Also, die letzten paar Seiten vom Buch finde ich auch schlecht, da stimme ich Killfetzer zu. "Wir fahren zur Oma und alle haben sich lieb" passt sowas von überhaupt nicht zum restlichen Buch, dass es einfach nur noch lächerlich wirkt.
Die Auflösung, dass Hans-Olof Gunnar die ganze Zeit angelogen hat, finde ich dagegen sehr gelungen. Der erste Teil des Buches ist bewusst in 3. Person geschrieben, da Gunnar dem Leser sozusagen seinen momentanen Kenntnisstand vermittelt. Und nur so, kann man die Enttäuschung Gunnars auch nachvollziehen. Ich persönlich hab mich erstmal unglaublich über Hans-Olof aufgeregt und war wirklich fast so weit, das Buch wegzuwerfen - Bis ich den von Killfetzer angesprochenen Satz gelesen hab. Ich denke, Eschbach hat genau das erreicht, was er erreichen wollte: Dass sich der Leser fühlt wie Gunnar. Nämlich ziemlich angepisst!
Es ist zwar schon einige Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe, aber soweit ich mich erinnern kann, waren die Ziele der Einbrüche immer mehr oder weniger logisch gewählt. Man stelle sich vor, die einzige lebende Verwandte, die man hat (seine Nichte), wird entführt und man weiß nicht, ob die Entführer sie nach Ablauf der Frist wirklich laufen lässt, oder ob sie sie nicht doch töten. Wer würde nicht nach jedem noch so kleinem Strohhalm greifen?
Von daher finde ich dieses Buch - genauso wie fast alle Eschbachs, die ich bisher gelesen habe - zwar bei weitem nicht perfekt, aber durchaus lebenswert.