaupt sterblich?
– Rime Frostwar
Jeder Tag ist ein neues Abenteuer, denkt Ihr nicht? Deshalb habe ich entschieden, über das Morgen nachzudenken, nicht über das Heute. Bin ich sterblich? Ist das wichtig? Ich glaube nicht.
Zu der Frage, woher ich meine Waren bekomme: Ihr habt zweifelsohne gehört, dass ich Geschichten gegen Kinkerlitzchen eintausche. Ich bin nicht die Einzige in der Aurbis, die ein ureigenes Interesse daran pflegt, etwas von Abenteurern wie Euch zu erfahren. Einige der Leute, Lebewesen, Wesenheiten und Mächte, mit denen ich in Verhandlungen trete, dürsten sogar noch mehr nach Informationen und Unterhaltung, als ich es tue! Und während ich zu den schicklicheren Händlern gehöre, erweisen sich einige meiner Quellen als weniger … zugewandt?
Was dabei herauskommt? Ich spiele liebend gern die Rolle einer Mittelsfrau für unverhoffte und abwegigere Schätze im Austausch gegen Berichte über Eure neuesten und größten Abenteuer.
Ich beneide Euch um Eure logistische Meisterleistung während Weißplankes Gemetzel. Wie ist es möglich, entlang dermaßen ausgedehnter und sich stetig ändernder Schlachtfronten solch beeindruckende Vorräte zur Verfügung stellen zu können?
– Lady Mynawren
Ich habe sehr viel Hilfe! Ihr habt ganz bestimmt schon Philius getroffen, und vielleicht auch Nenulaure? Sobald Artefakte von meinen Verhandlungspartnern erworben wurden, arbeite ich mit einem ganzen Netzwerk an Mitarbeitenden zusammen, die sich mit den Irrungen und Wirrungen des Verschickens von Waren über unsere so großartige und glorreiche Ebene hinweg bestens auskennen. Ich habe einen Rüstungskerl, eine Hausdame und seit Kurzem steht mir gar ein Koboldtyp zur Seite. Ich gehe jede notwendige Verbindung ein – sei es auf Tamriel oder darüber hinaus –, um das, was Ihr begehrt, direkt zu Euch zu bringen.
Fürst Kyrb-Isfa-Tzeh, oder „Kürbisfratze“, ist schon ein Phänomen für sich. Seine Ebene ähnelt sehr denen von Vaermina, Nocturnal, Mephala und sogar Hircine. Ist Kürbisfratze direkt von einer dieser Wesenheiten erschaffen worden? Dient er einer von ihnen oder steht mit ihnen in irgendeiner Verbindung?
– Ein anonymer Daedrologist
Daedrafürsten sind wie Kinder mit dem Schwert der Mutter: die gesamte potenzielle Gefahr und nichts von der gewünschten Disziplin. Ich sollte es wissen!
Detritus ist aus den Jagdgründen hervorgebrochen und Ihr kennt ja das alte Sprichwort über Daedra und ihre Ebenen. Also. Macht Euch Euren eigenen Reim darauf.
Ich würde mir weniger Gedanken darüber machen, wo Kürbisfratze – oder wie er sich aktuell nennt – herkommt, sondern eher, was er will. Er wird mit jedem Jahr stärker. Findet Ihr das nicht beunruhigend?
Während des Neujahrsfestes erzählt uns Petronius Galenus von der Altjahrstradition. Doch ich habe einmal einen verschwommenen Geist beobachtet. Könntet Ihr mir freundlicherweise helfen zu verstehen, wer das war oder was dieser Geist repräsentieren soll?
– Dagoth Corvia, Gelehrter von Uhrwerk-Kuriositäten
Soweit ich es verstehe, dienen diese kulturellen Rituale der Selbstreflexion. Wisst Ihr, für mich dreht sich zum Neujahr alles um die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Spielzeuge und Naschereien. Doch für manche stellt der Übergang von einem Kalender zum anderen eine Gelegenheit dar, innezuhalten und über die Vergangenheit nachzudenken. Nicht dass mir das sonderlich liegen würde, doch ich höre die Leute reden.
Deshalb habe ich Petronius direkt gefragt. Er sagte, Geister ohne klare Form sind wahrscheinlich geliebte Verstorbene und etwas ganz Persönliches, haben jedoch nicht die spirituelle Kraft, vollständig ausgebildet zu erscheinen. Ich hörte, wie Reisende sagten, die Altjahrstradition veranlasst sie, über ihre vergangenen Abenteuer nachzudenken. Womöglich steht dieser strukturlose Geist für jemanden, der Euch näher ist als der zerfallende alte Fürst Naemon oder die tote Schwester der Mähne? Doch die Bedeutung dessen kann sich nur Euch erschließen.
Wie hängen Neujahrsfest und Saturalien zusammen? Als Kind brachte man mir bei, die Saturalien wären ein Fest, das nur wir Bretonen feiern, doch nun sprechen von Nord bis Khajiit alle darüber, als wäre es ein Synonym für das Neujahr! Und das ist noch nicht alles: Traditionen des Neujahrsfestes wie geschmückte Bäume oder das Beschenken werden heutzutage auch mit den Saturalien verknüpft! Könnt Ihr mir helfen, dieses Zerrbild zu entwirren?
– Fürstin Benessa Mariposa, Marquise von Sierra Mariposa
Jeder feiert seine eigene Variante des Neujahrsfestes und überall auf dem Kontinent wächst jeder mit eigenen Traditionen und Vorstellungen davon auf, was das Ende eines Jahres „bedeutet“. Habt Ihr schon mal eine Argonierin gefragt, was sie von dem ganzen Neujahrsschnee hält, von dem die Nord so gern sprechen? Das wird Euch reichlich leere und starre Blicke einbringen.
Warum also ist es so beliebt geworden, die Saturalien mit dem Neujahr zu verbinden oder gar gleichzusetzen? Ich sage nur eins, meine Liebe: Mundpropaganda. Wegesruh ist ein Handelsknoten mit Verbindungen zum ganzen Kontinent. Das Löwenbanner mag im östlichen und südlichen Cyrodiil nicht gern gesehen sein, doch Waren, die diesen Stempel tragen, verkaufen sich wie geschnitten Brot. Das Neujahrsfest ist so eng mit den kalendarischen Saturalien verknüpft, weil geschäftige Händler des Dolchsturz-Bündnisses sich unisono darauf geeinigt haben: Was dem einen recht ist, ist dem andren billig.
Oder, um es anders auszudrücken, meine Dame: Die mächtige Münze sorgt dafür, dass Ihr nun überall Saturalienbäume, Saturalienschmuck und was nicht alles in den Auslagen seht. Weil es sich verkauft.
Was könnt Ihr uns über die Feiertage in Morrowind, der Heimat der Dunkelelfen, erzählen?
– Inari Telvanni
Man sagt, Dunkelelfen sind wortkarg – ebenso wie das Land, in dem sie leben, karg ist. Ich hielt das immer für eine Lüge. Die Leute sind überall gleich, wisst Ihr? Aber es stimmt, dass die meisten Feiertage in Morrowind dieser Tage der Verehrung der Drei und der Kontemplation ihrer verschiedenen Ideologien gewidmet sind. Für mich wäre das nichts.
Vor ihnen pflegten die Chimer, wie alle Elfenkulturen, wunderschöne und komplexe Festtraditionen, die sie sorgsam wählten und mitnahmen, als sie Sommersend verließen. Die Moll-Tonalität der Ahnenverehrung in der heutigen dunkelelfischen Spiritualität gab auch damals den Ton an. Nahezu jeder Feiertag von „Neu geboren“ (ihr Name für das Neujahrsfest) bis zu „Dämmersenke“ (im Kalender in der Nähe des Hexenfestes angesiedelt, aber etwas vollkommen anderes) fokussierte sich darauf, mit ihren dahingeschiedenen Vorfahren zu sprechen und die Guten Daedra zu ehren.
Und meine Güte, wussten die, wie man feiert! In einem Jahr, in den Anfangstagen von Nekrom, zelebrierten sie „Neu geboren“, indem sie jeden einzelnen Geist jeder Frau, jedes Mannes und jedes Kindes beschworen, die seit ihrer Ankunft in der Region gestorben waren. Schimmernde Geister, so weit das Auge reicht, füllten in einer großen Prozession die Straßen. Wunderschön und gruselig. Werde ich nie vergessen.
Ich habe viele Nacherzählungen der Herztagslegende von den Liebenden gehört, jede einzelne davon mehr Fiktion als Fakt. Wer waren Polydor und Eloisa? Werden sie in historischen Aufzeichnungen erwähnt oder handelt es sich nur um eine Festtagserzählung?
– Legoless, Tiger-Doyen der vereinten Erkunder schreiberlicher Vorgehen
Die Namen und Menschen waren real, doch so ziemlich alles andere, was über sie erzählt wurde – bis hin zur Legende der Liebenden selbst – ist pure Fantasie, die gesponnen wurde, um eine sehr wahre und sehr traurige Geschichte zum Mythos werden zu lassen.
Der Realität am nächsten kommt die Legende direkt am Ende der ursprünglichen Bardenversion:
„Nun steht das Paar so hold / zwischen den hohen Zinnen / als sich für das Wohl der Welt / Vorhänge des Lichtes trennen
Nie wird ihr Liebe verklingen / das Blut hält seinen Eid / und während die Familien singen / verschluckt die Nacht ihr Leid.“
Ich weiß nicht, ob Ihr es so schon einmal vorgetragen gehört habt. Das ist der Teil bei dem die meisten Barden heutzutage von ihrer „heißen / und / gewagten / Nacht“ sprechen. Ihr wollt der Geschichte von Polydor und Eloisa wirklich auf den Grund gehen? Dann seht Euch die Aufzeichnungen von Amun-dro an. Ein eigenwilliger Mann, aber ein sorgfältiger Gelehrter.
Der Herztag fällt auf dasselbe Datum wie Sanguines sogenannter „Beschwörungstag“, an dem Sterbliche ihn offenbar beschwören und mit ihm in Kontakt treten können. Neujahrsfest und Hexenfest teilen sich den Zeitpunkt mit den Beschwörungstagen von Clavicus Vile und Mephala. Könnte es nicht gefährlich sein, diese Feiertage zu begehen? Sind diese Überlappungen in unserem Kalender reiner Zufall oder lassen sie doch Übles ahnen?
– Talanor Necroblade, Champion der Arena der Kaiserstadt
Zufälle gibt es nicht, Champ. Schon gar nicht in Bezug auf Kultur und Glauben. Nehmt eine Stadt als Wegweiser. Glaubt Ihr, das Wegesruh heutiger Zeit ist das Wegesruh von vor hundert Jahren? Oder, wartet, schaut Euch Himmelswacht an. Teile einer älteren Siedlung brechen hier und da hervor, wo neu aufgetragener Putz bröckelt.
Bei Religionen, Kulturen und Feiertagen verhält es sich genau so. Daedrische Beschwörungstage werden von neu aufkommenden Religionen übernommen, um unliebsame Vorstellungen leichter verdaulich zu machen und die Anbetung des Neuen anstelle des Alten zu festigen. Sanguine hat dazu sicher eine Meinung, doch wenn man nicht gerade dermaßen gelangweilt ist wie Molag Bal, sind die meisten daedrischen Fürsten zu beschäftigt, um wegen so etwas Schnödem wie einem übernommenen Feiertag in Nirn einzufallen.
Was wirklich eine Gefahr darstellt? Das Fest der Narren. Da braut sich etwas ganz Hässliches zusammen. Aber das habt Ihr nicht von mir!
In diesem Jahr dreht sich für meine Kinder einfach ALLES um Bantamguars. Bantamguar-Spielzeug, Bantamguar-Pullover … völlig Banane (und selbst daraus schnitze ich einen Bantamguar für ihre Brotzeit)! Welchen Ratschlag könnt Ihr einer Mutter geben, die auf der Suche nach Geschenken für ihre Kinder zum Fest ist?
– Mutter von guten Kindern
Ich verstehe. Und seien wir ehrlich: Wer liebt diese kleinen, anbetungswürdigen Racker nicht, Mutter?
Ich. Ich mag sie nicht. Habt Ihr ihren Gestank bemerkt? Echt seltsam. Wie Moschus. Und die bizarren kleinen Echsenärmchen. Unangenehm. Mein Tipp für eine Mutter von jungen Kindern ist, nach den Bantamguarflügeln in Soße Ausschau zu halten, die sie an den Docks von Gramfeste verkaufen. Köstlich! Und haben sicher positivere Auswirkungen auf Eure Kinder als ein Kleidungsstück, das gerade in Mode ist.
Tja! Für einen Tag habe ich hier wohl genügend Schaden angerichtet. Ich hoffe, Ihr fühltet Euch gut unterhalten, Ihr verlebt eine schöne Neujahrszeit und Eure Ziele für das neue Jahr sind angemessen bescheiden. Schließlich könnt Ihr nicht enttäuscht werden, wenn Eure Erwartungen gering sind!
Anmerkungen (Tamriel-Almanach)
- ↑ Der Text wurde auf der offiziellen ESO-Seite (Aus dem Archiv der Gelehrten: Der Sklavenaufstand) veröffentlicht. [abgerufen am 25.05.2025]