Künstler eures Lebens

Dieses Thema im Forum "Musikforum" wurde erstellt von Royal_Flush, 14. Mai 2017.

  1. Royal_Flush

    Royal_Flush Vertrauter

    Was sind die 3 Künstler/Bands, die euren heutigen Musikgeschmack am meisten geprägt haben? Das müssen nicht unbedingt eure momentanen Lieblingskünstler sein; es kann ja auch durchaus sein, dass ihr eine bestimmte Band inzwischen nicht mehr so gerne hört, aber sie eure Einstiegsdroge in ein bestimmtes Genre war.

    Ich fange mal an (in chronologischer Reihenfolge):

    Nightwish



    Tja, da war ich also, irgendwas zwischen 10 und 15 Jahre alt und musikalisch vollkommen orientierungslos. Rockig war ganz gut (Bon Jovi war meine Lieblingsband), Joe Cocker war auch gut, im Wesentlichen halt das Zeug, das mein Vater gehört hat. Außerdem habe ich mir selbst einzureden versucht, dass ich Klassik mag und aus irgendeinem Grund habe ich auch E Nomine gehört. Und dann kam ein Freund mit Nightwish um die Ecke und ich wurde langsam in den Symphonic- und Power Metal eingeführt. Hammerfall, Rhapsody of Fire, Kamelot, Xandria, und mehr aus der Richtung. Inzwischen höre ich quasi gar keinen Power Metal mehr und nur noch vereinzelte Songs von Nightwish (tatsächlich noch wesentlich mehr Kamelot), aber ohne Nightwish wäre ich wohl weiter einfach nur herumgestolpert.


    Epica



    Da ist man jetzt also als Teenager und sucht nach neuen Bands, die so ähnlich sind wie Nightwish. Und dann findet man auf Youtube eine Band namens Epica, hört sich einen Song an und - was ist das? Warum wird denn die geniale Musik von irgendeinem grunzendem Typen ruiniert? Aber der Rest, der Rest ist einfach so unfassbar gut, die einzige Band die wirklich an Nightwish herankam, die damals (und auch heute noch) der Goldstandard für Symphonic Metal waren. Alles andere war irgendwie viel einfallsloser. Gut, dann habe ich mir halt das aktuelle Epica Album gekauft; das Gesamtpaket war so gut, dass ich über das Gegrunze hinwegsehen konnte, ich habe halt dann die Songs mit mehr Gesang von Simone (die Lead-Sängerin) gehört. Bis ich mich dann irgendwann daran gewohnt hatte und mehr und mehr der Growls ertragen konnte, bis zu dem Punkt, an dem ich den Kontrast zwischen den beiden Stimmen irgendwie sogar ganz cool fand (Insbesondere der Song Deconstruct hat viel dazu beigetragen). Schließlich bin ich dann mal auf ein Epica Konzert gefahren (Tatsächlich das erste Konzert, bei dem die Initiative von mir ausging) und dann hat es plötzlich "Klick" gemacht. Die Growls haben live so unfassbar gut geklungen, haben so bombastisch mit den harten Gitarren harmoniert, dass mich das nachhaltig geprägt hat. Ich wusste jetzt, wie es klngen kann. Ich fand harsh vocals jetzt nicht nur tolerierbar, sondern gut. Wenn ihr mich nach dem wichtigsten Moment in meiner persönlichen Musikgeschichte fragt, war es dieses eine Konzert. Der Rest ist Geschichte; nachdem die Vocal-Hürde genommen war, habe ich mich immer weiter in den Extreme Metal (Melodeath, Folk, Death, Black, ...) vorgehört und bin da noch heute. Auch Epica ist immer noch eine meiner Lieblingsbands.


    Daughter



    Metal, Metal und wenig mehr als Metal. Das war mein Musikgeschmack vor ein paar Jahren. Und dann tauchten hier, in diesem Forum im Musikvorstellthread plötzlich ein paar Videos von Daughter auf (an dieser Stelle ein ganz lieber Shoutout an @Asteria). Im Nachhinein hätte ich zwar schon vorher in die Richtung suchen sollen, weil ich auch In This Moment ganz toll fand, aber die standen alleine da, und ich konnte das alles noch vor mir selbst rechtfertigen, da sie ja doch einen recht große Metalanteil hatten. Aber Daughter... war einfach nur schön. Das erste Nicht-Metal Album, das ich mir jemals gekauft habe und seitdem ging es ganz rapide in die verschiedensten Musikrichtungen. Wo Epica ein für mich sehr wichtiges Genre eröffnet hat, hat Daughter mir gelehrt, öfter mal über den Tellerrand hinauszublicken. Ich höre seitdem viel mehr aus allen Richtungen, habe mich in die ganze Indie-Szene reingehört und hatte noch mehr Antrieb, mich mit Post-rock zu beschäftigen (auch wenn ich da von der anderen Seite via Athmospheric Blackmetal schon vorher mit in Berührung gekommen bin)


    Da sist jetzt so nebenbei eine Reise durch meinen musikalischen Werdegang geworden, aber was solls... Und ihr so?
     
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  3. Asteria

    Asteria Freund des Hauses

    Es freut mich total, dass dir Daughter so gut gefällt wie sie mir auch gefällt ;3

    Uh, das auf drei Künstler und somit drei mögliche Genres zu begrenzen, das wird mir schwer fallen, aber ich würde gerne die wichtigsten, wenn auch nur grob, vorstellen:

    Rammstein
    Meine Grobe, und wichtigste Genre-Richtung, Metal, wurde mir durch die Band Rammstein im Kindesalter von 6 und aufwärts nahegebracht (Ich weiß, allgemein wird Rammstein als Rock und Neue Deutsche Härte gezählt, aber für mich war es die "Einstiegsdroge" in die gesamte Richtung:


    Und auch Lieder wie Spieluhr, Mutter..
    Weitergeführt wurde dies durch Bands wie Caliban, Bullet For My Valentine, Eyes Set To Kill,... Ewig weiterzuführen, bis zu meiner heutigen Lieblingsband Eluveitie, welche dann langsam Folk-Metal an mich brachte und bis heute für mich mit keiner anderen zu vergleichen ist. Meine Muse, meine Hymnen, mein Grund weiterzukämpfen. Damals in meiner Metalcore-Zeit war ich 11 Jahre alt und dadurch, dass ich überall aneckte, äußerst aggressiv in der Verteidigung meiner Musikrichtung. Ich rebellierte gegen jede andere Musik, hörte nur wenig andere Musik und um standhaft gegen alle Angriffe zu sein, hielt ich fortan Rap & Hiphop für Musik der Asozialen, Pop fortan für Musik der Schnepfen und Schlagermusik für die Musik der alten Strohköpfe.. Und so weiter und so fort. Schlicht: Alles außer Metal war für die Tonne bestimmt. Natürlich war das nur eine Abwehrreaktion eines Kindes, das sich beweisen musste. ;) Und so kommen wir zu den Künstlern, die mich lehrten, etwas offener zu werden:

    4Lyn
    4Lyn war eine großartige deutsche Nu-Metal Band, die ziemlich aus der Reihe tanzte, wie ich finde, und für mich all die schweren Zeiten zu leichteren machte. Vor allem aber zeigte mir der Sänger, Ron Cazzato, dass HipHop und Rap durchaus genießbar sein konnten und manchmal sogar wirklich fetzten. Ich liebte die Texte, die Aufgedrehtheit und Adrenalin das ich bei vielen der Songs verspürte. Mittlerweile höre ich 4Lyn zwar nicht mehr so oft, trotzdem aber sehr gerne! Ich trage noch immer stolz mein erstes kleines Tattoo am Hals, "Lyn", das mir der Sänger bei einem Gig als Scherz abschlabberte (bis heute noch ein fragwürdiges, aber stolz aufgehobenes Foto :D) und bereue nicht einen Tag des Fangirl-Daseins. Danach öffnete ich mich der Schiene des guten HipHops und des Raps (auch ohne Metal), wobei ich auch heute noch sehr wählerisch dahingehend bin.


    Ben Howard
    Ich hatte fast vergessen, wie wahre Tiefenentspannung, geisternde Melancholie und Emotion in der Musikwelt aussehen kann, da fand ich Ben Howard. Klar, ich könnte zig Künstler aufzählen, die mein Erlebnis mit "softeren" Singer/Songwriter, oder Indie-Musik ziemlich geprägt haben. Aber durch Ben Howard habe ich die meisten (Auch Daughter @Royal_Flush ) großartigen Künstler gefunden. Für mich ist Ben Howard ein schöner Einstieg in den Genuß aller ruhigen Gitarrenkünstler, Indie-Bands usw. gewesen. Außerdem berührte, und berührt er auch jetzt noch, mein verletzliches Herz.


    "I forget where we were" und "Every Kingdom" liegen hier als CDs neben mir, zwei der wenigen, die ich mir je auf CD kaufte.
    Ich bin Ben Howard nicht nur für die großartige Musik und seine Kunst mit der Gitarre dankbar, sondern auch dafür, mich auf weitere tolle Künstler stoßen zu lassen.
    Ich könnte jetzt noch zig Künstler, die mich in verschiedene Genre's führten, aufzählen. Da es aber auf die 3, die einem da am ehesten in den Sinn kommen, limitiert ist, halte ich mich zurück (sonst kommt noch eine richtige Wall of Text). ^^ Per PN kann man sich aber auch super mit mir über gute Songs und Künstler austauschen. :)
     
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  4. Senuge

    Senuge Bürger

    Hm die Idee gefällt mir. Ein bisschen Selbstreflexion ist ja auch bei so einem Thema nicht zu verschmähen.


    Crush 40

    Zwar werden meine musikalischen Präferenzen zum größten Teil durch diverse Subgenres des Metal repräsentiert, doch die Wurzeln finden sich im Hard Rock wieder. Crush 40 ist meine allererste Lieblingsband gewesen. Da ich mich in der Welt des Gamings ziemlich wohl fühle, ergibt sich daraus auch der Umstand, wie ich auf diese Band gekommen bin: Sonic Adventure DX Director's Cut für den Gamecube. Ich war ein 14 Jahre alter Stift, als ich das Spiel für mich entdeckte und die Musik dieser Band hat meiner damals (bzw. seither) kindlichen Einschätzung nach extrem gut in die "neue" Sonic-Welt gepasst.



    Ich begann mich zunehmend für jene Band zu interessieren und habe ihre Songs, seien es die Alben oder die Soundtracks anderer Sonic-Games, bis zum Abwinken gehört. Dank dieser Band höre ich auch relativ gern Axel Rudi Pell und Hardline, denn auch hier ist Johnny Gioeli der Vokalist und dank Crush 40 die Stimme meiner Jugend. Vor allem Songs wie "Live & Learn", "What I'm Made Of" und nicht zuletzt auch "Sonic Youth" gehörten zu den wichtigsten Songs, welche wohl immer einen gewissen Platz in meinem Musikarsenal wissen können. Die Thematik ist durch den Bezug zu den Spielen recht abenteuerlich gewesen und hat auch ein Stück weit die Welt eines Jugendlichen recht treffend deskribiert, sodass ich wohl einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Games gezockt habe.


    Julien-K

    Julien-K hat einen erheblichen Teil zu meiner Präferenz für das Electro-Genre geprägt. Die Gruppe habe ich gleich nach Crush 40 kennengelernt, ebenfalls durch die Sonic-Reihe, zunächst durch die Songs "This Machine" und "Waking Up", wo die Band selbst noch recht frisch war. Ich habe ihre Entwicklung recht gespannt mitverfolgt und bin mit dem bisherigen Ergebnis mehr als zufrieden. Man hat gemerkt, wie die Gruppe ein wenig mit untergeordneten Electro-Genres experimentiert hat, was sich deutlich in den Alben zeigte. So hatte man bei "Death to Analog" gemerkt, dass diese Gruppe ihre Wurzeln in der Band Orgy hat. Durch "We're Here With You" wurde es dann doch recht Club-kompatibel, wobei ich diese Art von Musik wirklich nicht gut finde. Doch auch da haben Julien-K ihren Stempel aufgedrückt, was selbst dieses Genre äußerst hörbar gemacht hat, verdammt gutes Album. In den beiden "California Noir"-Chapters hat man dann feststellen können, dass es mehr in Richtung Indie und Electro Rock geht und auch ein bisschen was von den 80ern und 90ern mitnimmt. Egal, was sie gemacht haben, sie wusste mich nie zu enttäuschen. Ich höre die Gruppe auch heute noch sehr intensiv.



    Während es damals noch etwas düsterer zuging, vor allem bei Songs wie "Kick the Bass", wird heute zwar sicherlich eine etwas breiter gefächerte Zielgruppe angesprochen, doch das tut der Sache keinen Abbruch. Ich vermisse den alten Klang manchmal etwas, dafür finde ich die Art und Weise, wie sie sich durch andere Genres probieren, sehr interessant und höhrenswert, teilweise auch sehr entspannend. Ich persönlich empfehle diese Band wärmstens.


    Mindless Self Indulgence

    Ja, also damit ist dann auch die Frage geklärt, ob es unter dieser Entwicklung auch einen etwas...unkonventionelleren Einschlag gab. Den gab es durchaus. Diese Band kombiniert Metal mit Electro, Hip Hop, Industrial und Punk. Eine sehr kontroverse Band, was aber wohl eher daran liegt, dass viele die Texte ernster nehmen als es die Gruppe selbst tut. MSI passen gut in das Muster eines rebellierenden "Ich hasse alle und vielen Dank an die, die mich damals immer in die Kirche gezerrt haben, Satan ist'n bisschen cooler, f*ck off!"-Teenies, der es gern etwas crazy mag und das auch etwas 'raushängen lassen will. Ich hatte eine Zeit lang eine Phase, in der ich ausschließlich diese Band gehört habe. Ging ein paar Monate so.



    (Hat jetzt ein wenig gedauert, einen Song zu finden, der auch möglichst forenkonform ist)

    Entgegen dem Ärger darüber, dass sie oft Rip-Offs ihrer eigenen Songs vertrieben haben, war ich relativ froh, dass vor allem die ganz alten Sachen aus ihrem ersten Album und noch nicht erschienene Titel neu aufgelegt wurden. Auch hier macht sich eine gewisse Entwicklung bemerkbar, auch was den Einsatz der verschiedenen Genres anbelangt. Aufgrund der Geschwindigkeit mancher Songs, der Typen, welche dabei umgesetzt werden und mitunter, vielleicht auch ein kleeeein wenig, die Texte haben dafür gesorgt, dass ich bis in den letzten Zügen meiner Jugend diese Band ziemlich gefeiert habe. Wie ich darauf gekommen bin, war dann schon etwas abstruser.
    Habe meine Freizeit damals oft damit verschwendet, mich durch z0r.de zu klicken, bin dann auf diesen Clip gekommen:
    http://z0r.de/1317
    und dachte mir: "Okay, Mr. Bean ist ja schon episch aber der Song ist ja schon nicht schlecht. Wie heißt er denn und wie heißt die Band?" und der Rest ist Geschichte.
     
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