Online:Nahlias Tagebuch 4 | ElderScrollsPortal.de

Online:Nahlias Tagebuch 4

Nahlias Tagebuch 4
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Diese Seite enthält den Text von Nahlias Tagebuch 4 (engl. Nahlia's Journal 4) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Juliane schaute mir direkt in die Augen, als ich in diesem staubigen Gang auf ihr lag. „Gut gefangen“, sagte sie nur. Aber im Anschluss ließ sie Llaren und mich immer vorgehen.

Als wir es endlich in das Studierzimmer geschafft hatten (zwei Speergruben, eine Bärenfallen und drei Giftpfeilfallen später), war die gesamte Gruppe mehr als bereit, sich die Bücher zu schnappen und die Sache hinter sich zu bringen.

Das Studierzimmer war stickig, voller Spinnweben und eiskalt. Es kam mir vor wie ein Grabmal. Bücherregale säumten die Wände, voll mit uralten und arkanen Bänden, auf die selbst ich einmal einen Blick werfen wollte. Auf der anderen Seite des Raumes stand ein hölzerner Schreibtisch, an dem ein Skelett in königlichen Gewändern saß. Die ausgestreckten Hände des Skeletts ruhten auf einem gewaltigen, in Leder gebundenen Folianten, der das Juwel dieser Sammlung darstellte. Zweifelsohne waren es die sterblichen Überreste des ehemaligen Eigentümers der Festung, der selbst im Tod noch über seine Bücher wachte.

Llaren und ich durchsuchten den Raum eilig nach Fallen. Nachdem wir keine fanden, winkten wir die Magier herbei, sich zu nehmen, was sie brauchten. Dennoch fühlte sich irgendetwas nicht richtig an. Warum sollte der Besitzer der Burg nicht eine letzte Verteidigungslinie für seine persönliche Bibliothek haben?

Mein Blick traf sich mit dem von Juliane, die gerade vorsichtig die Bücherregale untersuchte. Wir schauten hinüber zum Schreibtisch, wo eine der neueren Adepten versuchte, den Folianten aus dem knöchernen Griff des Skeletts zu befreien.

„Legt das wieder hin, Närrin!“, rief Juliane.

Aber es war zu spät. Das Skelett erwachte zum Leben und ein unheilvolles Leuchten kam aus seinen grauenhaften Augenhöhlen. Die Adeptin kreischte und versuchte wegzulaufen, aber das Skelett packte sie beim Handgelenk. Bevor Llaren oder ich reagieren konnten, feuerte Juliane ein Geschoss aus Magicka ab, das den Kiefer des Skeletts zum Klappern brachte und die Adeptin befreite.

Sie ließ das Buch an seinem Platz und zog sich zur anderen Seite des Raumes zurück. „Jüngerin, wir könnten ein Portal gebrauchen“, sagte Juliane zu mir.

„Aber was ist mit den Büchern? Wir sind so weit gekommen!“, erwiderte ich.

„Die spielen keine Rolle. Ich möchte, dass meine Adepten hier rauskommen, unversehrt.“ Julianes Augen blitzten auf, als sie ein weiteres magisches Geschoss auf das Skelett schleuderte, das gerade einen Feuerball zwischen seinen knochigen Fingern beschwor.

Das musste ich respektieren. Das Portal zu erschaffen fiel mir nicht schwer. Die Adepten zogen sich zurück; einige von ihnen hielten Folianten umklammert, die sie sich auf dem Weg hinaus greifen konnten. Schließlich waren es nur noch Llaren, Juliane und ich.

„Gehen wir“, sagte Llaren. Aber Juliane zögerte. Sie hasste offensichtlich die Vorstellung, mit leeren Händen zu gehen. Und so ging es mir auch.

„Wartet“, sagte Juliane. Sie blickte zu mir.

„Was macht Ihr denn?“, rief Llaren, während er einem nahenden Feuerball auswich.

„Geht einfach!“, sagte ich zu ihm. Ich sah, dass Llaren einen Einwand erheben wollte, aber nachdem wir jahrelang Seite an Seite gekämpft hatten, gab es ein Vertrauen zwischen uns, das nur schwer zu brechen war. Trotz seiner Vorbehalte tat er, wie ihm geheißen und sprang in das Portal, ohne zurückzuschauen.

Julianes beschwor bereits einen Zauber, ihr Gesicht vor Konzentration wie eine Maske. „Seid Ihr bereit?“, fragte sie.

Ich nickte.

Ohne ein weiteres Wort schleuderte Juliane dem Skelett einen gewaltigen Energiestoß entgegen, der es rückwärts von den Beinen holte. Während sie das tat, sprang ich nach vorne und lief den letzten Meter zum Schreibtisch, wo ich mir den uralten Folianten griff, bevor das Skelett sein Gleichgewicht zurückerlangen konnte. Juliane verschwand bereits durch das Portal, als ich mich umdrehte, und ich schleuderte das Buch hinein, bevor ich selbst hindurchhechtete und das Portal schloss.

Ich kehrte ein wenig angesengt zurück, aber ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein derart breites Grinsen im Gesicht hatte. Es muss ansteckend gewesen sein, denn sogar Juliane brach bei meinem Anblick in Gelächter aus. Vielleicht ist es ja doch nicht so übel, mit ihr zusammenzuarbeiten!