Ich weiß nicht, in welchen Thread der Beitrag besser passt, daher nehme ich jetzt einfach den hier.
das Zitat gilt allerdings nur für den dummen Menschen!
Auch wenn der Mensch es gerne leugnet, er gehört zur Natur genau wie alles andere Leben. Oder glaubst du, dass das Fleisch, das wir Essen aus dem Nichts entsteht?
Unter Umständen ist es auch gerechtfertigt, anderen Menschen zu schaden, wenn es für die Allgemeinheit besser ist: Es mag einige Leute ärmer machen, wenn wir unsere Wirtschaftswachstum der Natur unterordnen, aber es würde die Erde zu einem Ort machen, auf dem es sich besser leben ließ. Aus diesem Grund bin ich auch dafür, die Unterstützung an die Dritte Welt einzuschränken: Wenn es den Menschen dort so gut geht, dass sie einen ähnlich verschwenderischen Lebensstil wie wir führen, wird unsere Umwelt recht schnell irreparabel geschädigt sein. Gleichzeitig müssen wir natürlich unseren eigenen Verbrauch einschränken.
Hier kommt auch wieder der Dualismus ins Spiel: Um etwas Aufzubauen, muss ich etwas Zerstören. Auf das Beispiel bezogen: Will ich eine saubere Umwelt, werde ich meinen Lebensstil einschränken müssen. Ein anderes Beispiel wäre der Bau der Pyramiden, der das Leben unzähliger Sklaven gekostet hat.
Man kann an diesem Punkt auch den Bogen zum männlichen und weiblichen Prinzip schlagen: Ist eine Zivilisation zu "männlich", wenn sie also zu agressiv und brutal wird, geht sie unter ähnlich wie dem Dritten Reich und anderen Diktaturen und sie zerfällt schnell, weil sich andere Länder gegen sie verbünden oder weil es zur Revolution kommt. Ist sie aber zu "weiblich" und lässt ihren Bürgern zu große Freiheiten, kommt es zu Chaos und Anarchie. Auf die Vereinigung der Gegensätze kommt es an: Wir brauchen sowohl Frieden als auch den Krieg, damit wir uns weiterentwickeln kann. Warum zu viel Krieg gefährlich ist, brauche ich nicht auszuführen, denke ich, aber ein zu langer Frieden kann genau so gefährlich sein: Leider bringt oft nur der Krieg nötige Veränderungen.
Eine schlechte Religion ist eine, die diese notwendigen Gegensätze ignoriert und die unvermeidlichen Schattenseiten des Lebens komplett beseitigen will, oder es in die andere Richtung übertreibt, nur noch die Schattenseiten sieht und diese damit quasi zu ihrem Gott macht. Wichtig ist aber nicht die Religion an sich, sondern die Auslegung dieser: Ich kann das Christentum zum Beispiel als eine Religion auslegen, die Leid und Tod am Tag der Rückkehr Jesu beseitigen will, oder als eine, die das Leiden zur Vergebung der Sünden fördert. Ein Ansatz zur Verbindung der Gegensätze ist im Christentum auch möglich, da Gott ja einerseits als mitfühlend und vergebend aber auch als unbarmherziger Rächer gezeigt wird, als Schöpfer und Zerstörer und da die Menschen nach dem Bild Gottes geschaffen sind, vereinigen auch sie diese Gegensätze in sich und dürfen sie nicht leugnen.