Die Lore in Elder Scrolls ist groß, komplex und für viele ein großer Bestandteil der Spiele. Doch vor allem letzteres stimmt nicht wirklich, denn Lore ist, vor allem in Elder Scrolls, die coolen Elemente des Universums, die wir eh nie zu Gesicht bekommen, oder?
Die Elder Scrolls Lore kann in viele Kategorien gesteckt werden. Wir haben geschichtliche Lore, wie Daten über Kriege, Gründungen und der gleichen. Wir haben Lore über metaphysischem wie die Bestandteile des Universums, die Wheel of Lull, Earthbones usw. Und wir haben den wirklich kranken Mist, durch den man ohne Studium an Einfaltsuni in Bad Soltal eh nicht durchblickt wie C0DA und Lyg.
Die Grenzen dieser einzelnen Kategorien verschwimmen in Elder Scrolls fließend. Spätestens wenn ein metaphysischer Drachenbruch passiert, kannst du deine Notzien zu Daten eh in die Tonne kloppen. Und C0DA macht Zeit eh gefühlt irrelevant. Und wo wir gerade beim Thema Irrelevanz sind: Mit genau diesem Wort kann man die Lore von Elder Scrolls und Lore im Allgemeinen beschreiben.
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe die Elder Scrolls Lore. Ich unterhalte mich regelmäßig mit Darya Makarava darüber, die eine große Rolle innerhalb der Lore-Community spielt und genieße die Gespräche mit ihr und den Einblicken, die ich durch regelmäßige Unterhaltungen innerhalb der kreativen Prozesse der Bethesda Autoren erhalte, da sie das Potenzial der Lore erkennbar machen. Die interessantesten und objektiv best geschriebenen Elemente der Lore findet man nur im Obscure-Part. Doch mein Problem ist, dass von dieser Kreativität so gut wie keiner der Spieler mitbekommt.
Mir geht es hier nicht um den finanziellen Aspekt der Firma Bethesda, den klammer ich aus. Sondern es geht mir darum, wie die beste Arbeit der Writer missbraucht wird. Wann immer sich Elder Scrolls dem (Zurecht erhobenen) Vorwurf der Einfallslosigkeit gefallen lassen muss, wird die Obscure Lore genommen und als verzweifelter Versuch missbraucht, zu zeigen, dass noch ein Funke Kreativität in den Spielen steckt. Und das ist furchtbar schade.
Der Teil der Writing-Arbeit für den Obscure-Part der Lore sinkt mit jedem neuen Teil der Reihe. Den Höhepunkt erreichte er zwischen Redguard und Morrowind, schwächte dann immer weiter ab. Bethesda scharrte Zeitlang die besten Autoren der Industrie. Mit Ken Rolston hatten sie einen Veteran aus dem Pen&Paper Segment, der der Lore seinen eigenen Stempel aufdrückte. Mit Gary Noonan hatten sie einen der spontansten Autoren, die es jemals gab. Er schaffte es, Probleme von anderen Autoren in windeseile zu lösen und mit neuen Ideen zu spicken. Und Kirkbride? Er machte die Lore aktiv. Mit seinen ideen war sie nicht mehr faktisch. Sie war diskutierbar und interaktiv. Ob einem sein Stil gefällt oder nicht, aber Kirkbride erschuf die Lore-Community erst. Machte aus ihr mehr, als nur Ja-Sager.
Und die Arbeit all dieser Männer verliert mit jedem neuen Teil der Reihe ihren Wert. Mich stört es zu sehen, wie in den Spielen von wirklich coolen Ereignissen der Lore, der Krieg des ersten Rates als Beispiel, geredet wird, dieser aber nie erlebt wird. Bei diesem Beispiel möchte ich auch direkt bleiben.
Kirkbride wird zwar für einen Großteil der Dunmer-Kultur verantwortlich gemacht, doch war es Rolston, der durch all die wirren, flüssigen und fantastischen Züge der Kultur feste Punkte einbrachte. Der Krieg des ersten Rates war zwar nicht seine Idee, doch er leitete Kirkbride dazu an, diesem wichtigen Punkt der Story so viel Bedeutung zu geben und ihn zu strukturieren. Rolston und Kirbirde. Die beiden haben den Krieg des ersten Rates erschaffen. Zwei der kreativsten Köpfe der Industrie und dann? Dann wurde es in Morrowind als verpassbares Buch implementiert. Ich kenne Morrowind-Spieler, die nichts von dem Krieg wussten, weil sie die dazugehörigen texte im Spiel nicht gelesen haben.
Es ist bekannt, dass die Kern-Autoren von Morrowind andere Pläne mit der Reihe gehabt haben, als Bethesda. Es sollte eine richtige Morrowind-Fortsetzung geben, eine Art Morrowind-2, dass nicht nur das Setting adaptiert, sondern dieses auch fortführen sollte. Daraus entstand das wirklich lesenswerte C0DA. Doch neben einer Fortsetzung war auch ein Ausbau der Morrowind-Lore geplant. In einem früh verworfenem Konzept, wollte Kirkbride Almalexia mehr Aufmerksamkeit geben, in dem er einen Ableger während des ersten Rates spielen ließ. Damit wollte man vor allem Rolston mehr Einfluss geben, da er für struturiertes Schreiben besser geeignet war, während Kirkbride sich voll auf die Erweiterung von Almalexia als Charakter konzentrieren könnte.
Doch daraus wurde nichts, denn mehr und mehr Autoren verließen Bethesda. Krikbride arbeitete, wie viele auch, frei für Bethesda und kehrte für Oblivion, Skyrim und sogar ESO immer wieder zurück, während er sich gerade von der Veränderung erholen muss, dass sein letzter Arbeitgeber, Telltale, geschlossen wurde. Er war zumindest noch in der Lage als "Still not bitten" Teammitglied die Arbeit an der letzten Walking Dead Staffel zu beenden.
Ich selber als Game- und Scenario-Writer musste schnell lernen, dass das Erschaffen einer Lore seine Risiken birgt. Wer sich in der erschaffenen Welt verliert und sich der Lore hingibt, während er an ihr arbeitet, geht das Risiko ein, enttäuscht zu werden. Besonders schlimm ist aber die Situation, wenn du in ein Projekt kommst, das bereits eine Lore hat. Dann gehst du fast immer den gleichen Weg der Fans, erlebst die Lore nach dem Produkt und willst darauf aufbauen. Aber auch das wird oft von Entwicklern verhindert. Um die letzte Motivation der Autoren nicht zu verlieren, "dürfen" diese die Lore im Third-Way-Verfahren verarbeiten. Third-Way bdeutet dabei, dass es nicht in der Haupthandlung (First-Way) oder einer Nebenhandlung (Second-Way), sondern als Texte oder, mit viel Glück, Audiologs und Dialoge vermittelt wird.
In meiner Hauptberuflichen Tätigkeit habe ich es mir, wie viele Kollegen auch, zur Agenda gemacht, dass nur das, was in den Spielen im First- oder Second-Way enthalten ist, als Lore gewertet wird. Das sind die Inhalte, die das Management befürwortet und auch umzusetzen unterstützt.
Und jetzt meine Frage an euch: Was bleibt von der Elder Scrolls Lore, wenn wir nur den First- und Second-Way betrachten?
Die Elder Scrolls Lore kann in viele Kategorien gesteckt werden. Wir haben geschichtliche Lore, wie Daten über Kriege, Gründungen und der gleichen. Wir haben Lore über metaphysischem wie die Bestandteile des Universums, die Wheel of Lull, Earthbones usw. Und wir haben den wirklich kranken Mist, durch den man ohne Studium an Einfaltsuni in Bad Soltal eh nicht durchblickt wie C0DA und Lyg.
Die Grenzen dieser einzelnen Kategorien verschwimmen in Elder Scrolls fließend. Spätestens wenn ein metaphysischer Drachenbruch passiert, kannst du deine Notzien zu Daten eh in die Tonne kloppen. Und C0DA macht Zeit eh gefühlt irrelevant. Und wo wir gerade beim Thema Irrelevanz sind: Mit genau diesem Wort kann man die Lore von Elder Scrolls und Lore im Allgemeinen beschreiben.
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe die Elder Scrolls Lore. Ich unterhalte mich regelmäßig mit Darya Makarava darüber, die eine große Rolle innerhalb der Lore-Community spielt und genieße die Gespräche mit ihr und den Einblicken, die ich durch regelmäßige Unterhaltungen innerhalb der kreativen Prozesse der Bethesda Autoren erhalte, da sie das Potenzial der Lore erkennbar machen. Die interessantesten und objektiv best geschriebenen Elemente der Lore findet man nur im Obscure-Part. Doch mein Problem ist, dass von dieser Kreativität so gut wie keiner der Spieler mitbekommt.
Mir geht es hier nicht um den finanziellen Aspekt der Firma Bethesda, den klammer ich aus. Sondern es geht mir darum, wie die beste Arbeit der Writer missbraucht wird. Wann immer sich Elder Scrolls dem (Zurecht erhobenen) Vorwurf der Einfallslosigkeit gefallen lassen muss, wird die Obscure Lore genommen und als verzweifelter Versuch missbraucht, zu zeigen, dass noch ein Funke Kreativität in den Spielen steckt. Und das ist furchtbar schade.
Der Teil der Writing-Arbeit für den Obscure-Part der Lore sinkt mit jedem neuen Teil der Reihe. Den Höhepunkt erreichte er zwischen Redguard und Morrowind, schwächte dann immer weiter ab. Bethesda scharrte Zeitlang die besten Autoren der Industrie. Mit Ken Rolston hatten sie einen Veteran aus dem Pen&Paper Segment, der der Lore seinen eigenen Stempel aufdrückte. Mit Gary Noonan hatten sie einen der spontansten Autoren, die es jemals gab. Er schaffte es, Probleme von anderen Autoren in windeseile zu lösen und mit neuen Ideen zu spicken. Und Kirkbride? Er machte die Lore aktiv. Mit seinen ideen war sie nicht mehr faktisch. Sie war diskutierbar und interaktiv. Ob einem sein Stil gefällt oder nicht, aber Kirkbride erschuf die Lore-Community erst. Machte aus ihr mehr, als nur Ja-Sager.
Und die Arbeit all dieser Männer verliert mit jedem neuen Teil der Reihe ihren Wert. Mich stört es zu sehen, wie in den Spielen von wirklich coolen Ereignissen der Lore, der Krieg des ersten Rates als Beispiel, geredet wird, dieser aber nie erlebt wird. Bei diesem Beispiel möchte ich auch direkt bleiben.
Kirkbride wird zwar für einen Großteil der Dunmer-Kultur verantwortlich gemacht, doch war es Rolston, der durch all die wirren, flüssigen und fantastischen Züge der Kultur feste Punkte einbrachte. Der Krieg des ersten Rates war zwar nicht seine Idee, doch er leitete Kirkbride dazu an, diesem wichtigen Punkt der Story so viel Bedeutung zu geben und ihn zu strukturieren. Rolston und Kirbirde. Die beiden haben den Krieg des ersten Rates erschaffen. Zwei der kreativsten Köpfe der Industrie und dann? Dann wurde es in Morrowind als verpassbares Buch implementiert. Ich kenne Morrowind-Spieler, die nichts von dem Krieg wussten, weil sie die dazugehörigen texte im Spiel nicht gelesen haben.
Es ist bekannt, dass die Kern-Autoren von Morrowind andere Pläne mit der Reihe gehabt haben, als Bethesda. Es sollte eine richtige Morrowind-Fortsetzung geben, eine Art Morrowind-2, dass nicht nur das Setting adaptiert, sondern dieses auch fortführen sollte. Daraus entstand das wirklich lesenswerte C0DA. Doch neben einer Fortsetzung war auch ein Ausbau der Morrowind-Lore geplant. In einem früh verworfenem Konzept, wollte Kirkbride Almalexia mehr Aufmerksamkeit geben, in dem er einen Ableger während des ersten Rates spielen ließ. Damit wollte man vor allem Rolston mehr Einfluss geben, da er für struturiertes Schreiben besser geeignet war, während Kirkbride sich voll auf die Erweiterung von Almalexia als Charakter konzentrieren könnte.
Doch daraus wurde nichts, denn mehr und mehr Autoren verließen Bethesda. Krikbride arbeitete, wie viele auch, frei für Bethesda und kehrte für Oblivion, Skyrim und sogar ESO immer wieder zurück, während er sich gerade von der Veränderung erholen muss, dass sein letzter Arbeitgeber, Telltale, geschlossen wurde. Er war zumindest noch in der Lage als "Still not bitten" Teammitglied die Arbeit an der letzten Walking Dead Staffel zu beenden.
Ich selber als Game- und Scenario-Writer musste schnell lernen, dass das Erschaffen einer Lore seine Risiken birgt. Wer sich in der erschaffenen Welt verliert und sich der Lore hingibt, während er an ihr arbeitet, geht das Risiko ein, enttäuscht zu werden. Besonders schlimm ist aber die Situation, wenn du in ein Projekt kommst, das bereits eine Lore hat. Dann gehst du fast immer den gleichen Weg der Fans, erlebst die Lore nach dem Produkt und willst darauf aufbauen. Aber auch das wird oft von Entwicklern verhindert. Um die letzte Motivation der Autoren nicht zu verlieren, "dürfen" diese die Lore im Third-Way-Verfahren verarbeiten. Third-Way bdeutet dabei, dass es nicht in der Haupthandlung (First-Way) oder einer Nebenhandlung (Second-Way), sondern als Texte oder, mit viel Glück, Audiologs und Dialoge vermittelt wird.
In meiner Hauptberuflichen Tätigkeit habe ich es mir, wie viele Kollegen auch, zur Agenda gemacht, dass nur das, was in den Spielen im First- oder Second-Way enthalten ist, als Lore gewertet wird. Das sind die Inhalte, die das Management befürwortet und auch umzusetzen unterstützt.
Und jetzt meine Frage an euch: Was bleibt von der Elder Scrolls Lore, wenn wir nur den First- und Second-Way betrachten?