Name: Karney Venvarick
Rasse: Mensch (männlich)
Alter: 31
Biographie:
Es wäre Karney nicht in den Sinn gekommen, dass er einmal seine Heimat unter solchen Umständen verlassen müsste. Dabei hatte es auf den Djacari-Inseln anfangs vielversprechend ausgesehen: ein junges Inselreich, aus den Wirren einer unzivilisierten Vergangenheit heraus von wenigen politischen Visionären in eine kultivierte, blühende Erbmonarchie verwandelt. Alles war gut, bis eines Tages das Unvermeidliche kam: einige Bürger entdeckten ihre Fähigkeit, die arkanen Kräfte der Magie zu nutzen. Und auch wenn sie stark war, die Kultur der Djacari war noch nicht alt genug, um die Zeichen erkennen zu können, die von der bevorstehenden Spaltung kündeten. Es kam, wie es immer kam, wenn Ehrgeiz auf Macht traf, die zu erringen war: der Magierkult der Islaot hatte gegen den Djacari-König geputscht, und ein Bürgerkrieg entbrannte, der die gesamte Insel erfassen und langsam ins Verderben stürzen sollte.
Zu dieser Zeit war Karney gerade einmal ein Rekrut der Wachakademie gewesen - einundzwanzig Jahre alt und eifrig, dem König zu dienen. Aufgrund seiner besonderen Talente im Ausführen heimlicher Aufträge, sowie seiner Treue wurde er jedoch von einem neugegründeten Orden zur Ausbildung ausgewählt - sein Handwerk sollte der Magiertod sein.
Im Verlauf des sechsjährigen Krieges, in dem Karney seine Ausbildung abschloss und hinter die feindlichen Linien zog, um führende Islaot zu töten, verfeinerte er seine Fähigkeiten. Es bereitete ihm an sich schon nicht viel Freude, aber als die Grausamkeit im vorletzten Kriegsjahr ihren Gipfel erreichte und zahllose Kriegsverbrechen von beiden Seiten begangen wurden, beschloss Karney zusammen mit seiner Partnerin Tamaita, die vom Krieg gepeinigte und verwüstete Insel hinter sich zu lassen. Zwei Tage nach seinem sechsundzwanzigsten Geburtstag bestieg er mit ihr ein Flüchtlingsschiff, das sie zusammen mit fünfzig anderen Flüchtlingen nach Osten, zum Festland bringen sollte.
Doch das Pech verfolgte Karney hartnäckig: die Besatzung des Schiffes meuterte und wandte sich kurz vor Erreichen des sicheren Hafens gegen den Kapitän, und so wurden sie auf zwei verschiedenen Beibooten abgesetzt. Karneys Boot war überladen, und die anderen Flüchtlinge unruhig, da niemand navigieren konnte. So kam es, dass Karney mit nur drei anderen Flüchtlingen in Port Milan ankam... ohne die Spur einer Ahnung, wohin es Tamaita verschlagen hatte.
Seine Fähigkeiten waren auch auf dem Festland gefordert, und so hatte er es als Kleinkrimineller zu einem bescheidenen Auskommen und einer kleinen Mietwohnung in Port Milan gebracht, was seine immerwährende, nur ihm selbst bekannte Suche stützte.
Aussehen und Charakter:
Gesegnet durch ein von pechschwarzem, verstrubbeltem Haar umrahmtes Gesicht, was man schnell wieder vergaß, sowie eine äußerlich unscheinbare Statur - drahtig, stark und behände, ohne massig zu sein - machte Karney keinen besonderen Eindruck. Hinzu kam, dass er trotz seines blutigen Handwerks stets ein distanziertes, aber freundliches Wesen bewahrt hatte. Humorvoll, wenn er es sein wollte, und erschreckend direkt, wenn er es sein musste, war er ein Mensch, dem man oberflächlich schlicht nicht zutrauen würde, dass er einst sein Geld mit dem Töten von Wesen verdient hatte, die Kräfte hatten, die die seinen eigentlich mühelos ausstachen. Dies machte er sich zunutze, um unter der Oberfläche zu bleiben - auch auf dem Kontinent gab es viele Magier, und keinem davon vertraute er.
Hass, Vorurteile und Misstrauen gegen Magienutzer hatten sich ausgeprägt, als seine Heimat von ihnen zerstört wurde, und diese Eigenschaft hatte er nie abgelegt. Es gab für ihn keinen Grund anzunehmen, dass auch nur einer von ihnen etwas anderes als Gefangenschaft oder am besten Tod verdiente. Dies bedeutete jedoch nicht, dass er diesem Hass erlag; trotz seiner Überzeugung war er immer ein disziplinierter königlicher Agent gewesen.
Die Suche nach seiner Partnerin hat für ihn die höchste Priorität. Es gibt keine Woche, in der er nicht nach neuen Spuren sucht, und kein Jahr ist seit seinem Exil vergangen, in dem er nicht mindestens fünfmal fortgereist wäre, um solchen Spuren nachzugehen. Die Gründe dafür sind nur ihm bekannt.
Seine latenten magischen Fähigkeiten bereiten ihm Probleme, da er das Gefühl verabscheut, Gemeinsamkeiten mit den Leuten zu teilen, die seine Heimat zerstört haben.
Das starke Gefühl der Loyalität, was ihn bewog, aufseiten des Königs in den Bürgerkrieg einzugreifen, ist seit dem Krieg und spätestens seinem Exil verschwunden. Die einzige Person, gegenüber der er noch Loyalität empfindet, ist er selbst.
Die mit seiner Profession verbundene Gewalt lässt ihn kalt. Erstens ist er gnädig, wenn sein Gegner - oder Opfer - nicht magisch begabt ist, und zweitens versucht er stets, emotionale Distanz zu dem zu wahren, was er tut.
Fähigkeiten:
Auch wenn Karney es entweder nicht bewusst ist oder er es vor sich leugnet - es ist zum Teil auch seinen schwach ausgeprägten magischen Kräften zu verdanken, dass er so gut darin wurde, Magier zu jagen. Er hatte seit seiner Jugend schon immer ein Gespür, eine Verbindung zu den magischen Kräften gefühlt, die sich ihm darin offenbarte, dass sie ihn den Gebrauch und Anwesenheit von Magie sofort spüren ließ, wenn er in der Nähe war. Ferner hatte er noch nie in seinem Leben einen Kampf gegen jemanden verloren, der sich auf Magie verließ - es schien, als würde sein Messer und die Bolzen seiner Armbrust in die Verbindung schlagen, die Magier zu den arkanen Kräften hatten und sie somit schwächen.
Dank seiner Ausbildung verfügt Karney großes Geschick in den Künsten der Heimlichkeit. Wann immer er ein gefährliches Ziel töten musste, zog er es vor, verdeckt und hinterhältig zu arbeiten; es kam ausgesprochen selten vor, dass man ihn dabei erwischte, wie er irgendwo eindrang oder irgendwo ausbrach. Eine große Hilfe war dabei auch seine handwerkliche Begabung.
Ausrüstung:
Kampfmesser, zerlegbare Armbrust, schwarze Seidenweste, lederner, knielanger Mantel, braune Stiefel, seine grüne Reisetasche, kleiner Vorrat an Bolzen, Proviant und eine Flasche Schnaps
Besonderheiten:
Der Krieg hat sichtbare Spuren an Karney hinterlassen. Über sein linkes Auge zieht sich eine blasse Narbe, die er sich bei seinem ersten Auftrag zugezogen hat; ferner leidet er unter den Erinnerungen an die Grausamkeiten des Krieges, sodass er nur selten gut schlafen kann, und auch im Alltag manchmal stark von seinen Erinnerungen abgelenkt wird. Ferner ist er leicht paranoid; im Exil nimmt er die Anwesenheit von Magiern noch intensiver wahr, und ist dann nicht in der Lage, seine Aufmerksamkeit dauerhaft auf etwas anderes zu lenken.
Vorteile/Nachteile:
+ Guter Kämpfer gegen magisch Begabte
+ begabter Infiltrator
- paranoid und traumatisiert
- vorverurteilt schnell; engstirnig