Frage wegen Hochkomma in Namen

Ypselon

Freund des Hauses
So, mir ist beim Übersetzen des neuesten USLEEP etwas aufgefallen. Und zwar werden dort im Englischen viele Zettel/Briefe korrigiert, deren Namen am Ende ein S haben. (Deswegen ists mir aufgefallen)

Damit meine ich folgendes : (Ist nur ein Beispiel)

Eintrag:

Read Eltrys' Note

Der NPC heisst Eltrys ...

Die deutsche Übersetzung (Nicht von mir) : Lies Eltrys' Nachricht.

Muss nun eigentlich dieses Hochkomma dabeisein ? Ich bin nun kein Deutschlehrer, achte zwar auf Rechtschreibung aber das ich sowas gelernt habe ist nun auch schon 25 Jahre her ...

Das man bei normalen Namen ein S dazufügt (Igrod = Igrods Notizen) macht ja noch Sinn, aber das Hochkomma bei Namen mit einem S stört mich irgendwie .. weiss da jemand genaueres ?
 
Möglicherweise hilft dies:

Das amtliche Regelwerk regelt in § 96 den obligatorischen Gebrauch des Apostrophs, in § 97 den optionalen als Auslassungszeichen und (§ 97 E) zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens. Den Apostrophgebrauch bei adjektivischen Ableitungen von Eigennamen regelt § 62, die Wirkung von Apostrophen am Satzanfang auf Groß- und Kleinschreibung § 54 (6).

Eisenberg-Wahrig 2013[SUP][17][/SUP] regelt den Apostrophgebrauch in R61 und mit einer Ausnahmeregelung zu R55. Die konzise Zusammenfassung am Ende des Buches auf Seite 94 besagt:

„Der Apostroph wird gesetzt
  • zur Markierung des Genitivs bei Substantiven, die auf s, ß, z, x enden: Delacroix’ Gemälde, Peter Weiss’ Familie
  • bei Auslassungen von Wortteilen: musst’ es eben leiden; das war ’ne Katastrophe
  • bei Ableitungen von Namen, die mit -sch gebildet werden: Schubert’sche Lieder auch:schubertsche Lieder
Zur Abtrennung des Genitiv-s darf der Apostroph grundsätzlich nicht gesetzt werden. Zugelassen ist er nur zur Verdeutlichung von Eigennamen: Christina’s Blumenshop

Auslassungszeichen


Auslassungen im Text der Ottosäulein Ottobrunn​


Eine Funktion des Apostrophs ist die Kennzeichnung ausgelassener Buchstaben; vorwiegend in der Verschriftlichung gesprochener Sprache, vor allem bei Wörtern, die sonst schwer lesbar oder missverständlich wären:

Heute ist’s kalt. – Heute ist es kalt.
Hast du noch ’nen Euro? auch: Hast du noch nen Euro? – Hast Du nocheinen Euro?
Das ist so’ne Sache. auch: Das ist sone Sache. – Das ist so eine Sache.
Was für ’n Blödsinn!/Kommen S’ nur herein! – Was für ein Blödsinn. Kommen Sie nur herein.

Bei Auslassungen im Wortinnern:

D’dorf für Düsseldorf
Lu’hafen für Ludwigshafen
M’gladbach für Mönchengladbach
Ku’damm für Kurfürstendamm
E’ler für Eschweiler
A’dam für Amsterdam;
jedoch: GMHütte für Georgsmarienhütte

Gelegentlich wird der Apostroph regelwidrig auch bei der Zusammensetzung Präposition + bestimmter Artikel benutzt, beispielsweise in’s, an’s, um’s, zu’r. Nach den gültigen Regeln darf ein Apostroph aber nur gesetzt werden, wenn die Zusammensetzung ohne Apostroph „undurchsichtig“ wäre (beispielsweise mit’m Fahrrad).[SUP][18][/SUP] Ebenfalls regelwidrig ist der Apostroph beim vers- und satzrhythmischen Wegfall des e der Endung -en in der 1. und 3. Person Plural Indikativ des Präsens Aktiv sowie des Konjunktivs I.

(Quelle Wikipedia)

Grüße
 
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Ich bin zwar nur Anglist und kein Germanist und kenne mich daher eher mit der englischen Grammatik aus, aber in diesem Fall sind sich beide Sprachen mal zumindest etwas ähnlich.

Bei Eltrys' Nachricht handelt es sich wie bei Idgrods Notiz um den Genitiv (2. Fall/Wesfall, Fragewort wessen). Prüffrage: Wessen Nachricht? Antwort: Eltrys' Nachricht. Bei Namen wird dieser im Deutschen in der Regel durch das Anhängen eines <s> (Genitiv-s) ausgedrückt. Bei Wörtern, die jedoch schon auf ein <s> oder einen diesem ähnlichen Laut enden gilt laut Duden folgende Regel:

R17 Der Apostroph steht zur Kennzeichnung des Genitivs (Wesfalls) von artikellos gebrauchten Namen, die auf s, ss, ß, tz, z, x enden <§96 (1)>

Aus: Duden. Die Deutsche Rechtschreibung, 21. Auflage, S. 25.
§96 auf korrekturen.de

Als Beispiel liefert der Duden z.B. Aristoteles' Schriften (Wessen Schriften? Aristoteles' Schriften.). Aristoteles endet auf <s>, daher Apostroph im Genitiv, da das sonst übliche Genitiv-s aufgrund des schon vorhandenen <s> überflüssig ist. Sonst wäre es - um beim Beispiel zu bleiben - irgendwas mit Aristoteless oder Aristoteleses, was irgendwie seltsam aussehen würde.

Lange Rede, kurzer Sinn: da der Name Eltrys auf ein <s> endet wird im Deutschen zur Kennzeichnung des Genitivs statt des normalerweise erfolgenden Anhängens eines zusätzlichen Genitiv-s dieses durch ein Apostroph ersetzt/ausgedrückt. Von daher ist Eltrys' Nachricht im Deutschen grammatikalisch korrekt.
 
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