Skyrim:Die letzte Lektion

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Diese Seite enthält den Text von Die letzte Lektion aus The Elder Scrolls V: Skyrim.

Inhalt

Die letzte Lektion
von
Aegrothius Goth

"Es wird Zeit, dass Ihr Eure Lehre hier beendet", sagte der Große Weise zu seinen Schülern, Taksim und Vonguldak.

"So bald schon?" schrie Vonguldak, denn ihre Ausbildung hatte erst vor wenigen Jahren begonnen. "Sind wir denn so schlechte Schüler?"

"Wir haben viel von Euch gelernt, Meister, aber habt Ihr uns denn nichts mehr beizubringen?" fragte Taksim. "Ihr habt uns so viele Geschichten über die großen Verzauberer der Vergangenheit erzählt. Können wir nicht weiter in die Lehre gehen, bis wir wenigstens einen Bruchteil ihrer Macht erlangt haben?"

"Ich habe noch eine letzte Geschichte für Euch", sagte der Große Weise lächelnd.

Vor vielen Jahrtausenden, lange vor der Cyrodiil-Dynastie von Reman und noch lange bevor die Septim-Dynastie über Tamriel herrschte, bevor es eine Magiergilde gab, als das Land Morrowind noch Redayn genannt wurde und das Land Elsweyr Anequina und Pellitine hieß, und das einzige geltende Recht die grausamen Gebräuche der Alessianischen Doktrinen von Marukh waren, lebte ein hermetischer Verzauberer namens Dalak, der zwei Lehrlinge hatte, Uthrac und Loreth.

Uthrac und Loreth waren bemerkenswerte Schüler, und beide waren gleichermaßen eifrig. Sie waren der Stolz ihres Meisters. Beide taten sich in den Künsten des Kessels hervor, beherrschten Spiegelzauber, die Infusion von Spiritas in Mundus sowie das Weben von Luft und Feuer. Darak mochte seine Jungen sehr gern, und sie ihn auch.

An einem Frühlingsmorgen erhielt Dalak eine Nachricht von einem anderen Verzauberer namens Peothil, der tief in den Wäldern des colovianischen Landesinneren lebte. Ihr dürft nicht vergessen, dass in den dunklen Tagen der 1. Ära Magier Einzelgänger waren - die einzige organisierte Vereinigung waren damals die Psijics von Artaeum. Abseits dieser Insel sahen die Magier einander nur selten und korrespondierten noch seltener miteinander. Als Dalak daher Peothils Brief erhielt, widmete er ihm seine ganze Aufmerksamkeit.

Peothil war uralt und hatte festgestellt, dass sein friedliches Einsiedlerdasein von der Alessianischen Reform bedroht wurde. Er fürchtete um sein Leben, denn er wusste die fanatischen Priester und ihre Krieger ganz in der Nähe. Dalak sandte ihm seine Schüler.

"Die Reise zu den colovianischen Besitzungen wird beschwerlich und gefährlich, und selbst in jungen Jahren hätte ich mich davor gefürchtet", sagte Dalak. "Ich sende Euch beide bebenden Herzens zu Peothils Höhle, doch ich weiß, dass er ein großer und gütiger Verzauberer ist, und sein Licht muss auch weiterhin im Herzen des Kontinents brennen, wenn wir diese finsteren Nächte überleben wollen."

Uthrac und Loreth flehten ihren Lehrer an, sie nicht zu Peothil zu schicken. Sie hatten jedoch nicht vor den Priestern und Kriegern der Alessianischen Reform Angst, sondern fürchteten um ihren Meister, der alt und gebrechlich war und sich nicht hätte schützen können, wenn die Reform weiter westwärts ziehen würde. Schließlich gab er nach und gestattete es einem von ihnen, bei ihm zu bleiben, während der andere zu den colovianischen Besitzungen reisen sollte. Er überließ die Entscheidung ihnen, welcher von ihnen gehen würde.

Die Burschen debattierten und diskutierten, stritten und kamen überein, und beschlossen am Ende, dass sie die Wahl dem Schicksal überlassen würden. Sie ließen das Los bestimmen, und Loreth zog den Kürzeren. Er brach früh am nächsten Morgen auf, unglücklich und voller Angst.

Einen Monat und einen Tag wanderte er durch die Wälder, ins Zentrum der colovianischen Besitzungen. Mit ein wenig Planung, ein wenig Geschick und der Hilfe verständnisvoller Bauern schaffte er es, sich der immer enger werdenden Schlinge der Alessianischen Reform zu entziehen, indem er herrenlose Gebirgspässe und verborgene Sümpfe durchquerte. Als er endlich die dunklen Höhlen fand, in denen er Dalaks Worten zufolge Peothil suchen sollte, vergingen noch viele Stunden, ehe er das Versteck des Verzauberers fand.

Es schien niemand dort zu sein. Loreth durchsuchte das Labor aus uralten Folianten, Kesseln und Kristallflöten, Kräutern, die vom Glühen mystischer Kreise am Leben gehalten wurden, seltsamen Flüssigkeiten und Gasen, die in durchsichtigen Membranen gefangen waren. Schließlich fand er Peothil, oder das, was er dafür hielt. Die ausgetrocknete Hülle auf dem Boden des Arbeitszimmers, die Verzauberungswerkzeuge umklammerte, besaß kaum noch menschliche Züge.

Loreth beschloss, dass er für den Magier nichts mehr tun konnte, und trat sogleich die Rückreise zu seinem wahren Meister Dalak und seinem Freund Uthrac an. Die Armeen der Reform waren schnell jedoch vorgerückt, seit er die Gegend passiert hatte. Nachdem sie ihm mehr als einmal gefährlich nahe gekommen waren, erkannte der junge Verzauberer, dass er umzingelt war. Der einzige Rückzugsweg, der sich ihm bot, waren die Höhlen von Peothil.

Als Erstes, so begriff Loreth, musste er eine Möglichkeit finden, die Armee von der Entdeckung des Labors abzuhalten. Das war es auch, was Peothil selbst bereits versucht hatte, wie er herausfand. Doch aufgrund eines simplen Fehlers, den selbst ein Verzaubererlehrling erkennen konnte, hatte er es lediglich fertiggebracht, sich selbst zu vernichten. Loreth gelang es, das von Dalak erworbene Wissen auf Peothils Verzauberungen anzuwenden, und zwar mit einigem Erfolg.

Viel Zeit verging. Im 480. Jahr der 1. Ära gewann der große Aiden Direnni viele Schlachten gegen die Alessianische Horde, und viele Passagen und Routen, die vormals geschlossen waren, öffneten sich wieder. Loreth, der nun kein Jüngling mehr war, konnte zu Dalak zurückkehren.

Als er endlich die alte Hütte seines Meisters erreichte, sah er Trauerkerzen in allen Bäumen um sie herum leuchten. Noch ehe er an die Tür klopfte und seinen alten Mitschüler Uthrac erblickte, wusste Loreth, dass Dalak gestorben war.

"Es ist erst ein paar Monate her", sagte Uthrac, nachdem er seinen Freund umarmt hatte. "Er sprach jeden Tag und jedes Jahr von Euch, als Ihr fort wart. Irgendwie wusste er, dass Ihr ihm nicht ins Jenseits vorausgegangen wart. Er sagte mir, dass Ihr zurückkommen würdet."

Die grauhaarigen Männer setzten sich vor das Feuer und schwelgten in Erinnerungen. Die traurige Wahrheit war, dass sie nun beide entdeckten, wie unterschiedlich sie sich entwickelt hatten. Uthrac sprach davon, die Arbeit seines Meisters fortzusetzen, während Loreth seine neuen Funde schilderte. An diesem Tag gingen sie auseinander, den Kopf schüttelnd, und sollten sich nie mehr wiedersehen.

In den darauffolgenden Jahren, ehe sie die Welt der Sterblichen verließen, um sich zu ihrem großen Lehrer Dalak zu gesellen, erfüllten sich beide ihre Wünsche. Uthrac wurde ein angesehener, wenn auch unbedeutender Verzauberer im Dienste des Clans Direnni. Loreth wandte die Fertigkeiten an, die er sich selbst beigebracht hatte, und schuf mit ihrer Hilfe den Balac-thurm, den Stab des Chaos.

Meine Jungen, die Lektion lautet, dass Ihr von einem Lehrer lernen müsst, wie man die kleinen, aber entscheidenden Fehler vermeidet, die solchen selbstgelehrten Verzauberern wie Peothil das Leben kosteten. Und doch findet man nur zu wahrer Größe, wenn man alle Möglichkeiten selbst ausprobiert.

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