Oblivion:Vater des Niben | ElderScrollsPortal.de

Oblivion:Vater des Niben

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< '''[[Vater des Niben|Artikel]]'''
{{Quelle (Oblivion)
|Titel = Vater des Niben
|Titel_Oblivion = Vater der Niben
|Originaltitel = Father Of The Niben
|ID = 00024530
|Gewicht = 1.00
|Wert = 25
|Inhalt = Vater der Niben


Diese Seite enthält den Text des [[Buch]]es '''[[Vater des Niben]]''' aus [[The Elder Scrolls IV: Oblivion]] <ref>in der deutschen Version von [[The Elder Scrolls IV: Oblivion]] fälschlicherweise "Vater ''der'' Niben" (engl. Originaltitel: Father of the Niben). In der folgenden Quelle steht die korrigierte Version mit "des". Des weiteren wurden die Unterüberschriften mit Unterstreichung zur besseren Erkennenung vorgehoben.</ref>.
Übersetzt und kommentiert von Florin Jaliil


==Inhalt==
Einleitung:
<div style="font-family:Times New Roman, serif; font-size:18px; text-align:justify;">
<center>'''Vater des Niben'''</center></div>
<div style="font-family:Times New Roman, serif; font-size:17px; text-align:justify;">
<center>von<br />Florin Jaliil</center><br /></div>
<div style="font-family:Times New Roman, serif; font-size:15px; text-align:justify;">
<br />
''Übersetzt und kommentiert von Florin Jaliil''
<br /><br />
<u>'''Einleitung:'''</u><br />
Es ist immer eine Herausforderung, eine Biografie zu schreiben. Gewöhnlich liegt das Problem darin, die Quellen zu bewerten, die Vorurteile einer Chronik mit denen einer anderen zu vergleichen. Waughin Jarth, so wurde mir erzählt, zog für seine angesehene Reihe über die Wolfskönigin aus der Einöde über einhundert zeitgenössische Erzählungen heran. Über derlei Probleme kann ich mich bei meiner Aufgabe nicht beklagen. Es gibt nur ein Zeugnis über den Mann, der Topal der Navigator genannt wird, der erste bekannte Aldmer-Forscher von Tamriel. Es sind nur vier kurze Versfragmente des Epos "Vater des Niben" bis heute erhalten geblieben, doch sie gewähren einen interessanten, wenn auch umstrittenen Blick auf die Mittlere Meretische Ära, in der Topal der Navigator vermutlich die Meere um Tamriel besegelt hat.


Es ist immer eine Herausforderung, eine Biografie zu schreiben.  Gewöhnlich liegt das Problem darin, die Quellen zu bewerten, die Vorurteile einer Chronik mit denen einer anderen zu vergleichen.  Waughin Jarth, so wurde mir erzählt, zog für seine angesehene Reihe über die Wolfskönigin von Einsamkeit über einhundert zeitgenössische Erzählungen heran.  Über derlei Probleme kann ich mich bei meiner Aufgabe nicht beklagen.


''„Vater des Niben”'' ist zwar das einzige schriftliche Zeugnis der Reisen Topals des Navigators, aber nicht der einzige Beweis, dass es ihn wirklich gegeben hat. Zu den Schätzen des prächtigen Kristallturms der Insel Summerset gehören seine grob gezeichneten, aber dennoch faszinierenden Karten, sein Vermächtnis an ganz Tamriel.
Es gibt nur ein Zeugnis über den Mann, der Topal der Navigator genannt wird, der erste bekannte Aldmer-Forscher von Tamriel. Bis heute sind nur vier kurze Versfragmente des Epos "Vater der Niben" erhalten geblieben, doch sie gewähren einen interessanten, wenn auch umstrittenen Blick auf die Mittlere Merethische Ära, in der Topal der Navigator vermutlich die Meere um Tamriel besegelt hat.


"Vater der Niben" ist zwar das einzige schriftliche Zeugnis der Reisen Topals des Navigators, aber nicht der einzige Beweis, dass es ihn wirklich gegeben hat.  Zu den Schätzen des prächtigen Kristallturms von Sommersend gehören seine grob gezeichneten, aber dennoch faszinierenden Karten, sein Vermächtnis an ganz Tamriel.


Die Übersetzung des aldmerischen Udhendra Nibenu, "Vater des Niben", stammt von mir, und ich weiß, dass andere Gelehrte meiner Wortwahl vielleicht nicht in jedem Fall zustimmen werden. Ich kann nicht versprechen, dass meine Übersetzung der Schönheit des Originals gerecht wird; ich habe mich hauptsächlich bemüht, einfach die Zusammenhänge darzustellen.
Die Übersetzung des aldmerischen Udhendra Nibenu, "Vater der Niben", stammt von mir, und ich weiß, dass andere Gelehrte meiner Wortwahl vielleicht nicht in jedem Fall zustimmen werden. Ich kann nicht versprechen, dass meine Übersetzung der Schönheit des Originals gerecht wird. Ich habe mich hauptsächlich bemüht, einfach die Zusammenhänge darzustellen.


Erstes Fragment:


<u>'''Erstes Fragment:'''</u>
  Das zweite Schiff, die Pasquiniel, bemannt vom Navigator


  Illio, sollte dem nach Süden zeigenden
  Wegstein folgen; und das dritte, die Niben, bemannt
  vom Navigator Topal, sollte dem nach Nordosten
  zeigenden Wegstein folgen; laut Befehlen vom
  Kristallturm sollten sie für achtzig Monde
  segeln und dann zurückkehren und berichten.
  Allein die Niben kehrte zurück nach Ersthalt, hoch beladen
  mit Gold und Gewürzen und Fellen und seltsamen Kreaturen,
  tote und lebendige.
  Obwohl Topal leider niemals Alt-Ehlnofey fand, erzählte
  er Geschichten aus den Ländern, die er besucht hatte, zum
  Erstaunen aller.
  Sechsundsechzig Tage und Nächte segelte er, durch
  unheilvolle Brandung, vorbei an Wasserstrudeln, durch
  Nebel, der wie Feuer brannte, bis er die Einfahrt
  in eine große Bucht fand und auf einer von der
  Sonne geküssten hügeligen Wiese landete.
  Als er und seine Männer ruhten, ertönte ein grässliches Heulen,
  und scheußliche Orks strömten aus der düsteren Schlucht,
  ihre Kannibalenzähne verklumpt mit geronnenem Blut.
Über Jahrhunderte hinweg wurden an den Stätten alter Aldmer-Schiffshavarien und -Häfen seltsame Kristallkugeln ausgegraben, merkwürdige Artefakte des Merethischen Zeitalters und der Ära der Dämmerung, die den Archäologen Rätsel aufgaben – bis gezeigt wurde, dass jede dieser Kugeln die Tendenz hat, sich um ihre eigene Achse in eine bestimmte Richtung zu drehen. 
Es gibt drei Arten: eine, die nach Süden zeigt, eine, die nach Nordosten zeigt, und eine, die nach Nordwesten zeigt.
Wie sie funktionieren, ist unbekannt, doch sie scheinen auf bestimmte Energielinien abgestimmt zu sein.  Dies sind die "Wegsteine" aus dem Fragment, die jeder Lotse dazu benutzte, sein Schiff in die ihm befohlene Richtung zu lenken.  Ein Schiff mit einem Namen, der nicht im Fragment erwähnt wird, nahm Kurs nach Nordwesten, in Richtung Thras und Yokuda.  Die Pasquiniel hatte den südlichen Wegstein und muss nach Pyandonea hinuntergefahren sein.  Topal fand mit seinem Nordost-Wegstein das Festland von Tamriel.
Aus dem Fragment wird deutlich, welchen Auftrag die drei Schiffe hatten – eine Passage zurück nach Alt-Ehlnofey zu finden, so dass die nun auf den Sommersend-Inseln lebenden Aldmer erfahren konnten, was aus ihrer alten Heimat geworden war.  Da dieses Buch eine Abhandlung über Topal den Navigator sein soll, ist hier kaum der Ort, die unterschiedlichen Theorien vom Auszug der Aldmer aus Alt-Ehlnofey zu behandeln.
Würde ich dieses Gedicht als meine einzige Quelle benutzen, so müsste ich mit den Gelehrten übereinstimmen, die an die Überlieferung glauben, dass mehrere Schiffe Alt-Ehlnofey verließen und in einen Sturm gerieten.  Die Überlebenden fanden den Weg nach Sommersend, doch ohne ihre Wegsteine wussten sie nicht, in welcher Richtung ihre Heimat lag.  Welche andere Erklärung kann es wohl dafür geben, dass drei Schiffe in drei unterschiedliche Richtungen aufbrachen, um ein und denselben Ort zu finden?
Natürlich kehrte nur eines der Schiffe zurück, und wir wissen nicht, ob die beiden anderen Alt-Ehlnofey fanden, auf See untergingen, oder den alten Pyandoneanern, Krecken oder Yokudanern zum Opfer fielen.  Wenn wir nicht annehmen möchten, dass die Aldmer ausgesprochene Dummköpfe waren, müssen wir davon ausgehen, dass mindestens eines der Schiffe sich auf dem richtigen Kurs befand.  Es kann sogar durchaus Topal gewesen sein, und er ist einfach nicht weit genug nach Nordosten gesegelt.
Topal setzte also von Ersthalt Segel nach Nordosten, was übrigens die Richtung ist, in der man am weitesten durch das abekäische Meer segeln kann, ohne auf Land zu stoßen.  Wäre er geradewegs nach Osten gefahren, wäre er nach wenigen Wochen auf das Festland gestoßen, und zwar in der Gegend, die heute der colovianische Westen von Cyrodiil ist.  Wäre er nach Südosten gesegelt, hätte er einige Tagen später die Hügel von Valenwald erreicht.  Doch unser Navigator segelte seinen eigenen und unseren modernen Karten zufolge in einer geraden Linie nach Nordosten, durch das abeceanische Meer und in die Iliac-Bucht, bevor er nach zwei Monaten irgendwo in der Nähe des heutigen Anticlere landete.
Die sanften grünen Hügel von Süd-Hochfels in diesem Vers sind für jeden, der jemals dort gewesen ist, unverkennbar.  Die Frage ist natürlich, was wir von dem offensichtlichen Verweis auf Orks halten sollen, die diese Gegend bewohnten.  Nach der Überlieferung sind Orks erst entstanden, nachdem die Aldmer das Festland besiedelt hatten. Sie sollen nach der berühmten Schlacht zwischen Trinimac und Boethiah zurzeit von Resdayn als Rasse aufgekommen sein.
Es ist möglich, dass die Überlieferung falsch ist.  Vielleicht waren die Orks ein Stamm von Ureinwohnern, der schon vor der Kolonisierung durch die Aldmer existierte.  Vielleicht waren sie ein mit einem Fluch belegtes Volk – "Orsimer" in der Sprache der Aldmer, dasselbe Wort für "Ork" – einer anderen Art, dessen Name dann später den Orks gegeben wurde.  Es ist bedauerlich, dass das Fragment hier endet, denn weitere Hinweise auf die Wahrheit sind zweifellos verloren gegangen.
Man kann sich denken, was zwischen dem ersten Fragment und dem zweiten fehlt.  Es müssen mehr als 80 Monate vergangen sein, denn Topal befindet sich nun auf der gegenüberliegenden Seite des Festlands von Tamriel und versucht, nach Südwesten zu segeln und nach Ersthalt zurückzukehren, nachdem er Alt-Ehlnofey nicht finden konnte.
Zweites Fragment:
  Es fand sich keine Passage nach Westen in den stählernen Klippen,
  die wie die Kiefer eines Riesen emporragten, und so segelte die
  Niben nach Süden.
  Als ein sandiges, bewaldetes Eiland auftauchte, das Zuflucht
  und Frieden versprach, jubelte die Mannschaft vor Freude.
  Dann wurde aus Freude Entsetzen, als sich ein großer Schatten
  aus den Bäumen erhob, auf ledernen Flügeln, die sich entfalteten wie ein Umhang.
  Die Flederechse war so groß wie das Schiff, doch der gute Navigator
  Topal hob nur seinen Bogen und traf sie in den Kopf.
  Als sie fiel, fragte er den Bootsmann: "Glaubt Ihr, dass sie tot ist?"
  Und bevor sie auf den weißgeränderten Wellen aufschlug,
  schoss er ihr noch einmal ins Herz, um sicherzugehen.
  Und so segelte die Niben vierzig Tage und Nächte lang weiter nach Süden.
Wir sehen hier, dass Topal neben seinem überragenden Können als Navigator, Kartograph, Überlebenskämpfer und Erzähler auch ein Meister des Bogenschießens ist.  Es mag sich natürlich um dichterische Freiheit handeln, doch wir haben archäologische Beweise, dass die merethischen Aldmer ausgezeichnete Bogenschützen waren.  Ihre Bögen, aus Schichten von Holz und Horn gefertigt und mit Seidenfäden bespannt, sind wunderschön und, wie ich von Fachleuten gehört habe, auch noch Jahrtausende später äußerst tödlich.
Man ist versucht, sich unter der Kreatur, mit der sich Topal zu Beginn dieses Fragments konfrontiert sieht, einen Drachen vorzustellen, aber es handelt sich wohl eher um einen Vorfahren der Klippenläufer des heutigen Morrowind.  Die tückische Felsenküste klingt nach der Gegend um Necrom, und das Nest der "Flederechse" könnte sich auf der Insel Gorne befunden haben.  Soweit ich weiß, gibt es heutzutage keine solchen Lebewesen in Ost-Morrowind.
Drittes Fragment:
  Die stinkenden, üblen Sumpfländer und ihre menschlichen Echsen
  fielen nach Osten zurück, und die Herzen Topals und seiner
  Männer wurden sehr froh gestimmt beim Anblick des
  diamantblauen, klaren, süßen Ozeans.
  Drei Tage lang segelten sie fröhlich nach Nordwesten,
  wo Ersthalt sie lockte, doch die Hoffnung erstarb
  in Schrecken, als sich Land wie ein Abwehrschild
  vor ihnen erhob.
  Topal der Navigator, voll bitteren Grimms, zog die
  Karten zu Rate, die er sorgfältig gezeichnet hatte, um zu sehen,
  ob sie besser nach Süden fahren sollten, wo der
  Kontinent enden musste, oder den Fluss entlang, der sich
  durch eine Passage nach Norden schlängelte.
  "Nach Norden!", rief er seinen betrübten Männern zu. "Wir segeln nach Norden!
  Fürchtet euch nicht – nach Norden!"
Wenn wir Topals Spuren folgen, sehen wir, dass er am Rand Morrowinds entlangfuhr und seine Suche auf die südliche Schwarzmarsch ausdehnte, offenbar entschlossen, seinem Wegstein so gut wie möglich zu folgen.  Der Sumpf, den er hinter sich ließ, liegt wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gideon.  Mit dem, was wir inzwischen über Topals Persönlichkeit wissen, können wir seine Frustration in der Bucht zwischen Schwarzmarsch und Elsweyr nachvollziehen.
Dies ist ein Mann, der seine Befehle genauestens befolgt und weiß, dass er über Flussläufe nach Südosten hätte fahren sollen, um Ersthalt zu erreichen.  Ein Blick auf seine Karten verrät uns, dass er versuchte, Passagen zu finden, während er das Innere Meer von Morrowind sowie mehrere der sumpfigen Nebenflüsse der Schwarzmarsch kartographisch erfasste. Zweifellos schreckten ihn die Krankheiten und die wilden Argonierstämme ab, die so vielen Forschern nach ihm ebenfalls den Mut nahmen.
Anhand einer modernen Karte von Tamriel können wir sehen, dass er die falsche Entscheidung traf, als er sich für den Kurs nach Nordosten anstatt Süden entschied.  Er konnte ja nicht wissen, dass das, was er für das endlose Festland hielt, nur eine vorspringende Halbinsel war.  Er wusste nur, dass er bereits zu weit nach Süden gesegelt war, und so traf er die kluge, aber dennoch falsche Entscheidung, flussaufwärts zu fahren.
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass diese spektakuläre Fehlentscheidung ihm seinen heutigen Platz in der Geschichte verschaffen sollte.  Die Bucht, von der er annahm, dass sie ein endloser Ozean war, ist nun als Topal-Bucht bekannt, und der Fluss, der ihn in die Irre führte, trägt den Namen seines Schiffs, Niben.
Viertes Fragment:
  Die zwei- und vierbeinigen Katzendämonen rannten am Fluss
  entlang, ihre grünen Augen immer auf das Schiff
  gerichtet, fauchend und zischend und
  brüllend vor Wut.
  Doch die Seeleute mussten sich nicht ans Ufer wagen, denn
  Obstbäume hießen sie willkommen und hielten ihre Äste
  zum Fluss hinab, als wollten sie die
  Mer umarmen, und die Männer pflückten
  rasch die Früchte, bevor die Katzen losspringen konnten.
  Elf Tage lang segelten sie nach Norden, bis sie zu
  einem kristallklaren See kamen, mit acht Inseln von
  überragender Schönheit und voller Frieden.
  Leuchtende fliegende Wesen in prachtvollen Farben
  begrüßten sie in der Sprache der Aldmer,
  so dass die Seeleute sich wunderten, bis sie
  verstanden, dass die Wesen das Wort, das sie sprachen,
  nur zurückriefen, ohne es zu
  verstehen, und da brachen die Seeleute
  in Gelächter aus.
  Topal der Navigator war bezaubert von den Inseln
  und den gefiederten Menschen, die dort lebten.
  Dort verblieb die Niben einen Monat lang, und die Vogel-
  Menschen lernten, ihre eigenen Worte zu sprechen
  und mit ihren Krallenfüßen zu schreiben.
  Aus Freude über ihr neues Wissen machten sie Topal
  zu ihrem Fürsten, und die Inseln ihm zum
  Geschenk.
  Topal sagte, er würde eines Tages zurückkehren, doch zunächst
  musste er die Ostpassage nach Ersthalt finden,
  in weiter Ferne.
Dieses letzte Fragment ist bittersüß zu nennen, aus verschiedenen Gründen.
Wir wissen, dass diese seltsamen, freundlichen, gefiederten Wesen, denen der Navigator begegnete, nicht mehr existieren – tatsächlich ist dieses Gedicht die einzige Quelle, in der die Vogelwesen von Cyrodiil erwähnt werden.  Die literarische Bildung, die Topal ihnen zukommen ließ, reichte offensichtlich nicht aus, sie vor ihrem letztendlichen Schicksal zu bewahren, das sie wahrscheinlich von Seiten der "Katzendämonen" ereilte, von denen wir annehmen dürfen, dass es sich um frühe Khajiit handelte.
Wir wissen, dass Topal und seine Mannschaft niemals eine Route von den acht Inseln, die nun die Kaiserstadt bilden, zur Iliac-Bucht fanden.  Seine Karten verraten, was dieses verlorene Gedicht uns nicht erzählen kann.
Wir sehen, wie seine Hand die Route den Niben hinauf zum Rumaresee zeichnet. Und nachdem er einige Nebenflüsse ausprobiert hatte, die ihn nicht dorthin führten, wo er hin wollte, können wir uns Topals Frustration – und die seiner schwer geprüften Mannschaft – vorstellen, als sie auf dem Niben wieder zur Topal-Bucht zurückfuhren.
Dort entdeckten sie augenscheinlich ihren früheren Fehler, denn wir sehen, dass sie nun an der Elsweyr-Halbinsel vorbeifuhren.  Schließlich segelten sie an ihrer Küste entlang, vorbei an den Gestaden von Valenwald, und schließlich heim.  Gewöhnlich enden epische Sagen glücklich, doch diese beginnt glücklich, und der Zweck, zu dem die Reise unternommen wurde, ist heute nicht mehr bekannt.
Neben den außergewöhnlichen Vogelwesen des heutigen Cyrodiil erhaschten wir einen Blick auf – vielleicht – frühe Orks, frühe Klippenläufer, frühe Argonier und, in diesem Fragment, frühe Khajiit.  Eine bedeutende Geschichte in einigen wenigen Zeilen schlichter Verse, und all das, weil ein Mann nicht nach Hause finden konnte und eine Menge Umwege machte, um seine Schritte zurückzuverfolgen.
|Inhalt_Oblivion = Vater der Niben
Übersetzt und kommentiert von Florin Jaliil
Einleitung:
Es ist immer eine Herausforderung, eine Biografie zu schreiben. Gewöhnlich liegt das Problem darin, die Quellen zu bewerten, die Vorurteile einer Chronik mit denen einer anderen zu vergleichen. Waughin Jarth, so wurde mir erzählt, zog für seine angesehene Reihe über die Wolfskönigin aus der Einöde über einhundert zeitgenössische Erzählungen heran. Über derlei Probleme kann ich mich bei meiner Aufgabe nicht beklagen. Es gibt nur ein Zeugnis über den Mann, der Topal der Navigator genannt wird, der erste bekannte Aldmer-Forscher von Tamriel. Es sind nur vier kurze Versfragmente des Epos „Vater der Niben“ bis heute erhalten geblieben, doch sie gewähren einen interessanten, wenn auch umstrittenen Blick auf die Mittlere Meretische Ära, in der Topal der Navigator vermutlich die Meere um Tamriel besegelt hat.
„Vater der Niben“ ist zwar das einzige schriftliche Zeugnis der Reisen Topals des Navigators, aber nicht der einzige Beweis, dass es ihn wirklich gegeben hat. Zu den Schätzen des prächtigen Kristallturms der Insel Summerset gehören seine grob gezeichneten, aber dennoch faszinierenden Karten, sein Vermächtnis an ganz Tamriel.
Die Übersetzung des aldmerischen Udhendra Nibenu, „Vater der Niben“, stammt von mir, und ich weiß, dass andere Gelehrte meiner Wortwahl vielleicht nicht in jedem Fall zustimmen werden. Ich kann nicht versprechen, dass meine Übersetzung der Schönheit des Originals gerecht wird; ich habe mich hauptsächlich bemüht, einfach die Zusammenhänge darzustellen.
Erstes Fragment:
Das zweite Schiff, die Pasquiniel, bemannt vom Navigator
Illio, sollte dem nach Süden zeigenden
Wegstein folgen; und das dritte, die Niben, bemannt
Vom Navigator Topal, sollte dem nach Nordosten
Zeigenden Wegstein folgen; laut Befehlen vom
Kristallturm sollten sie für achtzig Monde
Segeln und dann zurückkehren und berichten.
Allein die Niben kehrte zurück nach Ersthalt, hoch beladen
Mit Gold und Gewürzen und Fellen und seltsamen Kreaturen,
Tot und lebendig.
Obwohl Topal leider niemals Alt-Ehlnofey fand, erzählte
Er Geschichten aus den Ländern, die er besucht hatte, zum
Erstaunen aller.
Sechsundsechzig Tage und Nächte segelte er, durch
unheilvolle Brandung, vorbei an Wasserstrudeln, durch
Nebel, der wie Feuer brannte, bis er die Einfahrt
In eine große Bucht fand und auf einer von der
Sonne geküssten hügeligen Wiese landete.
Als er und seine Männer ruhten, ertönte ein grässliches Heulen,
Und scheußliche Orks strömten aus der düsteren Schlucht,


Das zweite Schiff, die Pasquiniel, bemannt vom Navigator<br />
Illio, sollte dem nach Süden zeigenden<br />
Wegstein folgen; und das dritte, die Niben, bemannt<br />
Vom Navigator Topal, sollte dem nach Nordosten<br />
Zeigenden Wegstein folgen; laut Befehlen vom<br />
Kristallturm sollten sie für achtzig Monde<br />
Segeln und dann zurückkehren und berichten.<br />
Allein die Niben kehrte zurück nach Ersthalt, hoch beladen<br />
Mit Gold und Gewürzen und Fellen und seltsamen Kreaturen,<br />
Tot und lebendig.<br />
Obwohl Topal leider niemals Alt-Ehlnofey fand, erzählte<br />
Er Geschichten aus den Ländern, die er besucht hatte, zum<br />
Erstaunen aller.<br />
Sechsundsechzig Tage und Nächte segelte er, durch<br />
unheilvolle Brandung, vorbei an Wasserstrudeln, durch<br />
Nebel, der wie Feuer brannte, bis er die Einfahrt<br />
In eine große Bucht fand und auf einer von der<br />
Sonne geküssten hügeligen Wiese landete.<br />
Als er und seine Männer ruhten, ertönte ein grässliches Heulen,<br />
Und scheußliche Orks strömten aus der düsteren Schlucht,<br />
Ihre Kannibalenzähne verklumpt mit geronnenem Blut.
Ihre Kannibalenzähne verklumpt mit geronnenem Blut.


Über Jahrhunderte hinweg wurden an den Stätten alter Aldmer-Schiffbrüche und Docks seltsame Kristallkugeln ausgegraben, merkwürdige Artefakte des Meretischen Zeitalters und der Ära der Dämmerung, die den Archäologen Rätsel aufgaben, bis gezeigt wurde, dass jede dieser Kugeln die Tendenz hat, sich um ihre eigene Achse in eine bestimmte Richtung zu drehen. Es gibt drei Arten, eine, die nach Süden zeigt, eine, die nach Nordosten zeigt, und eine, die nach Nordwesten zeigt. Wie sie funktionieren, ist unbekannt, doch sie scheinen aauf bestimmte Energielinien abgestimmt zu sein. Dies sind die „Wegsteine“ aus dem Fragment, die jeder Lotse dazu benutzte, sein Schiff in die ihm befohlene Richtung zu lenken. Ein Schiff mit einem Namen, der nicht im Fragment erwähnt wird, nahm Kurs nach Nordwesten, in Richtung Thras und Yokuda. Die Pasquiniel hatte den südlichen Wegstein und muss nach Pyandonea hinuntergefahren sein. Topal fand mit seinem Nordost-Wegstein das Festland von Tamriel.
Aus dem Fragment wird deutlich, welchen Auftrag die drei Schiffe hatten - eine Passage zurück nach Alt-Ehlnofey zu finden, so dass die nun auf Summerset lebenden Aldmer erfahren konnten, was aus ihrer alten Heimat geworden war. Da dieses Buch eine Abhandlung über Topal den Navigator sein soll, ist hier kaum der Ort, die unterschiedlichen Theorien vom Auszug der Aldmer aus Alt-Ehlnofey zu behandeln. Würde ich dieses Gedicht als meine einzige Quelle benutzen, so müsste ich mit den Gelehrten übereinstimmen, die an die Überlieferung glauben, dass mehrere Schiffe Alt-Ehlnofey verließen und in einen Sturm gerieten. Die Überlebenden fanden den Weg zur Insel Summerset, doch ohne ihre Wegsteine wussten sie nicht, in welcher Richtung ihre Heimat lag. Welche andere Erklärung kann es wohl dafür geben, dass drei Schiffe in drei unterschiedliche Richtungen aufbrachen, um ein und denselben Ort zu finden?


Über Jahrhunderte hinweg wurden an den Stätten alter Aldmer-Schiffbrüche und Docks seltsame Kristallkugeln ausgegraben, merkwürdige Artefakte des Meretischen Zeitalters und der Ära der Dämmerung, die den Archäologen Rätsel aufgaben, bis gezeigt wurde, dass jede dieser Kugeln die Tendenz hat, sich um ihre eigene Achse in eine bestimmte Richtung zu drehen. Es gibt drei Arten, eine, die nach Süden zeigt, eine, die nach Nordosten zeigt, und eine, die nach Nordwesten zeigt. Wie sie funktionieren, ist unbekannt, doch sie scheinen auf bestimmte Energielinien abgestimmt zu sein. Dies sind die ''„Wegsteine”'' aus dem Fragment, die jeder Lotse dazu benutzte, sein Schiff in die ihm befohlene Richtung zu lenken. Ein Schiff mit einem Namen, der nicht im Fragment erwähnt wird, nahm Kurs nach Nordwesten, in Richtung Thras und Yokuda. Die Pasquiniel hatte den südlichen Wegstein und muss nach Pyandonea hinuntergefahren sein. Topal fand mit seinem Nordost-Wegstein das Festland von Tamriel.
Natürlich kehrte nur eines der Schiffe zurück, und wir wissen nicht, ob die beiden anderen Alt-Ehlnofey fanden, auf See untergingen, oder den alten Pyandoneanern, Sloads oder Yokudanern zum Opfer fielen. Wenn wir nicht annehmen möchten, dass die Aldmer ausgesprochene Dummköpfe waren, müssen wir davon ausgehen, dass mindestens eines der Schiffe sich auf dem richtigen Kurs befand. Es kann sogar durchaus Topal gewesen sein, und er ist einfach nicht weit genug nach Nordosten gesegelt.


Also, Topal setzte von Ersthalt Segel nach Nordosten, was übrigens die Richtung ist, in der man am weitesten durch das Abeceanische Meer segeln kann, ohne auf irgendwelches Land zu stoßen. Wäre er geradewegs nach Osten gefahren, wäre er nach wenigen Wochen auf das Festland gestoßen, und zwar in der Gegend, die heute der colovianische Westen von Cyrodiil ist. Wäre er nach Südosten gesegelt, hätte er die Hügel von Valenwald in einigen Tagen erreicht. Doch unser Navigator segelte seinen eigenen und unseren modernen Karten zufolge in einer geraden Linie nach Nordosten, durch das Abeceanische Meer und in die Iliac-Bucht, bevor er nach zwei Monaten irgendwo in der Nähe des heutigen Anticlere landete.


Aus dem Fragment wird deutlich, welchen Auftrag die drei Schiffe hatten - eine Passage zurück nach Alt-Ehlnofey zu finden, so dass die nun auf Summerset lebenden Aldmer erfahren konnten, was aus ihrer alten Heimat geworden war. Da dieses Buch eine Abhandlung über Topal den Navigator sein soll, ist hier kaum der Ort, die unterschiedlichen Theorien vom Auszug der Aldmer aus Alt-Ehlnofey zu behandeln. Würde ich dieses Gedicht als meine einzige Quelle benutzen, so müsste ich mit den Gelehrten übereinstimmen, die an die Überlieferung glauben, dass mehrere Schiffe Alt-Ehlnofey verließen und in einen Sturm gerieten. Die Überlebenden fanden den Weg zur Insel Summerset, doch ohne ihre Wegsteine wussten sie nicht, in welcher Richtung ihre Heimat lag. Welche andere Erklärung kann es wohl dafür geben, dass drei Schiffe in drei unterschiedliche Richtungen aufbrachen, um ein und denselben Ort zu finden?
Die sanften grünen Hügel von Süd-Hochfels in diesem Vers sind unverkennbar für jeden, der jemals dort gewesen ist. Die Frage ist natürlich, was wir von dem offensichtlichen Verweis auf Orks halten sollen, die diese Gegend bewohnten. Nach der Überlieferung sind Orks erst entstanden, nachdem die Aldmer das Festland besiedelt hatten; sie sollen nach der berühmten Schlacht zwischen Trinimac und Boethiah zur Zeit von Resdayn als Rasse aufgekommen sein.
 
Es ist möglich, dass die Überlieferung falsch ist. Vielleicht waren die Orks ein Stamm von Ureinwohnern, der schon vor der Kolonisierung durch die Aldmer existierte. Vielleicht waren sie ein mit einem Fluch belegtes Volk - „Orsimer“ in der Sprache der Aldmer, dasselbe Wort für „Ork“ - einer anderen Art, dessen Name dann später den Orks gegeben wurde. Es ist bedauerlich, dass das Fragment hier endet, denn weitere Hinweise auf die Wahrheit sind zweifellos verloren gegangen.
 
Man kann sich denken, was zwischen dem ersten Fragment und dem zweiten fehlt. Es müssen mehr als achtzig Monate vergangen sein, denn Topal befindet sich nun auf der gegenüberliegenden Seite des Festlands von Tamriel und versucht, nach Südwesten zu segeln und nach Ersthalt zurückzukehren, nachdem er Alt-Ehlnofey nicht finden konnte.
 
Zweites Fragment:
 
Es fand sich keine Passage nach Westen in den stählernen Klippen,


Die wie die Kiefer eines Riesen emporragten, und so segelte die


Natürlich kehrte nur eines der Schiffe zurück, und wir wissen nicht, ob die beiden anderen Alt-Ehlnofey fanden, auf See untergingen, oder den alten Pyandoneanern, Sloads oder Yokudanern zum Opfer fielen. Wenn wir nicht annehmen möchten, dass die Aldmer ausgesprochene Dummköpfe waren, müssen wir davon ausgehen, dass mindestens eines der Schiffe sich auf dem richtigen Kurs befand. Es kann sogar durchaus Topal gewesen sein, und er ist einfach nicht weit genug nach Nordosten gesegelt.
Niben nach Süden.


Als ein sandiges, bewaldetes Eiland auftauchte, das Zuflucht


Also, Topal setzte von Ersthalt Segel nach Nordosten, was übrigens die Richtung ist, in der man am weitesten durch das Abeceanische Meer segeln kann, ohne auf irgendwelches Land zu stoßen. Wäre er geradewegs nach Osten gefahren, wäre er nach wenigen Wochen auf das Festland gestoßen, und zwar in der Gegend, die heute der colovianische Westen von Cyrodiil ist. Wäre er nach Südosten gesegelt, hätte er die Hügel von Valenwald in einigen Tagen erreicht. Doch unser Navigator segelte seinen eigenen und unseren modernen Karten zufolge in einer geraden Linie nach Nordosten, durch das Abeceanische Meer und in die Iliac-Bucht, bevor er nach zwei Monaten irgendwo in der Nähe des heutigen Anticlere landete.
Und Frieden versprach, jubelte die Mannschaft vor Freude.


Dann wurde aus freude Entsetzen, als sich ein großer Schatten


Die sanften grünen Hügel von Süd-Hochfels in diesem Vers sind unverkennbar für jeden, der jemals dort gewesen ist. Die Frage ist natürlich, was wir von dem offensichtlichen Verweis auf Orks halten sollen, die diese Gegend bewohnten. Nach der Überlieferung sind Orks erst entstanden, nachdem die Aldmer das Festland besiedelt hatten; sie sollen nach der berühmten Schlacht zwischen Trinimac und Boethiah zur Zeit von Resdayn als Rasse aufgekommen sein.
Aus den Bäumen erhob, auf ledernen Flügeln, die sich entfalteten


Wie ein Umhang.


Es ist möglich, dass die Überlieferung falsch ist. Vielleicht waren die Orks ein Stamm von Ureinwohnern, der schon vor der Kolonisierung durch die Aldmer existierte. Vielleicht waren sie ein mit einem Fluch belegtes Volk - "Orsimer" in der Sprache der Aldmer, dasselbe Wort für ''„Ork”'' - einer anderen Art, dessen Name dann später den Orks gegeben wurde. Es ist bedauerlich, dass das Fragment hier endet, denn weitere Hinweise auf die Wahrheit sind zweifellos verloren gegangen.
Die Flederechse war so groß wie das Schiff, doch der gute Navigator


Man kann sich denken, was zwischen dem ersten Fragment und dem zweiten fehlt. Es müssen mehr als achtzig Monate vergangen sein, denn Topal befindet sich nun auf der gegenüberliegenden Seite des Festlands von Tamriel und versucht, nach Südwesten zu segeln und nach Ersthalt zurückzukehren, nachdem er Alt-Ehlnofey nicht finden konnte.
Topal hob nur seinen Bogen und traf sie in den


Kopf.


<u>'''Zweites Fragment:'''</u>
Als sie fiel, fragte er den Bootsmann: „Glaubst du, dass sie tot ist?“


Und bevor sie auf den weißgeränderten Wellen aufschlug, schoss er ihr


Es fand sich keine Passage nach Westen in den stählernen Klippen,<br />
Noch einmal ins Herz, um sicherzugehen.
Die wie die Kiefer eines Riesen emporragten, und so segelte die<br />
Niben nach Süden.<br />
Als ein sandiges, bewaldetes Eiland auftauchte, das Zuflucht<br />
Und Frieden versprach, jubelte die Mannschaft vor Freude.<br />
Dann wurde aus freude Entsetzen, als sich ein großer Schatten<br />
Aus den Bäumen erhob, auf ledernen Flügeln, die sich entfalteten<br />
Wie ein Umhang.<br />
Die Flederechse war so groß wie das Schiff, doch der gute Navigator<br />
Topal hob nur seinen Bogen und traf sie in den<br />
Kopf.<br />
Als sie fiel, fragte er den Bootsmann: ''„Glaubst du, dass sie tot ist?”''"<br />
Und bevor sie auf den weißgeränderten Wellen aufschlug, schoss er ihr<br />
Noch einmal ins Herz, um sicherzugehen.<br />
Und so segelte die Niben vierzig Tage und Nächte lang weiter nach Süden.


Und so segelte die Niben vierzig Tage und Nächte lang weiter nach Süden


Wir sehen hier, dass Topal neben seinem überragenden Können als Navigator, Kartograph, Überlebenskämpfer und Erzähler auch ein Meister des Bogenschießens ist. Es mag sich natürlich um dichterische Freiheit handeln, doch wir haben archäologische Beweise, dass die Meretischen Aldmer ausgezeichnete Bogenschützen waren. Ihre Bögen, aus Schichten von Holz und Horn gefertigt und mit Seidenfäden bespannt, sind wunderschön und, wie ich von Fachleuten gehört habe, auch noch Jahrtausende später äußerst tödlich.
Wir sehen hier, dass Topal neben seinem überragenden Können als Navigator, Kartograph, Überlebenskämpfer und Erzähler auch ein Meister des Bogenschießens ist. Es mag sich natürlich um dichterische Freiheit handeln, doch wir haben archäologische Beweise, dass die Meretischen Aldmer ausgezeichnete Bogenschützen waren. Ihre Bögen, aus Schichten von Holz und Horn gefertigt und mit Seidenfäden bespannt, sind wunderschön und, wie ich von Fachleuten gehört habe, auch noch Jahrtausende später äußerst tödlich.


Man ist versucht, sich unter der Kreatur, mit der sich Topal zu Beginn dieses Fragments konfrontiert sieht, einen Drachen vorzustellen, aber es handelt sich wohl eher um einen Vorfahren der Felsenrenner des heutigen Morrowind. Die tückische Felsenküste klingt nach der Gegend um Necrom, und das Nest der „Flederechse“ könnte sich auf der Insel Gorne befunden haben. Soweit ich weiß, gibt es heutzutage keine solchen Lebewesen in Ost-Morrowind.
Drittes Fragment:
Die stinkenden, üblen Sumpfländer und ihre menschlichen Echsen
Fielen nach Osten zurück, und die Herzen Topals und seiner
Männer wurden sehr froh gestimmt beim Anblick des


Man ist versucht, sich unter der Kreatur, mit der sich Topal zu Beginn dieses Fragments konfrontiert sieht, einen Drachen vorzustellen, aber es handelt sich wohl eher um einen Vorfahren der Klippenläufer des heutigen Morrowind. Die tückische Felsenküste klingt nach der Gegend um Necrom, und das Nest der "Flederechse" könnte sich auf der Insel Gorne befunden haben. Soweit ich weiß, gibt es heutzutage keine solchen Lebewesen in Ost-Morrowind.
Diamantblauen, klaren, süßen Ozeans.


Drei Tage lang segelten sie fröhlich nach Nordwesten,


<u>'''Drittes Fragment:'''</u>
Wo Ersthalt sie lockte, doch die Hoffnung erstarb


In Schrecken, als sich Land wie ein Abwehrschild
Vor ihnen erhob.
Topal der Navigator, voll bitteren Grimms, zog die
Karten zu Rate, die er sorgfältig gezeichnet hatte, um zu sehen,
Ob sie besser nach Süden fahren sollten, wo der
Kontinent enden musste, oder den Fluss entlang, der sich
Durch eine Passage nach Norden schlängelte.
„Nach Norden!“ rief er seinen betrübten Männern zu. "Wir segeln nach


Die stinkenden, üblen Sumpfländer und ihre menschlichen Echsen<br />
Fielen nach Osten zurück, und die Herzen Topals und seiner<br />
Männer wurden sehr froh gestimmt beim Anblick des<br />
Diamantblauen, klaren, süßen Ozeans.<br />
Drei Tage lang segelten sie fröhlich nach Nordwesten,<br />
Wo Ersthalt sie lockte, doch die Hoffnung erstarb<br />
In Schrecken, als sich Land wie ein Abwehrschild<br />
Vor ihnen erhob.<br />
Topal der Navigator, voll bitteren Grimms, zog die<br />
Karten zu Rate, die er sorgfältig gezeichnet hatte, um zu sehen,<br />
Ob sie besser nach Süden fahren sollten, wo der<br />
Kontinent enden musste, oder den Fluss entlang, der sich<br />
Durch eine Passage nach Norden schlängelte.<br />
"Nach Norden!" rief er seinen betrübten Männern zu. "Wir segeln nach<br />
Norden! Fürchtet euch nicht - nach Norden!"
Norden! Fürchtet euch nicht - nach Norden!"


Wenn wir Topals Spuren folgen, sehen wir, dass er am Rand Morrowinds entlangfuhr und seine Suche auf die südliche Schwarzmarsch ausdehnte, offenbar entschlossen, seinem Wegstein so gut wie möglich zu folgen. Der Sumpf, den er hinter sich ließ, liegt wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gideon. Mit dem, was wir inzwischen über Topals Persönlichkeit wissen, können wir seine Frustration in der Bucht zwischen Schwarzmarsch und Elsweyr nachvollziehen. Dies ist ein Mann, der seine Befehle genauestens befolgt und weiß, dass er über Flussläufe nach Südosten hätte fahren sollen, um Ersthalt zu erreichen. Ein Blick auf seine Karten verrät uns, dass er versuchte, Passagen zu finden, während er das Innere Meer von Morrowind sowie mehrere der sumpfigen Nebenflüsse der Schwarzmarsch kartographisch erfasste. Zweifellos schreckten ihn die Krankheiten und die wilden Argonierstämme ab, die so vielen Forschern nach ihm ebenfalls den Mut nahmen.


Wenn wir Topals Spuren folgen, sehen wir, dass er am Rand Morrowinds entlangfuhr und seine Suche auf die südliche Schwarzmarsch ausdehnte, offenbar entschlossen, seinem Wegstein so gut wie möglich zu folgen. Der Sumpf, den er hinter sich ließ, liegt wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gideon. Mit dem, was wir inzwischen über Topals Persönlichkeit wissen, können wir seine Frustration in der Bucht zwischen Schwarzmarsch und Elsweyr nachvollziehen. Dies ist ein Mann, der seine Befehle genauestens befolgt und weiß, dass er über Flussläufe nach Südosten hätte fahren sollen, um Ersthalt zu erreichen. Ein Blick auf seine Karten verrät uns, dass er versuchte, Passagen zu finden, während er das Innere Meer von Morrowind sowie mehrere der sumpfigen Nebenflüsse der Schwarzmarsch kartographisch erfasste. Zweifellos schreckten ihn die Krankheiten und die wilden Argonierstämme ab, die so vielen Forschern nach ihm ebenfalls den Mut nahmen.
Anhand einer modernen Karte von Tamriel können wir sehen, dass er die falsche Entscheidung traf, als er sich für den Kurs nach Nordosten anstatt Süden entschied. Er konnte ja nicht wissen, dass das, was er für das endlose Festland hielt, nur eine vorspringende Halbinsel war. Er wusste nur, dass er bereits zu weit nach Süden gesegelt war, und so traf er die kluge, aber dennoch falsche Entscheidung, flussaufwärts zu fahren.
 
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass diese spektakuläre Fehlentscheidung ihm seinen heutigen Platz in der Geschichte verschaffen sollte. Die Bucht, von der er annahm, dass sie ein endloser Ozean war, ist nun als Topal-Bucht bekannt, und der Fluss, der ihn in die Irre führte, trägt den Namen seines Schiffs, Niben.
 
Viertes Fragment
 
Die zwei- und vierbeinigen Katzendämonen rannten am Fluss
 
Entlang, ihre grünen Augen immer auf das Schiff
 
Gerichtet, fauchend und zischend und
 
Brüllend vor Wut
 
Doch die Seeleute mussten sich nicht ans Ufer wagen, denn
 
Obstbäume hießen sie willkommen und denkten ihre Äste
 
Zum Fluss hinab, als wollten sie die
 
Leute umarmen, und die Männer pflückten
 
Rasch die Früchte, bevor die Katzen losspringen konnten.
 
Elf Tage lang segelten sie nach Norden, bis sie zu
 
Einem kristallklaren See kamen, mit acht Inseln von
 
Überragender Schönheit und voller Frieden.
 
Leuchtende fliegende Wesen in prachtvollen Farben
 
Begrüßten sie in der Sprache der Aldmer,
 
So dass die Seeleute sich wunderten, bis sie
 
Verstanden, dass die Wesen das Wort, das sie sprachen,


Nur zurückriefen, ohne es zu


Anhand einer modernen Karte von Tamriel können wir sehen, dass er die falsche Entscheidung traf, als er sich für den Kurs nach Nordosten anstatt Süden entschied. Er konnte ja nicht wissen, dass das, was er für das endlose Festland hielt, nur eine vorspringende Halbinsel war. Er wusste nur, dass er bereits zu weit nach Süden gesegelt war, und so traf er die kluge, aber dennoch falsche Entscheidung, flussaufwärts zu fahren.
Verstehen, und da brachen die Seeleute


In Gelächter aus.


Es ist eine Ironie des Schicksals, dass diese spektakuläre Fehlentscheidung ihm seinen heutigen Platz in der Geschichte verschaffen sollte. Die Bucht, von der er annahm, dass sie ein endloser Ozean war, ist nun als Topal-Bucht bekannt, und der Fluss, der ihn in die Irre führte, trägt den Namen seines Schiffs, Niben.
Topal der Navigator war bezaubert von den Inseln


Und den gefiederten Menschen, die dort lebten.


<u>'''Viertes Fragment'''</u>
Dort verblieb die Niben einen Monat lang, und die Vogel-


Menschen lernten, ihre eigenen Worte zu sprechen


Die zwei- und vierbeinigen Katzendämonen rannten am Fluss<br />
Und mit ihren Krallenfüßen zu schreiben.
Entlang, ihre grünen Augen immer auf das Schiff<br />
Gerichtet, fauchend und zischend und<br />
Brüllend vor Wut<br />
Doch die Seeleute mussten sich nicht ans Ufer wagen, denn<br />
Obstbäume hießen sie willkommen und senkten ihre Äste<br />
Zum Fluss hinab, als wollten sie die<br />
Leute umarmen, und die Männer pflückten<br />
Rasch die Früchte, bevor die Katzen losspringen konnten.<br />
Elf Tage lang segelten sie nach Norden, bis sie zu<br />
Einem kristallklaren See kamen, mit acht Inseln von<br />
Überragender Schönheit und voller Frieden.<br />
Leuchtende fliegende Wesen in prachtvollen Farben<br />
Begrüßten sie in der Sprache der Aldmer,<br />
So dass die Seeleute sich wunderten, bis sie<br />
Verstanden, dass die Wesen das Wort, das sie sprachen,<br />
Nur zurückriefen, ohne es zu<br />
Verstehen, und da brachen die Seeleute<br />
In Gelächter aus.<br />
Topal der Navigator war bezaubert von den Inseln<br />
Und den gefiederten Menschen, die dort lebten.<br />
Dort verblieb die Niben einen Monat lang, und die Vogel-<br />
Menschen lernten, ihre eigenen Worte zu sprechen<br />
Und mit ihren Krallenfüßen zu schreiben.<br />
Aus Freude über ihr neues Wissen machten sie Topal<br />
Zu ihrem Fürsten, und die Inseln ihm zum<br />
Geschenk.<br />
Topal sagte, er würde eines Tages zurückkehren, doch zunächst<br />
Musste er die Ostpassage nach Ersthalt finden,<br />
In weiter Ferne.


Aus Freude über ihr neues Wissen machten sie Topal


Dieses letzte Fragment ist bittersüß zu nennen, aus verschiedenen Gründen.
Zu ihrem Fürsten, und die Inseln ihm zum


Geschenk.


Wir wissen, dass diese seltsamen, freundlichen, gefiederten Wesen, denen der Navigator begegnete, nicht mehr existieren - tatsächlich ist dieses Gedicht die einzige Quelle, in der die Vogelwesen von Cyrodiil erwähnt werden. Die literarische Bildung, die Topal ihnen zukommen ließ, reichte offensichtlich nicht aus, sie vor ihrem letztendlichen Schicksal zu bewahren, das sie wahrscheinlich von Seiten der "Katzendämonen" ereilte, von denen wir annehmen dürfen, dass es sich um frühe Khajiiti handelte.
Topal sagte, er würde eines Tages zurückkehren, doch zunächst


Musste er die Ostpassage nach Ersthalt finden,


Wir wissen, dass Topal und seine Mannschaft niemals eine Route von den acht Inseln, die nun die Kaiserstadt bilden, zur Iliac-Bucht fanden. Seine Karten verraten, was dieses verlorene Gedicht uns nicht erzählen kann. Wir sehen, wie seine Hand die Route den Niben hinauf zum Rumare-See zeichnet. Und nachdem er einige Nebenflüsse ausprobiert hatte, die ihn nicht dorthin führten, wo er hin wollte, können wir uns Topals Frustration - und die seiner schwer geprüften Mannschaft - vorstellen, als sie auf dem Niben wieder zur Topal-Bucht zurückfuhren. Dort entdeckten sie augenscheinlich ihren früheren Fehler, denn wir sehen, dass sie nun an der Elsweyr-Halbinsel vorbeifuhren. Schließlich segelten sie an ihrer Küste entlang, vorbei an den Gestaden von Valenwald, und schließlich heim. Gewöhnlich enden epische Sagen glücklich, doch diese beginnt glücklich, und der Zweck, zu dem die Reise unternommen wurde, ist heute nicht mehr bekannt.
In weiter Ferne.


Dieses letzte Fragment ist bittersüß zu nennen, aus verschiedenen Gründen.


Neben den außergewöhnlichen Vogelwesen des heutigen Cyrodiil erhaschten wir einen Blick auf frühe Orks (vielleicht), frühe Klippenläufer, frühe Argonier und, in diesem Fragment, frühe Khajiiti. Eine bedeutende Geschichte in einigen wenigen Zeilen schlichter Verse, und all das, weil ein Mann nicht nach Hause finden konnte und eine Menge Umwege machte, um seine Schritte zurückzuverfolgen.
Wir wissen, dass diese seltsamen, freundlichen, gefiederten Wesen, denen der Navigator begegnete, nicht mehr existieren - tatsächlich ist dieses Gedicht die einzige Quelle, in der die Vogelwesen von Cyrodiil erwähnt werden. Die literarische Bildung, die Topal ihnen zukommen ließ, reichte offensichtlich nicht aus, sie vor ihrem letztendlichen Schicksal zu bewahren, das sie wahrscheinlich von Seiten der „Katzendämonen“ ereilte, von denen wir annehmen dürfen, dass es sich um frühe Khajiiti handelte.
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==Anmerkungen==
Wir wissen, dass Topal und seine Mannschaft niemals eine Route von den acht Inseln, die nun die Kaiserstadt bilden, zur Iliac-Bucht fanden. Seine Karten verraten, was dieses verlorene Gedicht uns nicht erzählen kann. Wir sehen, wie seine Hand die Route den Niben hinauf zum Rumare-See zeichnet. Und nachdem er einige Nebenflüsse ausprobiert hatte, die ihn nicht dorthin führten, wo er hin wollte, können wir uns Topals Frustration - und die seiner schwer geprüften Mannschaft - vorstellen, als sie auf dem Niben wieder zur Topal-Bucht zurückfuhren.  Dort entdeckten sie augenscheinlich ihren früheren Fehler, denn wir sehen, dass sie nun an der Elsweyr-Halbinsel vorbeifuhren. Schließlich segelten sie an ihrer Küste entlang, vorbei an den Gestaden von Valenwald, und schließlich heim. Gewöhnlich enden epische Sagen glücklich, doch diese beginnt glücklich, und der Zweck, zu dem die Reise unternommen wurde, ist heute nicht mehr bekannt.
<references/>


[[Kategorie:Bücher aus TES IV: Oblivion|Vater des Niben]]
Neben den außergewöhnlichen Vogelwesen des heutigen Cyrodiil erhaschten wir einen Blick auf frühe Orks (vielleicht), frühe Felsenrenner, frühe Argonier und, in diesem Fragment, frühe Khajiiti. Eine bedeutende Geschichte in einigen wenigen Zeilen schlichter Verse, und all das, weil ein Mann nicht nach Hause finden konnte und eine Menge Umwege machte, um seine Schritte zurückzuverfolgen.
}}

Aktuelle Version vom 24. Mai 2025, 17:03 Uhr

In dem Artikel Vater des Niben geht es um die spielbezogenen Inhalte. Die Hintergrundgeschichte findet ihr auf der Seite Vater des Niben.
Vater des Niben
ID: 00024530
Zur Schrift
Wert 25 Gewicht 1.00 GE

Diese Seite enthält den Text von Vater des Niben bzw. Vater der Niben (engl. Father Of The Niben) aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Vater der Niben

Übersetzt und kommentiert von Florin Jaliil

Einleitung:

Es ist immer eine Herausforderung, eine Biografie zu schreiben. Gewöhnlich liegt das Problem darin, die Quellen zu bewerten, die Vorurteile einer Chronik mit denen einer anderen zu vergleichen. Waughin Jarth, so wurde mir erzählt, zog für seine angesehene Reihe über die Wolfskönigin von Einsamkeit über einhundert zeitgenössische Erzählungen heran. Über derlei Probleme kann ich mich bei meiner Aufgabe nicht beklagen.

Es gibt nur ein Zeugnis über den Mann, der Topal der Navigator genannt wird, der erste bekannte Aldmer-Forscher von Tamriel. Bis heute sind nur vier kurze Versfragmente des Epos "Vater der Niben" erhalten geblieben, doch sie gewähren einen interessanten, wenn auch umstrittenen Blick auf die Mittlere Merethische Ära, in der Topal der Navigator vermutlich die Meere um Tamriel besegelt hat.

"Vater der Niben" ist zwar das einzige schriftliche Zeugnis der Reisen Topals des Navigators, aber nicht der einzige Beweis, dass es ihn wirklich gegeben hat. Zu den Schätzen des prächtigen Kristallturms von Sommersend gehören seine grob gezeichneten, aber dennoch faszinierenden Karten, sein Vermächtnis an ganz Tamriel.

Die Übersetzung des aldmerischen Udhendra Nibenu, "Vater der Niben", stammt von mir, und ich weiß, dass andere Gelehrte meiner Wortwahl vielleicht nicht in jedem Fall zustimmen werden. Ich kann nicht versprechen, dass meine Übersetzung der Schönheit des Originals gerecht wird. Ich habe mich hauptsächlich bemüht, einfach die Zusammenhänge darzustellen.

Erstes Fragment:

  Das zweite Schiff, die Pasquiniel, bemannt vom Navigator
  Illio, sollte dem nach Süden zeigenden
  Wegstein folgen; und das dritte, die Niben, bemannt
  vom Navigator Topal, sollte dem nach Nordosten
  zeigenden Wegstein folgen; laut Befehlen vom
  Kristallturm sollten sie für achtzig Monde
  segeln und dann zurückkehren und berichten.
  Allein die Niben kehrte zurück nach Ersthalt, hoch beladen
  mit Gold und Gewürzen und Fellen und seltsamen Kreaturen,
  tote und lebendige.
  Obwohl Topal leider niemals Alt-Ehlnofey fand, erzählte
  er Geschichten aus den Ländern, die er besucht hatte, zum
  Erstaunen aller.
  Sechsundsechzig Tage und Nächte segelte er, durch
  unheilvolle Brandung, vorbei an Wasserstrudeln, durch
  Nebel, der wie Feuer brannte, bis er die Einfahrt
  in eine große Bucht fand und auf einer von der
  Sonne geküssten hügeligen Wiese landete.
  Als er und seine Männer ruhten, ertönte ein grässliches Heulen,
  und scheußliche Orks strömten aus der düsteren Schlucht,
  ihre Kannibalenzähne verklumpt mit geronnenem Blut.

Über Jahrhunderte hinweg wurden an den Stätten alter Aldmer-Schiffshavarien und -Häfen seltsame Kristallkugeln ausgegraben, merkwürdige Artefakte des Merethischen Zeitalters und der Ära der Dämmerung, die den Archäologen Rätsel aufgaben – bis gezeigt wurde, dass jede dieser Kugeln die Tendenz hat, sich um ihre eigene Achse in eine bestimmte Richtung zu drehen.

Es gibt drei Arten: eine, die nach Süden zeigt, eine, die nach Nordosten zeigt, und eine, die nach Nordwesten zeigt.

Wie sie funktionieren, ist unbekannt, doch sie scheinen auf bestimmte Energielinien abgestimmt zu sein. Dies sind die "Wegsteine" aus dem Fragment, die jeder Lotse dazu benutzte, sein Schiff in die ihm befohlene Richtung zu lenken. Ein Schiff mit einem Namen, der nicht im Fragment erwähnt wird, nahm Kurs nach Nordwesten, in Richtung Thras und Yokuda. Die Pasquiniel hatte den südlichen Wegstein und muss nach Pyandonea hinuntergefahren sein. Topal fand mit seinem Nordost-Wegstein das Festland von Tamriel.

Aus dem Fragment wird deutlich, welchen Auftrag die drei Schiffe hatten – eine Passage zurück nach Alt-Ehlnofey zu finden, so dass die nun auf den Sommersend-Inseln lebenden Aldmer erfahren konnten, was aus ihrer alten Heimat geworden war. Da dieses Buch eine Abhandlung über Topal den Navigator sein soll, ist hier kaum der Ort, die unterschiedlichen Theorien vom Auszug der Aldmer aus Alt-Ehlnofey zu behandeln.

Würde ich dieses Gedicht als meine einzige Quelle benutzen, so müsste ich mit den Gelehrten übereinstimmen, die an die Überlieferung glauben, dass mehrere Schiffe Alt-Ehlnofey verließen und in einen Sturm gerieten. Die Überlebenden fanden den Weg nach Sommersend, doch ohne ihre Wegsteine wussten sie nicht, in welcher Richtung ihre Heimat lag. Welche andere Erklärung kann es wohl dafür geben, dass drei Schiffe in drei unterschiedliche Richtungen aufbrachen, um ein und denselben Ort zu finden?

Natürlich kehrte nur eines der Schiffe zurück, und wir wissen nicht, ob die beiden anderen Alt-Ehlnofey fanden, auf See untergingen, oder den alten Pyandoneanern, Krecken oder Yokudanern zum Opfer fielen. Wenn wir nicht annehmen möchten, dass die Aldmer ausgesprochene Dummköpfe waren, müssen wir davon ausgehen, dass mindestens eines der Schiffe sich auf dem richtigen Kurs befand. Es kann sogar durchaus Topal gewesen sein, und er ist einfach nicht weit genug nach Nordosten gesegelt.

Topal setzte also von Ersthalt Segel nach Nordosten, was übrigens die Richtung ist, in der man am weitesten durch das abekäische Meer segeln kann, ohne auf Land zu stoßen. Wäre er geradewegs nach Osten gefahren, wäre er nach wenigen Wochen auf das Festland gestoßen, und zwar in der Gegend, die heute der colovianische Westen von Cyrodiil ist. Wäre er nach Südosten gesegelt, hätte er einige Tagen später die Hügel von Valenwald erreicht. Doch unser Navigator segelte seinen eigenen und unseren modernen Karten zufolge in einer geraden Linie nach Nordosten, durch das abeceanische Meer und in die Iliac-Bucht, bevor er nach zwei Monaten irgendwo in der Nähe des heutigen Anticlere landete.

Die sanften grünen Hügel von Süd-Hochfels in diesem Vers sind für jeden, der jemals dort gewesen ist, unverkennbar. Die Frage ist natürlich, was wir von dem offensichtlichen Verweis auf Orks halten sollen, die diese Gegend bewohnten. Nach der Überlieferung sind Orks erst entstanden, nachdem die Aldmer das Festland besiedelt hatten. Sie sollen nach der berühmten Schlacht zwischen Trinimac und Boethiah zurzeit von Resdayn als Rasse aufgekommen sein.

Es ist möglich, dass die Überlieferung falsch ist. Vielleicht waren die Orks ein Stamm von Ureinwohnern, der schon vor der Kolonisierung durch die Aldmer existierte. Vielleicht waren sie ein mit einem Fluch belegtes Volk – "Orsimer" in der Sprache der Aldmer, dasselbe Wort für "Ork" – einer anderen Art, dessen Name dann später den Orks gegeben wurde. Es ist bedauerlich, dass das Fragment hier endet, denn weitere Hinweise auf die Wahrheit sind zweifellos verloren gegangen.

Man kann sich denken, was zwischen dem ersten Fragment und dem zweiten fehlt. Es müssen mehr als 80 Monate vergangen sein, denn Topal befindet sich nun auf der gegenüberliegenden Seite des Festlands von Tamriel und versucht, nach Südwesten zu segeln und nach Ersthalt zurückzukehren, nachdem er Alt-Ehlnofey nicht finden konnte.

Zweites Fragment:

  Es fand sich keine Passage nach Westen in den stählernen Klippen,
  die wie die Kiefer eines Riesen emporragten, und so segelte die
  Niben nach Süden.
  Als ein sandiges, bewaldetes Eiland auftauchte, das Zuflucht
  und Frieden versprach, jubelte die Mannschaft vor Freude.
  Dann wurde aus Freude Entsetzen, als sich ein großer Schatten
  aus den Bäumen erhob, auf ledernen Flügeln, die sich entfalteten wie ein Umhang.
  Die Flederechse war so groß wie das Schiff, doch der gute Navigator
  Topal hob nur seinen Bogen und traf sie in den Kopf.
  Als sie fiel, fragte er den Bootsmann: "Glaubt Ihr, dass sie tot ist?"
  Und bevor sie auf den weißgeränderten Wellen aufschlug,
  schoss er ihr noch einmal ins Herz, um sicherzugehen.
  Und so segelte die Niben vierzig Tage und Nächte lang weiter nach Süden.

Wir sehen hier, dass Topal neben seinem überragenden Können als Navigator, Kartograph, Überlebenskämpfer und Erzähler auch ein Meister des Bogenschießens ist. Es mag sich natürlich um dichterische Freiheit handeln, doch wir haben archäologische Beweise, dass die merethischen Aldmer ausgezeichnete Bogenschützen waren. Ihre Bögen, aus Schichten von Holz und Horn gefertigt und mit Seidenfäden bespannt, sind wunderschön und, wie ich von Fachleuten gehört habe, auch noch Jahrtausende später äußerst tödlich.

Man ist versucht, sich unter der Kreatur, mit der sich Topal zu Beginn dieses Fragments konfrontiert sieht, einen Drachen vorzustellen, aber es handelt sich wohl eher um einen Vorfahren der Klippenläufer des heutigen Morrowind. Die tückische Felsenküste klingt nach der Gegend um Necrom, und das Nest der "Flederechse" könnte sich auf der Insel Gorne befunden haben. Soweit ich weiß, gibt es heutzutage keine solchen Lebewesen in Ost-Morrowind.

Drittes Fragment:

  Die stinkenden, üblen Sumpfländer und ihre menschlichen Echsen
  fielen nach Osten zurück, und die Herzen Topals und seiner
  Männer wurden sehr froh gestimmt beim Anblick des
  diamantblauen, klaren, süßen Ozeans.
  Drei Tage lang segelten sie fröhlich nach Nordwesten,
  wo Ersthalt sie lockte, doch die Hoffnung erstarb
  in Schrecken, als sich Land wie ein Abwehrschild
  vor ihnen erhob.
  Topal der Navigator, voll bitteren Grimms, zog die
  Karten zu Rate, die er sorgfältig gezeichnet hatte, um zu sehen,
  ob sie besser nach Süden fahren sollten, wo der
  Kontinent enden musste, oder den Fluss entlang, der sich
  durch eine Passage nach Norden schlängelte.
  "Nach Norden!", rief er seinen betrübten Männern zu. "Wir segeln nach Norden!
  Fürchtet euch nicht – nach Norden!"

Wenn wir Topals Spuren folgen, sehen wir, dass er am Rand Morrowinds entlangfuhr und seine Suche auf die südliche Schwarzmarsch ausdehnte, offenbar entschlossen, seinem Wegstein so gut wie möglich zu folgen. Der Sumpf, den er hinter sich ließ, liegt wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gideon. Mit dem, was wir inzwischen über Topals Persönlichkeit wissen, können wir seine Frustration in der Bucht zwischen Schwarzmarsch und Elsweyr nachvollziehen.

Dies ist ein Mann, der seine Befehle genauestens befolgt und weiß, dass er über Flussläufe nach Südosten hätte fahren sollen, um Ersthalt zu erreichen. Ein Blick auf seine Karten verrät uns, dass er versuchte, Passagen zu finden, während er das Innere Meer von Morrowind sowie mehrere der sumpfigen Nebenflüsse der Schwarzmarsch kartographisch erfasste. Zweifellos schreckten ihn die Krankheiten und die wilden Argonierstämme ab, die so vielen Forschern nach ihm ebenfalls den Mut nahmen.

Anhand einer modernen Karte von Tamriel können wir sehen, dass er die falsche Entscheidung traf, als er sich für den Kurs nach Nordosten anstatt Süden entschied. Er konnte ja nicht wissen, dass das, was er für das endlose Festland hielt, nur eine vorspringende Halbinsel war. Er wusste nur, dass er bereits zu weit nach Süden gesegelt war, und so traf er die kluge, aber dennoch falsche Entscheidung, flussaufwärts zu fahren.

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass diese spektakuläre Fehlentscheidung ihm seinen heutigen Platz in der Geschichte verschaffen sollte. Die Bucht, von der er annahm, dass sie ein endloser Ozean war, ist nun als Topal-Bucht bekannt, und der Fluss, der ihn in die Irre führte, trägt den Namen seines Schiffs, Niben.

Viertes Fragment:

  Die zwei- und vierbeinigen Katzendämonen rannten am Fluss
  entlang, ihre grünen Augen immer auf das Schiff
  gerichtet, fauchend und zischend und
  brüllend vor Wut.
  Doch die Seeleute mussten sich nicht ans Ufer wagen, denn
  Obstbäume hießen sie willkommen und hielten ihre Äste
  zum Fluss hinab, als wollten sie die
  Mer umarmen, und die Männer pflückten
  rasch die Früchte, bevor die Katzen losspringen konnten.
  Elf Tage lang segelten sie nach Norden, bis sie zu
  einem kristallklaren See kamen, mit acht Inseln von
  überragender Schönheit und voller Frieden.
  Leuchtende fliegende Wesen in prachtvollen Farben
  begrüßten sie in der Sprache der Aldmer,
  so dass die Seeleute sich wunderten, bis sie
  verstanden, dass die Wesen das Wort, das sie sprachen,
  nur zurückriefen, ohne es zu
  verstehen, und da brachen die Seeleute
  in Gelächter aus.
  Topal der Navigator war bezaubert von den Inseln
  und den gefiederten Menschen, die dort lebten.
  Dort verblieb die Niben einen Monat lang, und die Vogel-
  Menschen lernten, ihre eigenen Worte zu sprechen
  und mit ihren Krallenfüßen zu schreiben.
  Aus Freude über ihr neues Wissen machten sie Topal
  zu ihrem Fürsten, und die Inseln ihm zum
  Geschenk.
  Topal sagte, er würde eines Tages zurückkehren, doch zunächst
  musste er die Ostpassage nach Ersthalt finden,
  in weiter Ferne.

Dieses letzte Fragment ist bittersüß zu nennen, aus verschiedenen Gründen.

Wir wissen, dass diese seltsamen, freundlichen, gefiederten Wesen, denen der Navigator begegnete, nicht mehr existieren – tatsächlich ist dieses Gedicht die einzige Quelle, in der die Vogelwesen von Cyrodiil erwähnt werden. Die literarische Bildung, die Topal ihnen zukommen ließ, reichte offensichtlich nicht aus, sie vor ihrem letztendlichen Schicksal zu bewahren, das sie wahrscheinlich von Seiten der "Katzendämonen" ereilte, von denen wir annehmen dürfen, dass es sich um frühe Khajiit handelte.

Wir wissen, dass Topal und seine Mannschaft niemals eine Route von den acht Inseln, die nun die Kaiserstadt bilden, zur Iliac-Bucht fanden. Seine Karten verraten, was dieses verlorene Gedicht uns nicht erzählen kann.

Wir sehen, wie seine Hand die Route den Niben hinauf zum Rumaresee zeichnet. Und nachdem er einige Nebenflüsse ausprobiert hatte, die ihn nicht dorthin führten, wo er hin wollte, können wir uns Topals Frustration – und die seiner schwer geprüften Mannschaft – vorstellen, als sie auf dem Niben wieder zur Topal-Bucht zurückfuhren.

Dort entdeckten sie augenscheinlich ihren früheren Fehler, denn wir sehen, dass sie nun an der Elsweyr-Halbinsel vorbeifuhren. Schließlich segelten sie an ihrer Küste entlang, vorbei an den Gestaden von Valenwald, und schließlich heim. Gewöhnlich enden epische Sagen glücklich, doch diese beginnt glücklich, und der Zweck, zu dem die Reise unternommen wurde, ist heute nicht mehr bekannt.

Neben den außergewöhnlichen Vogelwesen des heutigen Cyrodiil erhaschten wir einen Blick auf – vielleicht – frühe Orks, frühe Klippenläufer, frühe Argonier und, in diesem Fragment, frühe Khajiit. Eine bedeutende Geschichte in einigen wenigen Zeilen schlichter Verse, und all das, weil ein Mann nicht nach Hause finden konnte und eine Menge Umwege machte, um seine Schritte zurückzuverfolgen.

Vater der Niben

Übersetzt und kommentiert von Florin Jaliil

Einleitung:

Es ist immer eine Herausforderung, eine Biografie zu schreiben. Gewöhnlich liegt das Problem darin, die Quellen zu bewerten, die Vorurteile einer Chronik mit denen einer anderen zu vergleichen. Waughin Jarth, so wurde mir erzählt, zog für seine angesehene Reihe über die Wolfskönigin aus der Einöde über einhundert zeitgenössische Erzählungen heran. Über derlei Probleme kann ich mich bei meiner Aufgabe nicht beklagen. Es gibt nur ein Zeugnis über den Mann, der Topal der Navigator genannt wird, der erste bekannte Aldmer-Forscher von Tamriel. Es sind nur vier kurze Versfragmente des Epos „Vater der Niben“ bis heute erhalten geblieben, doch sie gewähren einen interessanten, wenn auch umstrittenen Blick auf die Mittlere Meretische Ära, in der Topal der Navigator vermutlich die Meere um Tamriel besegelt hat.

„Vater der Niben“ ist zwar das einzige schriftliche Zeugnis der Reisen Topals des Navigators, aber nicht der einzige Beweis, dass es ihn wirklich gegeben hat. Zu den Schätzen des prächtigen Kristallturms der Insel Summerset gehören seine grob gezeichneten, aber dennoch faszinierenden Karten, sein Vermächtnis an ganz Tamriel.

Die Übersetzung des aldmerischen Udhendra Nibenu, „Vater der Niben“, stammt von mir, und ich weiß, dass andere Gelehrte meiner Wortwahl vielleicht nicht in jedem Fall zustimmen werden. Ich kann nicht versprechen, dass meine Übersetzung der Schönheit des Originals gerecht wird; ich habe mich hauptsächlich bemüht, einfach die Zusammenhänge darzustellen.

Erstes Fragment:

Das zweite Schiff, die Pasquiniel, bemannt vom Navigator

Illio, sollte dem nach Süden zeigenden

Wegstein folgen; und das dritte, die Niben, bemannt

Vom Navigator Topal, sollte dem nach Nordosten

Zeigenden Wegstein folgen; laut Befehlen vom

Kristallturm sollten sie für achtzig Monde

Segeln und dann zurückkehren und berichten.

Allein die Niben kehrte zurück nach Ersthalt, hoch beladen

Mit Gold und Gewürzen und Fellen und seltsamen Kreaturen,

Tot und lebendig.

Obwohl Topal leider niemals Alt-Ehlnofey fand, erzählte

Er Geschichten aus den Ländern, die er besucht hatte, zum

Erstaunen aller.

Sechsundsechzig Tage und Nächte segelte er, durch

unheilvolle Brandung, vorbei an Wasserstrudeln, durch

Nebel, der wie Feuer brannte, bis er die Einfahrt

In eine große Bucht fand und auf einer von der

Sonne geküssten hügeligen Wiese landete.

Als er und seine Männer ruhten, ertönte ein grässliches Heulen,

Und scheußliche Orks strömten aus der düsteren Schlucht,

Ihre Kannibalenzähne verklumpt mit geronnenem Blut.

Über Jahrhunderte hinweg wurden an den Stätten alter Aldmer-Schiffbrüche und Docks seltsame Kristallkugeln ausgegraben, merkwürdige Artefakte des Meretischen Zeitalters und der Ära der Dämmerung, die den Archäologen Rätsel aufgaben, bis gezeigt wurde, dass jede dieser Kugeln die Tendenz hat, sich um ihre eigene Achse in eine bestimmte Richtung zu drehen. Es gibt drei Arten, eine, die nach Süden zeigt, eine, die nach Nordosten zeigt, und eine, die nach Nordwesten zeigt. Wie sie funktionieren, ist unbekannt, doch sie scheinen aauf bestimmte Energielinien abgestimmt zu sein. Dies sind die „Wegsteine“ aus dem Fragment, die jeder Lotse dazu benutzte, sein Schiff in die ihm befohlene Richtung zu lenken. Ein Schiff mit einem Namen, der nicht im Fragment erwähnt wird, nahm Kurs nach Nordwesten, in Richtung Thras und Yokuda. Die Pasquiniel hatte den südlichen Wegstein und muss nach Pyandonea hinuntergefahren sein. Topal fand mit seinem Nordost-Wegstein das Festland von Tamriel.

Aus dem Fragment wird deutlich, welchen Auftrag die drei Schiffe hatten - eine Passage zurück nach Alt-Ehlnofey zu finden, so dass die nun auf Summerset lebenden Aldmer erfahren konnten, was aus ihrer alten Heimat geworden war. Da dieses Buch eine Abhandlung über Topal den Navigator sein soll, ist hier kaum der Ort, die unterschiedlichen Theorien vom Auszug der Aldmer aus Alt-Ehlnofey zu behandeln. Würde ich dieses Gedicht als meine einzige Quelle benutzen, so müsste ich mit den Gelehrten übereinstimmen, die an die Überlieferung glauben, dass mehrere Schiffe Alt-Ehlnofey verließen und in einen Sturm gerieten. Die Überlebenden fanden den Weg zur Insel Summerset, doch ohne ihre Wegsteine wussten sie nicht, in welcher Richtung ihre Heimat lag. Welche andere Erklärung kann es wohl dafür geben, dass drei Schiffe in drei unterschiedliche Richtungen aufbrachen, um ein und denselben Ort zu finden?

Natürlich kehrte nur eines der Schiffe zurück, und wir wissen nicht, ob die beiden anderen Alt-Ehlnofey fanden, auf See untergingen, oder den alten Pyandoneanern, Sloads oder Yokudanern zum Opfer fielen. Wenn wir nicht annehmen möchten, dass die Aldmer ausgesprochene Dummköpfe waren, müssen wir davon ausgehen, dass mindestens eines der Schiffe sich auf dem richtigen Kurs befand. Es kann sogar durchaus Topal gewesen sein, und er ist einfach nicht weit genug nach Nordosten gesegelt.

Also, Topal setzte von Ersthalt Segel nach Nordosten, was übrigens die Richtung ist, in der man am weitesten durch das Abeceanische Meer segeln kann, ohne auf irgendwelches Land zu stoßen. Wäre er geradewegs nach Osten gefahren, wäre er nach wenigen Wochen auf das Festland gestoßen, und zwar in der Gegend, die heute der colovianische Westen von Cyrodiil ist. Wäre er nach Südosten gesegelt, hätte er die Hügel von Valenwald in einigen Tagen erreicht. Doch unser Navigator segelte seinen eigenen und unseren modernen Karten zufolge in einer geraden Linie nach Nordosten, durch das Abeceanische Meer und in die Iliac-Bucht, bevor er nach zwei Monaten irgendwo in der Nähe des heutigen Anticlere landete.

Die sanften grünen Hügel von Süd-Hochfels in diesem Vers sind unverkennbar für jeden, der jemals dort gewesen ist. Die Frage ist natürlich, was wir von dem offensichtlichen Verweis auf Orks halten sollen, die diese Gegend bewohnten. Nach der Überlieferung sind Orks erst entstanden, nachdem die Aldmer das Festland besiedelt hatten; sie sollen nach der berühmten Schlacht zwischen Trinimac und Boethiah zur Zeit von Resdayn als Rasse aufgekommen sein.

Es ist möglich, dass die Überlieferung falsch ist. Vielleicht waren die Orks ein Stamm von Ureinwohnern, der schon vor der Kolonisierung durch die Aldmer existierte. Vielleicht waren sie ein mit einem Fluch belegtes Volk - „Orsimer“ in der Sprache der Aldmer, dasselbe Wort für „Ork“ - einer anderen Art, dessen Name dann später den Orks gegeben wurde. Es ist bedauerlich, dass das Fragment hier endet, denn weitere Hinweise auf die Wahrheit sind zweifellos verloren gegangen.

Man kann sich denken, was zwischen dem ersten Fragment und dem zweiten fehlt. Es müssen mehr als achtzig Monate vergangen sein, denn Topal befindet sich nun auf der gegenüberliegenden Seite des Festlands von Tamriel und versucht, nach Südwesten zu segeln und nach Ersthalt zurückzukehren, nachdem er Alt-Ehlnofey nicht finden konnte.

Zweites Fragment:

Es fand sich keine Passage nach Westen in den stählernen Klippen,

Die wie die Kiefer eines Riesen emporragten, und so segelte die

Niben nach Süden.

Als ein sandiges, bewaldetes Eiland auftauchte, das Zuflucht

Und Frieden versprach, jubelte die Mannschaft vor Freude.

Dann wurde aus freude Entsetzen, als sich ein großer Schatten

Aus den Bäumen erhob, auf ledernen Flügeln, die sich entfalteten

Wie ein Umhang.

Die Flederechse war so groß wie das Schiff, doch der gute Navigator

Topal hob nur seinen Bogen und traf sie in den

Kopf.

Als sie fiel, fragte er den Bootsmann: „Glaubst du, dass sie tot ist?“

Und bevor sie auf den weißgeränderten Wellen aufschlug, schoss er ihr

Noch einmal ins Herz, um sicherzugehen.

Und so segelte die Niben vierzig Tage und Nächte lang weiter nach Süden

Wir sehen hier, dass Topal neben seinem überragenden Können als Navigator, Kartograph, Überlebenskämpfer und Erzähler auch ein Meister des Bogenschießens ist. Es mag sich natürlich um dichterische Freiheit handeln, doch wir haben archäologische Beweise, dass die Meretischen Aldmer ausgezeichnete Bogenschützen waren. Ihre Bögen, aus Schichten von Holz und Horn gefertigt und mit Seidenfäden bespannt, sind wunderschön und, wie ich von Fachleuten gehört habe, auch noch Jahrtausende später äußerst tödlich.

Man ist versucht, sich unter der Kreatur, mit der sich Topal zu Beginn dieses Fragments konfrontiert sieht, einen Drachen vorzustellen, aber es handelt sich wohl eher um einen Vorfahren der Felsenrenner des heutigen Morrowind. Die tückische Felsenküste klingt nach der Gegend um Necrom, und das Nest der „Flederechse“ könnte sich auf der Insel Gorne befunden haben. Soweit ich weiß, gibt es heutzutage keine solchen Lebewesen in Ost-Morrowind.

Drittes Fragment:

Die stinkenden, üblen Sumpfländer und ihre menschlichen Echsen

Fielen nach Osten zurück, und die Herzen Topals und seiner

Männer wurden sehr froh gestimmt beim Anblick des

Diamantblauen, klaren, süßen Ozeans.

Drei Tage lang segelten sie fröhlich nach Nordwesten,

Wo Ersthalt sie lockte, doch die Hoffnung erstarb

In Schrecken, als sich Land wie ein Abwehrschild

Vor ihnen erhob.

Topal der Navigator, voll bitteren Grimms, zog die

Karten zu Rate, die er sorgfältig gezeichnet hatte, um zu sehen,

Ob sie besser nach Süden fahren sollten, wo der

Kontinent enden musste, oder den Fluss entlang, der sich

Durch eine Passage nach Norden schlängelte.

„Nach Norden!“ rief er seinen betrübten Männern zu. "Wir segeln nach

Norden! Fürchtet euch nicht - nach Norden!"

Wenn wir Topals Spuren folgen, sehen wir, dass er am Rand Morrowinds entlangfuhr und seine Suche auf die südliche Schwarzmarsch ausdehnte, offenbar entschlossen, seinem Wegstein so gut wie möglich zu folgen. Der Sumpf, den er hinter sich ließ, liegt wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gideon. Mit dem, was wir inzwischen über Topals Persönlichkeit wissen, können wir seine Frustration in der Bucht zwischen Schwarzmarsch und Elsweyr nachvollziehen. Dies ist ein Mann, der seine Befehle genauestens befolgt und weiß, dass er über Flussläufe nach Südosten hätte fahren sollen, um Ersthalt zu erreichen. Ein Blick auf seine Karten verrät uns, dass er versuchte, Passagen zu finden, während er das Innere Meer von Morrowind sowie mehrere der sumpfigen Nebenflüsse der Schwarzmarsch kartographisch erfasste. Zweifellos schreckten ihn die Krankheiten und die wilden Argonierstämme ab, die so vielen Forschern nach ihm ebenfalls den Mut nahmen.

Anhand einer modernen Karte von Tamriel können wir sehen, dass er die falsche Entscheidung traf, als er sich für den Kurs nach Nordosten anstatt Süden entschied. Er konnte ja nicht wissen, dass das, was er für das endlose Festland hielt, nur eine vorspringende Halbinsel war. Er wusste nur, dass er bereits zu weit nach Süden gesegelt war, und so traf er die kluge, aber dennoch falsche Entscheidung, flussaufwärts zu fahren.

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass diese spektakuläre Fehlentscheidung ihm seinen heutigen Platz in der Geschichte verschaffen sollte. Die Bucht, von der er annahm, dass sie ein endloser Ozean war, ist nun als Topal-Bucht bekannt, und der Fluss, der ihn in die Irre führte, trägt den Namen seines Schiffs, Niben.

Viertes Fragment

Die zwei- und vierbeinigen Katzendämonen rannten am Fluss

Entlang, ihre grünen Augen immer auf das Schiff

Gerichtet, fauchend und zischend und

Brüllend vor Wut

Doch die Seeleute mussten sich nicht ans Ufer wagen, denn

Obstbäume hießen sie willkommen und denkten ihre Äste

Zum Fluss hinab, als wollten sie die

Leute umarmen, und die Männer pflückten

Rasch die Früchte, bevor die Katzen losspringen konnten.

Elf Tage lang segelten sie nach Norden, bis sie zu

Einem kristallklaren See kamen, mit acht Inseln von

Überragender Schönheit und voller Frieden.

Leuchtende fliegende Wesen in prachtvollen Farben

Begrüßten sie in der Sprache der Aldmer,

So dass die Seeleute sich wunderten, bis sie

Verstanden, dass die Wesen das Wort, das sie sprachen,

Nur zurückriefen, ohne es zu

Verstehen, und da brachen die Seeleute

In Gelächter aus.

Topal der Navigator war bezaubert von den Inseln

Und den gefiederten Menschen, die dort lebten.

Dort verblieb die Niben einen Monat lang, und die Vogel-

Menschen lernten, ihre eigenen Worte zu sprechen

Und mit ihren Krallenfüßen zu schreiben.

Aus Freude über ihr neues Wissen machten sie Topal

Zu ihrem Fürsten, und die Inseln ihm zum

Geschenk.

Topal sagte, er würde eines Tages zurückkehren, doch zunächst

Musste er die Ostpassage nach Ersthalt finden,

In weiter Ferne.

Dieses letzte Fragment ist bittersüß zu nennen, aus verschiedenen Gründen.

Wir wissen, dass diese seltsamen, freundlichen, gefiederten Wesen, denen der Navigator begegnete, nicht mehr existieren - tatsächlich ist dieses Gedicht die einzige Quelle, in der die Vogelwesen von Cyrodiil erwähnt werden. Die literarische Bildung, die Topal ihnen zukommen ließ, reichte offensichtlich nicht aus, sie vor ihrem letztendlichen Schicksal zu bewahren, das sie wahrscheinlich von Seiten der „Katzendämonen“ ereilte, von denen wir annehmen dürfen, dass es sich um frühe Khajiiti handelte.

Wir wissen, dass Topal und seine Mannschaft niemals eine Route von den acht Inseln, die nun die Kaiserstadt bilden, zur Iliac-Bucht fanden. Seine Karten verraten, was dieses verlorene Gedicht uns nicht erzählen kann. Wir sehen, wie seine Hand die Route den Niben hinauf zum Rumare-See zeichnet. Und nachdem er einige Nebenflüsse ausprobiert hatte, die ihn nicht dorthin führten, wo er hin wollte, können wir uns Topals Frustration - und die seiner schwer geprüften Mannschaft - vorstellen, als sie auf dem Niben wieder zur Topal-Bucht zurückfuhren. Dort entdeckten sie augenscheinlich ihren früheren Fehler, denn wir sehen, dass sie nun an der Elsweyr-Halbinsel vorbeifuhren. Schließlich segelten sie an ihrer Küste entlang, vorbei an den Gestaden von Valenwald, und schließlich heim. Gewöhnlich enden epische Sagen glücklich, doch diese beginnt glücklich, und der Zweck, zu dem die Reise unternommen wurde, ist heute nicht mehr bekannt.

Neben den außergewöhnlichen Vogelwesen des heutigen Cyrodiil erhaschten wir einen Blick auf frühe Orks (vielleicht), frühe Felsenrenner, frühe Argonier und, in diesem Fragment, frühe Khajiiti. Eine bedeutende Geschichte in einigen wenigen Zeilen schlichter Verse, und all das, weil ein Mann nicht nach Hause finden konnte und eine Menge Umwege machte, um seine Schritte zurückzuverfolgen.