Der Kuchen und der Diamant Zum Text | |
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Autor | Athyn Muendil |
Art | Buch |
Genre | Erzählung |
Der Kuchen und der Diamant (engl. The Cake and the Diamond) ist eine alchemistische Erzählung von Athyn Muendil, angesiedelt im Umfeld der Taverne Die Ratte und der Topf in Ald'ruhn. In ihr wird die Geschichte eines spektakulären Betrugs durch die mysteriöse Alchemistin Abelle Chriditte erzählt, die einen Dieb mit einem Zaubertrank ausspielt oder zumindest mit der Illusion davon.
Inhaltsangabe
Die Geschichte spielt in Ald'ruhn, wo eine bretonische Alchemistin eine Gruppe zwielichtiger Fremdländer überlistet. Sie gewinnt das Vertrauen des Diebes Oediad, der ihr einen gestohlenen Diamanten überlässt, im Austausch für angebliche Unsichtbarkeitstränke. Durch eine Mischung aus Magie, Hypnose und geschickter Täuschung gelingt es ihr, mit dem Diamanten zu entkommen, während der geprellte Oediad nichts als Durchfall davonträgt.
Analyse
Der Kuchen und der Diamant steht in der Tradition morrowindischer Diebserzählungen, die schlitzohrige Intelligenz über rohe Gewalt stellen. Die Figur der Abelle Chriditte wird hier nicht als weise Heilerin, sondern als listige Manipulatorin inszeniert, die alchemistische Praxis mit sozialer Raffinesse kombiniert. Ihre Magie basiert nicht auf Lehre, sondern auf Erfahrung, und sie nutzt sowohl Zutaten als auch Worte mit hoher Präzision.
Besonders bemerkenswert ist der narrative Kunstgriff, dass der Erzähler selbst durch einen Zauber in den Betrug verwickelt wird und im Rückblick seine eigene Willenlosigkeit beschreibt. Dies erzeugt ein beunruhigendes Spiel mit Kontrolle, Zustimmung und Selbsttäuschung, das über den bloßen Betrug hinausgeht.
Zudem bietet die Erzählung Einblick in den Mikrokosmos der Fremdländer in Vvardenfell, besonders im urbanen Raum von Ald'ruhn. Der Schauplatz Ratte und Topf symbolisiert dabei den Ort moralischer Grauzonen, an dem Magie, Kriminalität und Zufall aufeinanderprallen. Die Erzählung lässt offen, ob Abelle Chriditte ihr Ziel, die Reise nach Ald Redaynia, tatsächlich erreicht hat, und verwandelt so einen kleinen Betrug in eine fast mythische Anekdote, die sich unter Wanderern und Glücksrittern weiterverbreitet. Im Jahr 3Ä 427 war sie jedenfall in der Propylon-Kammer von Valenvaryon zu finden.