Online:Chroniken der Fünf Gefährten, Band 8

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Inhalt

Chroniken der Fünf Gefährten, Band 8

Noch einmal Abnur Tharn.

Hätte ich einen Drachen für jeden läppischen König oder Möchtegernkaiser, der das Amulett der Kaiser in seine schmutzigen Finger bekommen will, dann könnte ich Akavir direkt unter den schuppigen Füßen dieser widerlichen Schlangenleute wegkaufen.

Der Verlust des Amuletts nach dem Fall der Reman-Dynastie und dem Anbruch der Zweiten Ära, Jahrhunderte vor meiner Geburt, galt als die größte Katastrophe seiner Zeit. Viele sagten den Untergang der Welt voraus, wenn kein angemessen geweihter Kaiser auf dem Rubinthron säße. Aber wie so viele Voraussagen provinzieller Hellseher sind auch diese Prophezeiungen nicht eingetreten. Noch nicht.

Ohne das Amulett der Könige harrte Tamriel weiter aus, wie schon zu den Zeiten, als die „göttlich auserwählten“ es um ihren Hals trugen. Die Sonne ging weiter auf, die Leute brachten einander weiter aus Gier und kleinkarierten Ambitionen um, mächtige Männer diktierten weiter das Schicksal derer, die ihnen unterstellt waren, und alle wachten am nächsten Tag weiter auf, um das Spiel fortzusetzen.

Ich habe wenig Hoffnung, was unsere Chancen gegen den Daedrafürsten anbelangt. Es ist die lächerlichste aller Torheiten zu glauben dass, auch wenn der Zauber funktioniert, man tatsächlich ein Wesen von solcher Macht herausfordern und dabei obsiegen könnte. Das Überbleibsel ist ein hervorragender Krieger, aber noch immer mit Fehlern behaftet. Ehrlich gesagt würde ich lieber Titanenkind auf diese Irrfahrt schicken und das Überbleibsel für eine Zeit aufsparen, in der wir besser vorbereitet sind. Sie ist zumindest entbehrlich.

Mir ist bewusst, wie töricht diese Denkweise ist … Und Titanenkind, wenn Ihr das hier lest: Rauft Euch bitte nicht Eure lächerlichen Zöpfe. Ich bin ein Tharn. Bescheidenheit steht uns nicht. Es darf keinen Zweifel daran geben. Unsere Gelegenheit ist hier und jetzt. Entweder wir ergreifen sie, oder wir sind auf ewig verloren.

Der Großteil Tamriels wurde von den Schrecken dieser Angelegenheit verschont, und das Land erholt sich bereits wieder vom Einschlag der Anker an den Orten, an denen sie niedergingen. Die gemeine Bauernschaft begrüßt dies als Vorsehung und bejubelt die Mühen derer, die die daedrische Weltenverschmelzung aufgehalten haben. Oh süße Unwissenheit. Mein Wissen über die Daedra gewährt mir schreckliche Einblicke in die Albtraumwelt, die uns erwartet, wenn wir den Griff, in dem Molag Bal unsere Welt hat, nicht vollständig lösen können.

Bedenkt dies, werter Leser: Tamriel ist ein reifer Apfel, der unsicher von den blühenden Ästen eines gewaltigen Baumes hängt. Seit Äonen hängt dieser Apfel hoch oben, weit außerhalb der Reichweite der hungrigen Zähne (also der Daedra), die ihn verschlingen wollen. Aber als der kosmische Schleier vom Seelenbruch zerrissen wurde, Mannimarcos vergiftetem Krönungsritual, wurde der Ast beschädigt, an dem der Apfel wächst.

Wir bleiben bei unseren netten, landwirtschaftlichen Metaphern: Stellt Euch nun Molag Bal als den Eber vor, der sich die ihm am nächsten liegenden Blätter des verletzten Astes greift. Seine kotverschmierten Schweinsfüße verleihen ihm einen Hebel, als er zu ziehen beginnt, in der Hoffnung, den ganzen Ast abreißen und den Apfel verschlingen zu können.

Die Mühen derer, die die Ebenenverschmelzung aufgehalten und Molag Bals Anker zerschmettert haben, konnten den Eber ins Straucheln bringen und ihm die Füße wegziehen. Dennoch hat er noch immer seine stinkenden Zähne in den Ast geschlagen. Wenn wir ihm die Gelegenheit geben, sich zu erholen, wird er erneut zu ziehen anfangen.

Wir müssen Molag Bals metaphorische Zähne lösen, und das schaffen wir nur mit unglaublicher Kraft. Natürlich können wir das Amulett nicht erneut so einsetzen, wie wir es beim Seelenbruch gemacht haben, aber wenn ich mich nicht täusche, und das tue ich nie, kann man den Zauber so verändern, dass ein Sterblicher durch ihn ein Gefäß der Göttlichen werden kann, und dann könnte man ihm die Macht des Amuletts verleihen.

Die Beschreibung der Magie selbst würden alleine ein Buch füllen, also erspare ich dem Leser die Einzelheiten, die zweifelsohne auch das Verständnis belesener Gelehrter übersteigen. Es braucht den beachtlichen Intellekt eines Tharn (und außer mir sind keine mehr am Leben), um das komplexe Wesen des Zaubers zu verstehen.

Wenn wir Erfolg haben, soll die Geschichtsschreibung verkünden, dass es das Wissen und der Ehrgeiz von Abnur Tharn waren, die die Rettung dieser Welt herbeiführten, indem er die Hand des Überbleibsels geführt hat. Wenn wir scheitern, dann wird dies niemals jemand erfahren, da wir dann alle auf ewig zu leb- und hirnlosen Dienern des Daedrafürsten werden.
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