Kapitel Zehn
Varsa Baalim
und das
Nefarivigum
Ich bin nicht der erste Gelehrte, der darauf hinweist, dass die ayleïdische Mischung aus guten Absichten und Arroganz die Ursache vieler Tragödien für die alten Elfen des Herzlandes war.
Das Nefarivigum war ein unheilvolles Konstrukt von Mehrunes Dagon, welches auf Pilger wartete, die sich ihm näherten, um eine unbekannte Bewährungsprobe zu bestehen. Es heißt, dass solch ein Pilger mit einer bösartigen Waffe namens Mehrunes' Klinge belohnt werden würde, welche die Seelen derer, die von ihr erschlagen wurden, Dagon selbst zuführt.
Es waren gute Absichten, die die Ayleïden dazu brachten, nach dem Nefarivigum zu suchen. Ihre Arroganz ließ sie glauben, dass sie jeden, der die Klinge suchte, aufhalten könnten. Und somit errichteten sie die große, befestigte und labyrinthische Stadt Varsa Baalim, als sich die Herrschaft der Ayleïden auf ihrem Gipfel befand.
Die Pilger kamen nach Varsa Baalim so sicher wie der Tod, und viele Jahre lang vertrieben die Elfen sie, bis es eines Nachts einem Vampir gelang, unbemerkt in die Stadt zu gelangen. Die Vampirseuche breitete sich unter der Bevölkerung aus, und die Stadt versank in einem Sturm aus Wahnsinn und Verfall. Schon bald war niemand mehr da, um diejenigen, die nach der Klinge suchten, aufzuhalten.
Dann war Varsa Baalim plötzlich verschwunden. Die historischen Aufzeichnungen sind sich uneins, ob der Grund dafür in einer finalen Sicherheitsmaßnahme, einer Naturkatastrophe oder göttlicher Intervention lag. Was auch immer die Ursache war, so sind sich die Historiker einig, dass die Berge im östlichen Niben Varsa Baalim und das Nefarivigum mit ihr verschlungen haben, wo sie seit dem Beginn der Ersten Ära begraben liegen.
Wenn diese Geschichte wahr ist, dann wartet das Nefarivigum noch immer irgendwo am östlichen Rand des Nibentals, jenseits des Einflussbereichs der Menschen, in einer Stadt voller untoter Abscheulichkeiten, begraben im kalten Inneren des Berges.