| Wasseratmung Zum Text | |
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| Autor | Haliel Myrm |
| Art | Buch |
| Genre | Erzählung |
Wasseratmung (engl. Water Breathing) ist eine kurze Erzählung des Autors Haliel Myrm, die von der Suche eines Schmugglers nach einem Zauber handelt, der ihm ermöglichen soll, ein versunkenes Schiff zu erreichen. Der Text verwebt Elemente der Veränderungsmagie mit den Grenzen des menschlichen Willens und endet in einer bitteren Wendung.
Inhaltsangabe
Die Erzählung folgt Thalien Winloth, einem ehemaligen Zöllner und Schmuggler aus Vivec, der sich im Exil nach Bal Fell begibt, um die legendäre Hexenmeisterin Seryne Relas aufzusuchen. Von ihr erhofft er sich das Wissen, einen mächtigen Zauber der Wasseratmung zu erlernen, um ein versunkenes Schmugglerschiff, die Morodrung, und dessen verborgene Reichtümer zu bergen. Trotz ihrer Warnungen beginnt sie, ihn in der Magieschule der Veränderung zu unterweisen, wobei sie ihm lehrt, dass das Wirken solcher Zauber mehr bedeutet als bloßes Formelnlernen: Es erfordert Verständnis für die tieferliegenden Regeln der Welt und ihre Überwindung.
Nach Wochen des Trainings fühlt sich Thalien bereit und kehrt zurück an die Küste von Vivec. In mehreren nächtlichen Tauchgängen nähert er sich dem Wrack der Morodrung, jedes Mal mit zunehmendem Erfolg. In der letzten Nacht erreicht er das Herz des Schiffes und entdeckt eine eiserne Kiste, deren Schlüssel von einem toten Seemann bewacht wird. Als er sie öffnet, enthält sie lediglich zwei Flaschen Wein. Noch bevor er zurückkehren kann, bricht die Realität durch seinen Zauber. Er ertrinkt. Später wird seine Leiche an den Kais von Vivec gefunden mit zwei Tränken der Wasseratmung in seinen Händen.
Analyse
Wasseratmung ist weit mehr als eine magische Abenteuergeschichte, sondern eine dichte, symbolgeladene Erzählung über die Grenzen der Magie. Die Erzählung hinterfragt grundlegende Konzepte wie Kontrolle, Streben und die Begrenztheit selbstgewählten Wissens. Thalien Winloth, als archetypischer Suchender, steht zwischen den Welten: auf der einen Seite der rohe Pragmatismus seines Schmugglerlebens, auf der anderen die geistige Offenheit, die die Magie der Veränderung verlangt. Er wird in die Welt der Formwandelmagie eingeführt, deren Regeln nicht der Logik des Handels oder der Macht, sondern jener der Möglichkeit und Metaphysik folgen.
Die Figur der Seryne Relas dient dabei als ambivalente Lehrmeisterin. Sie leitet ihn nicht mit genauen Anweisungen, sondern mit Paradoxien, Bildern und metaphysischen Andeutungen. Ihre wiederholte Mahnung, dass „das Verlangen allein nicht ausreicht“, verweist auf das zentrale Motiv der Erzählung: den Irrtum, Magie als Werkzeug zu begreifen, das unabhängig vom Weltverständnis funktioniert. Magie, so die Botschaft des Textes, ist kein Ersatz für Demut gegenüber den Grenzen der Wirklichkeit.
Stilistisch bewegt sich der Text zwischen nüchterner Schilderung und bildreicher Allegorie. Die Realität, eine unsichtbare, aber unnachgiebige Kraft, erscheint als Gegenspieler des Willens. Thalien scheitert nicht an mangelnder Kraft, sondern an der Idee, dass Beharrlichkeit und Können jede Grenze durchbrechen könnten. Dass er letztlich mit zwei ungenutzten Tränken der Wasseratmung stirbt, wird zum bitteren Symbol einer verfehlten Erkenntnis: Er hatte die Macht, aber nicht das Verständnis.
So bleibt Wasseratmung eine tragische Parabel über Streben ohne Einsicht, Wissen ohne Weisheit und über die stille Gewalt der Welt, die letztlich alle Zauber beendet.
Anmerkungen (Tamriel-Almanach
- Seryne Relas, die in diesem Buch erscheint, ist die Meisterausbilderin der Veränderungsmagie und lebt in ihrem Haus in Tel Branora.
