„Wo werdet Ihr sein, wenn die Flammen Tamriel verzehren? Sicherlich möchte niemand seine Gedanken um seine bevorstehende Vernichtung kreisen lassen, jedoch sollte man sich Gedanken um seinen zukünftigen Verbleib machen. Unsere Weisen erkannten, dass das Ende der Welt naht und nur jene überleben werden, die vorbereitet sind. Wir können Euch dabei helfen, das tobende Inferno zu überstehen, das die Frevler und Sünder von dieser Welt fegen wird. Ist es nicht Zeit, Euren Seelenfrieden zu finden?
Zweifelsohne habt Ihr schon einmal den Satz “Alle guten Dinge müssen einmal enden” gehört - so auch Euer Leben in Tamriel. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auf der Welt Chaos ausbricht, weil die Alten ihr Geburtsrecht einfordern. Jedoch müsst Ihr Euch in diesen beklemmenden Zeiten nicht ängstigen. Ihr müsst nicht sterben. Wir können Euch dabei helfen, zu einem neuen Lebensweg aufzusteigen, jenseits von Tod, Angst und der Schwäche namens Sterblichkeit. Schließt Euch uns noch heute an.
Wir leben in unruhigen Zeiten. Kriege, Invasionen und Hungersnöte sind über die Welt hinweggefegt, doch die wahre Prüfung steht uns noch bevor: Das Ende von Tamriel selbst. Wie werdet Ihr mit dem Verlust von allem, was Euch lieb und teuer ist, zurechtkommen? Die Antwort lautet: Ihr müsst es nicht! Bringt Familie und Freunde mit zu unseren Zusammenkünften und lernt, wie Ihr gemeinsam mit uns die Apokalypse überstehen könnt."
Desinteressiert betrachtete Mahrija den Aushang. Schon wieder? Hatten die Wachen nicht kürzlich erst alle Aushänge verbrennen lassen, die von diesen wahnsinnigen Irren angebracht wurden? Warum kann niemand diesen Unruhenstiftern Einhalt gebieten? Eigentlich hätte Mahrija sich gesorgt, denn wer auch immer diese Zettel überall in Bravil angebracht hat, war entweder hochgradig geistergestört oder äusserst gefährlich. Wahrscheinlich sogar beides. Doch sie brauchte sich keine Sorgen mehr machen, sie konnte unbesorgt sein, denn sie hatte eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung die sie viel früher hätte treffen sollen. Zulange schon hatte sie dieses langweilige Stadtleben geführt, zulange schon hatte sie der Magiergilde als fleissiger Lehrling gedient, hatte alle Aufgaben erfüllt die ihr ihre Vorgesetzten erteilt hatten, und doch war es ihr vergönnt die arkane Universität zu besuchen. "Ihr habt noch viel zu lernen.", "Ihr seid noch nicht bereit dafür.", "Ihr werdet hier benätigt." - Ausreden die sie ständig hörte. Und was hielt die Gildenleitung davon ab, eine Expedition zu den neuentdeckten Ruinen nordöstlich der Kaiserstadt zu schicken? Was dort für Schätze, Geheimnisse und uraltes Wissen verborgen sein mussten...
Doch nun brauchte sich Mahrija nicht mehr über die Magiergilde zu ärgern, sie hatte sich entschieden ihr den Rücken zu kehren. Und sie war mit ihrem Entschluss nicht alleine, einige andere Magier hatten der Gilde ebenfalls den Rücken gekehrt und sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die sich "die Flüsternden" nannte. Mahrija wusste einfach, dass diese Gruppe ihr die Möglichkeit bieten würde zu lernen, Magie zu erlernen, welche die Gilde sie niemals gelehrt hätte, Wissen zu erlangen, welches sie in der Gilde nie hätte erlangen können. Innerhalb dieser abtrünnigen Gruppe würde sie die neuentdeckten Ruinen erkunden, und all ihre Geheimnisse zu ergründen. Schon bald würde sie ein ihr würdiges Leben führen, ohne die ganzen Enttäuschung und Entbehrungen die sie in der Magiergilde erleiden musste. Doch das war noch nicht alles...
In letzter Zeit hatte Mahrija seltsame Träume gehabt, Träume in denen ihr eine Frau erschienen ist, eine Frau, die ihr ein Gefühl von Geborgenheit gab, das Gefühl etwas Besonderes zu sein, etwas von Wert. Jeder dieser Träume lief gleich ab: Die Frau sprach mit ihr, flüsterte ihr zu: "Kommt zu mir mein Kind, kommt nach Hause und werdet Teil der Familie." Danach erschien jedesmal das gleiche Bild: Eine Ayleidenstadt, nicht viel mehr als eine Ruine, vom Zahn der Zeit sicht verzerrt und doch wunderschön. Darauf flüsterte die Frau in jedem Traum: "Ihr findet sie weit nördlich des Turmes, welcher den Himmel zu berühren ersucht. Sucht dort." An diesem Punkt wachte Mahrija immer auf. Die Träume machten ihr anfangs noch Sorgen, doch von Zeit zu Zeit wurden sie ihr immer willkommener. Von Traum zu Traum wurde der Wunsch in ihr immer größer, die Ruinen zu erkunden. Und es war ihr Hauptbeweggrund die Magiergilde zu verlassen und sich den "Flüsternden" anzuschließen. Nun hatte sie ihren wenigen Besitz in ihrer Tasche verstaut und war bereit, ihr neues Leben zu beginnen.