Eure Meinung zu Einladung Mitbringparty

Eldenring Bird

Neuankömmling
Mich interessiert eure Meinung zu folgendem Thema:

Vor kurzem hatte ich eine Einladung zum Geburtstag einer Freundin per SMS bekommen. Da ich mich gefreut habe, habe ich zugesagt. Natürlich hätte ich ein Geschenk mitgebracht. Doch dann kam eine weitere SMS mit der Bitte, dass ich etwas zu Essen mitbringen soll inklusive Liste, was schon gebracht wird. Daraufhin habe ich umgehend abgesagt.

Unter Einladung verstehe ich, dass der Gastgeber Getränke und Essen für die Gäste bereitstellt. Wenn man will, dass die Gäste einem den eigenen Geburtstag finanzieren, sollte man gleich ehrlich die Karten auf den Tisch legen und sagen, es handelt sich um eine Mitbringparty.

Was meint ihr? Sehe ich das zu verbissen? Oder denkt ihr auch, dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen Einladung und Mitbringparty gibt?
 
Ganz weit im Westen, hinter'm großen Teich, ist es durchaus üblich, daß bei z.B. einer Nachbarschafts-Garten-Party jeder Besucher etwas Eßbares (besonders selbstgemachtes) mitbringt. Und gewöhnlich wird auch nicht extra dazu eingeladen.
Als oller Europäer ist man dergleichen nicht gewohnt bzw. kennt es nicht. Deswegen ist man aber auch nicht gleich verbissen oder verklemmt.
Allerdings muß man auch nicht alles übernehmen oder nachmachen, was da so über'n großen Teich schwappt...
 
Viele junge Leute machen das heutzutage. Wenn wir uns wieder in ner Gruppe treffen, schreiben wir, was wir mitbringen und dann feiern wir gemütlich.

Das nur der Gastgeber was machen muss, halte ich in der heutigen Zeit für egoistisch. Alleine eine große Feier ist mit viel Stress und Arbeit verbunden und mittlerweile sehr viel Geld.

Ich würde zwar wünschen, dass meine älteren Bekannten und Familienmitglieder dies genauso machen, aber ist auch nicht schlimm. Wir nehmen seit Jahren immer etwas mit und sparen uns erstmal Arbeit und Geld und haben viel Freude. Wie schon gesagt wurde, außerhalb von Deutschland ist das gängige Praxis. Es kommt jedoch stark auf euer Verhältnis an. SMS hört sich schon gesagt nach Steinzeit an, normalerweise macht man über einen Messenger eine Gruppe und schreibt alle zusammen an, daher ist eine einzelne SMS relativ schlecht und ich kann mir schon vorstellen, wenn man dadurch eher abgeneigt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antworten. Ich bleibe aber bei dem, was ich zu Hause gelernt habe: Habe ich Besuch, versorge ich meinen Gast. Bin ich irgendwo zu Besuch, will ich vom Gastgeber versorgt werden.
 
Ich erlaube mir mal eine gewisse Gröbe. Was du zu Hause gelernt hast ist materialistisch und unpersönlich.


Zweck einer Geburtstagsfeier: Eine schöne Zeit mit dem Geburtstagskind und dem Freundeskreis verbringen, dem Geburtstagskind Wertschätzung zeigen und die persönliche Verbundenheit bestätigen. Die ganz grundlegenden Freundschaftsriten eben, ganz ohne dass du dich wirklich ins Zeug legen oder groß etwas unter Beweis stellen müsstest. Offenbar weigerst du dich, dieses Minimum zu leisten.

Nicht du bist Mittelpunkt der Feier, sondern das Geburtstagskind. Es geht nicht darum, dich zu bewirten, sondern einen Geburtstag zu feiern. Magst du diesen Menschen? Willst du Wertschätzung zeigen und dich als Freund erweisen? Dann geh auf diese Feier. Bring dein Brot, deinen Dip oder was eben dein Ding ist mit. Oder schreib eben, dass du leider nichts zur Verköstigung beitragen kannst aber trotzdem gerne kommen würdest. Dass nicht nach Geschenken, sondern einem Beitrag zum Essen gefragt wird, macht die Feier nur persönlicher und schiebt den Fokus aufs Menschliche statt Materielle.
Jeder Gast bringt seine eigene Note bei. Weitere Vorteile: Jeder weiß, dass es mindestens eine Sache gibt, die er essen kann; es sind immer Wählerische, Religiöse, Leute mit Unverträglichkeiten oder auf Diät dabei und die sind so automatisch selbstversorgt. Das Geburtstagskind braucht sich nicht den Kopf zerbrechen, ein passendes Buffet für alle Gäste zusammenzustellen und bleibt nicht auf einer Unmenge Essen sitzen, wenn die Feiernden nicht viel Appetit mitgebracht haben, da jeder seinen eigenen Kram wieder mitnimmt. Ein Gemeinschaftsding eben mit dem Gefeierten im Mittelpunkt.

Ich fände so ein Zurücknehmen der Zusage verletzend und würde mich heftig vor den Kopf gestoßen fühlen. Nicht zu einer Geburtstagsfeier gehen, weil man etwas zur Verköstigung beisteuern soll, klingt so als würde man nicht zu einer Hochzeit gehen, weil dort kein Alkohol ausgeschenkt wird. Keine echte Beziehung zum Menschen, der gefeiert wird, man wollte nur unpersönlich eine Feier oder kostenloses Essen/Alkohol abgreifen. Das wäre zumindest mein Eindruck, wenn mir jemand erst zu einer auf mich bezogenen Feier zusagt, aber danach absagt wegen so einem Winzdetail. Ist dieser Eindruck falsch? Dann überleg's dir nochmal und melde dich beim Geburtstagskind, aber im Gespräch und nicht per Text, um das richtigzustellen. Oder stimmt der Eindruck? Dann wissen jetzt beide Seiten, woran ihr miteinander seid.


Gezeichnet
Internet-Fremder, den dein Post an einen Gast erinnert, der eine Geburtstagsfeier ruiniert hat, weil kein Kaffee vorbereitet war.
 
@Krschkr: So habe ich das noch nicht betrachtet. Vielen Dank für deine Sichtweise. So gut wie du, hat Google das nicht erklärt. Google ist ja auch kein Mensch. 🙂 Du hast Recht. Es geht um das Geburtstagskind und anstatt ein Geschenk abzuliefern, welches vielleicht nicht mal gebraucht wird, bringt man etwas zu Essen mit, was man entweder selbst gut essen kann (falls man besondere Ernährungsweise hat) oder womit man das Geburtstagskind verwöhnen möchte bzw. was noch gebraucht wird, falls es eine Liste gibt. Ja, das klingt auf mich überzeugend. Hätte ich doch vor der Feier meinen Unmut kund getan, vielleicht hättest du zeitnahe geantwortet. Nun ist es zu spät, doch für die Zukunft werde ich wohl zu Mitbringfeiern tendieren. Es ist tatsächlich von Vorteil. Danke noch mal.


PS: Dass ich so spät antworte liegt daran, dass ich momentan eine Weiterbildung für den Betreuungsschein 53b mache und deshalb zeitlich stark eingespannt bin. Hab mich erst heute wieder ins Forum gewagt. 😀