<IMG ID="BOOK/BROADSHEETHEADER01.DDS" width="desired" height="desired"/>
EXTRABLATT!
RITUALE DER MUTTER DER NACHT IMMER HÄUFIGER!
"Das wird nicht geduldet",
warnt die Kaiserliche Legion.
von Agnes "Die Feder ist mächtiger als das Ebenerzschwert" Earheardt
Die Kaiserstadt – Inbegriff der Kunst, Unterhaltung, Gelehrsamkeit ... und des Ritualmords? Das behauptet jedenfalls Adamus Phillida, Kommandant der Kaiserlichen Legion in der Kaiserstadt und eiserner Widersacher der als Dunkle Bruderschaft bekannten mysteriösen Meuchelmördergilde. Nach Aussage Phillidas haben Soldaten der Kaiserlichen Legion 13 unabhängige Vorfälle des makabren "Schwarzen Sakraments" entdeckt, eines finsteren Rituals, das angeblich dazu dient, ein Mitglied der Dunklen Bruderschaft herbeizurufen, um einen Meuchelmord zu arrangieren.
Ob ein eingetragener Mörder vor der Tür desjenigen, der das Ritual vollzieht, auftaucht oder nicht, bleibt ungeklärt, doch das Schwarze Sakrament selbst ist durchaus real und äußerst albtraumhaft. Wie in dem seltenen und verbotenen Buch "Ein Kuss, liebste Mutter" beschrieben, steht im Mittelpunkt des Schwarzen Sakraments eine symbolische Puppe des geplanten Opfers – hergestellt aus echten Körperteilen, darunter ein Herz, ein Schädel sowie Knochen und Fleisch – innerhalb eines Kreises von Kerzen. Um das Ritual fortzusetzen, muss man mit einem Dolch, der mit den Blütenblättern einer Nachtschattenpflanze eingerieben wurde, wiederholt auf die Puppe einstechen und dabei die Bitte flüstern: "Liebste Mutter, liebste Mutter, schickt mir Euer Kind, denn die Sünden der Unwürdigen müssen in Blut und Furcht getauft werden." So grauenhaft dieses Ritual auch sein mag, das damit verfolgte Ziel ist noch schrecklicher: die Beschwörung eines geheimnisvollen Meuchelmörders (von dem manche Zeugen behaupten, dass er stets eine schwarze Robe mit Kapuze trägt), der anschließend für Geld ein unschuldiges Opfer tötet. Keine Gnade. Kein Bedauern. Es ist, wie die Kaufleute sagen, schlicht ein Geschäft. Und genau das bereitet Adamus Phillida Sorgen.
"Diese dreiste Zunahme von Ritualen der Mutter der Nacht ist ein Affront gegen die anständigen, friedliebenden Bürger des Kaiserreichs. Die Kaiserliche Legion existiert aus einem einzigen Grund – um die Bürger von Tamriel zu schützen und ihnen zu dienen. Wie in Azuras Namen können wir das tun, wenn Leute die Dinge selbst in die Hand nehmen, sich mit bezahlten Meuchelmördern in Verbindung setzen und unschuldige Menschen ermorden lassen? Wie kann ich des Nachts schlafen, wenn ich weiß, dass meine Legion unmöglich das Leben einer Person retten kann, die von der Dunklen Bruderschaft zum Tode auserkoren wurde? Jeder, der dieses "Schwarze Sakrament" vollzieht, macht die Kaiserliche Legion zum Gespött der Leute, und als ihr Kommandant kann ich das nicht tolerieren. Von diesem Zeitpunkt an wird jeder, in dessen Besitz Gegenstände gefunden werden, die mit dem Ritual der Mutter der Nacht verbunden sind, auf unbestimmte Zeit ins Gefängnis der Kaiserstadt gesperrt, und sein Vermögen wird vom Kaiserreich beschlagnahmt. Es gibt keine Geldstrafe, die hoch genug, keine Gefängnisstrafe, die lang genug wäre für einen solchen Unmenschen, der eine derart eklatante Missachtung der Gesetze unseres geliebten Kaisers und des Wohles der guten Bürger von Tamriel an den Tag legt."
Adamus Phillida ist mit Sicherheit niemand, der leere Drohungen ausspricht. Tatsächlich hat der Schwarzpferdkurier erfahren, dass ein gewisser Claudius Arcadia, bis vor Kurzem wohnhaft im Talosplatz-Viertel der Kaiserstadt, jetzt in einer kalten, feuchten Zelle des kaiserlichen Gefängnisses sitzt und sein Haus zum neuesten Außenposten der Kaiserlichen Legion geworden ist. Bevor Ihr also das Gesetz in Eure eigenen Hände nehmt, liebe Leser, denkt daran – im Leben kommt man mit einem warmen Lächeln weiter als mit einer kalten Klinge. Und falls Ihr einen Groll hegt, der sich nicht besänftigen lässt, eine Rechnung, die nicht beglichen werden kann, dann könnt Ihr immer noch nach Morrowind ziehen und die von der Regierung gebilligten Morag Tong den Mord für Euch ausführen lassen.