[Story-Sammlung] Die Chroniken d. Magier Cethegars

Dieses Thema im Forum "Literaturforum" wurde erstellt von TheDarkRuler, 9. Juli 2010.

  1. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    Folgende Geschichten sind Storys, welche ich zwar ursprünglich für die World of Elderscrolls-Seite geschrieben habe, aber sie sind mMn recht gelungen, weswegen ich sie nun auch hier hineinschreibe.

    Viel Spaß beim Lesen ...
     
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  3. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    1. Der Frost des Nordens

    Der Frost des Nordens

    Nun kommt schon. Wir haben unser Ziel bald erreicht., sprach Cethegar zu den Folgenden. Diese waren schon entkräftet, was angesichts der rauen Gewalt der Jerall-Winde kein Wunder war.
    Bei ihm waren solche Dinge nebensächlich. Als Magier war er in der Lage die Magicka als Quelle körperlicher Kraft zu nutzen. Seine Begleiter mussten ihre Muskeln anstrengen, mit dem Resultat, dass sie langsamer vorankamen als er es beabsichtig hatte.
    Krieger!, seufzte der Magier und begab sich zu ihnen herab und indem er jedem kurz an der Schulter anstubste, kam die Kraft in deren Körper zurück.
    Nun. Jetzt macht aber mal hinne. Ich wollte schon vor drei Stunden da oben sein, rief er nun zu ihnen, während er selbst schon den Weg weiterschritt und die Krieger hinter sich ließ.


    Nach gefühlten Monaten kamen sie endlich auf dem Plateau an und Cethegar, der schon ewige Zeiten dort saß begrüßte sie spottend :
    Ahh. Die edlen Recken sind auch mal angekommen. Jetzt seht, warum wir hier sind. Eine solche Aussicht hat noch nie einer vor uns erlebt. So erhebet nun euer Haupt gegen ...
    Cethegars wortreiche Aussschmückungen wurden unterbrochen durch Granock, einer der Krieger. Dieser hatte ein Buch in der Hand, nicht gerade das, was Cethegar einem Schwertfuchtler, wie er sie im geheimen nannte zutraute.
    Zumindest zwei Leute waren schon hier. Ein Agnar und eine Svenja. Steht hier zumindest. Granock warf einen weiteren Blick in das Buch, las und las und las. Und nach einer ewigen Zeit fragte sich Cethegar, ob er denn eingeschlafen sei.
    Hey, Kämpfer. Was ist denn jetzt. Was steht denn da noch so drin. Wo sind die beiden denn., rief er dann, als er seine Ungeduld nicht mehr bändigen konnte.
    Granock zuckte zusammen und stotterte : Ich weiß nicht. Hier steht was davon, dass Agnar's Weib, die Svenja von irgendnem Monster erlegt wurd'. Ein Undrfracte Mätron oder so soll das getan haben. Und der Agnar will die jetzt rächen oder so.

    Mit einem Mal war Cethegar wieder hellwach.
    Eine Underfrykte Matrone. Bei den Neun. Hier in den Bergen. Auf ihr Krieger, lasset uns dieses Tier jagen. Ich brauche sein Herz, eine solche Zutat hat in meinen Reagenzien noch gefehlt.
    Wieder war es Granock der Cethegar unterbracht.
    Meister Hochmagier. A..a..ber laut dem was hier steht, nun ja, das Wesen ist unsichtbar. Wie sollen wir da was ausrichten, wenn wir es nicht sehen können.
    Zwar konnte Cethegar seine Angst verstehen, doch er teilte sie nicht.
    Kämpfer. Ihr mögt das Wesen vielleicht nicht sehen können, ich vermag es jedoch. Bei allem ... Respekt" Er betonte das Wort, mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er einen Fleck aus Koboldgalle auf seiner Robe gesehen. "für eure kämpferischen Leistungen. Das ist nicht euer Kampf sondern meiner.

    Da rief plötzlich ein anderer Krieger, Farawyn mit Namen.
    Hochmagier. Da unten. Dieser Krieger dort, schaut genau hin. Er kämpft mit der Luft ... oder ... nein, da unten. Das ist dieser Onderfryte Mytron. Er ... er hat seine Axt verloren. Nein ... das war der Arm. Argh. Meister, tut doch etwas. Der Mensch wird bei lebendigem Leibe gevierteilt.
    Der Waldläufer wollte gerade einen Pfeil auf den Langbogen legen, doch Cethegar hielt ihn ab.
    Hör auf. Du würdest eh nichts treffen und außerdem ist die Unwissenheit der Bestie unser Vorteil. Agnar ist tot. Wir müssen an das größere Wohl denken.

    Und so schlichen sie herab, Cethegar voran mit einem violetten Schimmer in den Augen.
    Da vorne !, flüsterte er.Da steht die Underfrykte Matrone. Er schlich weiter heran und sah sie dann in der ganzen Pracht, welche ihm sein Zauber offenbarte.
    Und mit einer raschen Bewegung brachte er einen gewaltigen Feuerball in die Luft, welcher auf das Monstrum zuflog. Aber mehr auch nicht, denn ob durch Aufmerksamkeit oder irgendeinen tierischen Instinkt war sie in letzter Sekunde abgetaucht und der Feuerball setzte eine Kiefer in Brand. Im lodernden Feuer sah die Kreatur die Krieger und stürmte auf sie zu, denn Cethegar selbst hatte sich unsichtbar gezaubert, mehr aus Reflex als aus Überlegung.

    Und so musste er sehen, wie die Krieger gegen die Underfrykte Matrone anliefen; unwissend, tollkühn und ... machtlos.
    Denn die Bestie zerschlug Schädel, trennte Gliedmaßen ab und stieß zuletzt Granock den Taucherfelsen hinab in die Tiefe, wo er schließlich mit verdrehten Gliedern liegen blieb.

    Nein, flüsterte der Magier, allen Stolz und allen Hochmut vergessen. Nur noch die Rache war ihm wichtig, sollte er auch fallen, so wollte er zumindest die Kreatur mit in das Grab holen.

    Und so begab es sich, dass Hochmagier Cethegar den Tarnschirm von sich nahm und die Arme ausstreckte. Blanker Hass stand auf seinen Zügen, Tränen liefen zusammen mit den Regentropfen eines einsetzenden Gewitters über sein Gesicht und dann schlug ein Blitz in seine Hand ein.

    Wie eine Inkarnation der Götter stand er nun da. Leuchtend, alle Dunkelheit und alle Tarnung aufdeckend erleuchtete er den Taucherfelsen. So begab es sich, als die dunkelgrünen Augen der Underfrykte Matrone sich dem Licht zuwandten, vor Schreck geweitet waren.

    Im nächsten Augenblick zuckten Blitze durch die Luft und bevor das Ungetüm reagieren konnte trafen sie auf die Haut des Wesens und verbrannten es in Sekundenbruchteilen zu Asche, die mit dem Wind davongeweht wurden.

    Cethegar selbst kümmerte es nicht. Er kniete auf dem Boden und weinte. Weinte, ob der Machtlosigkeit und seine anfänglichen Furcht, weinte, weil sein Hochmut und Stolz ein Dutzend aufrechter Krieger das Leben kostete.
    Durch den Schimmer der Tränen sah er im Licht eines Blitzes einen Gegenstand auf sich zurollen.

    Einen schwarzen Stein, hatte es zunächst den Anschein, doch dann wurde ihm klar, dass es das Herz eines Underfryktes war, vollkommen in jeder Hinsicht.

    Götter. Was für einen bösen Scherz treibt ihr mit mir., schluchzte er und mit einem letzten Aufbegehren gegen seine Gier stand er auf und zertrat das Herz bevor er sich auf den Rückweg zu Geheimen Universität machte.
     
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  4. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    2. Die Macht der Alten

    Die Macht der Alten

    Und denkt daran! Wenn ihr eure Freunde heilen wollt, denkt an etwas glückliches. Sonst wird euer Heil- zu einem Zerstörungszauber. Gut. Für morgen lest ihr dann bitte die Erläuterungen zum Gebrauch von Frostwolken.
    So endete ein weiterer anstrengender Tag für Meister Cethegar. Fünfzehn Magielehrlinge konnten eine ungeheure Anstrengung sein, vor allem, wenn einige davon eine Formel falsch aussprachen und damit statt einem Skamp, der ja zu Forschungszwecken ideal war, gleich einen Sturmatronachen riefen, welche den Erzmagier in Atem hielten.

    Hätte Hannibal mir doch nur gesagt, was da auf mich zukommt. Ich hätte mich geweigert, fluchte Cethegar nicht zum ersten Mal.

    Nun jedoch, war er endlich fertig und wollte sich gerade mit einer Flasche Tamika vor dem Kamin setzen als ihn einer seiner Schüler ansprach.
    Werter Erzmagier. Erlaubt mir eine Bitte. Ich habe eben in den Übungsräumen einen Raum entdeckt, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Ich wollte schon hinuntergehen doch meine Komilitonen warnten mich, ich solle erst euch aufsuchen.

    Cethegars bis dahin freundliches Gesicht zeigte nun kurz ein Anzeichen seiner unersättlichen Gier, nur um wieder zu verschwinden, als er sich erinnerte, was diese Gier verursacht hatte.
    Denn er wusste, dass vor langer, langer Zeit der Orden der Psjic an der Stelle der Universität stand, ebenso wie er wusste, dass unter den Übungsräumen einmal die Gemächer des jungen Mannimarcos waren, des Totenbeschwörers, der sie um ein Haar alle in die Dunkelheit gestoßen hätte.
    Führe mich dort hin, Schüler war alles was Cethegar sprach. Sein Verstand war zu sehr am Denken, was dort unten sein möge. Schätze ? Juwelen ? Zauber von großer Macht ?

    Und so wurde der Erzmagier zu den Räumen gebracht und tatsächlich war dort eine Falltür, bisher unter endlos vielen Fässern verborgen, doch nun durch einige wütende Sturmatronachen freigelegt worden.
    Wie ich vermutet hatte. Der Eingang zu Mannimarco's Reich, flüsterte er, weil er vergaß, dass noch Leute um ihn herum waren.
    Dementsprechend fiel ihre Reaktion aus :
    Mannimarco, wurde geschrien, geflucht und gestottert und einer der Magister fragte, was denn ein Gemach von Mannimarco hier, in der heiligsten Stätte seiner Feinde zu suchen hatte.

    Und so began Cethegar zu erzählen

    Vor langer Zeit war Mannimarco ein einfacher Schüler, so wie ihr. Wissbegierig, chaotisch und vielleicht auch mächtiger als ihr.
    So begab es sich, dass dieser junge Schüler damals zusammen mit Galerion dem Mystischen auf eine Suche ging.
    Eine Suche nach einem magischen Artefakt, welches sie auch fanden.
    Doch als Mannimarco herausfand, welche Bedrohung dieses Artefakt für seine geheime Leidenschaft, die Nekromantie bedeutete, schmiedete er den Plan, die Gilde zu zerstören, damit niemand mehr ihm gefährlich werden konnte.
    Doch damals war ein anderer Schüler vorhanden, welcher Mannimarcos dunkle Absichten durchschaute und seine Pläne vereitelte und dem ganzen Rat der Psjic offenbarte.
    Dadurch wurde Mannimarco verbannt, doch damit waren auch alle Frevel die er bis dahin noch hatte wie weggewischt und ihm war nichts mehr heilig.
    Sein einziges Ziel war die Zerstörung der Magiergilde, egal mit welchem Mittel


    Die Schüler waren sehr still geworden, denn ein solches Epos, welches eigendlich an nur einem Magier, einem Schüler hing, ging ihnen sehr nahe.

    Und so nutzte Cethegar die Ruhe, um hinabzusteigen und sich umzusehen.
    Was er sah beruhigte ihn. Er hatte schon vermutet, dass der Ort verflucht wäre. Mit Lichs, Zombies und anderem Gesocks angefüllt wäre, doch er war sauber, trotz all der Jahre, wo hier keiner drin war, aufgeräumt und voller Magie.
    Vor allem an einem Punkt war die Magie besonders stark und so wurde Cethegar von seinem nicht ganz bezwungenen Gier dort hingesogen.

    Dort war ein Pergament, geschrieben von Galvon Drelas, einem alten, alten Freund aus dem Rat der Psjic. Doch ergaben seine Worte keinen Sinn, bis er bemerkte, dass es eine Formel war.
    Schüler! Bringt mir Pergament, Tinte und Feder. Ich muss diese Formel abschreiben, rief er über die Schulter. Kurze Zeit später war ihm ebendieses gebracht worden und Cethegar betrachtete sein Werk und grinste wissend, denn er ahnte, was dieser Spruch bewirken sollte.
    Und so sprach er ihn aus.

    Die Schüler und Magister sahen nur noch, wie ihr Erzmagier plötzlich in einer Wolke aus Licht verschwand.
     
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  5. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    3. Träume der Vergangenheit

    Träume der Vergangenheit

    Cethegar wusste nicht wo ihm der Kopf stand. Er war in der Magie des Teleportes gefangen, konnte weder zurück noch vorwärts und verfluchte sich dafür wieder einmal seiner Gier zum Opfer gefallen zu sein.

    Wenigstens sterbe diesmal nur ich, versuchte er dem Ganzen etwas abzugewinnen, denn ihm graute noch immer vor der Erinnerung an die Krieger, die gegen die Underfrykte Matrone gefallen waren.
    Und dabei waren es noch nicht einmal die ersten Opfer seines Lebens, flüsterte er.

    Indem er es aussprach gelangte die Erinnerung an uralte Tage, weit vor dem Tod von Uriel Septim und weit vor seinem Eintritt in die Magiergilde. In einer Zeit, wo er Cethegar ein einfacher Händler in Pells Tor war.


    Cethe, wo versteckst du dich denn? Sei doch nicht so, rief eine Frauenstimme aus der verlassenen Scheune, indem er und Tirdalin verstecken spielen. Nur das er einen entscheidenen Vorteil besaß. Wenn er sich anstrengte konnte er mit seiner Umgebung verschmelzen und war für ihre Augen unsichtbar.

    Cethe. Komm schon. Das macht keinen Spaß mehr, sagte Tirdalin und wollte sich wohl gerade aus der Scheune begeben.
    Doch dieser wollte das Spiel noch nicht beenden und so ließ er seine Kunst für einige Sekunden abklingen. Mit Erfolg.
    Denn Tirdalin sah ihn für kurze Zeit und eilte zu der Stelle. Freilich zu spät, denn bis dahin war er bereits wieder unsichtbar.

    Wie machst du das?, rief sie. Ich habe dich doch gesehen!
    Und weil sie nun die Neugier gepackt hatte stieg sie die Stufen hinauf, um ihn zu suchen.

    Just als sie den Dachboden erreicht hatte packte er sie an der Schulter und ließ seine Unsichtbarkeit versiegen.

    Doch dann geschah etwas, was Cethegar nicht beabsichtigt hatte.
    Tirdalin machte einen gewaltigen Satz, genau über die Leiter hinaus und fiel bestimmt aus vier Schritten auf den Boden und regte sich nicht mehr.

    Tirdi, rief nun Cethegar und eilte so schnell es ihm vergönnt war die Stufen herab, um nach ihr zu sehen. Hast du dir was getan
    Mit einem fast erzürnten Gesicht sagte sie :
    Was getan? Ich stürze aus fast fünf Schritten auf den Boden und du fragst mich, ob ich mir etwas getan habe. Du verdammter ...
    Hier setzte ihre Stimme aus. Nicht etwa, weil der Zorn auf ihn verebbt war, sondern weil sie bereits auf dem Weg nach Aetherius war, wenn sie dort nicht schon angekommen war.

    Cethegar wollte dies jedoch nicht akzeptieren.
    Er legte die Hand auf ihren Brustkorb und began die Worte zu rezitieren, die ein Wanderprediger vor einiger Zeit aufgesagt hatte. Eine Formel der Wundenheilung.

    Dabei bemerkte er nicht, dass er einige Teile falsch aussprach. So sprach er "b" wo "p" hingehörte, "s" statt "z".
    Denn lesen konnte er nicht. Er konnte nur das sagen, was er hören konnte und auf einem lauten Markt war das schon einigermaßern schwierig.

    Doch sobald er die Formel beendet hatte, bemerkte er wieder Bewegung in ihr. Sie zuckte ... sie war wieder da.

    Tirdi, geht es wieder?, schluchzte er und schämte sich ihrer nicht.
    Tirdalin war ebenso überrascht wie er und sagte
    Cethe, was hast du getan. Ich habe gespürt, dass ich am Sterben war und jetzt... jetzt bin ich wieder lebendig ?

    Cethegar schwoll vor lauter Stolz an, als er ihr erzählte wie er sie geheilt hatte.
    Naja. An deiner Technik wirst du noch arbeiten müssen, sagte sie und zeigte auf einige Quetschungen und blaue Flecken, die er übergangen war. Doch trotz ihrer Neckerei war sie dankbar.

    Zurück im Dorf jedoch schlug dieser Dank in Hass um. Denn dort begegneten sie einem weiteren Prediger. Nein, sogar dem gleichen, welcher die Formel sprach, die Cethegar angewendet hatte.
    Natürlich gingen die Kinder sofort zu ihm hin, um ihm zu erzählen, was für eine Hilfe er damit unwissentlich gebracht hatte.

    Du! Du hast meine Formel ausgesprochen? Bitte wiederhole sie für mich., forderte er mehr als er bat.
    Und dennoch tat er es.

    Sobald er jedoch endete, schrie der Prediger plötzlich los und schrie ein einziges Wort
    Revelio
    Zunächst schien nichts zu passieren und Cethegar wollte schon lachen, doch dann hörte er ein schmerzvolles Ächzen von Tirdalin und er sah sie an ... und stolperte mehrere Schritte rückwärts.

    Denn wo früher freundliche, braune Augen waren, starrten nun tote, schwarze Löcher in ihrem Gesicht. Und was noch schlimmer war. Sie lächelte nicht mehr. Ihr Lächeln, welches Cethegars Herz stets höher schlagen ließ war verblasst.
    Stattdessen sprach der Hunger aus ihrem Gesicht und mit unartikuliertem Gestöhne wankte sie nun auf den Prediger zu.

    Dieser jedoch schien nicht einmal überrascht und mit einer beinahe lässigen Bewegung ließ er Tirdalin, oder was von ihr übrig war, in Flammen aufgehen.

    Dort setzte Cethegars Verstand aus. Er erinnerte sich nur noch, wie er verzweifelt versucht hatte sie zu retten. Er kippte einen Eimer Wasser über sie, doch das magische Feuer störte sich nicht daran.
    Er erinnerte sich auch noch, dass der Prediger ihn mit einem weiteren Zauber lähmte in seinem Zustand war er für sich und für alle anderen eine Gefahr.

    Nach zwei Minuten, die für Cethegar Tage schienen, ließ der Zauber nach und Cethegar starrte in das Gesicht des Predigers und weinte. Denn Tirdalin lag, zu Asche verbrannt auf dem Weg, als Untote wieder auferstanden wurde sie nun endgültig nach Aetherius gesandt.

    Der Prediger sprach
    Junge. Was du getan hast, war ein großer Frevel an den Neun. Wenn ein Leben erlischt, so darf es nicht zurückkehren. Es ist unnatürlich und somit zum Scheitern verdammt. Verstehst du das ?
    Cethegar nickte.
    Aber es ist auch meine Schuld. Ich sah dich. Sah, wie dich meine Worte erfreuten, spürte sogar die Magie in dir und doch dachte ich, dass du zu jung für das Studium der arkanen Künste wärest.
    Diesmal jedoch wuchs der Zorn in ihm.
    Ihr habt meine Macht erkannt und nichts getan. Ihr habt mich unwissend gelassen.
    Tirdalin ist eureswegen gestorben, wegen eurer Unfähigkeit.


    Doch Cethegar spürte nun, dass er zu weit gegangen war.
    Genug, Junge, schrie er jetzt Dein Frevel der Nekromantie muss bestraft werden. Wir werden dich mitholen müssen. Hier, sagte er und blickte geringschätzig über das kleine Dorf Kannst du sowieso nicht bleiben, wenn sie deine Geschichte rumgesprochen hat.
    Cethegar wollte widersprechen, doch mit einem Handbewegung unterbrach er ihn und sprach einfach weiter.
    Ich werde dich zur Universität bringen. Einige gute Freunde werden um dich sorgen und dich lehren, wie solche Unfälle nie mehr passieren könne. Macht ist gut, aber nur wenn die Macht richtig eingesetzt wird, kann sie auch Gutes bewirken.

    Und so begab es sich, dass am Abend ein junger Altmer von einem in eine Kutte gehüllten Magier in die Universität gebracht wurde


    Erzmagier Cethegar, den die Erinnerung schmerzlich an seine Verantwortung erinnerte, beschloss diese Misere zu beenden. Er musste seine Schüler davon abhalten, ebenso einen Verlust zu erleiden.

    Und so kam es, dass in dem Moment, indem er an die Freunde dachte, die er trotz allem noch hatte. An Raminus, an Delmar und Tar-Meena, dass eine Woge der Magie über ihn hineinbrach, so mächtig dass sie ihn schier erdrückte, nur um im nächsten Moment zu erlöschen.

    Als die violetten Lichter des Teleports verloschen, schaute er sich um und staunte.
    Er war auf Sumurset. Der altem Exklave der Magie.
     
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  6. TheDarkRuler

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    4. Das Reich der Toten

    Das Reich der Toten

    Cethegar saß in seinem Sessel im Palast der Erzmagier. Dabei schmökerte er über einer Notiz von Hannibal Traven, dabei drehte er in seiner Hand das Amulett, welches er vor kurzem aus der zerfallenen Ruine aus Sumurset geborgen hatte.
    Denn was Hannibal ihm hier überließ überstieg das, was er gewohnt war bei weitem.

    Ein dunkler Magier mit seinen Gesellen, welche sich von der Magiergilde abspalteten und ihre eigene Gilde gründen wollten und schworen zurückzukehren, sollte der Erzmagierposten verwaist sein.

    Cethegar brütete über diese Worte und fand dabei heraus, dass in zwischen den Zeitpunkten, wo Hannibal sich opferte und Raminus ihn zum Erzmagier ernannt hatte, der Posten des Erzmagiers verwaist war.
    Und in dieser Zeit war Morzan wieder erstanden und erklärte der Gilde erneut den Krieg.

    Verdammt noch mal ! Was muss ich denn noch alles machen. Man könnte meinen, die Neun hätten alle Probleme nur für mich aufgehoben, fluchte er leise und war doch schon überzeugt, dass es nicht die Schuld die Götter war.
    Denn alles Fluchen brachte nichts, Taten mussten her.

    Und so kramte er in seiner Truhe im Erzmagiergemacht nach etwas bestimmtem. Als es in seiner Nase schon übelst stank, wusste er, dass er den richtigen Beutel in der Hand hielt.
    Den Arm weit von sich gestreckt und die Nase rümpfend eilte er zu seinen Alchemieapparaten.

    So. Nun wollen wir mal sehen, ob es stimmt, was da stand, flüsterte er, während er zu den zerstoßenen Knochen einige Tropfen gemixtes Zombiefleisch gab und darüber dann die Worte sprach, welche in dem Pergament erwähnt waren.
    Zunächst geschah nichts, doch nach kurzer Zeit verwandelte sich die zunächst stinkende, bräunliche Paste zu einer giftgrünen, klaren Flüssigkeit. Und das beste war : Die Flüssigkeit war geruchsneutral.

    Wenigstens ein Erfolg in diesen Tagen, seufzte er und begab sich dann in seinen Palast, um dort den Trank einzunehmen, weil er laut dem Pergament nur dort seine volle Wirkung entfalten würde.
    So stand er nun im Erdgeschoss und trank. Dabei wunderte er sich zunächst, denn dem Getränk merkte man nicht die Inhaltsstoffe an, vielmehr schmeckte er wie ein guter 399er Tamika.
    Als nach vielen Minuten immer noch nichts geschah, dachte er, dass der Trank wohl reines Hirngespinst eines geldgierigen Schreiberlings ohne jegliche Alchemiekenntnis.

    Doch als er dann zurück zu seinem Zettel gehen wollte und lesen wollte, ob er denn etwas vergessen hatte, merkte er das er zwar zu dem Tisch ging, doch ... etwas war anders.

    Verdammter Mist, schrie er, denn als er sich umdrehte sah er ... sich selbst.
    Denn sein Körper lag am Boden, er selbst war nur noch ein Schatten seiner selbst. Ein Geist !

    Doch noch etwas hatte sich geändert. Denn als er zum Geist wurde, bemerkte er einen neuen Gang, der vorher, als er noch lebte, noch nicht da war.

    Naja. Wenn ich schon mal tot bin, kann ich ja mal gucken, was da ist, dachte er und ging den Weg entlang.
     
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  7. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    5. Die Wiedergeburt

    Die Wiedergeburt

    Langsam kehrte die Wärme in Cethegars Glieder zurück. Mit einem Ruck saß er auf, denn er wollte seinen Körper nicht länger missen. Die Zeit als Geist hatte ihm gereicht.

    Verdammt seien Hannibals unverrichtete Aufgaben, seufzte er mehr als er fluchte, denn es war ja nicht Hannibals Schuld. Und außerdem, wer konnte einen Toten guten Gewissens eine Schuld zuweisen.

    Und so stapfte er steifbeinig zu seinem Bett, um seinem Körper etwas Entspannung zu gönnen, denn die Lage, in welcher er lag war ziemlich übel gewesen. Und sobald er sich hinlegte, fielen ihm die Augen zu und er schlief tief.

    Und er träumte.


    Cethegar fand sich in einem Raum und stand nun einer Person gegenüber.
    Diese weitete ihre Augen überrascht und griff mit einer gespenstischen, durchsichtigen Hand nach ihrem Stab. Zu spät allerdings.
    Denn Cethegar hatte sie bis dahin längst mit seinem Zauber niedergestreckt.

    Eine wie dich habe ich ja noch nie gesehen, flüsterte er und untersuchte ihre "Leiche". Dabei musste er sich hüten, denn das Ektoplasma auf ihrer Haut war nicht eben ungefährlich. Und doch fand er in einer Tasche eine seltsame Perle.

    Was bei Oblivion ist das denn, sinnierte er, während er sie untersuchte.
    Er fühlte eine magische Kraft in der Perle, allerdings konnte er sie keiner Klasse der Magie zuordnen.
    Als er einen Enthüllungszauber über die Perle sprach leuchtete die Perle plötzlich hell wie die Sonne und blendete seine Geisteraugen.
    Als die Lichter verblassten sah er zwei gepenstisch leuchtende Portale, die vorher noch nicht da gewesen waren.

    Was für ein verrückter Ort, schmunzelte er als er auf eines dieser Portale zuging und es benutzte.
    Kurz darauf fand er sich in einer weiten Halle und war umgeben von einem Dutzend dieser Geistergestalten, die seine Teleportation schon bemerkt hatten.
    Verdammt, fluchte er und zog in aller Eile einen Zauber um sich. Hier lohnte es sich, dass er einen von Hannibal der Universität verwiesenen Magier wieder aufgenommen hatte. Denn Midas hatte nicht gelogen, was die Wirkung anging.

    Denn als er seinen Zauberschild um sich herum hochzog, prallten die Zauber der Geistermagier dagegen.
    Aus dem dunkelgrünen Leuchten der Magie wurde ein weißliches und im nächsten Moment schossen die magischen Geschosse blitzartig von ihm weg und trafen ihre Urheber.

    Argh, schrie Cethegar dennoch, denn das Licht, welches die Zauber auslösten blendeten ihn. Und zwar ungleich stärker, als die Perle.
    Als es etwas nachließ sah er auf einem Sockel vor sich, der vor dem Ableben der Geistermagier noch nicht da war eine kleine Schatulle.
    In ihr fand er erneut ... eine Perle.

    Wie viele von denen werde ich denn noch finden, fragte er sich, während er per Portal wieder in den Anfangsraum zurückkehrte und das andere Portal betrat.

    Dahinter zog er ebenfalls seinen Schild hoch, doch hier waren keine Magier zu sehen. Beinahe enttäuscht ließ er ihn wieder verblassen und begab sich den Weg entlang. Einen endlos langen Weg.

    Als er allmählich anfing sich zu fragen, wieso denn hier keine einzige Person war, wo dies doch das Heiligtum von einem der mächtigsten Magiern aller Zeiten gewesen sein sollte, sollte er überrascht werden.

    Ein Fremder, schallte nun eine Stimme wie ein Echo. Tötet ihn !
    Und dann merkte er auf, denn neben sich schoß plötzlich eine Gestalt aus dem Boden oder besser gesagt aus der Wand und schlug mit ihrem Stab nach ihm, um Cethegar den Schädel einzuschlagen.
    Stattdessen traf der Stab eine unsichtbare Barriere, seinen Schildzauber. War das alles Geisterlein, spottete er und mit einer leichten Berührung an der Schulter der Geistermagierin ließ er sie in Flammen aufgehn. So, wie der alte Prediger es mit Tirdalin gemacht hatte; so wie Cethegar schwor, jeden Toten zu vernichten.

    Als die Asche auf den Boden gesunken war, trat der Erzmagier an die Wand und berührte sie. Und um so erstaunter war er als sie einfach nachließ. Seine Hand versank in der Mauer wie in Wasser.
    Als ihm klar wurde was er dort betrachtete schrat er schnell durch die "Mauer" und war in einem kleinen Zimmer.
    Und auf einem kleinem Tisch fand er eine dritte Kugel.
    Götter, was sollen diese Kugeln, bat er um eine Erklärung und sollte sie schon im nächsten Augenblick erhalten. Denn als er sich der Kugel näherte leuchtete sie plötzlich auf. Und nicht nur sie allein.

    In seiner Tasche wurde es plötzlich warm und dann immer heißer, denn die beiden anderen Perlen fingen ebenfalls an zu glühen. Und dann begannen sie aus seiner Tasche zu schweben und im nächsten Moment gab es eine Explosion.
    Keine physische, sondern eine magische Explosion. Denn um ihn herum sammelten sich Energien und im nächsten Moment wurde er von einer Woge der Magie erfasst und fortgerissen.

    Als er wieder klar sehen konnte, fand er sich in dem Raum vor, in welchem er die erste "Perle" gefunden hatte.
    Dort fand er nun, umgeben von drei Altären, auf welchem je eine der Kugeln weißlich leuchtete einen Mann vor.

    Ahh. Ihr müsst der sein, welcher all meine Untergebenen tötet. Der Schüler Hannibals, der seinen Platz einnimmt und dabei zögerte und mich damit aus meinem äonenlangen Schlaf weckte., begrüßte ihn Morzan.
    Cethegar jedoch war nicht nach Reden zumute. Daher wollte er dieses Gespräch mit einem gezieltem Blitz zwischen die Augen beenden, doch was dann passierte war für Cethegar nicht nachvollziehbar.

    Denn vor Morzans Augen schlug der Blitz in etwas ein, was sowohl fremd als auch schrecklich vertraut war.
    Fremd, weil Cethegar es noch nie von diesem Blickwinkel aus gesehen hatte.
    Vertraut, weil er es schon oft genug eingesetzt hatte.
    Es war Midas Zauberschild, der dort vor Morzan schimmerte !

    Narr, kommentierte der Abtrünnige seine Attacke. Ich habe euch genaustens beobachtet, seit ihr den Trank der Toten eingenommen habt. Habe all eure Zauber gesehen und sie mir einverleibt. Du kannst mich nicht besiegen.

    Und just in dem Moment als er den Satz beendete sollte Cethegar die Spiegelwirkung von Morzans Schild sehen. In einem schieren Verzweiflungsakt errichtete er ebenfalls einen Schild um sich herum.

    Dummkopf, schrie Morzan nun Du zögerst das Unausweichliche nur hinaus. Cethegar wartete ab. Er wartete und wartete.
    In der Zeit sog der Schild an der Magie beider Kontrahenten und der Blitz spiegelte sich immer weiter zwischen beiden Schilden hin und her, immer stärker werdend.
    Cethegar wusste er musste standhalten, denn die durch die vielen Spiegelungen verstärkte Magie seines Blitzes konnte ihn mit einem einzigen Schlag töten. Aber er wusste auch, dass Morzan ebenso sofort tot sein würde, sollte sein Schild nachlassen.

    Nach Stunden schien ihm, dass Morzans Gesicht Anzeichen von Schmerz zeigte. Seine Glieder verfielen in wilde Zuckungen und sein Gesicht zeigte panische Furcht, während seien untoten Augen allmählich Verständnis zeigten, denn sein Schild wurde immer dünner und dünner.
    Dann riss er.

    Neeeeiiiiiiiiin, schallte sein Schrei in der Halle während Cethegars Blitz durch die Risse im Spiegel in viele kleine Blitze aufgeteilt wurden die Morzan's Körper in tausenden von Stellen zerfetzten.

    Im nächsten Moment schien die gesamte Welt aus den Fugen zu reißen, als ob die ganze Magie zu viel für den Ort wäre. Und mit einer erneuten magischen Explosion wurde Cethegar von den Beinen gerissen und stürzte zu Boden und er verlor das Bewusstsein.

    Als er wieder aufwachte fand er sich in dem Erdgeschoss seines Palastes wieder.


    Am nächsten Morgen wachte er auf und war ausgeruht.
    Doch etwas war anders. Und dieses "Etwas" sah er, als er an seinem Körper hinuntersah. Denn um seinen Hals sah er schemenhaft eine Art Amulett eingebrannt, als ob dort ein Feuer gebrannt hätte.

    Denn um seinen Hals schimmerten in einem blassen Blau die Abbilder von den drei Perlen, die sich mit ihrer magischen Macht in ihn eingebrannt hatten. Die Perlen hatten ihn jedoch nicht nur physisch verändert. Denn als er dieses Abbild ungläubig berührte, fühlte er eine Quelle von Magie.

    Das Perlenfeuer.
     
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  8. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    6. Die Tiefen des Schattenpalastes

    Tiefen des Schattenpalastes

    Als Cethegar eines Tages nach Anvil reiste, schwelgte er in Gedanken. Ein Brief aus Karabinia lag heute morgen auf seinem Tisch im Erzmagierpalast und berichtete von "seltsamen Vorfällen" auf der Insel.

    Seltsame Vorfälle auf einer Insel, von der ich noch nie etwas gehört habe, dachte Cethegar und ärgerte sich immer noch darüber, dass nach fast zwei Monaten als Erzmagier die Magiergilde immer noch Geheimnisse für sich bereithielt.

    Und während er noch darüber nachdachte, hörte er plötzlich eine Khajitenstimme hinter sich.
    Her mit dem Zaster ! Oder es setzt was !, schrie ein sehr pelziger Bandit in einer schlichten Stahlrüstung. Als ob er dem Erzmagier irgendetwas "setzen" könnte.
    Bist du taub ? Ich sagte her mit dem Zaster !, setzte der Katzenmensch fort, als Cethegar immer noch nichts antwortete.

    Dann sprach er : Die Neun sehen nicht gerne, welches Werk du ausübst. Ich empfehle dir deine Berufswahl einmal zu überdenken. Ansonsten könnte es irgendwann einmal Probleme geben.
    Auf diese Antwort war der Möchtergern-Räuber wohl nicht vorbereitet, denn seine Augen riss er weit auf und lachte schallend. Dann jedoch fing er sich wieder und sprach weiter, während er seinen Streibkolben zog.
    Tja. Ich hab' dir die Chance gelassen !, seufzte er und holte weit aus und ließ den Streitkolben auf den Magier niederrasen.

    Das Maul des Banditen verzog sich zu einem teuflischen Grinsen als er sah wie der scheinbar völlig überrumpelte Reisende in einer blitzschnellen Reaktion seine Hände hochriss, um anscheinend die Waffe mit den Händen aufzufangen.
    Idiot. Einen Streitkolben kann man nicht mit Händen auffangen. Du brichst dir nur die Hand. Und danach brech' ich dir alles andere.

    Umso überraschter war er als die Waffe an den Händen des Mannes zersplitterte.
    Wie ... wie hast ... hast du das gemacht, stotterte er nun und langsam dämmerte ihm, dass die feinen Kleider nicht etwa einem reichen Kaufmann gehörten sondern einem Adept der Magie.

    Daher fiel seine Reaktion auch so aus, dass er rasch zurückstolperte und fliehen wollte. Der Nachteil lag jedoch darin, dass die Flucht von 2 Paar stählernen Handschuhen gestoppt wurden, welche zwei Legionspatrouillen gehörten.

    Haben wir dich endlich., sagten sie und Cethegar zugewandt fügten sie hinzu.
    Seit Monaten sind wir hinter ihm her und immer ist er uns entwischt. Wie habt ihr ...
    Sein Blick fiel auf den zerstörten Streitkolben und die leeren Hände Cethegars und ihm dämmerte etwas.

    Schließlich sagte er
    Ich glaube der Kommandant würde sich gerne mit euch unterhalten
    Und so ging ein sehr ungleiches Quartett zu einem mit Palisaden befestigten Lager, wo Cethegar's Leben sich ändern sollte.
     
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  9. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    7. Die dunkle Pforte

    Die dunkle Pforte

    Als es Abend wurde erreichte das ungleiche Quartett ihr Ziel. Ein Legionslager westlich von Skingrad. Dort trennten sich ihre Wege. Der Bandit und ein Legionär gingen zu den Haftzellen und Cethegar wurde von dem anderen Soldaten zum Hauptmann gebracht.

    Als das Duo das Hauptmannszelt erreichte, klopfte der Soldat dreimal kurz mit seiner behandschuhten Faust gegen ein am Zelt befestigte Glöckchen.
    Fast direkt öffnete sich die Plane und eine hochgewachsene Gestalt trat hindurch.

    Cethegar musste sich abwenden, denn im Schein der Sonne war die auf Hochglanz polierte Rüstung eindeutig zu grell. Der Kommandant sprach nach einem kurzen Seitenblick auf Cethegar zu dem Soldaten.

    "Was wollt ihr, Soldat? Seht ihr nicht, dass ich in einer Besprechung bin?", fragte er mit einem Schwenk in Richtung des Zeltes, in welchem einige Offiziere um einen Tisch herum saßen. "Redet rasch! Ich hab' noch zu tun! Und was macht diese Zivilist im Lager?", fragte er mit einem weiteren Seitenblick auf die reich bestickte Robe.

    "General. Dieser Zivilist hat uns geholfen den Banditen Jo'kre Shrar festzunehmen. Ich fand es angemessen ihn zu euch zu bringen.", fasste der Soldat die Ereignisse grob zusammen.

    Mit einem zweifelnden Blick auf Cethegar sprach er zu ebendiesem
    "Ihr. Wie habt ihr ihn denn dingfest machen können. Jo'Kre war in der Vergangenheit wenig zimperlich und ihr habt nichts, um euch zu verteidigen." Dann wandelte sich sein Gesicht von Zweifel zu offenem Spott. "Wahrscheinlich seid ihr ja nicht einmal wirklich involviert gewesen, du hast wahrscheinlich ein nettes Gespräch mit ihm gehalten, während meine Männer die Arbeit erledigt haben, he ?

    Cethegar geriet nun zunehmens in Rage. Nicht nur, dass der Mensch ihn wegen seiner Lieblingsrobe schief ansah, sondern dass er sich ihm überlegen fühlte nur weil er ein bisschen Erz am Körper trug.
    Und so wollte Cethegar gerade anfangen den Hauptmann gehörig die Meinung zu sagen, als ein Horn erschallte.

    Der Hauptmann zuckte zusammen und zog im nächsten Augenblick das Schwert. Genau wie alle anderen Legionäre um ihn herum. Und das war nicht die einzige Gemeinsamkeit, denn alle rannten plötzlich auf eine Richtung zu und Cethegar folgte ihnen.

    Denn natürlich verspürte er Neugier, was zu dem Alarm geführt haben könnte, andererseits hatte er mit dem Hauptmann noch ein Wörtchen zu reden. Und so gelangte der Robenträger zu einem großen Felsen. Dachte er zumindest.

    Denn in den Felsen waren Runen eingraviert. An sich noch nichts besonderes, obwohl die Runen in einer Sprache waren, die selbst Cethegar, der Erzmagier, nicht kannte.
    Und noch etwas an diesen Runen war seltsam.

    Sie leuchteten.

    "Ihr dort. Kuttenträger, schert euch fort. Das ist die Aufgabe von Kriegern.", schrie jemand Cethegar zu. Und auf den nächsten Blick erkannte er den Rufer als einen Offizier aus dem Zelt des Kommandanten.

    Cethegar wollte gerade diesem Krieger eine geharnischte Antwort zurufen, dass ein Robenträger eine Wand mit Runen genauso gut betrachten könne, wie ein Trupp von Eisenträgern, als ein gewaltiges Beben die Wand auseinanderbrechen ließ und anstatt des schwachen Leuchtens der feuerroten Runen schien nun ein Licht in die Dunkelheit, welches jedes einzelne Detail für Cethegar so rot wie Blut erscheinen ließ.

    "Hört ihr nicht? Haut ab!", rief der Offizier wieder und packte ihn an der Schulter, um ihn wegzureißen. Cethegar drehte sich zu ihm um und wollte fragen, was genau diese Wand bedeutete und warum hier plötzlich Alarmzustand herrschte.
    Gut, er hatte noch nie eine Wand auseinanderbrechen und blutrotes Licht in die Welt scheinen sehen, aber immerhin war es nur Licht und nichts gefährliches.

    Doch seine Meinung änderte sich, als er sich zu dem Offizier umdrehte, denn sein Gesicht zeigte nackte Angst und als ein Schatten auf die Beiden fiel, ahnte er, dass etwas nicht stimmte.

    Und so zog er mit einem Machtwort eine Barriere um sich und den Offizier und er hörte ein lautes Klatschen und kurz darauf ein schrilles Kreischen und Kratzen.

    Mit einem Ruck drehte der Magier sich um und sah einer Gestalt in die Augen, welche geradewegs aus seinen schlimmsten Albträumen zu kommen schien. Und dabei war diese Gestalt nicht einmal das Schlimmste.

    Denn dort, wo das rote Licht schien, malten sich Runen auf den Boden. Zunächst rot, wie das Licht auch, dann jedoch wurden sie orange, dann gelb nur um schließlich weiß zu werden und in einer krachenden Entladung zu verschwinden. Das Verschwinden der Runen hatte jedoch den Nebeneffekt auch etwas erscheinen zu lassen.

    "Wie ... wie habt ihr ... ?", stotterte der Offizier hinter dem Hexer und Cethegar antwortete knapp : "Magie"
    Dann versank sich Cethegar in die Ströme ebendieser Kraft und erweiterte das Kraftfeld um sich und den Offizier so weit, dass es eine Glucke bildete, in der alle Legionäre sicher untergebracht waren.

    "Hexenmeister!", rief eine Stimme, welche Cethegar sofort dem Kommandanten zuordnete.
    "Ihr müsst die Runen zerstören, ansonsten kommt großes Unheil über Cyrodiil"

    Der Zauberer war überrascht, dass sich der Kommandant so schnell gefangen hatte. Er selbst hätte, nur mit einem Stahlschwert und etwas Stahlkleidung am Leib wahrscheinlich das Weite gesucht. Aber er besaß ja etwas viel besseres : Magie.

    Und so konzentrierte sich der Erzmagier und schon im nächsten Moment zuckten Blitze aus seinen Fingern, stießen durch die Barriere, welche nur für die Bestien existierte und traf die Runen.

    Sie leuchteten und leuchteten bis ihr Licht die Nacht zu Tage machte und Cethegar sich abwenden musste. Die Blitze ließ er jedoch nicht abbrechen und nach einiger Zeit ließ das Licht nach und er linste wieder auf das Areal vor ihm, welches ihm einen ganz neuen Anblick bot.

    War es zunächst grün und voller Leben gewesen, so zeigte sich hier nun ein völlig verbrannter Boden, welcher immer noch die Runen trug. Nur waren sie nicht mehr in Rottönen gehalten sondern schwarz wie die Nacht.

    Als er sich erschöpft auf den Boden fallen ließ, sprach eine befehlsgewohnte Stimme eines Blechträgers hinter ihm
    "Ihr da! Wir müssen reden!"
     
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  10. TheDarkRuler

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    8. Ein dunkles Versprechen

    Ein dunkles Versprechen

    Nachdem Cethegar dem Kommandant, welcher auf den Namen Lynsius hörte, lange zugehört hatte, hatte er immer noch Probleme zu begreifen, was er gerade gehört hatte.

    "Ich weiß, dass es schwer zu verstehen ist. Wir wollten es auch nicht wahr haben, aber ... als ... als sie kamen, mussten wir wohl eingestehen, dass die Legende wohl stimmt.", sagte Lynsius traurig. "Ihr müsst euch vorstellen, dass wir damals - ich war nur ein Sergeant - unser Lager um diesen Stein aufstellten. Wir wussten nicht warum wir hier waren, doch es war uns egal, müsst ihr wissen. Denn wir bekamen Sold für Nichsttun. Doch ... dann ... kamen sie.", endete er mit einer belegten Stimme und in seinen Augen sah Cethegar Tränen glitzern.

    Denn er konnte sich ausmalen, in welcher Weise die Legende unter den unvorbereiteten Soldaten blutige Ernte gehalten hatte. Wahrscheinlich war es noch nicht einmal ein Kampf, sondern eher ein Abschlachten gewesen.

    Doch eine Sache verstand Cethegar nicht.
    "Was genau sind diese Wesen denn? Und woher stammen sie?", rätselte er und er wusste keine Antwort. All sein Wissen, was er in der Universität studiert hatte, hatte solche Bestien nie erwähnt.

    Lynsius meldete sich mit schwacher Stimme
    "Es gibt eine Legende. Sie geht weit zurück in die Zeit, in welcher Alessia gegen die Ayleiden stritt.", flüsterte er.
    Und so begann er zu erzählen

    Die Elfenkrieger standen um den in Lumpen gekleideten Mann herum.
    Er kniete vor ihnen, denn das Stehen war aufgrund der magischen Lähmung unmöglich.

    Elfrinai, Korporal der Jagdtruppe, sah verächtlich auf den Mann hinab, welcher seinem Volk so viel Ärger bereitet hatte.
    "Steh auf, Menschenabschaum. Blicke mir ins Gesicht, damit ich sehen kann, wenn deine Seele zu deinen nichtswürdigen Göttern zieht."
    Dabei zog er seinen Dolch und setzte sie dem Gefangenen an die Kehle und wollte gerade den letzten Schnitt setzen als der Mensch anfing zu lachen.

    "Ihr Spitzohren. Ihr habt keine Ahnung! Wenn ich gehe, werde ich wiederkehren, Namira steht auf meiner Seite und wird euer Reich des Lichtes wird von der Dunkelheit verschlingen lassen. Eure Herrschaft wird enden und ihr werdet ...

    An dieser Stelle zog Elfrinai den Dolch kurzerhand überdie Kehle des Mannes und hinterließ einen roten Strich, der seinem Leben ein Ende setzte.

    Mit einem Lächeln im stolzen Gesicht drehte er sich zu seinen Mannen um und sie kehrten zurück nach Hause, um die freudige Nachricht zu überbringen.

    Zuhause jedoch war jedoch nicht mehr vorhanden. Denn nach drei Tagen langem Marsch standen sie vor rauchenden Ruinen. Jedoch war etwas an den Ruinen den Elfen unheimlich, denn eine Macht lagerte über diesem Ort und ließ sie frösteln, obwohl die Sonne auf sie schien.

    Dann schallte eine Stimme aus dem Schatten und die Elfen zuckten zusammen und drehten sich abrupt um, denn die Stimme erklang direkt hinter ihnen.
    Dort stand ein Wesen, wie sie noch keines gesehen hatten. Es trug einen Umhang, schwärzer als die Nacht unter den Bergen, ein Claymore, länger als er selbst hoch war und ein Paar roter Augen, welche geradewegs in die Seelen der Elfen zu schauen schien.

    Dann sprach das Wesen mit einer tiefen Stimme, welche die Ayleiden schaudern ließ
    "Ich habe euch gewarnt. Mein Tod würde euer Ende sein und Namira wird euer Reich vergehen lassen!", sprach er behäbig und zog sich die Kapuze vom Kopf und die Elfen erkannten den Mann, den sie vor einigen Tagen gejagt und getötet hatte.

    Dieses Mal jedoch war er ... anders. Sein Schädel, sein ganzer Körper war schwarz. Seine Augen jedoch rot. Und seine Hand hob sich und zeigte auf die Elfen, als ob er sie verdammen wolle.

    Das war jedoch nicht seine Ansicht, denn sobald er sie erhoben hatte, kreischte er ein einziges Wort in die Welt und binnen Sekunden verdunkelte sich die Sonne und die Elfen sanken um, nachdem ein schrecklicher Schmerz ihre Herzen zerrissen hatte.

    Einige Meilen weiter im Weißgoldturm, sollte ein Schrecken wahr werden, denn im Schatten der Sonnenfinsternis, erhoben sich Wesen aus dem Schatten und fielen kreischend über die Besatzungen her. Sie mordeten und zerfetzten die Wächter der Elfen und ... sie vergingen, als die Sonne plötzlich wieder hell erstrahlte.

    Alessia hatte das Amulett der Könige erhalten. Solange es im Besitz eines würdigen Menschen war, sollte es ihr Volk beschützen. Solange das Amulett in den Händen eines Menschen war, der die Götter ehrte, sollte Nirn bestehen bleiben.


    "Durch Uriels Tod wurde dieser Bann gebrochen. Namiras Schrecken ist wieder frei und beendet war vor ewigen Zeiten begann.", sinnierte er und in seinem Kopf schallte immer wieder die gleiche Frage :

    "Was soll ich tun ?"
     
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  11. TheDarkRuler

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    9. Die dunklen Zeichen

    Die dunklen Zeichen

    Lynsius seufzte
    "Das war auch unser Gedanke. Diese Bestien waren uns dermaßen überlegen. Bei jedem Angriff verloren wir mindestens drei Dutzend gute Soldaten. Soldaten die ich gut kannte und mochte ..."
    Seine Stimme brach, die Trauer saß noch immer zu tief und die Verzweiflung, die man ihm ansah, machte es wohl auch nicht besser.

    Doch etwas verstand Cethegar nicht.
    "Bei allem Respekt für eure kämpferischen Leistungen, aber ..." Lynsius lachte bitter dazwischen. "... wie konnten wir solche Wesen aufhalten. Das lag nicht an uns. Die Bestien waren immer nur kurze Zeit existent. Danach lösten sie sich in Schattenschwaden auf. Wir fühlten uns als Krieger, doch beim Anblick dieser Wesen waren wir nichts als Kinder, welche sich versteckten, weil wir wehrlos waren."

    Cethegar konnte Lynsius gut verstehen, denn er erinnerte sich an ein weit zurückliegendes Ereignis. Ein frostiger Tag auf dem Taucherfelsen, auf welchem seinen Angst, seine Unfähigkeit zu handeln den Tod vieler aufrechter Krieger bedeutet hatte. Und er erzählte Lynsius davon, erzählte aber auch, warum er nicht in dem Gram verging.

    Denn er beschloß aus seinem Makel zu lernen, auf das so etwas nie mehr passieren möge und er wollte die Bewohner Tamriels vor den Bestien schützen, die der Feind aller waren.

    "Ihr, Magus, habt aber einen entscheidenden Vorteil. Ihr vermögt euch gegenüber dieser Monstren zu wehren. Wir jedoch sind wehrlos" Er berichtete von dem ersten Auftauchen der Nachtschatten, wo die Mannen noch mutig fochten, wo die Schwerter sich an den Nebel schartig schlugen und nicht eine Wunde hinterließen. Und er berichtete wie der dunkle Schatten in die Körper seiner Krieger fuhr und die Legionäre in Teilen niederfallen ließ.

    Cethegar kam ein Einfall und er sprach in sofort aus, weil es ihm wie ein Hoffnungsstrahl in dieser Dunkelheit erschien.
    "Wenn diese Bestien nur eine kurze Zeit bestehen, könnten ..." Cethegar stockte als er Lynsius den Kopf schütteln sah.

    Cethegar lehnte sich zurück und fragte sich wie viele schlechte Nachrichten er noch zu ertragen vermöge.
    "Anfangs waren die Bestien vielleicht einen Herzschlag existent. Wir sahen sie, doch bevor wir unsere Schwerte ziehen oder unsere Pfeile abschießen konnten waren sie wieder verschwunden. Doch mit jeder Nacht blieben die Bestien länger, immer länger bis sie uns schließlich angreifen konnten bevor sie verblassten. Daher ..."
    "... kommt eine Evakuierung nicht in Frage.", beendete er Lynsius' Satz "Wenn wir warten können sie eines Tages vielleicht dauerhaft existieren und dann sieht sich Nirn Gegnern gegenüber, welche nicht zu besiegen sind"

    Schaudernd erinnerte er sich daran wie sein bis dahin unüberwindbarer Schild Risse erhielt, als diese Monstren ihre Klauen in die Barriere schlugen.

    In seinen Gedanken versunken hörte er zunächst nicht wie die Glocke vor dem Zelt der Hauptmanns schlug und ein Legionär nach dem Kommandante fragte. Nach einem kurzen Gespräch mit so leiser Stimme, dass selbst Cethegars Elfenohren nichts hören konnten, kam Lynsius in das Zelt zurück, dieses Mal hielt er jedoch etwas in den Händen.

    "Erzmagier, meine Soldaten haben diese Steinplatte gefunden. Sie lag an der Stelle, wo das rote Licht herausschien und die Symbole auf den Boden zeichnete."

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    Der Erzmagier seuzte und antwortete schlicht.
    "Keine Ahnung, was das sein soll !"
     
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  12. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    10. Die dunkle Schrift

    "Sucht mir sämtliche Almanache, die ihr finden könnt. Speziell über alte Schriften und Runen", sprach Cethegar zu der vor ihm versammelten Menge. "Die Runenschrift, die ich Suche besitzt einige Gemeinsamkeiten mit ayleidischer Schrift. Zumindest von der Schriftführung her, jedoch passt der Kontext nicht. Also ... sucht etwas, was euch ..." Er rang nach dem richtigen Wort "... was euch sowohl vertraut und fremd erscheint."

    Und mit einem in den letzten Stunden stark ermüdeten Gesicht wandte er sich vom Rednerpult ab und wollte gerade in seine Privatbibliothek gehen als sich eine Person in seinen Weg stellte.

    Mit einer vorsichtigen Stimme fragte er, wonach sie suchen sollten. Eine bis dato unbekannte Schrift ? Eine dämonisch angehauchte Schreibkunst ?
    "Bei allem Respekt für eure Leistungen, aber ... wonach suchen wir eigendlich ?"

    Cethegar wollte gerade wieder anfangen die Schrift zu beschreiben, doch er wusste nicht, was er sagen sollte und so packte er Raminus kurzerhand an der Schulter und im nächsten Augenblick befanden sie sich in seinem Palast.

    Raminus wollte sagen, was für eine Ehre es sei, den Palast von innen zu sehen als er vom Erzmagier kurzerhand die Platte mit dem Schriftzeichen in die Hand gedrückt bekam.

    "Sag du mir, was das ist !", antwortete er auf Raminus Frage

    Mit einem geübten Blick strich er über die Runen und seine Lippen murmelten unablässig einen leisen Sprechgesang, den selbst die spitzen Ohren des Erzmagiers nicht hören konnten.

    Irgendwann, nach Stunden wie es Cethegar schien, veränderte sich die Platte. Der Rote Schriftzug wandelte sich. Er wurde pechschwarz.

    "Wie ... was ... woher wusstest ?", stotterte der Oberste der Weisesten des gesamten Kaiserreiches unbeholfen. Raminus reagierte nicht minder überrascht.

    "Ich bin mir nicht sicher. Der Zauber, sollte die Schrift aquamarin färben, wenn es ein von dem Wahnsinn Sheogoraths verzauberter Schriftzug wäre. Pechschwarz fällt nicht in diesen Bereich."

    Cethegar war drauf und dran Raminus von seinen Erlebnissen im Reich des Wahngottes zu erzählen, doch er vermutete, dass es in einem doch sehr den Neun zugewandtem Verstand etwas größenwahnsinnig klinge, wenn der Erzmagier sich plötzlich als neuer Wahngott ausrufen würde.

    "Du sagst du hättest gerade den Schriftzug auf eine Einwirkung der Fürsten Oblivions überprüft. Welche Farben wären denn da möglich ?", versuchte der Wahnsinnsgott etwas sachlich zu bleiben.

    Raminus nahm tief Luft.
    "Nun für Meridia wäre ein blendend weißer Schriftzug typisch, manchmal auch silbern, je nachdem wie stark die Magie ist. Bei Molag Bal ist er ausschließlich wie die Farbe des umgebenden Materials, was es leicht macht ihn auszuschließen."

    Cethegar unterbracht seinen Ratsbruder unsanft.
    "Aber schwarz ! Schwarz ! Was soll das denn bedeuten ?"
    Und so hob der Magier, welcher Cethegar als erster Mensch in den Hallen des Ordens begrüßte seine Stimme und selbiger fühlte sich wieder in der Zeit, wo er als einfacher Gelehrter in den Rängen der Magier stand.

    "Es gibt eine Legende. Namira soll einmal ein anderer gewesen sein, als er heute ist. Heute erkennt man einen von Namira durchdrungenen Schriftzug an einem phosphorizierenden Leuchten, welches die Farbe des Blutes darstellt. Rot. Blutrot.
    Und in der Legende steht geschrieben, dass Namira vor Äonen sein Blut an einen Menschen verlor, der ihn um seine Macht betrog.
    Durch den Raub geschwächt und fast in Vergessenheit geraten war Namira schwach. Sein Reich in Oblivion soll fast komplett von den anderen Daedraprinzen erobert worden sein."
    Er räusperte sich und fuhr fort
    "Und die Legende geht so weit, dass, wenn der Schüler, dem Namira einst zum Opfer wurde, sich wieder erheben würde und das unsterbliche Blut wieder unter Masser und Secunda wandle, so würde Namira zurück zu alter Stärke finden und gleich einer Lawine würde er zuerst über den Schüler, dann über die anderen Daedrafürsten und letztlich über uns hinwegbranden. Zu diesem Zeitpunkt sollte Namira die Macht des Blutes abwerfen und wieder zu dem werden, was er einst war.

    Der Daedrafürst der Dunkelheit und Schrecken aller pechschwarzen Nächte."

    Und Cethegar dachte an den sterbenden Uriel, an die zerteilten Legionäre, an die Runen, die vom Blute zum Schatten wurden und er wusste :

    Der Fürst der Schatten war wieder erstanden !
     
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  13. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    11. Die Runen des Lichtes

    Cethegar stand bibbernd im Schnee der Jerall-Berge und wartete darauf, dass das ersehnte Tor endlich aufschwang. Vier Tage war er unterwegs gewesen, weil er Teleportzauber aufgrund der Schwächen im magischen Gefüge von Nirn nicht nutzen wollte.
    Doch dafür hatte er trotz der Krankheitsresistenz seiner Rasse einen üblen Schnupfen eingefangen und so zog er sein Seidentuch aus der Tasche und schäuzte sich die Nase.

    "Noch etwas lauter und du löst 'ne Lawine aus", sprach plötzlich eine Stimme aus seiner Hüftgegend und als er an sich runtersah bemerkte er einen selbst für einen Waldelfen kleine Bosmer.
    Scheinbar machte Cethegar ein überraschtes Gesicht, denn der Winzling fuhr fort:
    "Was glotze denn so blöde. Ich dacht' ihr Aldmer seid so furschtbarr gescheit."

    Da fühlte sich Cethegar in seiner Ehre gekränkt. Er war der Erzmagier, der Anführer der gescheitesten Lebewesen des Kaiserreiches, und irgendein kleiner Bogenzupfer schimpfte ihn "blöde".

    Er öffnete schon den Mund, um etwas Geharnischtes zu erwidern doch der Schrumpfelf hatte sich schon umgedreht und rief ihm über die Schulter zu:
    "Wenn du jetzt rein willst, komm!"

    Und so gingen sie die Treppe zu dem großen Tor hoch und blieben davor stehen. Der Bosmer stand regungslos da, doch der Magier hatte genug Erfahrung, um zu erkennen, dass er ein Spiel mit ihm trieb.
    Es war ein Spiel, wie es an der Universität auch oft praktiziert wurde.

    Man stellte die Geduld des "Opfers" auf die Probe indem man ihn an wichtigen Stellen unnötig warten ließ. Doch war in diesem Fall das Spiel etwas abgeändert, weil er das Spiel kannte.

    Daher standen sie nun ewig im Schneetreiben und Cethegar bereitete es ein diebisches Vergnügen heimlich kleine Feuerbälle in seinen Händen zu erschaffen, um sich zu wärmen, während der Kleine tapfer aber zunehmends zittriger ausharrte.

    "Guttt, gutt, hast gewwonnnenn", bibberte er dann und er legte seine Hände auf das Holz der Tür und mit einem leisen Knirschen schwang sie auf. "Fffolllge mmmirr."

    Er tat wie ihm geheißen wurde und nach einem kleinen Fußmarsch standen sie in einer riesigen Halle, die von einem gewaltigen Kamin erhellt und vor allem auch erwärmt wurde.

    "Erzmagier Cethegar! Welch eine Ehre", schallte es plötzlich durch den Raum und Cethegar fuhr herum und sah der gesuchten Person ins Gesicht.
    "Hochwürden Bruskar", erbot er ihm Ehrerbietung indem er sich verbeugte. "Raminus Polus hat mich zu euch geschickt, weil ..."

    Bruskar unterbracht Cethegars Rede mit einem Fingerzeig. "... weil du eine Schrift gefunden hast, die dir unbekannt ist, welche aber dennoch ungeheures Unglück prophezeit"

    Diesmal fiel ihm die Kinnlade hinab. "Woher, wisst ihr ...", stotterte er und er erhielt als Antwort ein schallendes Lachen.

    "Mir scheint, Raminus hat euch nicht alles erzählt, was er weiß. Ich bin ein Seher, die Zukunft war mir stets offen und ich war ein aufmerksamer Schüler. Und seit einiger Zeit war mir, es hätte eine Veränderung stattgefunden und meine Gabe bestätigte es mir."

    "Dann wisst ihr auch, warum ich hier bin! Das, was ihr gesagt habt weiß ich ja auch. Ich will wissen, was ich jetzt tun soll !"

    Der Vorsteher des Ordens drehte sich kurz um und ein kurzes Wort später, flog aus dem hinteren Teil der gewaltigen Halle eine Steintafel auf sie zu.

    "Nimm das und du wirst verstehen"

    Der Erzmagier strich sachte den Staub von der Platte und er sah eine mit ayleidischen Runen beschriftete Platte. Ayleidisch war ihm nicht fremd und so began er zu lesen. Und er sollte etwas finden, was er zwar nicht suchte, aber dennoch finden wollte.
     
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  14. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    12. Alte Weisheiten

    Berichte über daedrische Mächte und Unmächte. Verfasst von Aldramil von Afruun.

    Von allen Mächten, die unser schönes Reich durchstreifen, sind keine geheimnisvoller und gefährlicher als die der Daedra. Zwar mögen wir mit ihnen in Koexistenz leben, doch sind sie uns, die wir in Mundus leben, doch immer noch fremd.

    Und so versuche ich nun, auf dieser Tafel das Wesen der Daedra zu erklären.

    Die Daedra sind unsterbliche Seelen, welche von den ewigen Wassern von Oblivion stammen und aufgrund ihrer Unsterblichkeit sind sie in der Lage ungeahnte Befähigung in ihren Interessen zu entwickeln.

    So kommt es, dass die Daedra, speziell die Dremora, die Ritter der Ordnung, die Atronachen und die Try'sharak den sterblichen Rassen von Mundus um Äonenlange Erfahrungen vorraus sind.

    Daher werde ich nun auf die Wesenheiten der höheren Daedra eingehen.

    Dremorae :
    Dies sind die Diener des Daedraprinzen Mehrunes Dagon. Sie sind äußerst gefährliche Krieger und Magier und jeder, der ihnen feindlich gestellt ist, hat die schwierigsten Gegner, die man sich vorstellen kann.
    Vor allem weil sie sich im Gegensatz zu allen anderen höheren Daedra durch ihre Individualität hervorheben sind sie in der Lage jeden noch so guten Gegner aus Mundus durch ihre hervorragende Kriegskunst in die Schranken zu weisen und durch ihre Magie jeden Gegner zu vernichten.
    Diese Individualität ist eine Stärke und Schwäche zugleich. Sie mögen dadurch wohl zu herausragenden Kämpfern und Magiern reifen können, jedoch sind sie auf diesen Lernprozess angewiesen. Ein neuer Dremora ist unerfahren und daher leichte Beute.
    Erst mit der Zeit kann eine Dremora-Armee zur tödlichsten aller werden und dann ist sie schier unaufhaltsam, sollte jedoch ein erfahrener Dremora fallen so ist dessen Verlust schwer zu verkraften, weil dadurch Äonen des Trainings verloren gehen.

    Ritter der Ordnung :
    Die Ritter der Ordnung gehören der Armee des Daedrafürsten Jyggalag an und dienen ihm in gewaltigen Massen. Durch ihre hervorragende Schwertkunst sind sie in der Lage jeden anderen Gegner die Stirn zu bieten, zumal ihr Nachschub unerschöpflich scheint.
    Anders als die Dremora jedoch besitzen diese jedoch keine Individualität, denn die Ritter werden allesamt von Priestern gesteuert und erschaffen. Denn diese Priester, allesamt übrigens Rassen aus Mundus, sind das geistige Haupt der Ritterschaft und nur durch sie sind die Ritter fähig zu existieren.
    Diese Stärke ist zugleich die Schwäche der Ritter. Denn mögen die Ritter durch ihre Ich-Losigkeit furchtlos und ideale Kämpfer sein, so sind sie doch nicht zu eigenem Denken fähig und daher völlig auf die Priester angewiesen. Wenn die Priester alle gefallen sind, so sind die Ritter absolut regungslos.

    Atronachen :
    Dies sind vor allem Geschöpfe der Magie. Sie besitzen keine Individualität, denn sie sind Teil der Welt als Ganzes und damit untrennbar verbunden. Durch dieses Verbindung mit dem magischen Gefüge erlangen sie die Fähigkeit die Magie bis zur Meisterschaft zu beherrschen. Vor allem die elementaren Atronachen (Blitz, Feuer, Eis) sind die typischsten Vertreter dieser Art, jedoch gibt es auch noch andere wie den Fleischatronachen oder die Lichtatronachen, wobei Letztere äußerst selten sind und noch schwerer zu fangen und zu dokumentieren sind.
    Die Atronache sind zwar stark und aufgrund der Magie äußerst zerstörerisch, jedoch kann man ihre phyische Form leicht mit Waffen und Magie bekämpfen. Das heißt jedoch nur, dass ihre Physik zerstört wird und nicht die dahinter steckende Energie. Ein Atronach, sofern nicht entgültig zerstört, wird sich immer wieder erheben.

    Try'Sharak
    Über diese Wesenheiten ist fast nichts bekannt. Über diese Wesen wurde ein einziges Mal berichtet und auch wenn diese Berichte nur sehr bruchstückhaft waren, schließe ich daraus, dass diese Wesenheiten der Daedragottheit Namira angehören. Sie scheinen aus festen Schatten gewoben zu sein und beherrschen eine Gewandtheit und agieren dermaßen brutal, dass jeder Gegner, denen sie bisher begegneten ein raschen Ende ereilte. Jedoch waren zwei entscheidende Schwächen der Grund für ihre einzige Niederlage vor Äonen. Zum Einen waren sie nur in geringer Zahl vorhanden, was einen massiven Angriff nie ermöglicht hatte. Zum Zweiten waren die Wesen anfällig gegen eine von unserem Volk geschaffene Form der Magie. Die Macht des Lichtes war den Wesen nicht zuträglich und so geschah es, dass diese Magie die Wesen in Dunst zerfließen ließ und sie auf ewig bannte.
     
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  15. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    13. Ayleidische Mächte

    Cethegar schaute zu Bruskar auf und schaute ihn perplex an.
    "Du wusstest von ihnen? So lange schon steht über diese Wesen geschrieben, doch noch nie haben wir etwas von ihnen gehört."

    Bruskar seufzte und setzte dann etwas vorwurfsvoll an.
    "Das ist das Werk des alessanischen Reiches. Nach dem Sieg Alessias über die Ayleiden wurden deren Schriften zu Blasphemie erklärt und zerstört so weit die Truppen der Menschen ihrer habhaft werden konnte.
    Wir dagegen ...", sprach er mit einem Schwenk seines Armes über die riesige Halle, deren Wände mit Tafeln und Büchern gefüllt waren. "... bewahren alles Wissen, welches wichtig war, wichtig ist und vielleicht auch wichtig sein wird."

    Der Erzmagier resignierte, denn er hatte von Raminus eine Warnung erhalten, dass er nicht leicht zu ertragen sei. Doch sein Verwalter hatte sehr stark untertrieben. Er war nicht nur nicht leicht zu ertragen.
    Er war ein überheblicher, neunmalkluger Nord, welcher zu blöde für Alles war, was Cethegar in der Universität unterrichtete, allerdings besaß er eine wertvolle Steintafel. Und das war der einzige Grund, warum er diesen alten Nordmann noch länger ertrug.

    "Und ... weißt du, was die Macht ist, die die Ayleiden besaßen?"

    Der Nordverwalter antwortete in seiner Überheblichkeit so, dass Cethegar ihn am liebsten sofort gelähmt hätte und dann einfach sich seiner Gedanken bemächtigt hätte. Doch er bezwang seinen Zorn, seine Angst von den Try'Sharak und seine Neugier so weit, dass er noch zuhören konnte.

    "Ich selbst nicht. Jedoch weiß ich, dass Hannbal Traven von dieser Macht wusste. Denn er forschte in seinen jungen Jahren an dieser These, jedoch gab er es auf, weil keine Beweise vorhanden waren."

    Der neuen Erzmagier lief es kalt den Rücken runter. "Aber Hannibal ist tot. Er opferte sich, damit der Seelenstein gegen Mannimarco wirken kann. Das Geheimnis ist also verloren. Nirn ist verloren, wir besitzen nichts gegen sie.

    Bruskar sah seine Verzweiflung und er schluckte seinen Hochmut runter und hockte sich neben den auf dem Boden zusammengesunkenen Cethegar. "Das Geheimnis ist nicht mehr unter den Lebenden. Jedoch ist es nicht verloren. Soll ich es dir zeigen?"

    Cethegar wusste mit dem Getue des Verwalters nichts anzufangen, jedoch regte sich der Trotz gegen die Try'Sharak ihn ihm, denn in ihm wirkte immer noch der Schrecken im Legionslager.

    "Zeige es mir !", bat er.

    Einige Sekunden später fiel Cethegar zu Boden. Seine Augen blickten ohne zu sehen, sein Mund stand offen ohne zu atmen. Cethegar war tot.
     
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  16. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    14. Das Leben im Tode

    Cethegar schlug die Augen auf. Es wunderte ihn, dass er es überhaupt noch einmal tun konnte, denn er hatte doch gespürt wie seine Atmung versagt und sein Herz immer langsamer schlug.

    Und was noch seltsamer war. Er schlug sie nicht in einer steinernen Halle auf, sondern in einer mit grünem Rasen bewachsenen Waldfläche. Und er war nicht bei einem griesgrämigen Nord, sondern um ihn herum standen Krieger in voller Elfenrüstung.

    "Heda. Was treibt ihr hier. Der Schrein von Luminai ist nur der Priesterschaft gewährt."

    Cethegar war sprachlos, denn er erkannte die Abzeichen an den Rüstungen. Es waren die Abzeichen eines Corporals. Allerdings die eines lange toten Corporals, denn es war eindeutig ayleidisch.

    "Hört ihr nicht? Was treibt ihr hier?", sprach der Soldat und mit einem leichten Stich seines Kurzschwertes zwang er Cethegar zu einer Antwort. Jedoch war er besonnen genug, nicht alles zu verraten.

    "Mein Name ist Cethegar." Die Wache lächelte, jedoch ohne eine Spur von Humor. "Cethegar, und weiter? Welchem Clan gehört ihr an?"

    Der Erzmagier antwortete nicht, zum Einen, weil er keinen Clan angehörte, zum Anderen, weil er es nicht als ratsam ansah, dies dem Soldaten unter die Nase zu reiben.

    "Ich bin alleine unterwegs. Ich habe mich verirrt und bin eingeschlafen."

    Diesmal schallte lautes Lachen über die Lichtung und Cethegar sah sich schon in Aetherius als ein in eine noch prächtigere Rüstunge Gekleideter vortrat.
    Eine Gekleidete um genauer zu sein.

    "Warte, Arvrisil. Diese Elf ist anders. Er ist ... voller Magie."
    Dann geschah etwas, was in der Bibliothek des Ordens der Magier in der Geheimen Universität zwar dokumentiert war, was er aber dennoch nicht erwartet hätte.

    Alle Elfen sanken vor ihm auf die Knie und nannten ihn einen "Alten".
    Cethegar trat rasch zu der Anführerin und hob sie wieder auf. "Was ist los?", fragte er. "Warum tut ihr das? Und wo bei Oblivion bin ich denn?"

    Die Elfin war sprachlos, denn von einem Alten, einem Magiebegabten, persönlich angesprochen zu werden, war die höchste Ehre für einen magielosen Soldaten.

    "Ihr befindet euch zum Schrein von Luminai. Und ihr, ihr seid ein Ald'armai, ein Meister der Magie. Ich erkannte die Macht in euch. So sind wir euch zu Gehorsam, Herr."

    Cethegar hatte sich die Ayleiden etwas anders vorgestellt. Etwas spröder, hochmütiger und auch nicht so kriegerisch.

    Doch seine Einschätzung sollte sich bewahrheiten.

    "Ein Ald'armai. Wohl kaum. Er ist ein Landstreicher, dem das Schicksal etwas geschenkt hat.", sprach eine Stimme hinter ihnen. "Ein Ald'armai wird man nicht durch die Gabe. Es entsteht durch Studium, Fleiß und Willensstärke. Ein so junger Elf wie er kann das niemals sein."

    Der "junge" Elf geriet zunehmend in Rage, je länger der in eine weiße Robe Gewandete sprach und er versuchte noch sich zurückzuhalten, doch der Robenträger sprach unerbittlich weiter.

    "Sag mir, Sohn. Was vermagst du mit deiner Kraft. Kamine entzünden. Haare durch Blitze aufstellen. Du wirst niemals so sein, wie ich. Ich vermag das, was du nie können wirst." Dabei zeigte er auf ihn und sprach ein einziges Wort.

    Cethegar lächelte. Das Wort war ihm nicht fremd. Feuer, gepaart mit einem Lähmzauber. Der ideale Angriffszauber. Allerdings nur für einen Novizen.

    Und so sah er einen kleinen Feuerball auf sich zufliegen. Die andern Elfen zuckten zurück und wollten dem magischen Feuer schnell entfliehen, doch der Erzmagier der Universität hegte andere Pläne.

    Aus einer anderen Perspektive sah der Ayleidenpriester Ivrizar den jungen Elfling in seiner zerfetzten Robe vor ihm stehen und den Feuerball einfach nur abwartend anschauen.
    Er ahnte, dass das sein Ende bedeuten könnte, denn das Feuer würde ihn vollkommen verbrennen. Er plante schon den Feuerzauber im letzten Augenblick als Zeichen seiner Gnade verlöschen zu lassen als ...

    ... Cethegar plötzlich die Hände hob und mit einem kurzen Satz die Mächte in sich erweckte. Aus jedem seiner Finger schossen kleine Blitze, die sich zu einem gewaltigen Strom vereinten und auf den winzigen Flammenball zuflogen und ihn mit einem einzigen Schlag verpuffen ließen.

    Nun stand dem Priester die Angst in das Gesicht geschrieben. Er wollte sich ducken, doch dafür wäre es zu spät gewesen. Er erwartete die zerfetzende Kraft der Energiebahnen, doch die prallten an einer Barriere ab. Eine Barriere, die zeitgleich von demselben Magier erschaffen wurde.

    "Wer ist jetzt ein Ald'armai, Junge !", spottete der Erzmagier.
     
  17. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    15. Wissen der Toten

    Der Besiegte schluckte schwer, die Wachen waren völlig verblüfft und hielten Maulaffen feil, was deren elfische Züge etwas verunstaltete. Cethegar fühlte sich endlich als vollwertiger Elf inmitten dieser Gruppe, denn nach dieser Darbietung war ihm ihr Respekt auf jeden Fall sicher.

    "Eine ganz nette Vorstellung", klang nun aus des Erzmagiers Nabelgegend. Erbost von solcher Aufdringlichkeit und erschrocken aufgrund der Spontanität der Ansprache, sprang er einen Schritt zurück und sah eine Gestalt, wie man sie in "seinem" Tamriel nicht mehr sehen konnte.

    Es war ein Dwemer.
    Freilich nicht der typischste Vertreter seiner Art, denn anstatt einer vollen Kampfrüstung mit Großaxt trug dieser eine leichte Robe, welche eine leichte Brustplatte aus Kupfer über der Brust trug. Alles in allem erweckte er einen mächtigen Eindruck, denn Cethegar spürte die magische Macht in dem Dwemer, wenngleich er nicht einordnen konnte, welcher Art diese Magie war.

    "Ich weiß was du denkst !", sprach er mit einem leichten Lächeln. "Du spürst, was meine Kraft für Ausmaße besitzt. Du verstehst nur nicht, was das für eine Kraft ist."

    Cethegar fühlte sich ertappt, doch er sagte sich : "Angriff ist die beste Verteidigung"
    Und so sprach er schnell aber keineswegs unbedacht.

    "Sag du es mir ! Wenn du es doch weißt, sprich es aus !"

    Der Dwemer zögerte erst, an seinem Gesicht war leicht zu erkennen, dass er abwägte, ob er auf die Forderung eingehen sollte oder ob er den Elfen in seiner Neugier schmoren lassen sollte.
    Dann rang er sich wohl doch durch es zu erklären und er griff unter seine Bronzeplatte und zog einen kleinen Rubin hervor.

    "Das ... Altmer ist ein Fry'dar. Ein Rubin, der durch Kontakt mit einem magischen Feld dessen Kraft aufgesogen hat. Die Kraft dieses Steins wurde über die Jahrtausende, die er im Gestein des Magiefeldes lag, mit einer Kraft ausgestattet, die jede Grenzen deiner Vorstellung zu brechen vermag."

    Cethegar wollte antworten, doch er konnte nicht. Die Kraft die aus dem nun unverhüllten Stein strahlte dermaßen, dass die auf magischen Auren abgestimmten Augen des Erzmagiers geblendet wurden.

    Der Dwemer began zu lachen. "Das sieht euch Oberweltlern ähnlich. Ihr badet im Licht des Sonnengestirns, doch sobald der Glanz der Bergessonne erstrahlt, sind eure Augen zu schwach. Ihr werdet niemals verstehen, was wahre Magie ist, wenn ihr euch den Kräften der Erde nicht öffnen könnt."

    Cethegar zischte, denn der durch das Licht entstandene Schmerz in den Augen war immer noch stark. "Was für eine Magie. Der Stein blendet Magier. Mehr nicht !"

    Diesmal war der kleine Magier nicht mehr erfreut. "Ignoranter Oberweltler. Du verstehst nichts von den Kräften der Berge und dennoch spottest du über sie." Er rollte den Stein in seiner Hand und platzierte ihn dann in einen Sockel in seinem rechten Handschuh.
    "Du wirst erleuchtet werden", prophezeite er und dann deutete er auf einen Baum, der am Rande der Lichtung stand, gut und gerne vierhundert Schritte entfernt.

    Der Dwemer legte die mit dem Kristall behafteten Hand auf Herzhöhe und began Verse zu rezitieren. Cethegar verstand sie, denn in den Schriftrollen und Büchern der Geheimen Universität hatte er davon gelesen, doch gab es schon seit Ewigkeiten keinen mehr, der sie sprechen konnte. Doch die gesprochene Sprache war nur das geringere Wunder, denn im nächsten Augenblick beendete der Dwemerzauberer seine Verse und der Rubin glühte in einem blutroten Licht und aus dem Handschuh schoss plötzlich ein gewaltiger Strahl magischer Energie.

    Der Strahl legte die Entfernung zum Baum in weniger als einem Blinzeln zurück und dann detonierte der Baum in einer einzigen Explosion und im nächsten Moment war der Baum absolut verkohlt und in Splitter gerissen.

    "Beeindruckend !", musste der Erzmagier zugeben und er war erstaunt, weil die magische Macht alle Grenzen seiner Vorstellung gesprengt hatte. Der Dwemer konnte niemals eine solche Kraft besitzen, denn ein Lebewesen, was mit so einer Kraft gefüllt wäre, würde bei der geringsten magischen Schwankung explosieren.
    Die Kraft musste also von woander herkommen. Cethegar betrachtete den Stein mit neu entfachtem Interesse.

    "Ich denke das wäre alles.", schloss der Dwemer. "Ich sollte dich damit über-, aber ... was ist ..." Seine Stimme verlor sich in der Dunkelheit, die Cethegar wie ein Nebelschwaden umhüllte. Der Nebel sprach mit einer rauchigen Nordstimme : "Es ist Zeit !"

    Im nächsten Augenblick wurde Cethegar fortgerissen und in einem Nebel der Magie bewegte er sich fort, weit fort von der Lichtung. Er war nicht mehr auf Mundus, er war in der Magie.
     
  18. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    16. Des alten Volkes Macht

    Cethegar wusste weder aus noch ein. Die Magie um ihn herum schien allgegenwärtig, es gab weder oben noch unten und die Magie war undurchdringlich. Cethegar fühle sich verloren, denn von einer magischen Kerkerzauberei hatte er schon einmal gelesen, doch er hatte noch nie ein Wesen getroffen, was dazu fähig wäre.

    Cethegar wollte gerade alles auf eine Karte setzen, denn er wusste nicht, was ein weiterer Zauber in einer magischen Ebene bewirken konnte. Doch dann sagte er sich : "Was solls ? Ich stecke fest und wenn ich noch länger warte, ist's sowieso vorbei !"
    Und so sprach er einen Blitzzauber, welcher in die Magie stieß und von dieser absorbiert wurde.

    Im nächsten Augenblick leuchtete der Einschlagspunkt blendend hell und noch ein Blinzeln später war es dort dunkel. Dunkler als die magische Aura drumherum. Und was noch wichtiger war. Er konnte Stimmen durch das schwarze Loch hören.

    "Ich weiß nicht, was das ist. Geh zu den Stammesvorsitzenden", knurrte eine griesgrämige Stimme. Etwas an dieser Stimme behagte Cethegar ganz und gar nicht. Wahrscheinlich war es die unheimliche Tiefe dieser Stimme, die seine Knochen vibieren ließ. Dennoch fand er, dass alles, was hinter dem Loch war, immer noch besser war als die endlose Weite des Aetherius.

    Er sprach einen leichten Telekinesezauber, doch er bedachte nicht, dass er sich in der magischen Welt befand und so bewirkte der Zauber, der normalerweise höchstens ein Dutzend Bücher hochheben konnte, dass Cethegar mit der Geschwindigkeit eines Bosmerpfeiles auf das Loch zuschoss und genau so schnell dadurch.

    Als er sich in Dunkelheit wiederfand und nichts hörte wie sah, sprach er einen Lichtzauber und er konnte wenigstens etwas sehen. Doch nicht nur er ...

    "Alarm", tönte die gleiche Bassstimme wie vorher durch die dunklen Räume, was nicht umbedingt dazu beitrug, dass der Erzmagier den Besitzer der Stimme besser mögen konnte. Hinter ihnen tönte ein Klirren von Metall und nur Sekunden nach dem Alarmschrei stand Cethegar umringt von Kleinwüchsigen. Freilich nicht irgendwelche Kleinwüchsigen, sondern Dwemer.

    "Na sieh einer an. Ein Elf der Sonne steigt hinab in die Erde.", spottete eine noch dunklere Stimme und der "Sonnenelf" musste sich schütteln, denn die Stimme ließ ihn erschaudern.

    "Ich bin nicht hinabgestiegen. Ich stehe nur hier", versuchte er eine Ausrede zu finden, denn auch wenn er ein mächtiger Magier war, so war er erstens nicht in der Lage sich gegen zwei Dutzend gut gerüstete Zwergenkrieger zu wehren. Zweitens bestand die Möglichkeit, dass einer der Zwerge wieder einen dieser magischen Juwelen besaß und dann wäre er aller Kunst zum Trotz ein toter Elf.

    Der Dwemerfürst, wie Cethegar an seinen Abzeichen erkannte, erhob die Stimme, dieses Mal jedoch nicht so spöttelnd, sondern etwas ... unsicher.
    "Bist du durch ein Portal oder auf andere magische Weise hierher gelangt", fragte dieser und an Cethegars entgleisendem Gesicht, erkannte er sofort die Wahrheit.

    "Verflucht", grummelte er und dann schrie er lauter und tiefer als jemals zuvor :
    "Krieger, entfacht alle Lichter hier unten bis zu den Wasserfällen im Niktryzkal-Sektor. Ich möchte Alles und Jeden hier unten sehen können."

    Einige Minuten später standen die Krieger und der Erzmagier zusammen in einem strahlenhell erläuchteten Gang. Doch an einem Punkt konnte das Licht nichts erhellen, denn an der Wand prangte ein dunkler Fleck. Er besaß ungefähr die Farbe von frisch vergossenem Blut, doch während man zusah färbte er sich dunkler und vom Fleck breiteten sich schwarze Risse über das Gestein aus.

    "Es ist soweit. Bildet eine Schildmauer", befahl der Kommandant, der mit diesem Phänomen wohl etwas anzufangen wusste.

    Im nächsten Augenblick wurde auch Cethegar klar um was es sich handelte. Denn aus dem schwarzem Fleck kristallisierten sich rötlich glühende Runen, die ihr Licht in den Gang warfen und sogar das Licht der Lampen überdeckten.

    Wo die Runen erschienen, erschienen ... sie.
    Die Try'Sharak manifestierten sich vor den Augen der Dwemer und des Altmers.

    Doch entgegen der Begegnung in dem Legionslager, richteten die Wesen kein Massaker unter den Kriegern an, denn wie ein einziger Mann, griffen sie sich unter ihre Harnische und zogen diverse Juwelen hervor und sprachen kurze Sätze.

    Im nächsten Augenblick kreischten die Stimmen der Try'Sharak und Cethegar war erstaunt, denn die Wesen wurden von dem Licht der strahlenden Steine durchleuchtet und im nächsten Augenblick lösten sich die Wesen in Rauch auf.

    Im nächsten Augenblick sammelte sich der Rauch auch um Cethegar. Im nächsten Augenblicken sahen die Dwemer nur noch wie der Altmer mit einer gleißenden Lichtexplosion verschwand
     
  19. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    17. Das Wiedersehen

    "Cethe", schluchzte eine Stimme. Eine Stimme, die selbiger gar nicht hören konnte. Die Inhaberin dieser Stimme war schon seit Ewigkeiten tot. Gestorben durch seine Schuld.
    Und dennoch ...

    Er öffnete die Augen und sein Herz began vor Schreck wie vor Freude heftig zu schlagen. Denn vor ihm kniete Tirdalin. Das Elfenmädchen, das vor Jahren bei einem schrecklichen Unfall ums Leben kam. Durch diesen Unfall und dessen Folgen war aus dem kleinen Cethe der Mann geworden, der er heute war : Erzmagier Cethegar.

    "Wie ... wie kannst du ... vor mir sitzen.", stotterte er und blickte an der Gestalt auf und ab. Es war Tirdalin, da war er sich völlig sicher. Doch sie war nicht mehr das Mädchen, als welches sie gestorben war. Wie er war sie herangewachsen und aus ihr war eine Frau geworden, welche in ihm die alten Gefühle wiedererweckte.

    "Es gibt nur eine Erklärung.", began sie. "Aber sie wird dir nicht gefallen." In ihrem Gesicht schimmerten Tränen und in ihrer Mimik lag tiefe Trauer.
    Der Erzmagier ahnte Böses, doch , obwohl er die Antwort fürchtete, wollte er sie hören.
    Mit einem Nicken forderte er seine Jugendliebe auf, weiter zu sprechen.

    "Ich fürchte die einzige Erklärung, die deine Anwesenheit an diesem Ort erklärt, ist die, dass du ... du gestorben bist." An diesem Punkt konnte sie nicht mehr an sich halten und began haltlos zu schluchzen.

    Beim Anblick der in Tränen aufgelösten Elfenfrau verebbte Cethegars Verzweiflung schneller als sie überhaupt aufkam. Ihm kam der Gedanke, dass sein Tod gar nicht das Wichtigste war. Dass Tirdalin von seinem Tod erfahren hatte und sich deshalb in Tränen auflöste, ließ etwas erkennen.
    Sie hatte ihn beobachtet, seit sie starb.

    "Tirdi. Sag mir : Wo sind wir ?", wollte er von ihr wissen. Sie blickte ihn an und in ihren blauen Augen entdeckte er ein bisschen Spott. Sie sprach : "Wo gehen denn die Toten hin ? Wir sind natürlich in Aetherius. Und so was von einem Erzmagier."

    Das war, was er hören wollte und daher sprang er direkt darauf an.
    "Woher weißt du das ? Du bist gestorben als wir noch Kinder waren. Wie kannst du das wissen ? Konntest du mich von hier aus sehen ?"

    Sie zuckte ertappt zusammen, doch fing sie sich ziemlich bald. "Es stimmt. Ich hab' dich seit meinem Ableben im Auge behalten. Ich wollte doch sehen, ob du dem treu bleibst, wovon du immer geträumt hast."

    Der Beobachtete war überrascht. Eine solche Offenheit hatte er nicht erwartet. Zwar war er es von der jungen Tirdalin gewohnt gewesen, doch der Älteren hatte er etwas mehr Zurückhaltung zugetraut.

    "Und ... bin ich meinen Träumen treu geblieben.", wollte er wissen. Denn er selbst konnte es sich nicht sagen.

    Sie starrte ihm wieder in die Augen und diesmal war in ihren Augen kein Spott. Es war Verachtung zu sehen.

    "Nein. Du hast deine Träume in die vier Winde Nirns gepustet. Du lebst nicht mehr für dich. Alle Träume, die du hegtest, wie die Vorstellung ein mächtiger Magier zu werden ..."
    Hier wurde sie von Cethegar unterbrochen.
    "Aber ich bin ein mächtiger Magier. Ich bin der größte Magier unter Allen in der Universität."
    Sie betrachtete ihn wie er manchmal ein Testobjekt betrachtete : Geduldig, forschend und kritisch.

    "Was macht einen Magier groß ?", wollte sie von ihm wissen.
    Das überraschte den Magier zunächst, doch dann fing er sich schnell und antwortete.
    "Natürlich wie stark die Macht in ihm ist. Die Kraft der Magie ist es, die einem Magier Größe gibt."

    Sie sprang nun von den Knien auf und in ihren Zügen war nun blanker Zorn zu sehen.
    "Das meinte ich als ich meinte, du würdest deine Träume nicht leben !", schrie sie, doch bevor Cethegar reagieren konnte, erhob sie ihre Hand.

    Vor dem Magier erschien ein Spiegel. In ihnen spiegelten sich Tirdalin und Cethegar, jedoch nicht in ihrer jetzigen Form.

    Sie waren Kinder.

    "Hast du den Wanderer gesehen ?", fragte der junge Cethegar seine Freundin. Diese Freundin war zunehmend genervt, denn seit ungefähr vier Tagen sprach Cethegar von fast nichts anderem mehr.

    Es began damit, dass vor fünf Tagen ein Reiter durch ihr Dorf kam. Der Reiter hielt am Marktbezirk, wo er abstieg. Die zwei Kinder standen direkt am Brunnen, gerade einmal zehn Schritte von ihm entfernt.
    Der Bürgermeister des Dorfes schrat auf ihn zu. Währenddessen kratzte er sich an seinem Kopf, wo er schon unansehliche Beulen hatte. Eine Krankheit, der er schon im letzten Winter anheim gefallen war.

    Doch den Fremden kümmerte das nicht. Schneller als der Vorsteher des Dorfes reagieren konnte, berührte er diesen genau auf den Krankheitsmalen und im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.

    "Er war so ein toller Magier. Er ist der größte Magier aller Zeiten.", schwärmte er von ihm, denn nicht nur der Bürgermeister war durch ihn wieder gesundet worden, sondern auch noch viele andere des Dorfes.

    "Warum der Größte ? Du kennst doch noch gar keine Anderen !", stellte Tirdalin zweifelnd fest.

    Cethegar betrachtete sie, als wäre sie eine Idiotin.
    "Natürlich ist er der Größte. Er hilft anderen Menschen. Er heilt sie.
    Kann es noch etwas geben, dass so etwas überragt ?
     
  20. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    18. Aetherius' Weisheit

    Cethegar war zerrüttet. Sollte er sich wirklich von all seinen alten Idealen abgewandt haben? Er konnte es nicht glauben, doch selbst wenn es stimmte, es wäre nicht zu ändern gewesen.

    "Ich musste mich ändern. Die Zeiten haben es erfordert.", rechtfertigte er sich. "Du hast doch gesehen, was da los war. Die Totenbeschwörer haben uns attackiert. Wir mussten uns den Zeiten anpassen."

    Tirdalin schaute ihn nicht mehr wütend an, sondern nur noch unendlich traurig. "Ich weiß von den Totenbeschwörern." gab sie zu. "Doch ich weiß auch, dass du dich auch außerhalb der Magiergilde nicht anders verhalten hast." Während sie sprach erschien wieder ein Bild vor Cethegars Auge.

    Es zeigte Krieger, welche auf windumtosten Berggipfeln standen. Die Krieger standen um einen in eine Robe gehüllten Mann herum, denn Cethegar als sich erkannte, gewandet in einer Hochmagierrobe.
    Im nächsten Augenblick wirkte er einen Unsichtbarkeitszauber und überließ die Mannen ihrem Schicksal. Im nächsten Augenblick wurden die Krieger von einer unsichtbaren Kraft zerrissen und noch einmal später zuckten Blitze aus dem Nichts und trafen auf eine unsichtbare Kraft, welche sich später als der kokelnden Leichnam einer Underfrykte herausstellte.

    "Hör auf!", schrie der spätere Cethegar. Die Erinnerung machte ihm schwer zu schaffen. Er fühlte sich wieder genau so schwach, wie am Tag auf dem Taucherfelsen und er wusste, dass Tirdalin von seiner Reue wusste.

    Tirdalin ließ das Bildniss verschwinden und fragte leise : "Ist das Reue?"
    Der Angesprochene antwortete rüde. "Das weißt du genau so gut wie ich. Du weißt, dass ich seitdem immer für Andere meinen Kopf hingehalten habe. Dass ich mich geändert habe."

    Das Gesicht der Elfin versteinerte. Sie antwortete nicht, sondern ließ ein weiteres Bildniss erscheinen.

    Dieses Mal erschien eine Szene, welche noch nicht lange zurücklag. Sie zeigte ein mondverhangenes Legionslager. Im nächsten Augenblick warf ein rotes Licht Runen über den Boden und noch ein wenig später erschienen die Tyr'Sharak. Die Soldaten wurden massakriert, doch dann erleuchtete ein mächtiger Schild die Nacht und die Soldaten wurden allesamt von den Wesen abgeschirmt. Einige Zeit später verschwanden die Wesen und der damalige Cethegar sank vor Erschöpfung zusammen.

    "Ich weiß, dass du dich geändert hast. Und ich freue mich darüber. Allerdings bin ich enttäuscht, dass es erst den Tod von einem Dutzend guter Krieger braucht, damit das passiert. Hast du mich vergessen? Du schworst wegen meines Untodes dem Egoismus zu entsagen. Aber das hast du nicht !"

    Der Erzmagier fühlte sich ertappt. Das war also der wahre Grund für ihre Gefühle. Sie war enttäuscht, dass der Entschluss zum Gedenken an Tirdalin gut zu handeln mit den Jahren in Vergessenheit geraten war.
    Doch ihr Gesicht zeigte ihm, dass sie ihm vergab. Denn ein Lächeln, das alte Lächeln aus ihrer Jugend zierte nun das elfische Antlitz.

    "Und nun. Da ich dich wieder auf den alten Weg gebracht habe, muss ich dir etwas sagen. Du musst jemanden kennen lernen."

    Diese Offenbarung machte Cethegar stutzig, denn mit einem Blick auf seine Umgebung sah er nur bläulich schimmernde Nebel. Als er zu Tirdalin sah konnte er wieder ein Lächeln entdecken und dann zeigte sie hinter sich und der Nebel lichtete und eine weitere Gestalt offenbarte.

    Es war sein Mentor. Der Mensch, der ihm Vertrauen geschenkt hatte. Der sich für ihn geopfert hatte.

    Es war Hannibal Traven.
     
  21. TheDarkRuler

    TheDarkRuler Hortator

    19. Ein Blick in das Licht

    Die beiden Männer sahen sich lange an. Dann war es Hannibal, der die Stille brach, denn mit einer vollen, tiefen Stimme began er zu reden.

    "Und so gesellt sich mein Nachfolger zu mir. Die Welt ist zerrüttet durch Namira und Mehrunes Dagon und ihre Lakaien, doch derjenige, der sie aufzuhalten vermag, ist Mundus entflohen."

    Tirdalin knuffte ihm in die Seite und flüsterte ihm zu.
    "Wundere dich nicht. Seit er hier ist, ist er etwas seltsam. Viele, die schon in Mundus mit Magie versehen waren sind hier für die magischen Schwingungen überempfindlich."

    Cethegar nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis und lauschte weiter Hannibals Worten.
    "... zerstören wird. Doch es gibt noch Hoffnung. Die Hoffnung, die Zukunft und Vergangenheit verbindet, auf das die Gegenwart existent bleibt."
    Hannibal endete und dann sprach er normal weiter. "Was ... was machst du hier."

    "Ich dachte, dass wüsstest du", neckte er ihn. "Alle, die in Aetherius weilen, wissen von den Ereignissen in Nirn."

    Hannibal wirkte überrascht, jedoch wandelte sich seine Überraschung in Erkennen, als er Tirdalin hinter seinem Nachfolger sah.

    "Sie hat dir also alles erzählt.", stellte er fest und an seinem Tonfall erkannte Cethegar einen abschließenden Ton. Daher sprach er schnell.
    "Nicht alles. Sie sagte, ich müsste dich 'kennen lernen'."

    Hannibal wirkte beinahe resigniert als er sprach.
    "Und dabei habe ich gehofft, ich müsste dich nicht in dieses komplexe Gebilde einweihen.
    Also höre jetzt gut zu, denn ich werde es nicht wiederholen.

    Es began damit, dass vor langer Zeit in der Zeit der Ayleiden ein Mensch exekutiert werden sollte. Doch dieser Mensch war ein Anhänger von Namira. Und als er im Angesicht des Todes Namira um seine Errettung bat und ihm dafür seine Seele versprach, griff selbiger ein.

    Der Mensch war nun kein Mensch mehr. Er war eine Inkarnation von Namiras Bosheit. Doch weil er kein Mensch mehr war, sondern ein Wesen, dass zum Teil aus Oblivion stammte, wurde er gebannt, als das Amulett der Könige sich in Nirn manifestierte und damit die Grenzen zwischen den Welten erschuf.

    Doch der Teil, der noch Mensch war, ging weiter. Er verließ Nirn und gelangte hierher. Doch weil er nicht seine Seele im Ganzen besaß war er nicht befähigt weiter zu gehen.

    Und daher war ihm die Erlösung auf ewig verwehrt."

    Cethegar hatte aufmerksam zugehört und in seinem Herzen war ein Hoffnungsschimmer erschienen. "Ist ... ist er hier? In Aetherius ?", fragte er.

    "Ja ... und nein.", gab Hannibal eine fragwürdige Antwort. "Der menschliche Teil ist hier. Der dämonische Teil weilt in Oblivion. Oder besser gesagt, er ist noch in Oblivion, doch er bereitet sich darauf vor, wieder nach Nirn zu ziehen."

    Cethegar wusste nichts darauf zu erwidern außer :
    "Kannst du mich zu dem menschlichen Teil führen."

    Doch Hannibal brauchte nicht zu antworten, denn in Cethegars Gedanken erschallte eine Stimme.

    "Du brauchst nicht zu mir kommen. Ich komme zu dir !"

    Cethegar zuckte zusammen, denn eine Stimme in Gedanken zu hören, war nie ein gutes Zeichen. Fragend sah er Hannibal und Tirdalin an und die beiden lächelten ihn wissend an und im nächsten Augenblick verschmolzten sie mit dem Nebel von Aetherius.

    Doch während sie verschwanden leuchtete ein Licht durch den Nebel. Ein Licht, welches den ansonsten so dick erscheinenden Dampf geradezu durchsichtig scheinen ließ.

    Als das Licht allmählich began Cethegar in den Augen weh zu tun began das Licht allmählich schwächer zu werden.
    Und als es nur noch ein schwaches Glänzen war sah Cethegar sich einem Mann gegenüber.

    Einem Menschen, der ihn mit tiefgründigen Augen zu röntgen schien.
     
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