Obscure Troubegas Apokryphen

Dieses Thema im Forum "[TES] Tamriel-Almanach und Lore" wurde erstellt von troubega, 18. Februar 2021.

  1. troubega

    troubega Ehrbarer Bürger

    Am Lagerfeuer der Skaal

    [Eine traditionelle Erzählung, die von den Weisen der Skaal an die Jüngeren weitergeben wird]

    Der All-Schöpfer steckt in uns allem, meine Lieben Brüder und Schwestern. Er lebt in uns allem und um uns herum. Wie ihr wisst, werden wir von ihm geprüft. Damit bestimmt er unseren Wert, wenn wir dahinscheiden und zu ihm zurückkehren. Denn ein Handwerker prüft seine Werkzeuge, ehe er ein Haus baut. Ein Jäger prüft seinen Bogen, bevor er auf die Jagd geht. Und der All-Schöpfer prüft uns, bevor er uns zu sich lässt. Nur, was bedeutet "zu ihm zurückkehren"?
    Der große Prophet Aevar Stein-Sänger berichtet in einer authentischen Überlieferung von seinen Visionen. Dort sah er den All-Schöpfer weit über sich. Unendlich weit über sich. Er sagte "Zwischen uns und ihm liegen 100 Ebenen des Paradies. Je ehrbarer ihr gelebt habt, desto höher kommt ihr und desto näher werdet ihr beim All-Schöpfer stehen." Man hat später die Prophezeiungen des Aevar weiter untersucht und mit den Berichten einiger Skaal in Todesnähe abgeglichen und Gelehrte gehen davon aus, dass zwischen diesen 100 Ebenen weitere Abstufungen existieren.
    Wer im Kampf stirbt, weil er Jagd oder die Skaal schützt, wird hoch im Paradies enden, doch irgendwann hat alles sein Ende, so wie auch der Verräter einst endete, nach dem er Herma-Mora verdarb.
    Durch die Überlieferungen des Aevar Stein-Sänger wissen wir, dass die Welt irgendwann endet. Der All-Schöpfer schickt seinen Diener aus, um in einer der unteren Ebenen eine unvorstellbare Konstruktion zu errichten; eine Brücke aus Walknochen. Dahinter befindet sich eine große Halle, eine nach geeiferte Variante von Thirsk. Dort wird eines Tages der Hallen-Nehmer austreten und in sein Horn blasen, damit Thartaag erscheint und alles auffrisst.
    Nach dem dritten Nahtod des Aever und seinem Besuch beim All-Schöpfer sagte er, dass er einen Mann an der Klippe neben der Walknochenbrücke sah. Ein Mann, dessen Haupt gekrönt vom Fell eines unbekannten Tieres war. Das war der Diener des All-Schöpfers, der Herold des falschen-Thirsk und der heraufbeschwörer von Thartaag. Aever sah, wie er das Horn bereits an seine Lippen geführt hatte und hochblickte, zum All-Schöpfer, darauf wartend endlich die Luft aus seinen Lungen durch das Horn zu lassen, um die Welt zu enden und all jene zu belohnen, die ein gutes Leben führten. Doch der All-Schöpfer lässt auf sich warten und prüft uns noch immer. Sein Blick fest auf uns alle gerichtet. Doch irgendwann ertönt das Horn und die Glocken werden geschlagen. Und dann endet alles mit Thartaag.
     
  2. troubega

    troubega Ehrbarer Bürger

    Warum Orks manchmal einen Aedra anbeten

    Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen, als Gesandte von Großkönig Emeric in die Städte von Hegathe einmarschierten. In ihren Händen die neusten Ankündigungen und Beschlüsse des Großkönigs in Form von übergroßen Schriftrollen, als wären sie dem Weißgoldturm entliehen. Viele waren vergessenswürdig und noch viel mehr wurden es auch. Doch eine Kunde war besonders. Die, welche von der Krönung Kurogs als Herrscher über Orsinium berichtete und die, welche von dem Beitritt der Orks in das Dolchsturzbündnis berichteten. Jedem, der die Kundschaften las, war klar, dass die Krönung des Orks mit dem Beitritt ins Bündnis verbunden war. Anfangs herrschte Fassungslosigkeit, waren doch viele Bretonen stolz auf ihre Taten während der Pogrome in Orsinium. Doch nach und nach wurde das Grün in den Städten, in den Gasthäusern und vor allem in den Schmieden zur Normalität. Natürlich gehörte es zum gehobenen Ton der arroganten Art der Bretonen, sich selbst für die Integration der Orsimer zu loben, doch jeder, der klaren Verstands ist, wusste, dass die meiste Arbeit in grünen Händen lagen.

    Ich selber war einer von vielen Diplomaten, zu Hofe des Königs Kurog. Das Land der Orsimer war rau und alles andere als geeint. Doch der König seine Pflichten und war klug genug, das Wissen der Diplomaten anzunehmen. So wusste König Kurog von meiner vorangegangenen Arbeit in der Alik'r-Wüste und suchte aktiv meinen Rat im Umgang mit den Rothwardonen. Ein König, der die Hilfe seines Gefolges sucht ist so selten, wie es gut ist. Und später, als der König der Orks gro-Nagrom an die Macht kam, und jetzt sollte jedem Leser klar sein, dass mein Mer-Mensch Mischblut mehr vom Mer enthält, als vom Menschen, taten sich viele Gemeinsamkeiten mit Kurog auf. Nicht zuletzt die Verehrung von Trinimac statt seiner Daedrischen Veränderung. Und dieses Thema ließ mich schon damals, in der zweiten Ära nicht mehr los.

    Für niemanden stand es jemals zur Debatte, ob Orks Malacath anbeten oder nicht. Kaum einer der Grünen wagte sich auch nur in die Nähe einer Kirche der Göttlichen. Und doch wandte sich das Volk, beinahe kollektiv, von ihrem Daedrafürsten des Zorns ab. Zweimal. Und die Antwort auf die Frage warum, ist so einfach wie auch verständlich und lässt sich einfach erfahren, wenn man sich die Zeit nimmt, mit einigen Orks zu sprechen, die bei einem, wenn nicht gar beiden (Ich schaue auf dich, Urbul du untoter Bastard) Veränderungen der Dogma dabei waren.

    Um es kurzzuhalten: Orks waren es gewohnt gehasst zu werden. Damals wie heute, wie morgen. Hass zerfrisst jeden. Die Sterblichkeit von Orsimern ist hoch, in Städten der Bretonen und Rothwardonen sogar noch höher. Ich habe über Jahre die Sterbeberichte von Orsimern studiert. Im Schnitt erhöhte sich die Sterblichkeit von Orks in Städten um fast 20 Prozent. Der prozentuale Anteil an Selbstmorden erhöhte sich aber um fast 80 Prozent. Das Durchschnittsalter von Orks sank innerhalb von Städten auf 26 Jahre. 20 Prozent aller toten Orks waren unter 18-Jahre. Von allen Selbstmördern war der prozentuale Anteil von Minderjährigen sogar noch bedeutend höher. Fast jeder zweite war noch nicht Erwachsen.

    Wer als Ork geboren wird, lernt entweder mit dem Hass umzugehen oder stirbt daran. Doch viele Orsimer wollten ihre Kinder nicht in so ein Leben bringen. Der Hass auf Orsimer lässt sich häufig auf ihre Anbetung von Daedra (Eines Daedra) begründen, wenn man Bretonen fragt. Bretonen beten die Aedra an. Ist die mehrfache Abwendung des Pariah-Volkes von Malacath hin zu einem Aedra also nicht viel mehr als ein Hilfeschrei? "Wir beten auch einen Aedra an. bitte hasst uns nicht, damit wir die Rasierklinge nicht länger schlucken müssen, die uns von euch in die Wiege gelegt wird."
     
  3. troubega

    troubega Ehrbarer Bürger

    Bericht zum Amulett der Daedrischen Zuflucht
    [Bericht des Verbundes Außermundäner Angelegenheiten der Universität von Gwylim zum Fall 580-Ost des Jahres ■■■ 3Ä]
    Das Amulett wurde entdeckt, als eine hohe Pre-Creatia Spitze im ■■■■■ Morrowinds von den Ritualisten der Ost-Abteilung gespürt wurde. Der genaue Ort konnte nur schwerlich bestimmt werden, da diese messbare Spitze nur kurz anhielt. Doch die Triangulation der Lage und die Standorte von Interesse, grenzten den Suchradius drastisch ein und bestimmten nach Wochen der Suche den Telvanni-Turm Tel ■■■ als Ursprung.
    Zu unserer Freude war der Herr des Hauses ■■■■■■■ ■■■ nicht anwesend, was den Einsatz von AkaNisten der Abteilung verhinderte. Im oberen Stockwerk fanden wir in einer unscheinbar aussehenden, aber stark verschlossenen Holzschatulle ein Amulett, welches eine einzigartige Form aufwies und an welchem die Pre-Creatia messbar war. Gegenstand wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter dem §4 des Außermundänen-Paktes konfisziert und zur Untersuchung zur Universität gebracht.

    -Edgar Macile

    ***

    [Untersuchungsbericht #1 des "Amulettes der Daedrischen Zuflucht" von Leiter der Ost-Forschung Maborel Astier]

    Das Amulett macht mich nervös, auf eine gute Art! Es sieht erst einmal ungewöhnlich aus. Es lässt sich in zwei Bestandteile kategorisieren:

    Ein rotes Chitin-artiges Material, geformt wie ein "Einviertel-Mond".

    Eine kleine, blaue Kugel, auf welcher ein goldenes Auge abgebildet ist.

    Die blaue Kugel scheint aus einem glatten, harten Material zu bestehen, ähnlich wie ein Seelenstein, doch ist in den Akten keine Erwähnung eines Azur-Blauen Seelensteins zu finden (Zumindest nicht in den Akten, auf die ich zugreifen darf.) auch keiner der Zwölf verbotenen Seelenstein-Varianten, weist eine ähnliche Beschaffenheit auf, wie die blaue Kugel. Doch ich spüre, wie magische Energie durch das Amulett strömt. Besondere Aufmerksamkeit sollte dem goldenen Auge bemessen werden. Es mag zwar zunächst wie eine einfache Bemalung aussehen, wie man sie zum Beispiel bei Schmuck der Aschländer in der Region des Auffindens des Amuletts kennt, doch auch hier trügt der Schein. Egal in welchem Winkel man das Amulett vor sich hält, das Auge blickt einen stets an. Solange man das Auge sieht, scheint es immer direkt auf den Betrachter gerichtet zu sein. Es könnte eine, durch die innewohnende Magie hervorgerufene Verstärkung des Porträt-Effekts sein, wo gut gezeichnete Porträts ebenfalls den Ansehenden mit den Augen verfolgen (Ein Ganz-Nirini Effekt der Teile-Beseelung durch das des fehlgeschlagene Inner-Mundäne Experiement ■■■■■ des Gwylim-AkaNisten ■■■■■■■ ■■ ■■■■] Doch irgendwie ist der Effekt hier nicht nur stärker, er fühlt sich auch Penetranter an. Als würde man ein Porträt einer glücklich dreinblickenden Frau ansehen, doch ihre Augen sind die eines kaltblütigen Mörders. Ich frage mich, was passiert, wenn mehrere Personen das Auge ansehen?

    ***

    [Untersuchungsbericht #2 des Amulettes der Daedrischen Zuflucht von Leiter der Ost-Forschung Maborel Astier]

    Das Amulett ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen! Ich bat meinen Kollegen Cinwiril um Hilfe mit dem goldenen Auge und brachte uns beide in die Sicherheitskammer #33, wo wir das Amulett, mit dem Auge nach vorne, auf ein Podest stellten und uns in beide, dem Auge zugewandten, Ecken der Kammer stellten und gleichzeitig auf das Auge blickten. Meine Vermutungen bestätigten sich: Das Verfolgen des Auges ist nicht dem Ganz-Nirini Effekt der Teile-Beseelung durch das des fehlgeschlagene Inner-Mundäne Experiement ■■■■■ des Gwylim-AkaNisten ■■■■■■■ ■■ ■■■■ geschuldet, sondern scheint das Ergebnis eines Bewusstseins zu sein. Als Cinwiril und ich das Amulett ansahen und uns auf das Auge konzentrierten, wanderte die Pupille zwischen uns hin und her. Immer schneller. Erst freute es mich, das Auge zu verwirren, doch wandelte sich dies schnell. Das Amulett hob kurze Zeit später ab und eine starke Creatia-Welle in Form von Azur-Plasma bespritzte mich und meinen Kollegen und führte zu den geläufigen Symptomen einer Kontaminierung, wie sie Hochmeister Gra-Gulug in ihrem Regelwerk festhielt. Wir beide wurden für die Woche freigestellt zur Erholung, doch das Ausströmen von Creatia beweist den Außermundänen Ursprung des Amuletts.

    ***

    [Untersuchungsbericht #3 des Amulettes der Daedrischen Zuflucht von Leiter der Ost-Forschung Maborel Astier]

    Während meiner Rastzeit wurde das Amulett in Quarantäne gelagert und ich hasse all die Prozedur, die ich über mich ergehen lassen muss, um weiter forschen zu können. Doch das ist wohl Teil meiner Arbeit.
    Ich verschob meine Forschungsausrüstung in die Quarantäne-Sektion der Universität und forschte weiter. Mein Fokus ist nun der rote "Einviertel-Mond". Das Material ist deutlich wärmer, als die Azur-Kugel. Ich behandelte das Rot mit magischem Eis und bemerkte, dass sich die Temperatur des Rot nicht veränderte. So langsam gehen mir die Ideen aus, was es mit dem Amulett auf sich hat. Nichts davon macht Sinn, was Sinn macht, wenn man bedenkt, wo ich arbeite. Aber es muss einen Zusammenhang geben. Einen Grund, warum sich die Materialien so verhalten, wie sie es tun. Umhängen will ich es persönlich nicht. Wenn selbst ■■■■■■■ ■■■ es einschließt, Weggefährte des ■■■■ ■■■, dann wird es seine Gründe haben. Ich könnte vielleicht einen Studenten der Universität bitten. Für eine Empfehlung von einem Meister tun sie so gut wie alles.

    ***

    [Untersuchungsbericht #4 des Amulettes der Daedrischen Zuflucht von Leiter der Ost-Forschung Maborel Astier]

    Ich fand einen vielversprechenden Studenten, der mir aushelfen wird. Berrej ist gänzlich ungeeignet für die Universität und Geisteswissenschaften. Er ist einfältig, aber stark, wie für einen Nord zu erwarten war. Ich bat ihn mir zu helfen und ließ ihn sämtliche Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnen, die wir haben. Eine potenzielle Einstellung in der Sicherheitsabteilung könnte das Problem mit der Verschwiegenheit genauso gut lösen, wie eine standardmäßige Hinrichtung, doch die Entscheidung lasse ich den Direktorenrat fällen.


    ***

    Das Anlegen des Amuletts hat nicht zum Tode geführt. Zumindest nicht direkt. Als Berrej es anlegte (Die Kette des Amuletts scheint sich der Dicke des Halses ihres Trägers anzupassen. Äußerst bemerkenswert!) verschwand er augenblicklich vor meinen Augen. Ich wartete einige Augenblicke, doch nichts geschah. Ich sah meine Abmahnung schon vor mir: Der Verlust eines Forschungsobjektes in den Händen eines einfältigen Nord! Doch als ich schon die Mitleidsbekundungen an Berrejs Familie verfasste, torkelte der Nord durch meine Tür. Blut überlaufen und in seiner Hand ein daedrischer Halbmond, wie ich sie früher auf Battlespire sah. Ich schicke den Nord erst mal zur Kommunikationsabteilung, um herauszufinden, was er erlebt hat.

    ***

    [Auszug aus dem Verhör-Protokoll des Verhörs #6214]

    "Ich war plötzlich in so einer Ruine, von Deadra! Wart ihr mal auf Vvardenfell? So sah das da aus! Aber nicht so groß. Nur ein einziger Raum mit wenig Licht und keinem Eingang."
    "Wo kam das Licht her, Berrej?"
    "Aus ... ja aus so einer Laterne an der Decke. Sie war in der Mitte des Raumes."
    "Warst du alleine da?"
    "Nein! Da war ein Dremora, rief mir seinen Namen zu, doch den habe ich vergessen."
    "Und das Blut? Ist es deins?"
    "Natürlich! Er hatte so eine Sense oder so in der Hand und griff mich an. Ich musste erst im Raum umherrennen, bis ich eine alte Fackel fand, mit der ich einen Schlag abfing."
    "Einen Schlag der Sense?"
    "Wovon denn sonst? Die Sense blieb im Holz der Fackel stecken und ich zog so kräftig, wie ich nur konnte, riss die Waffe an mich und enthauptete den Dremora damit. Dann war ich wieder in der Kammer von Meister Astier."
    "Wie war das für dich, Berrej? Dieser Sprung ins Ungewisse und dieser Kampf?"
    "Total toll! Ich hasse das Studieren. Mache es nur für Mama. Aber das, was ich heute erlebt habe, war so gut! Und so aufregend."
    "Ich danke dir für deine Zeit, Berrej."

    [Anmerkung des Protokollführers: Ich empfehle die Anstellung von Berrej ■■■■■■■■■■■ als Teil der Sicherheitsabteilung aufgrund seiner außergewöhnlichen Kompetenz im Umgang mit unerwarteten Gefahren.]

    ***

    [Untersuchungsbericht #5 des "Amulettes der Daedrischen Zuflucht" von Leiter der Ost-Forschung Maborel Astier]

    Es freut mich, dass Berrej nicht hingerichtet wird. Seine dumpfe Begeisterung für diesen Fall ist äußerst erfrischend und lässt mich an meine erste Zeit hier im Verbund zurückdenken. Wie dem auch sei, es ist offensichtlich, dass das Amulett einzig dafür gedacht ist, ihren Träger in eine unterirdische Ruine zu befördern (Unterirdisch als Annahme aufgrund der Erkenntnisse des Verhörs #6214). Die Recherche-Abteilung half mir auch bei der Erkenntnis. ■■■■■■■ ■■■ scheint sich einen Spaß daraus zu machen, Abenteuer in seinen Turm in der ■■■■-Küste zu locken. Reichtümer für Abenteuer - Spaß für ihn. Ich ließ dem Rat eine Empfehlung zur Exekution des arroganten ■■■■■■elfen zukommen, doch wurde diese abgelehnt.
    Aber nun zu den Erkenntnissen, durch die Extraktion der Erinnerungen von Berrej konnten wir den Namen des Dremora, der im Nebenbericht #0023 des Falls 580-Ost eingetragen wurde, herausfinden und ihn einem Diener des Deadra-Fürsten ■■■■■ ■■■ zuschreiben. Das Amulett dient lediglich der Belustigung des Fürsten und der Belustigung von ■■■. Ich kann meinen Unmut kaum in Worte fassen, möchte aber dennoch die großartige Handwerkskunst des Amuletts erwähnen, die auf einfacher Markierungszauber basiert ... nur ohne, dass der Träger die Markierung selbstständig gewirkt hat.
     
  4. troubega

    troubega Ehrbarer Bürger

    Der Bau des Geisterwalls

    [Auszüge aus dem Tagebuch von Ababael-Kul, Vorarbeiter des Geisterwalls]
    So Xarxes es will, verfasse ich mein Leben für die Nachwelt. Bis zum heutigen Datum gab es keinen Grund für mich, Wörter niederzuschreiben, wenn sie nicht dem Abschluss eines Bauvertrages dienlich waren. Doch die Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen Dunmer und dem Konglomerat der Nedier, angeführt von Deutero-Nediern ist nun schon einige Zeit her und hat unser Leben grundlegend verändert. So sehr, dass manch einer denken möge, dass diese geschriebenen Zeilen es wert seien, gelesen zu werden.
    Als ich vor einigen Wochen den Brief von einer Hand Almalexias überreicht bekommen habe, mit dem Befehl des Baus eines Geisterwalls in nie dagewesener Größe, brach ich beinahe zusammen. Der Bau eines Geisterwalls ist eine große Ehre für jeden Bauunternehmer in Dunmereth, vertrauen die Häuser einem doch die Gebeine ihrer Ahnen an. Aber ein Projekt dieser Größe raubte mir über Wochen den Schlaf. Nächte verbrachte ich damit, die Pläne zu entwerfen, grobe Materialkosten zu berechnen und sie an alle Tribunen zu schicken. Und jedes Mal hoffte ein kleiner Teil von mir, dass die Antwort des Tribunals sage, dass ich ungeeignet für die Arbeit wäre, doch scheine ich es nicht zu sein. Morgen schon breche ich von Ald’Ruhn auf, um zum roten Berg zu reisen und den Bau zu überwachen.

    ***

    Am Fuße des Berges liegen die Materialien bereit. Der Zaubermeister höchstselbst trat vorbei, überreichte mir abgeänderte Varianten meiner Baupläne und sprach mir Lob für meine Fertigkeiten aus.
    »Selten musste ich die Arbeit eines Meisters seines Handwerks so wenig korrigieren«, sagte er. Eine Gänsehaut zog sich für Stunden über meinen Körper, wie damals, als ich meine Frau zum ersten Mal erblickt habe. Könnte sie mich nur sehen.
    Anfangen wollen wir mit der Geisterpforte, einer umfangreichen Tempelanlage, die, so Vivec will, von seinen Kriegswappenträgern bemannt und gesichert wird. Hier können wir die Baumaterialien zwischenlagern, damit die Mabrigash in den Foyadas sie sich nicht eines Nachts unter den Nagel reißen. Wobei nur die Tribunen selbst wissen, was diese Hexen mit Kalk, Sand, Panzern, Holz und Stein anzufangen wissen.

    ***

    Noch immer sitzt die Aufregung, dass Sotha Sil selbst mit mir sprach, tief in meinen alten Knochen. Ich schrieb einen Brief an Alvon, der den Hexenmeister mehr verehrt, als mich. Was ich ihm nicht verübeln kann, war ich doch nie ein guter Vater für ihn. Doch er hielt zu mir und sprach mir seinen Neid aus. Näher an Liebesbekundungen eines Sohnes, werde ich zu meinem Lebzeiten wohl nicht mehr kommen.
    Der Bau der Geisterpforte geht gut voran und der Boden lässt sich einfacher ausgraben, als zunächst angenommen, doch die Mabrigash stellen ein immer ernsteres Problem da, so dass ich, wie die Vorschriften meiner Branche es verlangen, den Auftraggeber um zusätzliche Wachkräfte bitten musste. Blöd nur, dass es sich dabei um drei lebende Götter handelt. Wenn es hart auf hart kommt, bitte ich das Haus Redoran um Hilfe.

    ***

    Selten hat mich ein so sehr gerührt, als die angeforderte Verstärkung zu sehen. Drei Hände Almalexias und zwei Dutzend Ordinatoren standen heute Morgen vor dem Baulager, beschienen von der Morgensonne, die durch die Foyada schien. Sie waren still, nur eine der Hände in weiß-silberner Rüstung trat zu mir, fragte, in welcher Richtung die Mabrigash waren und ich zeigte die Foyada hinab. Dann marschierten sie los. Wir waren mitten im Bau des rechten Konstruktes, als die Ordinatoren zurückkamen, blutüberströmt. Es würde keine Probleme mehr von den Ketzern geben, sagte die eine sprechende Hand zu mir und ohne uns die Möglichkeit des Dankes zu gewähren, marschierten sie los, als wäre der Weg vom Roten Berg nach Gramfeste nur ein Spaziergang. Und in der Tat ließen die Angriffe nach. Lediglich einige Höllenhunde griffen uns noch an, was für uns kein Problem darstellte.

    ***

    Der Bau der Tempelanlage ist abgeschlossen und dauerte nur wenige Monate. Die Bauten des Stützrahmen haben Links und Rechts schon begonnen, während ein großer Teil der Landschaftsformer des Hauses Telvanni damit begannen, den Boden um den roten Berg herum zu ebnen. Es freut mich, dass es auch unter diesem Fürstenhaus gläubige gibt, die einen Auftrag des Tribunals nicht ablehnen.

    ***

    Der Bau läuft deutlich besser, als angenommen. ALMSIVI selbst segnet uns, dem bin ich mir sicher. Doch wo man das Glück an einem Ort pachtet, wird es wo anders genommen, wie man im Haus Dres so schön sagt. Alvon ist krank. Er wurde in Dhalmora attackiert und seine Wunden entzündeten sich. Er hätte nie nach Bal Foyen reisen sollen, wie es ihm seine Mutter geraten hatte.
    Hätte er mir bloß früher geschrieben, wie es um ihn stand, hätte ich ihm helfen können. So kann ich nichts anderes tun, als meine Arbeit zu vollenden und meine Gebete an das Tribunal zu senden, dass sie meinem Sohn helfen mögen.

    ***

    Ich habe lange gebraucht, dieses dumme Tagebuch wiederzufinden. Ich hatte einige Tage freie Zeit und als ich von der Beerdigung von Alvon wiederkehrte, war der rote Berg bereits umschlungen von einem Ring aus magisch gebräuntem Kalkstein. Ich informierte Almalexia, Vivec und Sil über den Fortschritt und seit dem warten wir.

    Wir werden für jeden Tag der Arbeit bezahlt also nutzen wir die Zeit und verschönerten den noch inaktiven Wall. Einige der besonders frommen Bauarbeiter schlugen vor, die Abbilder unseres Auftraggebers in regelmäßigen Abständen anzubringen, damit »Diese stets vom Herzen des Landes auf uns Blicken.« Wir haben nur mehr wie genug Materialien übrig, daher erlaubte ich es. Ich mag den Gedanken, dass die Drei von nun an ununterbrochen auf uns herabblicken. Wie sie es seit jeher taten. Herabblickend und ignorierend.

    ***

    Über meine hundert Jahre in der Industrie habe ich schon mehr Geisterwälle errichtet, als ich zählen kann. Oft für Adelshäuser oder öffentliche Gruften. Doch dieses Projekt ist anders. Um einen Geisterwall zu erschaffen, benötigt man die Überreste der Angehörigen der jeweiligen Gruft. Doch wer ist der Angehörige des roten Berges? Mit dieser Frage befassten wir, ich und die Telvanni Magister samt Priester der Indoril, uns, weil wir seit Wochen keinerlei Antwort der Auftraggeber erhalten haben. Doch dann, ehe wir mit dem Gedanken spielen konnten, das Bauunternehmen abzublasen, geschah es: Vivec trat, barfuß und nur mir einem Lendenschutz gekleidet, zur Geisterpforte. Mit ihm ein Heer aus Kriegswappenträgern, gekleidet im Blut des Berges und den Glas der Erde. Ich, als Vorarbeiter, sagte ihm, dass wir auf Antwort des Tribunals warteten.
    »Und hier bin ich«, sagte er, hob seinen unerwartet phallusförmigen Speer in die Luft und die Erde erzitterte. Dutzende Knochen schossen aus der Asche des Berges Vvardenfell in die Höhe. Gebeine von Chimern, wie wir sie einst waren. Mehr Gebeine, als wir zählen konnten und mehr, als die Geschichtsbücher erahnen ließen. Einige der Kriegswappenträger trugen Bündel in ihren Händen, Knochen, gewickelt in den Insignien des roten Hauses, die sich ebenfalls in die Luft erhoben. Langsam glitten die Gebeine in die Erde unter dem Stützrahmen.
    »Eines fehlt noch«, ertönte Vivec in seiner zweifachen Stimme. Ein Kriegswappenträger reichte ihm ein schmuckloses Bündel, welches er schwebend vor sich hielt und auffaltete. Erst erkannte ich nicht, was an diesen Gebeinen besonders war, doch dann sah ich eine vier-fingrige, rechte Hand.
    »Euer Sohn starb, bevor sein Dienst zu Ende war. Erlaubst du ihm, seinen Dienst für alle Ewigkeit fortzuführen?«
    Nie war ich so sprachlos, wie in diesem Moment. So sehr, dass ich unter Tränen nur nicken konnte, ehe sich die Gebeine zu denen der Helden des Krieges und der Redoran vermischten. Dann begannen die Zauberer der Indoril, die Riten anzuführen und der Wall erhob sich mit ohrenbetäubender Kraft aus der Erde, bis hin zum Stützrahmen. Als ich mich herumdrehte, war Vivec verschwunden, und seine Begleiter bemannten die Pforte.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2023
    ddr.Peryite und Viele-als-Einer gefällt das.
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