Letzter Wille und Testament
Hiermit vermache ich, Fürst Kelvyn, Sohn von Jaren und geschworener Ritter des Wahren Horns, dem Inhaber dieses Dokuments nach meinem Tod das Kastell von Kriegshorn und all seine Ländereien, Unterstellten und Habe.
Ein solch ungewöhnliches Dokument bedarf wohl einer Erklärung. Ich ergreife diese Maßnahme aus schierer Verzweiflung. Während ich diese Zeilen schreibe, wird das Kastell von Kriegshorn von einem Haufen skrupelloser Räuber belagert und ich fürchte, keiner von uns wird das überleben. Eigentlich kann man kaum von einer "Belagerung" sprechen – zur Glanzzeit der Ritter des Wahren Horns wäre diese belanglose Schlacht nicht einmal eine Fußnote wert gewesen. Wir machen gerade wirklich harte Zeiten durch.
Ich werde dieses Dokument meinen letzten treuen Bediensteten anvertrauen und sie anweisen, es im schlimmsten Fall zu zerstören. Mir ist bewusst, dass ich meinen Mördern damit womöglich die Chance gebe, auf rechtmäßigem Wege die neuen Fürsten des Kastells von Kriegshorn zu werden. Nun, so sei es.
Wer auch immer das Kastell von Kriegshorn übernehmen wird, sollte wissen, dass er oder sie eine Festung mit stolzer Tradition erbt. Das Kastell von Kriegshorn wurde von den letzten Rittern des Wahren Horns gebaut, die aus ihrer Heimat Lainlyn in Hammerfall verbannt worden waren. Nachdem wir die Schlacht verloren hatten und unser Versuch, Baron Sperling vom Thron zu stoßen, gescheitert war, befahl uns unser Anführer, Fürst Kain, uns in möglichst viele kleine Gruppen aufzuteilen, bis er bereit sei, uns erneut zu sich zu rufen. Mein Vater gehörte zu einer Gruppe, die sich hier in Cyrodiil niederließ und das Kastell von Kriegshorn als einen Zufluchtsort baute, an dem sie ausharren konnte, bis sie Fürst Kains Nachricht erreichte ... doch die Nachricht kam nie.
Im Laufe der Jahre gaben die Ritter unserer kleinen Gruppe entweder auf oder sie verstarben. Am Ende blieb nur noch einer übrig: mein Vater Jaren. Seit seinem frühzeitigen Tod habe ich mich um das Kastell von Kriegshorn gekümmert, in der Hoffnung, dass wir eines Tages von Fürst Kain hören und unsere langjährige Verbannung ein Ende finden wird.
Ich fürchte, das Kastell von Kriegshorn hat schon bessere Zeiten gesehen. Ich habe alle Mittel, die mir zur Verfügung standen, für die Instandhaltung des Kastells genutzt. Die Mauern sind nach wie vor solide und die Feuerstellen verströmen immer noch Wärme. Doch das hatte leider seinen Preis: Ich musste viele der im Kastell befindlichen Gegenstände verkaufen, um die enormen Kosten für seine Instandhaltung begleichen zu können. Solltet Ihr über die nötigen Mittel verfügen, um dem Kastell von Kriegshorn zu seinem alten Glanz verhelfen zu können, so wendet Euch an Nilphas Omellian, einen Freund meines Vaters. Er hat ihm viele der Einrichtungsgegenstände des Kastells abgekauft und für ihn verwahrt. Ihr müsst lediglich die Schulden begleichen, die das Kastell bei Nilphas hat, dann wird er Euch die Gegenstände sicher gern aushändigen.
Abschließend möchte ich den neuen Fürst oder die neue Fürstin des Kastells von Kriegshorn noch bitten, die stolzen Traditionen der Ritter des Wahren Horns stets zu wahren und das Andenken unserer treuen Dienste in Ehren zu halten.