Meine Meinung...
Also jetzt nach zahlreichen Stunden will ich auch meinen Senf dazu geben:
Wirklich Klasse
- Die gelungene Grafik, vor allem die tolle Fernsicht (Das war ein Punkt, der mich bei Morrowind immer geärgert hatte, wenn z.B. man Vivec garnicht genießen konnte, weil alles im Nebel verschwand.)
- Den Ansatz alle Text in Sprachausgabe zu verfassen finde ich sehr gut, leider trüben die Übersetzungsfehler den Spaß gewaltig, dazu unten mehr.
- Die Quests sind sehr viel liebevoller gestaltet, als in Morrowind. Vor allem die Tatsache, dass man mit anderen zusammen kämpft, sie einen durch Dungeons führen, man Leute beschatten muß etc. (Gut teilweise gab es das in Morrowind auch, aber hier sind die NPC sehr viel schlauer...)
- Die NPCs habe viel mehr Leben: Sie gehen trinken, kaufen ein, gehen schlafen, gehen zwischen den Städten spazieren, unterhalten sich auf der Straße etc.
- Der Kompass ist geil! Vor allem die Pfeile bei aktivierten Quests machen einiges leichter. Vorbei sind die Morrowind-Zeiten wo man in Vivec herumirrte um den richtigen Händler zu finden, für den man einen Auftrag erledigt hat. Nun geht's dem Pfeil entlang und schon ist man da.
- Das Journal ist endlich so, wie ich mir das für Morrowind gewünscht hätte: Man aktiviert das jeweilige Quest und alle relevanten Hinweise werden angezeigt. Kein Blättern mehr über hunderte von Seiten um den einen Satz zu finden aus dem man schließen kann ob man sich nun nach Osten oder Westen wenden sollte.
- Endlich zaubern ohne umschalten. Gerade als Kampfmagier weiß man das zu schätzem, wenn man nicht extra das Schwert wegstecken muß um einen Feuerball oder Heilungsspruch zu zaubern.
- Echte Physik!!! Pfeile fliegen im Bogen, Steine fallen herab etc.
- Vereinfachte Alchemie: Vorbei sind die Zeiten, in denen man seine wertvollen Zutaten zum Teufel jagte, weil man eben erst Alchemie-Anfänger war.
- Verbessertes Kampfsystem man trifft immer, wenn man gut zielen kann, kein "würfeln" mehr bei jedem Schlag, sondern anhand der eigenen Werte wird der Schaden errechnet.
- Man kann Pferde reiten. Echt geil mit einem Rappen über die Strasse zu gallopieren und die Landschaft zu genießen.
- Viele Vorteile, die schon Morrowind hatte und die ich nicht im einzelnen aufführen will. Vor allem das nonlineare Spielen ist super (da kann ich mich meinem Vorredner nicht anschließen, der meinte alles sei so linear; denn das bezieht sich lediglich auf das Hauptquest, aber wer nur das Hauptquest schnell durchzockt hat den Spaß von den ganzen Elder Scroll Spielen nicht verstanden!)
Nachteile:
- Übersetzungsfehler! Es wurde schon viel an dieser Stelle darüber gesagt und es existieren ja auch schon (inoffizielle) Patches, also will ich nicht mehr viel darüber sagen. Nur eines: Ist euch aufgefallen, dass die NPCs mit dem Geschlecht Probleme haben? D.h. sie bezeichnen z.B. häufig meinen männlichen Charakter als Heldin oder andere NPCs als "Sie" oder "Er" obwohl es genau umgekehrt sein müsste...
- Zu viele Wegelagerer! War schon bei Morrowind ein Problem. Meinestwegen kann es ja abseits der Straßen nur so von Monstern wimmeln, aber wenn ich mit meinem Pferd von einer Stadt in die andere will und ständig anhalten muß um irgendeinen Wolf, Bären, Eber, Minotaurus, Banditen, Clanfear o.ä. zu besiegen wird es irgendwann nervig. Natürlich kann man auch "schnellreisen" aber dann kann man die Atmosphäre von Oblivion nicht richtig genießen. Auch hätte ich mir gewünscht direkt vom Pferd kämpfen zu können, denn so läuft ein normaler Weg von Stadt A nach Stadt B wie folgt ab: Man reitet 100 Meter, sieht einen Gegner, z.B. einen Wolf, dann muß man ein Stück zurückreiten um nicht zu nah beim Feind abzusitzen, sonst wird man ohne gezogene Waffe angegriffen und das Pferd kann auch Schaden nehmen. Also ein Stück zurück, runter vom Pferd, das Schwert (oder welche Waffe auch immer) ziehen, wieder in Richtung Wolf und den dann fertig machen (und die sch*** Viecher sind ziemlich zäh, da sie mit steigendem Level deines Charakters ebenfalls mitwachsen).
Dass bedeutet mein tolles Magierschwert und meine Rüstung nehmen Schaden im Gegenwert von mehreren hundert Goldstücken, während so ein Wolf gerade mal Fell für 10 Goldstücke trägt. Dann zurück zum Pferd, hundert Meter weiter reiten bis zu einem Goblin etc.
Dass hätte man sich echt sparen können!
- Geldmangel! Permanenter Geldmangel! Und hinzu kommt dann noch, dass die Händler nur beschränkte Goldvorkommen haben (war schon in Morrowind ein Spaßkiller). D.h. meine tolle Glasaxt aus dem letzten Dungeon mit Zauberspruch und Goldwert von mehreren tausend Goldstücken bekomme ich nicht los, weil der Händler nur ein Maximum von z.B. 800 Gold hat (ja ich weiß, man kann als Händler-Meister in Geschäfte investieren und ihren Goldvorrat erhöhen, aber wisst ihr wie lange es dauert, bis man Handelsmeister ist?! Ewig!)
- Die Minigames: z.B. bei den Schlössern. Anfangs eine gute Idee, aber nach dem 100sten Schloß nervt es. Dennoch ist die Automatik keine echte Alternative, denn mit der Hand bin ich um einiges besser. Geschmacksache, sicher, aber ich finde es eher störend als nützlich.
- Allgemeine Bugs, die schon seit Daggerfall nerven und bisher in jedem Spiel wieder auftauchten. Z.B. die Möglichkeit durch den Boden zu fallen. Klar, das Spiel ist komplex und die Landschaft groß, also schwierig zu debuggen, aber diese Probleme sind altbekannt, da sollte man inzwischen einen Bot für haben, der das testet.
Insgesamt ist es meiner Meinung nach dennoch ein gutes Spiel, sicherlich besser als Morrowind, und deshalb meine Wertung 85%...