Genau genommen liegt schon ein reiner Definitionsfehler vor. Organische Stoffe können durchaus schmelzen, genauso wie sie sich verfestigen können, oder sieden können. Einige wenige Stoffe sublimieren auch bei Wärmewirkung, das bedeutet, sie gehen direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über.
Holz ist genau genommen kein chemischer, organischer Stoff, sondern ein Material. Gut, die chinesische Elemente-Lehre sagt, dass Holz eines der fünf Elemente ist, aber das gehört hier nicht rein. Dass Holz ein Material ist, besagt eigentlich eher das folgende: Es ist eine natürliche Verbindung verschiedener organischer Stoffe. Der Hauptbestandteil ist Zellulose, ein äußerst komplexes Kohlenhydrat aus zuweilen mehreren tausend Einzelatomen. Vielleicht können wir uns auf die Frage einigen, ob Zellulose schmelzen kann, denn das wäre als grundlegende These sinnvoller wie "Kann man Holz schmelzen?". Dann kann man zumindest einen einzelnen Stoff näher betrachten.
Die Frage, ob Zellulose unter Normalbedingungen schmelzen kann, kann man relativ leicht beantworten. Man nehme einfach ein Blatt Papier und halte ein brennendes Streichholz daran. Was passiert, weiß jeder. Das Blatt fängt augenblicklich Feuer, zurück bleibt ein scharfer, würziger Brandgeruch und ein Häufchen Asche. Die Asche ist nichts weiter als die Mineralienrückstände, die Teil des Materials waren, zum Beispiel Phosphate usw. Die Zellulose hingegen besteht ja aus den drei Stoffen Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Diese Elemente bilden während des Brandvorgangs neue Verbindungen, am häufigsten Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Wasser. Die Menge Wasser ist vernachlässigbar klein und wahrscheinlich der einzige überbleibende Flüssigrückstand. Wahrscheinlicher aber ist, dass auch das Wasser sich zu Wasserdampf verwandelt hat und daher gasförmig ist.
Verbrennt man nun Holz an der "frischen Luft" bzw. unter Normalbedingungen, ist der gleiche Effekt zu beobachten. Es entsteht Asche, ne Menge Rauch und schlecht riechende Luft. Die Kohlenstoffverbindungen, die in dem Holz enthalten sind, sublimieren eigentlich auf der Stelle, das heißt, sie werden zu Gas, noch bevor sie Zeit haben, flüssig zu werden. Das hängt einfach damit zusammen, dass aufgrund ihrer ganzen chemischen Struktur ihr Siedepunkt fast gleich ihrem Schmelzpunkt ist. Damit überspringen sie einfach den flüssigen Zustand. Der Zustand, in dem sie flüssig sind, ist vielleicht wenige Sekundenbruchteile lang erhalten. Es wird wohl schmelzen, allerdings wird das ein Mensch wohl niemals sehen können.
Das Interessante ist hierbei einfach die Flamme. Benutzt man etwas anderes als einen stark erhitzten Gegenstand zur Inbrandsetzung, geschieht wenig bis gar nichts, außer das das Holz ein wenig raucht *Feuchtes Holz raucht da mehr, weil erstens Wasserdampf entsteht und zweitens Wasser die Bildung von Kohlenoxiden offenbar begünstigen kann*. Die Flamme allerdings kann nur durch ausreichend Sauerstoff brennen. Ansonsten ist da nicht viel los. Macht man das ganze unter der Vakuumglocke, geht die Flamme in kürzester Zeit aus, und mit Wärmebestrahlung braucht man sehr viel mehr Zeit und größeren technischen Aufwand, das Ganze zu bewerkstelligen. Unter einer Vakuumglocke würde das Holz aber bestenfalls verkohlen, wie Vadding ja bereits festgestellt hat. Übrigens macht man in der Köhlerei nichts anderes.
Wenn man unbedingt einen organischen, flüssigen Stoff aus Holz haben will, so kann man es durchaus anstellen, das Holz in Kohle umzuwandeln und diese Kohle wiederum dem Verfahren der Kohleverflüssigung zu unterziehen. Das Endprodukt? Erdöl in fast reiner Form. Möglicherweise könnte deshalb in den nächsten Jahrzehnten die Kohleförderung doch wieder interessant werden.
Es gibt durchaus ne Menge flüssiger organische Stoffe. Nur können einfach nicht alle festen Stoffe einfach geschmolzen werden. Spiritus beispielsweise besteht zu fast 90% aus Ethanol, dem "Trink"alkohol. Wobei Spiritus nicht unbedingt als Saufgetränk zu empfehlen ist, aus naheliegenden Gründen.
Mich würde interessieren, woher du die Menge Kupfer für deinen Versuch hernehmen wolltest. Kupfer ist zwar nur halbedel, aber eine solche Menge, um da ein Holzstück reinzu"dippen" ist verdammt teuer.
dennoch würde das organische Objekt eher verkohlen, bevor es schmelzen kann da der punkt, andem es zu verkohlen begint in etwa dem puntk entsprechen sollte, an dem es zu brennen beginnt und da ich noch nie gesehen hab, das Holz schmilzst, bevor es brennt, dürfte es verkohlen.
Jaein. Die Verkohlung findet nicht statt, wenn Sauerstoff zum Brennen vorhanden ist, denn dann fackelt das Zeug eher fröhlich vor sich hin und bildet Asche und Kohlenoxide. Deshalb muss ein Köhlermeiler ja auch luftdicht sein, damit dieser Sauerstoff nicht vorhanden ist.