Oblivion:Cindanwes Tagebuch

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Diese Seite enthält den Text von Cindanwes Tagebuch aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Cindanwes Tagebuch

Die Sonne hört meine Unerfahrenheit. Aber wo hat der Mond die Stirn gerunzelt? Am Himmel sind keine Kinder, und die Erde isst Erdbeeren. Doch warum schmecken die Würmer nach bitterem Blei?

Alle haben ihre Sporen verloren. Oder die Sporen haben uns alle verschlungen, und uns bleibt nichts zurück. Oder alles ist in uns, obwohl wir uns in Felsen schwimmend finden, wo fremde Dinge bleiben und bekannte Dinge außerhalb sich selbst fallen -- von uns allen ganz zu schweigen!

Warum den Pinsel gegen sie ausspielen? Sie steht immer kurz davor, weit weg zu sein. Und was wird dann aus dem Bauernhof? Soll er in der Brise der Lyrik glitzern? Wiesoll ich das wissen?

Was ich wirklich weiß, ist folgendes: Das Gras trinkt Blütenstaub so, wie eine verschluckte Glasperle nach nichts als Wasser schmeckt. Und außerdem, wo auch immer man etwas nicht findet, muss es gewiss irgendwo anders existieren, denn wie könnte es sonst nicht gefunden werden? Darin liegt Weisheit!

Ja, und alles hat seinen Platz, und jeder Platz hat etwas, das dorthin gehört. Das ist der Lauf aller Dinge. Selbst verlorene Dinge wissen, wo sie hingehören. Sie sehnen sich danach, zu sein. Denn darum geht es doch wohl beim Irgendwo-Hingehören. Und doch sind wir nie so einsam wie die Sterne, wenn wir von etwas besessen sind. Von der Liebe? Vom Tod? Wovon dann? Vom Leben?

Aber sie nennen mich Feind, und trotzdem loben sie mich. Doch sogar der Wind ist Sklave der Wolken... aber der Regen? Er prallt vom Himmel ab wie Äpfel im Korb, und wofür? Was soll aus uns werden, wenn die Schotenkerne sterben?

Ich würde gerne glauben, dass der düstere Sommer den Tod des Regens nicht ankündigt. Aber wer kann das so genau wissen? Wenn die Wände aus Schmetterlingen sind, wie soll man dann nachts ins Zimmer sehen? Vielleicht ist das Zimmer bereits in uns, und wir sind es, die Bewohner brauchen, und unsere Bewohner sind es, die das Licht brauchen.

Aber ich schweife ab.

Der Löffel, der Ungeheuer tötet, ist immer der letzte, der in den Mund kommt, und der erste, der geht. Und Augen im Hinterkopf bedeuten nicht, dass man rückwärts gehen kann... biegen sich denn die Knie in diese Richtung? Zeigen die Schuhe gen Himmel? Nein, wir müssen immer weiter vorwärts fallen, bis wir gegen die Tür der Ewigkeit krachen. Das ist die Essenz des Lebens. Von unserer eigenen Banalität verschlungen zu werden, obwohl wir mehr sein möchten.

Ich liebe dieses Leben, aber ich hasse den Nachgeschmack. Es ist wie das Erwachen aus einem Traum mit den Fingern eines anderen im Mund. Wie kamen sie dorthin? Zu wessen Hand gehören sie? Überhaupt, zu wessen Hand gehören wir alle?

Es dreht sich immer um die Zugehörigkeit, nicht wahr? Doch, so ist es. So, wie die Frage die Antwort weiß, gehört die Antwort der Frage. Und das ist der springende Punkt, glaube ich: man muss die Frage kennen, und somit zur Antwort gehören.

Deshalb muss ich in dieses Buch schreiben. Jeden Tag. Manchmal zweimal. Die anderen sind auf die Windblumen neidisch, die auf diesen Seiten blühen. Sie möchten die Tinte durch ihre Nasenlöcher ziehen, um die Bitterkeit von allem zu kosten, was das Leben für sie bereithält... aber es ist mein Leben, und es gehört mir. Genau so, wie mein Haus den Dingen darin gehört. Wie das Innere zum Äußeren gehört. Und das Äußere ist nie ganz frei für das, was es glaubt sein zu können.

Immer dasselbe. Eins nach dem anderen, aber manches auch nicht. Manches sollte besser dort bleiben, wo es sich zu befinden glaubt, und nicht, wo es wirklich ist. Nicht alle Orte sind gleich, und nicht alle Dinge gehören an denselben Ort. Wie könnte das auch sein? Nein. Sicher nicht.

Wenn meine Sonne durch die Zähne des Mondes scheint, dann wird die Zeit gekommen sein. Aber erst dann. Bis dahin werde ich weiterhin Fenster mit dem Kopf einschlagen, damit ich sehen kann. Wo ich bin. Wo hier ist. Wo ich hingehöre. Und da alles recht ist, so wie es ist, will auch ich recht sein. Und Gerechtigkeit ist in diesem Leben wichtig, nicht wahr? Wie sonst soll ein Leben gerechtfertigt werden, wenn nicht dadurch?

Die Sonne bewegt sich ständig. Ich muss wieder an die Arbeit. Ich bin dankbar, dass ich diesen Ort habe, an dem ich meine Gedanken ordnen kann, damit sie sich nicht verirren und verwirrt werden, so wie ich (obwohl ich das den anderen nie zeigen würde... sie glauben, ich hätte alles unter Kontrolle)...

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