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::Heißer Tag heute. Ich hatte das meiste an inhaltlichen Aspekten unten schon geschrieben, bevor ich Deeps Philippika oben gelesen habe. Er hat natürlich Recht damit, dass Übersetzungen, die auf anderen Seiten stehen, nur in Absprache geändert werden sollten und der Ton die Musik macht, aber er ist auch ein phänomenaler Anwalt :) | ::Heißer Tag heute. Ich hatte das meiste an inhaltlichen Aspekten unten schon geschrieben, bevor ich Deeps Philippika oben gelesen habe. Er hat natürlich Recht damit, dass Übersetzungen, die auf anderen Seiten stehen, nur in Absprache geändert werden sollten und der Ton die Musik macht, aber er ist auch ein phänomenaler Anwalt :) | ||
::Von vorne - damit uns nicht missverstehen - ich will dich um nichts davon abhalten, selbst zu übersetzen, Mathieu, im Gegenteil, ist doch schön, wenn du auch so mit der Sprache arbeiten möchtest, und natürlich hast du auf deinem Blog die Freiheit, mit deinen Texten zu machen was du möchtest. Bei Übersetzungen bin ich an sich auch für viele Verwendungen offen und es kommt mir nicht auf ein Komma an, aber diese Einschränkung sollte schlicht und einfach dafür sorgen, dass nicht auch noch in diesen Schriften letzten Endes 4-5 unterschiedliche Übersetzungen für ein DV-Begriff Einzug halten und sicherstellen, dass die Almanachsversionen immer auf dem neuesten Stand sind und ich ein Auge darauf haben kann, dass darin nichts verwüstet wird. In der Hinsicht war dein Vorgehen nicht gerade die feine Art, ich hänge es jetzt in | ::Von vorne - damit uns nicht missverstehen - ich will dich um nichts davon abhalten, selbst zu übersetzen, Mathieu, im Gegenteil, ist doch schön, wenn du auch so mit der Sprache arbeiten möchtest, und natürlich hast du auf deinem Blog die Freiheit, mit deinen Texten zu machen was du möchtest. Bei Übersetzungen bin ich an sich auch für viele Verwendungen offen und es kommt mir nicht auf ein Komma an, aber diese Einschränkung sollte schlicht und einfach dafür sorgen, dass nicht auch noch in diesen Schriften letzten Endes 4-5 unterschiedliche Übersetzungen für ein DV-Begriff Einzug halten und sicherstellen, dass die Almanachsversionen immer auf dem neuesten Stand sind und ich ein Auge darauf haben kann, dass darin nichts verwüstet wird. In der Hinsicht war dein Vorgehen nicht gerade die feine Art, ich hänge es jetzt in dieser Übersetzungssache nicht zu hoch auf, aber man kann die Leute so schnell vor den Kopf stoßen, verstehst du? | ||
::Deep hat eben auf den Punkt gebracht, das es sich Übersetzungen nicht einfach machen und ein schnelles Ändern dabei oft kontraproduktiv sein kann. Und weil es bei dir auch schon im Forum wegen dummen Geschichten, unnötigen Provokationen und schlechten Manieren im Forum böses Blut gab, ist es mitunter tatsächlich besser, da etwas leiser zu treten, das macht es allen einfacher und erspart es uns vor allem, Samstag nachmittags solche nervtötenden Texte zu schreiben. Rückblickend haben wir die Entwicklertexte jedenfalls auf anderem Weg in die TA gebracht: konstruktive Diplomatie über fast ein halbes Jahr hinweg. Es gab Vorbehalte und Argumente beiderseits, aber keine heißspornigen Attacken. Wir hatten mehrere ausführliche Diskussionen, die dann grundlegende Konzeptentwürfe und eine Menge Feinschliff nach sich gezogen haben. Funktioniert hat es vor allem, weil man sich austauschen und aufeinander zugehen konnte, nicht mit rotem Kopf durch die Wand. In dem Sinne können wir über alles reden, aber wie gesagt besser vor den Änderungen. | ::Deep hat eben auf den Punkt gebracht, das es sich Übersetzungen nicht einfach machen und ein schnelles Ändern dabei oft kontraproduktiv sein kann. Und weil es bei dir auch schon im Forum wegen dummen Geschichten, unnötigen Provokationen und schlechten Manieren im Forum böses Blut gab, ist es mitunter tatsächlich besser, da etwas leiser zu treten, das macht es allen einfacher und erspart es uns vor allem, Samstag nachmittags solche nervtötenden Texte zu schreiben. Rückblickend haben wir die Entwicklertexte jedenfalls auf anderem Weg in die TA gebracht: konstruktive Diplomatie über fast ein halbes Jahr hinweg. Es gab Vorbehalte und Argumente beiderseits, aber keine heißspornigen Attacken. Wir hatten mehrere ausführliche Diskussionen, die dann grundlegende Konzeptentwürfe und eine Menge Feinschliff nach sich gezogen haben. Funktioniert hat es vor allem, weil man sich austauschen und aufeinander zugehen konnte, nicht mit rotem Kopf durch die Wand. In dem Sinne können wir über alles reden, aber wie gesagt besser vor den Änderungen. | ||
::Es geht mir persönlich nicht nur um den Lorbeerkranz (das man sich gegenseitig Respekt erweist, sollte selbstverständlich sein), auch wenn es mir natürlich schmeichelt, was Deep sagt und es schön ist, wenn die Übersetzungen Zuspruch finden. Aber es ist um der Sache willen, der Qualität und dem aktuellen Stand der Schriften, einfach besser, wenn wir Übersetzungen erstmal diskutieren, bevor daran eventuell etwas modifiziert wird. Ich will keinen eisernen Handschuh auf die Texte legen (das ist, wie Deep meint, vielleicht wirklich gutmütig), aber auch kein neues Übersetzungschaos mitverursachen. Ich denke, das ist nicht unnötig restriktiv, sondern ganz vernünftig. Und es freut mich immer, wenn es gute Kritik an Übersetzungen gibt und wir das besprechen können, statt uns mit dem jeweiligen Vorgehen herumzuärgern. Ich gebe mir Mühe damit, aber bin selbst mein schärfster Kritiker, wenn bessere Lösungen nahegelegt werden, hoffe ich jedenfalls. | ::Es geht mir persönlich nicht nur um den Lorbeerkranz (das man sich gegenseitig Respekt erweist, sollte selbstverständlich sein), auch wenn es mir natürlich schmeichelt, was Deep sagt und es schön ist, wenn die Übersetzungen Zuspruch finden. Aber es ist um der Sache willen, der Qualität und dem aktuellen Stand der Schriften, einfach besser, wenn wir Übersetzungen erstmal diskutieren, bevor daran eventuell etwas modifiziert wird. Ich will keinen eisernen Handschuh auf die Texte legen (das ist, wie Deep meint, vielleicht wirklich gutmütig), aber auch kein neues Übersetzungschaos mitverursachen. Ich denke, das ist nicht unnötig restriktiv, sondern ganz vernünftig. Und es freut mich immer, wenn es gute Kritik an Übersetzungen gibt und wir das besprechen können, statt uns mit dem jeweiligen Vorgehen herumzuärgern. Ich gebe mir Mühe damit, aber bin selbst mein schärfster Kritiker, wenn bessere Lösungen nahegelegt werden, hoffe ich jedenfalls. | ||
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::Das Problem ist, dass der Begriff fast immer rassistischen Diskursen entspringt und diese unabsichtlich weiterführt, wenn er vermeintlich objektiv gebraucht wird. Rassentheorie und -systematik ist absurde, überholte und gefährliche Pseudowissenschaft, unhaltbar, insofern man Menschen (und sagt jetzt nicht, dass es hier Menschen und Spitzohren sind) nicht ernsthaft in Rassen einteilen kann, in seinem historischen und ideologischen Gebrauch vollkommen diskreditiert und auch ziemlich nutzlos, wenn es um die Ausarbeitung und Beschreibung der vielfältigen Kulturen Tamriels geht. | ::Das Problem ist, dass der Begriff fast immer rassistischen Diskursen entspringt und diese unabsichtlich weiterführt, wenn er vermeintlich objektiv gebraucht wird. Rassentheorie und -systematik ist absurde, überholte und gefährliche Pseudowissenschaft, unhaltbar, insofern man Menschen (und sagt jetzt nicht, dass es hier Menschen und Spitzohren sind) nicht ernsthaft in Rassen einteilen kann, in seinem historischen und ideologischen Gebrauch vollkommen diskreditiert und auch ziemlich nutzlos, wenn es um die Ausarbeitung und Beschreibung der vielfältigen Kulturen Tamriels geht. | ||
::Es stimmt zwar, dass "Rasse" auch in weiterem Kontext Anwendung gefunden hat. "Human race" etwa, ganz allgemein und ohne rassistischen Irrsinn, oder als vages, allgemeines kulturelles Konzept, mehr oder minder synonym mit Völkern. Aber der Begriff wurde infolge verfehlter Darwin-Rezeption im 19ten und 20ten Jahrhundert mit Biologie vermischt, woraus Rassenkunde, dann auch Eugenik hervorgehen. Hierzulande hat dieser Rassenbiologismus | ::Es stimmt zwar, dass "Rasse" auch in weiterem Kontext Anwendung gefunden hat. "Human race" etwa, ganz allgemein und ohne rassistischen Irrsinn, oder als vages, allgemeines kulturelles Konzept, mehr oder minder synonym mit Völkern. Aber der Begriff wurde infolge verfehlter Darwin-Rezeption im 19ten und 20ten Jahrhundert mit Biologie vermischt, woraus Rassenkunde, dann auch Eugenik hervorgehen. Hierzulande hat dieser Rassenbiologismus die größten Exzesse gefeiert. Die Verwendung in NS-Sprache ist dem Wort im Deutschen seither eingeschrieben. Abgesehen von der sachlichen Unhaltbarkeit ist diese Korrumpierung allein schon Grund, mit dem Wort sehr vorsichtig umzugehen. Eine gute Übersetzung bezieht natürlich solche Konnotationen mit ein, übersetzt "Leader" eben einfach als "Anführer" statt "Führer". EV "Race" in diesem Sinne als Volk zu übertragen war daher meiner Meinung nach die beste Übersetzungsentscheidung, die je für die ES-Reihe getroffen wurde. Obwohl auch Volk schwierig werden kann (aktuell kannst du bestens die völkische Reanimation des Begriffs beobachten), ist es erstmal viel, viel unverfänglicher als dieses bösartige "Rasse". | ||
::Was | ::Was das mit fiktiven Fantasy-Welten zu tun hat? Betonen wir nicht immer, dass in einer Welt aus Magie und Mythos andere Regeln gelten? Sicher, inworld schon, aber diese Zweitschöpfungen gehen von unserer Welt aus, arbeiten mit unseren Begriffen und nehmen einen guten Teil unserer Befangenheiten und Vorurteile in anderer Form wieder auf. Fiktion entsteht in keinem Vakuum und bleibt auch nicht darin, sondern schlägt in der einen oder anderen Form wieder zurück. Und hier sehe ich die Gefahr, dass der Rassebegriff und Rassesystematik durch unreflektierte Verwendung in einem vermeintlich eskapistischen, harmlosen, spielerischen Fantasy-Kontext durch die Hintertür verharmlost oder legitimiert werden, besonders, wenn sie so sachlich zur Meta-Beschreibung wie im Almanach, in Kommentaren oder im Spielermenü gebraucht werden. Das ist eine ganz andere Ebene als Inworld-Rassismus, der ja in Skyrim (Khajiitkarawanen z.B.) und natürlich Morrowind sehr deutlich thematisiert wird. ElderScrolls hat diese Kategorien aus den DnD-Systemen der 70er, 80er (snip hier: diese Problematik bei Lovecraft, Howard, Tolkien und anderen in den 20er bis 40er Jahren, als das Genre entstand), das ist die Grundlage für den Gameplay-Mechanismus namens "Race". Gameplay, das Boni und Mali verteilt, manche Races körperlich (Strength, Constution) oder geistig (Intelligence) über andere stellt, die entsprechend schwächeren "races" aber wieder mit ausgleichenden Fertigkeiten versieht, so dass es gleichmäßig verteilt ist, um das Gameplay interessanter und diverser zu gestalten, ohne das diese einschränkende Schematisierung mal grundsätzlich hinterfragt würde. Klar, dass das nichts als kurzsichtige Klischees wie den genetisch zum Dieb prädestinierten Khajiit, den zur Magie unfähigen Nord oder den Dunmer (dem es ja 25% weniger Schmerzen bereiten muss, wenn man ihm die Fußsohlen versengt) produziert. | ||
::Auch das ist ein Grund, das tumbe "Rasse" zugunsten von differenzierten historischen, geographischen, politischen, metaphysisch greifbaren Völkern, Kulturen, Stämmen etc. aufzugeben. Cyrodiil ist ein gutes Beispiel, auch die Reikmannen (die in keine simple Bretonenschublade passen) als Kultur. | ::Auch das ist ein Grund, das tumbe "Rasse" zugunsten von differenzierten historischen, geographischen, politischen, metaphysisch greifbaren Völkern, Kulturen, Stämmen etc. aufzugeben. Cyrodiil ist ein gutes Beispiel, auch die Reikmannen (die in keine simple Bretonenschublade passen) als Kultur. | ||
::MK hat in diesem Sinne häufiger darauf bestanden, nicht von diesem Race-Gameplay-Mechanismus auf die Völker Tamriels zu schließen (Quelle in meinen Skriptorium, Punkt 72): | ::MK hat in diesem Sinne häufiger darauf bestanden, nicht von diesem Race-Gameplay-Mechanismus auf die Völker Tamriels zu schließen (Quelle in meinen Skriptorium, Punkt 72): |
Version vom 21. Mai 2016, 16:24 Uhr
Alte Mary = Altemeri?
Tach, ihr fantasten!
Ich habe heute die Erläuterung zu diesem OT erstellt (Endlich wieder eine gute ha ha ...) und im Apokrypha-Blog gepostet. Und da fiel mir eine Übersetzung auf, die mir nicht ganz passte: Old Mery zu Alte Mary. Ansich ja ne richtige Übersetzung, da das englische „Old Mery“ war. Doch beschreibt „Old Mary“ die colovianische Aussprache für „Aldmeri“, was im englischen gerne mal als "Oldmeri" ausgesprochen wird. „Old Mery“ klingt in der englischen Aussprache sehr stark nach Aldmeri. Dies wollte ich in meiner Überarbeitung der Übersetzung ebenfalls tun. „Alte Mary“ bietet sich dazu jedoch nicht an, da es dann "Altemeri" wäre. Daher änderte ich es in „Alt Mery“ was wie „Aldmeri“ klingt, von Aldmeri-Dominion, der offiziellen deutschen Übersetzung. Ist nur ein Vorschlag, da sich die Deutsche Sprache besonders gut dafür eignet. Altmeister, Altschmied, Altweib usw. ein "Alt Mery" würde sich da doch anbieten oder? Ich habe es vor erst im Apokrypha-Blog geändert, da mir das so sinnig erschien. Wenn ihr das anders seht und mich für unwissend haltet so erleuchtet mich doch bitte :D --Mathieu Bellamont (Diskussion) 14:15, 20. Mai 2016 (CEST)
- Hm, die Axt war schneller als die Lizenz ... schreib besser, bevor du etwas anpasst, ich möchte sie hier eigentlich alle mal auf einem finalen Stand halten. Gut wenn du kommentierst, sobald dir was auffällt, es Fehler oder bessere Übersetzungen gibt, dann können wir sie auch hier ändern, aber etwas Vorsicht, was das zersplittern in mehrere im Detail abweichende Versionen auf separaten Seiten angeht: Ich möchte das Chaos der Ingame-Bücher um nichts in der Welt bei den Entwicklertexten wiederholen. Was Old Mary angeht ...
- Das ist so eine Verballhornung. Bei Tolkien gibt es z.B. den Fluss Baranduin, ein Sindarin-Name, der über die Jahrhunderte bei Hobbits und Menschen zu Brandywine (Brandywein im Deutschen) wurde. Das hier ist aber ein ganz bewusster Malapropismus.
- Du musst genau lesen – in der EV steht Mary, nicht Mery. Die gewählte Übersetzung geht auf das KRK I-Kapitel zum Dominion zurück, ein Muskelspiel und Säbelrasseln tiberischer Propaganda: "On the occasions when the Elves probe the Empire's defenses, the Legions have sent them back in tatters. Indeed, the Colovians have taken to calling their enemy the "Old Mary" Dominion, for the womanly offensives of its Elven soldiers.”
- Mary ist ein Frauenname, das muss erhalten bleiben, weil diese cyro-nordische Sentenz meint, dass die Elfen schwächlich wie alte Weiber kämpfen würden. Die Übersetzung muss die Herleitung des Wortes einbeziehen, daher kann ich den Namen nicht, wie du es versucht hast, streichen. Aber “Alte _ist im Deutschen vom Buchstaben her mindestens genauso nahe oder weit von "Aldmeri” entfernt wie das Englische “Old _” (und sogar näher an "Altmeri", wenn es um die treibende Kraft der Thalmor geht auch nicht ganz falsch), so dass wir da wieder etwas ausgleichen. Ein deutsches _meri zu einem _Mary in der Aussprache der Colovinord funktioniert, es sind nicht viele Laute verschoben, bestenfalls wird das feine Ehlnofex-Wort etwas gröber, was ja beabsichtigt ist. _meri zu _Marie wirkt dagegen umständlich konstruiert, sowohl Betonung als auch mögliche Assoziationen sind andere. _Mery verunklart den Namen, nichts halbes und nichts ganzes, und _Merry ist erstens zu lustig (Merry Eyesore z.B.) und zweitens in unserem Genre als Name untrennbar mit Meriadoc verbunden (um den Kreis zum Brandywein wieder zu schließen).
- Ich hatte ganz kurz überlegt, mit “Alte Mähre” zu arbeiten, aber das verschlimmbessert nur, ist nicht näher an Aldmeri, überblendet mit den alten Mären aus den Nibelungen und würde das Weib warum auch immer zum Pferd machen ... Es ist also diese DV geworden, um den Frauennamen beizubehalten, allemal besser als ein unverändert englisches Old Mary der KRKI-DV und für mich überzeugender, weniger verlustreich als die Alternativen.
- Bei deinen Kommentaren ... nun ja. Kurz und schmerzlos, aber mach dir die Absurdität des Satzes hinter dem Doppelpunkt bewusst: Die Bretonen sind nicht die Affen. "Monkey Talk" meint Marukhati-Lehre, Dogmatismus, Quasi-Monotheismus, womit die Nord aus den Gründen, die hier erklärt werden (also ihrer Einstellung zu Aspekten wie dem Erzählen und dem Tod, Zeit und ewiger Wiederkunft, Padomays panta rhei vs anuischer Stasis und mythischem Perspektivismus als Mittel zum Zweck), nichts anfangen können. Glenumbria ist die Niederlage der Alessianer. Sieh dir mal traditionelle Nord-Meinungen zu Borgas an (in den Fünfhundert Gefährten oder den Wulfharth-Liedern), dann weißt du, was sie vom Alessianismus halten und was sie diese kurze Liason historisch gekostet hat.
- Eine Kynefrau (_wife im Original!) muss keine formalisierte Priesterin wie die Kynareth-Dienerinnen in Weißlauf 4Ä 200 sein, eigentlich überhaupt keine Priesterin. In erster Linie ist das eine dieser funktionalen nordischen Heiratsrollen, davon gibt es in den Nordtexten noch ein halbes Dutzend mehr. Sieh dir die Beschreibung von Kynes Rolle in "Shor, Sohn des Shor" genau an und auch ihren Beinamen in "Varieties". Kuss zum Schluss. Das bedeutet hier eine Initiation als respektabler Nordkrieger. Oder eben Rothwardone mit dem Herzen eines Nord, MK hat in einer kleinen Ergänzung noch hinzugefügt, dass Cyrus der Adressat ist (Cyrus in Himmelsrand, auch im RG-Comic), ich hab's gerade noch ergänzt. Lass bei Kommentaren am besten auch von diesem "Rasse"-Nonsens ab ... nimm "Volk" oder "Kultur", das ist in jeder Hinsicht differenzierter und nicht so problematisch. SR hat "race" als "Volk" übersetzt und damit einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die Cyro-Nord sind jedenfalls kein "Zwischenstadium" zwischen einer "nordischen Rasse" (du merkst, wie das klingt?) und zukünftigen Kaiserlichen. Nibenay geht auf aberhunderte Stammeskulturen zurück, vor allem Nedier, aber auch andere (Das Lied von Pelinal gibt einen Eindruck), dazu Akaviri (Tsaesci, Kamal) et al. Cyro-Nord ihrerseits sind Ysgramors entfernteste Erben, Colovianer oder ihre Ahnen, eine südliche Nordkultur. In den OBL-Büchern zur Rebellion steht auch einiges über die Besiedlung Cyrodiils durch die Nord, offenbar erst in Alessias Zeiten, so dass "cyrodiilische Nord" allein chronologisch nicht gerade von der Ayleidensklaverei der Merethischen und frühen Ersten Ära betroffen wären, wie du schreibst. Cyro-Nord ist zwar tatsächlich eine etwas unscharfe Bezeichnung, aber die Behauptung, dass ein "Kaiservolk" sich universell von den Nord ableitet ist im wesentlichen KRKI-Ideologie. --Numenorean (Diskussion) 22:15, 20. Mai 2016 (CEST)
Gut zu wissen wie du auf die Übersetzung gekommen bist. Ich werde es morgen Nachmittag genau wie die angesprochenen Kommentare abändern. Und warum ich so schnell geändert habe? Weils mein Blog,ist. Ich habe ihn ja extra reaktiviert um völlig frei zu arbeiten. Ohne Einschränkungen und regeln via Wikia. So mach ich das mit jedem Content im Blog. Das, was ich halt anbiete Ist eine inkenntnissetzung der Änderungen. Wenn du mir, wie hier, wenn auch unnötig lang (Ein Beispiel für die "Affen" hätte ja gereicht) erklärst wie du drauf kamst dann ändere ich es halt wieder zurück. Also kein Problem. Und wo genau liegt das rassenproblem? --Mathieu Bellamont (Diskussion) 01:01, 21. Mai 2016 (CEST)
- Lieber Mathieu, ich muss mich jetzt doch einmal mit einschalten. Mir dünkt, dass dir hier und da ein Stückchen Verständnis und vor allem Respekt für die Arbeit anderer fehlt.
- Natürlich ist es dein Blog, du darfst dort Schreiben und kommentieren was auch immer du willst, solange es auch dein geistiges Gut ist(!). Das ändert sich aber sobald du mit Fremdmaterial arbeitest. Wir dulden sogar deine Schleichwerbung, obwohl der Tamriel-Almanach ja so schlecht ist. Ganz einfach weil wir als Community-Projekt niemand ausschließen und auch unterstützen, soweit wir es können. Obwohl wir beiläufig erwähnt gute Gründe hätten dies bei Dir zu unterbinden (du weißt was ich meine).
- Die Arbeit von Numenorean im Bereich der ES-Übersetzung ist beispiellos, aber anstatt das zu honorieren gehst du Ihn auch noch direkt an, wenn er Dir wochenlange Arbeit abnimmt. Er hat Dir damals zuerst für Wikia die Genehmigung gegeben seine Texte zu übertragen unter der Bedingung diese dort auch zu pflegen. Dies ist bisher nicht geschehen. Dein Verhältnis zu Wikia spielt hierbei keinerlei Rolle. Das ist einfach ein Versprechen zwischen Dir und Numenorean gewesen, der jetzt das Dilemma hat, dass nicht aktualisierte Texte, dann noch unvollständig auf einer Plattform sind die er selbst nie besucht. Das ist schlimm und für mich unverständlich. Das Numenorean hier noch nichts gemacht hat ist zum einen seinem gutherzigem Gemüt und zum anderen seiner Zeiteffektivität geschuldet. Statt sich damit zu befassen konzentriert er sich auf weitere Übersetzungsarbeit. Wenn es nach mir gegangen wäre würde ich dich auffordern die Texte von dort wieder zu entfernen. Aber das ist nur meine eigene bescheidene Meinung.
- Für deinen Blog hat er dir ebenfalls die Erlaubnis gegeben, unter dem Credo der selbstständigen Aktualisierung und selbstverständlich unter entsprechender Lizenz (btw. die fehlt gänzlich) die Texte zu übernehmen. Hier war nicht abgesprochen diese selbstständig zu ändern, das lässt im Übrigen die Lizenz auch gar nicht zu. Indem du oben in die Leiste dann auch noch schreibst, dass die Änderungen am Text von Dir stammen, aber nirgendwo ersichtlich ist wo der Unterschied zum Original ist lässt objektiv Dir eine Stellung im Bezug auf den Text einnehmen der du nicht gerecht wirst. Von den rechtlichen Aspekten verschone ich dich hier. Mir würde schon der normale Menschenverstand sagen, VOR einer Änderungen den Autor anzuschreiben. Und diese Änderung noch verhöhnend mit "Die ursprüngliche Übersetzung vom lieben Numenorean war „Alte Mary“." einzuleiten macht mich sprachlos. Bringst du für sowas überhaupt kein Verständnis mit?
- Du scheinst ja selbst schonmal übersetzt zu haben. Versetze dich einmal in die Lage, wenn das jemand mit deinen Übersetzungen macht. Ich und Numenorean, und er für die Entwicklertexte mit Vedam haben teilweise Abende, Nächte gesessen und über Begriffe diskutiert. Manchmal auch nur über einen einzigen (!). Wir haben über manche Begriffe Bibliotheken, oder Alte Schriften aufgesucht um einem gewissen Qualitätsstandard nahe zu kommen. Das macht sehr viel Arbeit, wenn man nicht einfach nur frei übersetzt, sondern eben auch die Stimmung des Originaltexts, vor allem bei MK-Texten mit rüberbringen will. Dafür benötigt es ein tiefes Verständnis der Materie. Das ist nicht einfach mal in ein paar Stunden gemacht. Das ist neben all dem Privaten, freie Zeit die wir nutzen, um anderen, wie Dir, eine Freude zu machen. Und natürlich für einen selber. Das ist die höchste aller Motivationen. Gäbe es die nicht wären wir mit unseren Projekten nie dort angelangt wo wir letztendlich aktuell sind. Ich weiß nicht ob du das verstehen kannst. Übersetzungen sind wie kleine Babys. Ich weiß noch genau, weshalb wir Sachen so, oder so übersetzt haben. Numenorean geht das genauso. Er kann Dir deshalb auch noch genau sagen, weshalb er sich gerade, wohlüberlegt für diese Übersetzung entschieden hat. Das hat man zu respektieren und nicht einfach, weil man es angeblich besser weiß, zu ändern.
- Das Numenorean dir noch deine Arbeit abnimmt und den Text selbst kommentiert, und dann noch patzig darauf antwortest brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du oft (überall ist so absolut) aneckst. Theoretisch müsstest du Ihn jetzt bei der Kommentierung mit hinzufügen, da du seine Gedanken übernimmst (auch seine Extra-Hinzufügung von hier (deine Fußnote 10) ist bei Dir sofort gelandet. Die Kommentierung ist aber nicht auf deinem Mist gewachsen, sondern auf ihm, just said). Ich würde aber mit Dir wetten, dass du das nur machst, weil ich es jetzt erwähnt habe. Von selbst, aus Respekt vor der Leistung anderer, wärst du wohl nie darauf gekommen (sonst hättest du es schon geändert). Siehe an anderer Stelle mit der Whirling School. Wenn du kommentierst wäre es auch gut, wenn du versuchen könntest zum einen mit Mehrwert zu kommentieren, bisher ist das eher weniger der Fall sondern reine Banalitäten, und zum anderen bitte auf deine Rechtschreibung achten. Wenn du damit Probleme hast, lass es von jemanden Dritten durchsehen, aber so diskreditiert das nicht nur dich, sondern auch den Originaltext von Numenorean, weil beides zwangsläufig in Beziehung zueinander gesetzt wird.
- Nochmal wiederholend - der Text gehört nicht Dir! Und du darfst damit nicht einfach das machen was du willst, selbst wenn das dein Blog ist. Das ist eine Selbstverständlichkeit und dürfte eigentlich nicht noch extra erwähnt werden, sondern gehört zum guten Miteinander. Aber was schreibe ich mir auch die Hände wund...
- Die Sache mit der Rasse ist, soweit du in der Schule in Geschichte aufgepasst hast nicht komplett frei von Assoziationen. Vor allem in der aktuellen Lage sollte mit dem Begriff etwas behutsamer umgegangen werden. Zudem ist seit Skyrim der offizielle Begriff Volk, gerade auch aufgrund dessen, was entsprechend benutzt werden sollte.
- Nebenbei auch noch erwähnt - dass du dein Blogdesign dem von Daggerfall Deutsch angepasst hast ist ebenfalls eine kleine Überraschung gewesen und nicht die schöne Art und Weise. Da kann ich nichts gegen machen, du darfst das frei nutzen und ich werde das unsrige auch bald ändern, aber weil wir bei dem Text schonmal bei sind vom Respekt gegenüber anderen zu sprechen. Das Visualität etwas mit Identifikation zu tun hat, muss ich Dir hoffentlich nicht sagen.
- Mir würde wahrscheinlich noch mehr einfallen, aber da du lange Texte eher ungern liest wie du herausgestellt hast und sowieso nicht honorierst, was man dir hier sehr ausführlich versucht beizubringen, belasse ich es dabei. Wenn ich eine Sensibilisierung bei Dir erzeugt habe, dann brauchst du mir nicht zu danken; und wenn nicht, dann wirst du dich sowieso nicht ändern. Dann beschwer dich aber nachher auch nicht, wenn man dich nicht als Erwachsene Person wahrnimmt. Denn dazu hast du nach bisherigem Stand noch einen langen Weg vor Dir. Einen schönen Samstag noch.--Deepfighter (Diskussion) 14:51, 21. Mai 2016 (CEST)
- Heißer Tag heute. Ich hatte das meiste an inhaltlichen Aspekten unten schon geschrieben, bevor ich Deeps Philippika oben gelesen habe. Er hat natürlich Recht damit, dass Übersetzungen, die auf anderen Seiten stehen, nur in Absprache geändert werden sollten und der Ton die Musik macht, aber er ist auch ein phänomenaler Anwalt :)
- Von vorne - damit uns nicht missverstehen - ich will dich um nichts davon abhalten, selbst zu übersetzen, Mathieu, im Gegenteil, ist doch schön, wenn du auch so mit der Sprache arbeiten möchtest, und natürlich hast du auf deinem Blog die Freiheit, mit deinen Texten zu machen was du möchtest. Bei Übersetzungen bin ich an sich auch für viele Verwendungen offen und es kommt mir nicht auf ein Komma an, aber diese Einschränkung sollte schlicht und einfach dafür sorgen, dass nicht auch noch in diesen Schriften letzten Endes 4-5 unterschiedliche Übersetzungen für ein DV-Begriff Einzug halten und sicherstellen, dass die Almanachsversionen immer auf dem neuesten Stand sind und ich ein Auge darauf haben kann, dass darin nichts verwüstet wird. In der Hinsicht war dein Vorgehen nicht gerade die feine Art, ich hänge es jetzt in dieser Übersetzungssache nicht zu hoch auf, aber man kann die Leute so schnell vor den Kopf stoßen, verstehst du?
- Deep hat eben auf den Punkt gebracht, das es sich Übersetzungen nicht einfach machen und ein schnelles Ändern dabei oft kontraproduktiv sein kann. Und weil es bei dir auch schon im Forum wegen dummen Geschichten, unnötigen Provokationen und schlechten Manieren im Forum böses Blut gab, ist es mitunter tatsächlich besser, da etwas leiser zu treten, das macht es allen einfacher und erspart es uns vor allem, Samstag nachmittags solche nervtötenden Texte zu schreiben. Rückblickend haben wir die Entwicklertexte jedenfalls auf anderem Weg in die TA gebracht: konstruktive Diplomatie über fast ein halbes Jahr hinweg. Es gab Vorbehalte und Argumente beiderseits, aber keine heißspornigen Attacken. Wir hatten mehrere ausführliche Diskussionen, die dann grundlegende Konzeptentwürfe und eine Menge Feinschliff nach sich gezogen haben. Funktioniert hat es vor allem, weil man sich austauschen und aufeinander zugehen konnte, nicht mit rotem Kopf durch die Wand. In dem Sinne können wir über alles reden, aber wie gesagt besser vor den Änderungen.
- Es geht mir persönlich nicht nur um den Lorbeerkranz (das man sich gegenseitig Respekt erweist, sollte selbstverständlich sein), auch wenn es mir natürlich schmeichelt, was Deep sagt und es schön ist, wenn die Übersetzungen Zuspruch finden. Aber es ist um der Sache willen, der Qualität und dem aktuellen Stand der Schriften, einfach besser, wenn wir Übersetzungen erstmal diskutieren, bevor daran eventuell etwas modifiziert wird. Ich will keinen eisernen Handschuh auf die Texte legen (das ist, wie Deep meint, vielleicht wirklich gutmütig), aber auch kein neues Übersetzungschaos mitverursachen. Ich denke, das ist nicht unnötig restriktiv, sondern ganz vernünftig. Und es freut mich immer, wenn es gute Kritik an Übersetzungen gibt und wir das besprechen können, statt uns mit dem jeweiligen Vorgehen herumzuärgern. Ich gebe mir Mühe damit, aber bin selbst mein schärfster Kritiker, wenn bessere Lösungen nahegelegt werden, hoffe ich jedenfalls.
- Ich habe mich oben z.B. eher auf den Mary-Teil konzentriert, was ich als Namen unbedingt beibehalten würde, aber das mit "Alt" ist ein interessanter Punkt, der mir nochmal durch den Kopf gegangen ist. "Alt Mary" wäre vom Klang her noch näher dran als "Alte Mary". Es sieht in der Schreibweise etwas ungewohnt aus, ziemlich 19tes Jahrhundert (bei der Interpunktion arbeiten wir sonst ja idR, wie bei Alt-Ebenherz, mit Bindestrich), aber man liest solche Namen tatsächlich dann und wann - etwa "Klein John" in alten Robin Hood-Büchern oder "Schön Isold" (in einer Tristan-Übersetzung iirc, bei Straßburg oder Malory)- ich sehe mir das nochmal an, aber das wäre vielleicht eine sinnvolle Alternative. So etwas können wir immer gerne inhaltlich überlegen und hin- und herwenden, der Reihe nach.
- "Unnötig lang"? Ernsthaft? Ein Glück für dich, dass wir keine Briefe mehr schreiben, und gern geschehen ...
- "Und wo genau liegt das rassenproblem?"
- Das Problem ist, dass der Begriff fast immer rassistischen Diskursen entspringt und diese unabsichtlich weiterführt, wenn er vermeintlich objektiv gebraucht wird. Rassentheorie und -systematik ist absurde, überholte und gefährliche Pseudowissenschaft, unhaltbar, insofern man Menschen (und sagt jetzt nicht, dass es hier Menschen und Spitzohren sind) nicht ernsthaft in Rassen einteilen kann, in seinem historischen und ideologischen Gebrauch vollkommen diskreditiert und auch ziemlich nutzlos, wenn es um die Ausarbeitung und Beschreibung der vielfältigen Kulturen Tamriels geht.
- Es stimmt zwar, dass "Rasse" auch in weiterem Kontext Anwendung gefunden hat. "Human race" etwa, ganz allgemein und ohne rassistischen Irrsinn, oder als vages, allgemeines kulturelles Konzept, mehr oder minder synonym mit Völkern. Aber der Begriff wurde infolge verfehlter Darwin-Rezeption im 19ten und 20ten Jahrhundert mit Biologie vermischt, woraus Rassenkunde, dann auch Eugenik hervorgehen. Hierzulande hat dieser Rassenbiologismus die größten Exzesse gefeiert. Die Verwendung in NS-Sprache ist dem Wort im Deutschen seither eingeschrieben. Abgesehen von der sachlichen Unhaltbarkeit ist diese Korrumpierung allein schon Grund, mit dem Wort sehr vorsichtig umzugehen. Eine gute Übersetzung bezieht natürlich solche Konnotationen mit ein, übersetzt "Leader" eben einfach als "Anführer" statt "Führer". EV "Race" in diesem Sinne als Volk zu übertragen war daher meiner Meinung nach die beste Übersetzungsentscheidung, die je für die ES-Reihe getroffen wurde. Obwohl auch Volk schwierig werden kann (aktuell kannst du bestens die völkische Reanimation des Begriffs beobachten), ist es erstmal viel, viel unverfänglicher als dieses bösartige "Rasse".
- Was das mit fiktiven Fantasy-Welten zu tun hat? Betonen wir nicht immer, dass in einer Welt aus Magie und Mythos andere Regeln gelten? Sicher, inworld schon, aber diese Zweitschöpfungen gehen von unserer Welt aus, arbeiten mit unseren Begriffen und nehmen einen guten Teil unserer Befangenheiten und Vorurteile in anderer Form wieder auf. Fiktion entsteht in keinem Vakuum und bleibt auch nicht darin, sondern schlägt in der einen oder anderen Form wieder zurück. Und hier sehe ich die Gefahr, dass der Rassebegriff und Rassesystematik durch unreflektierte Verwendung in einem vermeintlich eskapistischen, harmlosen, spielerischen Fantasy-Kontext durch die Hintertür verharmlost oder legitimiert werden, besonders, wenn sie so sachlich zur Meta-Beschreibung wie im Almanach, in Kommentaren oder im Spielermenü gebraucht werden. Das ist eine ganz andere Ebene als Inworld-Rassismus, der ja in Skyrim (Khajiitkarawanen z.B.) und natürlich Morrowind sehr deutlich thematisiert wird. ElderScrolls hat diese Kategorien aus den DnD-Systemen der 70er, 80er (snip hier: diese Problematik bei Lovecraft, Howard, Tolkien und anderen in den 20er bis 40er Jahren, als das Genre entstand), das ist die Grundlage für den Gameplay-Mechanismus namens "Race". Gameplay, das Boni und Mali verteilt, manche Races körperlich (Strength, Constution) oder geistig (Intelligence) über andere stellt, die entsprechend schwächeren "races" aber wieder mit ausgleichenden Fertigkeiten versieht, so dass es gleichmäßig verteilt ist, um das Gameplay interessanter und diverser zu gestalten, ohne das diese einschränkende Schematisierung mal grundsätzlich hinterfragt würde. Klar, dass das nichts als kurzsichtige Klischees wie den genetisch zum Dieb prädestinierten Khajiit, den zur Magie unfähigen Nord oder den Dunmer (dem es ja 25% weniger Schmerzen bereiten muss, wenn man ihm die Fußsohlen versengt) produziert.
- Auch das ist ein Grund, das tumbe "Rasse" zugunsten von differenzierten historischen, geographischen, politischen, metaphysisch greifbaren Völkern, Kulturen, Stämmen etc. aufzugeben. Cyrodiil ist ein gutes Beispiel, auch die Reikmannen (die in keine simple Bretonenschublade passen) als Kultur.
- MK hat in diesem Sinne häufiger darauf bestanden, nicht von diesem Race-Gameplay-Mechanismus auf die Völker Tamriels zu schließen (Quelle in meinen Skriptorium, Punkt 72):
Rasse ist ein sehr wichtiger Faktor. In Hochfels ist Magie eine mundane Fähigkeit und im Grunde von jedem Bretonen wird erwartet, gut in den magischen Schulen zu sein. Auf der anderen Seite neigen die Nord dazu, Magie zu verachten.
- MK: Du meinst Kultur. Rassen sind etwas anderes.
Und ist die überlegene Ausdauer der Orks eine kulturelle Eigenschaft?
- MK: Du spricht von einem Ziffernwert entlang einer Glockenkurve, die als Spielmechanik dient.
Mir scheint, dass Magie eher eine Fähigkeit ist, die erlernt werden kann, obwohl manche Rassen eher dazu neigen als andere. Nord zum Beispiel können Magie erlernen, aber die meisten fürchten sie, Altmer haben dagegen überhaupt keine Bedenken, sie einzusetzen.
- MK: Noch einmal, du meinst Kulturen.
Ich würde mir auch die statistischen Boni für die unterschiedlichen Rassen ingame ansehen -darauf basierend könnten wir sagen, dass einige Rassen allgemein in bestimmten Formen der Magie talentierter sind.
- MK: Nein, mach das nicht. Das wird rassistisch.
- Da hat er nicht Unrecht, denke ich. Ganz unabhängig davon geht die Übersetzung bei Skyrim und ESO im Deutschen in dieselbe Richtung, weil der Begriffe eine besonders üble Geschichte hinter sich hat und eigentlich von vornherein nicht als neutrales RPG-Gerüst tragbar ist. Nun, ich bin selbst kein Freund korrektisierender Sprachregelungen, aber in diesem Fall ist es echt sinnvoll, wenn man sich den Gebrauch und die gedanklichen Systeme des Rassebegriffs vergegenwärtigt. Warum also an diesem schlimmen Wort festhalten, wenn es in jeder Hinsicht differenziertere Alternativen gibt.--Numenorean (Diskussion) 17:16, 21. Mai 2016 (CEST)