Das hier ist die berühmte Gaming-YouTuberin, die durch ein Reaktionsvideo von Asmongold in wenigen Tagen über 150K Subscriber kriegte, obwohl sie vorher nur 300 hatte.
Ist auch kein Wunder: Wenn ich neben meinem tollen Bruder noch eine Schwesterlein haben wollte, dann wäre es sie, mit ihrer angenehmen, ruhigen Stimme und freundlichem Gesicht, sowie ihrem Blick auf das Gaming als Nerd, der ähnlich wie ich tickt.
Ich wollte, ich könnte so ruhig bleiben, angesichts des willentlich und rücksichtslos herbeigeführten Armageddons im AAA-Gaming, sei es durch Gier und/oder politischem Aktivismus. Okay, es gibt immer wieder Gewinner wie Clair Obscur, Palworld, Stellar Blade oder Schedule 1 im Indie-Bereich, oder ein Marvel Rivals im AAA-Bereich, aber eigentlich würde ich gerne für hunderte oder tausende Stunden ein legitimes AAA-Single-Player-Rollenspiel-Mass Effect, -Fallout oder -TES zocken. Und was glaubt ihr, wie gerne ich ein anständiges neues Saints Row, Halo oder Gears of War hätte? Mein Ärger kommt vor allem davon, dass fast jede grosse und einstmals geliebte Mainstream-AAA-Marke den Bach herunterging oder gehen wird (auch in Bereichen wie Board-Games, die ich nicht mal spiele).
Ich verstehe es einfach nicht, die könnten mit qualitativ guten und von Real-Life-Politik befreiten Games Geld drucken, aber stattdessen fabulieren sie immer noch davon, dass ihr faules Ei daran scheiterte, dass es keinen Online-Anteil hatte oder dass der Markt gesättigt und hochgradig kompetitiv ist. Da ist überhaupt nichts gesättigt oder kompetitiv, wie z.B. Marvel Rivals zeigt, das sofort Rekorde eingefahren hat. Oder Indie-Games mit kleinem Team und Budget dahinter beweisen.
Ich kann es verstehen, wieso Geldsäcke eher auf Live-Service-Games stehen, an deren Basis sie kaum was tun müssen und deren Spieler zufrieden sind, wenn sie alle paar Monate mit einer neuen Map und Ausrüstung versorgt werden. Ich hingegen habe je einmal für Skyrim oder drei Fallouts pro Game und DLC gezahlt. Es liegt aber nicht an mir, ich hätte gerne sieben Jahre lang halbjährlich für einen neuen DLC wie Far Harbor oder Dawnguard gezahlt. Man könnte denken, dass die Gaming-Branche kreativ wäre, aber sie sind es nur noch, wenn es darum geht, die Schafe im Shop zu scheren. Es wären doch Single-Player-Games möglich, die immer wieder erweitert würden. Das wäre billiger, als neue Games zu machen. Es müsste möglich sein, mit einem qualitativ guten und preiswerten Game, das immer wieder auf faire Weise erweitert wird, mehr Geld zu machen, als mit räuberischen Methoden in F2P-Games, die nur von Walen finanziert werden, die jeder normale Gamer als Lachnummer ansieht.
Wobei ich in den letzten Tagen auch über die wenigen neuen Games reflektiert habe, die ich ausnahmsweise gerne zocken würde. Stellar Blade und das neue DOOM, das eine RTX-Karte voraussetzt, sind gute Beispiele. Alle haben höhere Anforderungen (auch an den Speicherplatz), sehen aber nicht eindeutig besser aus, als Games wie Rage 1 oder DOOM: Eternal, die ich beide mit 4K auf den zweithöchsten Einstellungen bei einer bombenfesten Framerate zocken kann.
Damit Stellar Blade spielbar ist (bzw. nicht repetierbar crasht), muss ich in einer wenig detaillierten Wüste auf 2K und die niedersten Einstellungen umstellen und kriege damit eine PS2-Grafik (abgesehen von Eve, die auf allen Einstellungen einigermassen vernünftig aussieht). Man kann Rage 1 direkt damit vergleichen, weil der Grafikstil und die Umgebung so ähnlich sind, dass man sie austauschen könnte. Rage 1 hatte damals seine Kontroversen über die Performance und nachladende Mega-Texturen, aber dessen Umgebung sieht auch heute noch absolut aktuell und knackscharf aus.
Das neue DOOM rechtfertigt aus meiner Sicht ganz einfach kein Hardware-Update. Ist Raytracing nicht eine Technik, die mit einer älteren Version austauschbar wäre, wenn man wollte? Ich bin immer noch absolut überzeugt von der effizienten und hochgradig optimierten Technik in DOOM: Eternal, das kein Raytracing brauchte, um auf derselben Hardware wunderschön auszusehen und mit 4K und 60 FPS ruckelfrei läuft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die nochmals ein paar hunderttausend mehr Kopien hätten verkaufen können, wenn sie Raytracing abschaltbar gemacht hätten.
Ich habe den Verdacht, dass neue Engines einfach einen höheren Overhead haben, ohne automatisch ein besseres Bild zu liefern. Monster Hunter Wilds auf der Unreal 5 scheint ja als Beispiel so mies optimiert zu sein, dass sie schmerzhaft viele Spieler verlieren. Die scheinen das bis heute einfach nicht in den Griff zu kriegen. Ich frage mich ja auch in Palworld auf derselben Engine, wieso die Lüfter so hochgehen im Vergleich zur gebotenen einfachen und nicht fotorealistischen Grafik.
Natürlich hätte ich gerne die neueste RTX-Karte, weil ich ein möglichst hübsches Bild mit epischen Licht-Effekten und Spiegelungen möchte, aber es liegt aktuell einfach nicht drin. Aber auch hier scheint es inzwischen am Willen oder an Fachwissen mangeln, wie man ohne die neuesten überteuerten Techniken ein künstlerisch und grafisch hochwertiges Game machen kann. Wahrscheinlich hätte manches Game einen viel höheren Peak auf Steam, wenn sie keine künstlichen Anforderungen aufstellen würden, nur damit sie über Spiegelungen prahlen können, obwohl die meisten Leute mit der Grafik der letzten Generation absolut zufrieden sind.