Lore-Brüche in TES?

Oh ja, da gibt es einige. Eine Hand voll schlimmere und ganz viele (wohl unvermeidbare) kleinere. Einige Beispiele:

• Sutch sollte seit jeher eine große Stadt in Cyrodiil sein. In Oblivion war sie (plötzlich) nicht mehr vorhanden.
• Die Hauptstadt der Dwemer war zu Zeiten von Redguard der Rote Berg, in Morrowind war es dann Bamz-Amschend unter Gramfeste und in Skyrim soll es plötzlich Schwarzweite gewesen sein.
• Eine ganze Reihe von Daten (also Zeitangaben) zu verschiedensten Herrschern sind nicht miteinander in Einklang zu bringen.
• Die gesamte Thematik um Drachenblute, Drachenfeuer, Schwellenbarrieren und Invasionen der Daedra ist auch in keinster Weise ineinander stimmig. Hier gibt es unzählige Widersprüche gegeneinander.
• Vor Oblivion sollte Cyrodiil vom Klima her einem Dschungel entsprechen. In Oblivion selbst bekommen wir ein gemäßigtes, mitteleuropäisches Klima präsentiert.
• Die Bewohnbarkeit von Vvardenfell hat sich vor Morrowind mehrmals geändert. Mal war die Insel durch den Roten Berg komplett unbewohnbar, mal gab es einige einzelne Siedlungen und in Morrowind selbst war es dann plötzlich ziemlich dicht besiedelt.

Viele dieser Lorebrüche lassen sich durch eine Voreingenommenheit oder Fehler der Ingame-Quellen erklären. Das ist einer der großen Vorteile von TES, da wir keine absolute, äußere Definition des Lore haben. Das Lore entsteht aus den Berichten der Bevölkerung der Spiele selbst. Diese können nicht objektiv oder allwissend sein. Also kann man mit einigem guten Willen viele der Lorebrüche rauserklären, indem man einfach widersprechende Quellen als falsch erklärt

Was soll daran ein Lorebruch sein? Die Dwemer haben laut Lore niemals in Cyrodiil gesiedelt. Und bis Skyrim hatten sie übrigens auch niemals in Himmelsrand gesiedelt... Eigentlich lebten die Dwemer in Morrowind und später ein abtrünniger Clan in Hammerfell. Sonst sollte es sie nirgendwo gegeben haben.

 

Eine interessante Frage. Natürlich interessiert sich Beth für das Lore, sonst hätten sie nicht viele teilweise wirklich detailverliebte Zusammenhänge immer wieder richtig. Auf der anderen Seite ist ihnen ihr aktuelles Spiel immer wichtiger als das Lore. Oder um es mit Todd Howard bzgl. der Handlung von Skyrim in einem Interview zu sagen (sinngemäß): "Vergesst das Lore, wir wollen Drachen."

 

Drachen sind kein Lorebruch (siehe den Drachenartikel im Almanach, der noch auf vor Skyrim Stand ist). Dank ein paar Tricks wie Zeitreisen und Drachen, die Drachen wiedererwecken können, haben sie ja die Kurve bekommen. Wobei man sich natürlich darüber streiten kann, ob Zeitreisen zu TES passen.

Allerdings deute ich Todds Interview so, dass sie die Drachen auf jeden Fall reingebracht hätten, auch wenn es jeder Lorequelle widersprochen hätte. Für mich bedeutet eine solche Aussage, dass auch ggf. die Dwemer plötzlich nicht mehr ausgestorben sind, sondern vielleicht irgendwann einfach wieder da sind (mit einer fadenscheinigen Erklärung).

Prinzipiell gibt es ja drei Arten wie man Lorebrüche verstecken kann:

1. Man dichtet etwas hinzu, dass vorher nicht da war, um etwas zu erklären. Hiermit habe ich an sich kein Problem, wenn es nicht allzu offensichtlich ist. Sonst wäre es kaum möglich neue Geschichten zu erzählen oder alle neuen Gegner müssten ohne Geschichte aus dem Nichts erscheinen, was auch nicht schön ist.
2. Man kann auch etwas von der Geschichte wegnehmen. "Dieser Krieg hat niemals stattgefunden. Die Historiker von Tamriel haben diesen Roman als echt historische Tatsache aufgenommen." Eine solche Änderung schreit natürlich nach nachträglicher Veränderung des Lore, ist aber dank der fehlenden absoluten Instanz in TES noch immer möglich.
3. Zum Schluss kann man noch immer ein Ereignis einfach umdefinieren. Am beliebtesten ist es, um anscheinend tote Personen wieder auferstehen zu lassen. Das ist eigentlich für mich die unschönste Änderung.

 

Welche Theorie soll denn bitte bestätigt worden sein? Auch in Skyrim haben wir nur weitere Ansichten eines Ingame-Forschers erhalten. Da dieser nicht mal mehr Zugang zu den Hinterlassenschaften der Dwemer auf Vvardenfell hatte, stufe ich seine Entdeckungen noch schwammiger ein als die der Forscher aus Morrowind.

Ansonsten, natürlich sind die Dwemer "nur" verschwunden. Das nun allerdings seit 3800 Jahren und das spurlos. Ich finde, man kann durchaus davon ausgehen, dass es im Mundus (der Dimension von Tamriel) keine lebenden Dwemer mehr gibt. Ob sie in einer anderen Dimension überlebt haben, sei dahingestellt.

Weiterhin würde es meiner Meinung nach sehr die Reihe beschädigen, wenn die Dwemer zurückkehren würden oder ihr Verschwinden aufgeklärt wird. Die Dwemer sind so beliebt, weil sie mysteriös sind. Nimmt man das Mysterium weg, bleibt nur noch eine Steampunk-Rasse in einer Mittelalter-Fantasy. Sicherlich exotisch, aber nicht wirklich passend.

 

Ach das meinst du, stimmt muss ich noch in den Artikel einarbeiten.

Spoiler

Ja, diese Quest gibt es. Aber die bestätigt ja auch nichts außer dem Verschwinden. Wohin die Dwemer verschwunden sind, beantwortet das noch immer nicht